Deutz F1L514/50 Lecköl Leitung

[Deutz_F1L]

Guten Mittag liebe Deutz Gemeinde

Ich möchte mein Problem bei meinem Deutz F1L514/50 gerne mal schildern. Und zwar bin ich gestern bei 30° außen Temperatur mit meinem /50 so ca 10km gefahren, und ihn dann aus gestellt da fing er an aus der "lecköl","Entlüftung" ziemlich viel öl raus zu hauen so locker 30-40 tropfen, er war auch ziemlich warm und das öl auch ziemlich dünn. Was kann man dort gegen unternehmen? Eventuell dicht machen? Was würde da denn passieren wenn ich das machen würde?

LG Finn

 

[Knatterfritze]

Hallo Finn,

mir fehlt zwar noch etwas die Erfahrung mit dem /50, da ich meinen gerade noch in Restauration habe, allerdings ist mir das bisher nur passiert, als ich zu viel Öl drin hatte.
Ich gehe davon aus, du meinst eine Leckage an der Entlüftung/Überlauf am Öleinfüllstutzen, richtig?

Der Ölstand lässt ja eigentlich gar nicht vermuten, dass es bei etwas zu viel Öl so weit oben heraustropfen könnte. Es war bei mir aber tatsächlich auch der Fall, vielleicht trifft es auch auf dich zu.

In den /50 gehören laut Anleitung 4,5 L Motoröl. Hast du hier in der jüngeren Vergangenheit mal einen Wechsel gemacht? Was sagt der Peilstab?

Viele Grüße
Knatterfritze / André

 

[FahrM66Tfan]

Guten Tag,

Ich kenne nur eine sogenannte Leckölleitung. Die führt von der Einspritzdüse zurück in den Tank oder in das Kraftstofffilter. Aber Leckölentlüftung?

Und mit Öl meinst Du Dieselöl?

Ziemlich warm und ziemlich dünn ist relativ. Hast Du die richtige Ölsorte im Motor? Ist die gesamte Kühlluftanlage sauber? Hast Du den Motor berghoch nur gequält? So ein luftgekühlter Motor braucht Drehzahl.

Friedrich

 

[Deutz_F1L]

Hallo, Dankeschön für eure antworten.
Hier paar Antworten auf eure Fragen.
Als motoröl fahre ich von Avia tractavia 15W40.
Und nein ich habe denn Motor mit hoher Drehzahl nur übers Flachland gejagt. Und die Kühlung ist komplett frei und sauber.
Und ich meine eine Leckleitung unter meiner ESP aus der mir zuviel motoröl raus kommt so mit 40 tropfen ungefähr ist mir das zuviel so über 5 oder so würde ich nicht meckern.
Mein Motorölstand befindet sich kurz vor oberen peilstab strich. Und ich habe beim Ölwechsel im märz bis oberster Markierung aufgefüllt und das waren auch so 4,5l. Und die große am Motoröl einfüllstutzen ist in Ordnung da ist nichts mit.

LG Finn

 

[Pumpe]

Hallo,
nee......mit Motoröl hat das nix zu tun....das ist die Überlaufleitung von der ESP.
Wenn`s da unten "Viel" tropft ist die ESP reif für eine Revision.....bzw. der Pumpenkolben ist eingelaufen.....fritte.....ausgelutscht......zum Austausch fällig.

Da gibts auch einige Beiträge hier in der Suche.

Les dir dazu auch diesen Thread aufmerksam durch:

unbek. (514) - F1L514 Einspritzpumpe: Zerlegung/Reinigung/Zusammenbau

Das beschreibt zwar die Zerlegung der ESP.....jedoch kannst du evtl. den Kolben besser beurteilen ob er eingelaufen ist .

Gruss Andreas

 

[krammerreini]

Servus Finn,

diese Leckölbohrung wurde wohl vom F1M414 übernommen. Damals sörte das kein Schwein, irgendwann, vermutlich beim /51 wurde dann was geändert, dass diese Sauerei ein Ende hatte.
Leider weiß ich jetzt nicht, ob da lediglich ein Stopfen reinkam oder ob innerlich was geändert wurde.
Da können vermutlich die 514 Spezialisten weiterhelfen.
Oder @vu11mesa findet in seinem schier unerschöpflichen Fundus ein technisches Rundschreiben zu diesem Thema.

Grüße vom
Reini

Edit: mit Andreas haben wir ja schon den ersten 514er Halter erreicht

 

[Pumpe]

Ja.....beim /50 lief die Suppe noch in die Prärie. Beim /51 war das geschlossen worden.

Ändert aber nix daran das was am Pumpenkolben faul zu sein scheint.

Derjenige der die Pumpen überholt ist der Michael Braun:

Braun`s Historische Ersatzteile GmbH,Michael Braun

Er wird dir das auch erklären was zu tun ist wenn du ihm dein Prob. schilderst.

Es gibt zwar Kolben als Nachbau bei den geläufigen Teilefritzen. Würde ich persönlich aber die Finger von lassen....

Gruss Andreas

PS: Den Schuh "Spezialist" werde ich mir aber nicht anziehen. Eher "Learning by Schraubing"

 

[SimonS]

Moin Finn,

kann es sein, dass du die Kurbelgehäuseentlüftung meinst? Diese ist beim /50 und /51 gleich, da beide den gleichen Motor, den F1L514. Diese ist im Bereich der Pumpenplatte und nicht unüblich, dass dort ein paar Tropfen raus kommen. Beim 1-Zylinder ist die Entlüftung wichtig, da sich ständig das Volumens des Kurbelgehäuse um circa 1,33 Ltr. vergrößert und verkleinert.
Normalerweise ist dort eine Membrane verbaut, diese kann auch mal schlecht werden. Abhilfe kann eine Erneuerung sein oder ein "Becher" mit einem Draht anbinden.

Hier ein Bild zur Orientierungshilfe:



Gruß Simon

 

[Deutz_F1L]

Moin Finn,

kann es sein, dass du die Kurbelgehäuseentlüftung meinst? Diese ist beim /50 und /51 gleich, da beide den gleichen Motor, den F1L514. Diese ist im Bereich der Pumpenplatte und nicht unüblich, dass dort ein paar Tropfen raus kommen. Beim 1-Zylinder ist die Entlüftung wichtig, da sich ständig das Volumens des Kurbelgehäuse um circa 1,33 Ltr. vergrößert und verkleinert.
Normalerweise ist dort eine Membrane verbaut, diese kann auch mal schlecht werden. Abhilfe kann eine Erneuerung sein oder ein "Becher" mit einem Draht anbinden.

Hier ein Bild zur Orientierungshilfe:

Anhang anzeigen 198956

Gruß Simon

 

[Deutz_F1L]

Moin, vielen Dank für die weiteren ganzen Antworten. Ja genau diese leckölleitung unter der Einspritzpumpe die beim F1M 414 auch vorhanden ist dort kommt ziemlich viel raus, und bei der normalen großen kurbelgehäuseentlüftung die mit der Membrane zusammen am Öl einfüllstutzen verbaut ist, dort ist alles in Ordnung und völlig in Takt. Aber nun mal eine Frage wenn die leckölleitung beim 51er nicht existiert und dort ein kleiner stopfen drin ist so auch zumindest bei dem 51er von meinem Chef. Wo geht es dann hin? Zurück in die Ölwanne? Und kann ich da auch einfach einen bauen und dort hinein schrauben?
LG Finn

 

[FahrM66Tfan]

Ich vermute das das Diesel-Motorölgemisch dann einfach in die Ölwanne zurück läuft. Muss ja irgendwo hin. Wenn Du regelmäßig einen Ölwechsel machst sollte das kein Problem sein. Ansonsten hast Du irgendwann zu viel Diesel im Öl. Oder habe ich da einen Denkfehler?

Friedrich

 

[SimonS]

Beim besten Willen, ich komm nicht mehr mit...

Gehts jetzt um einen F1M414 oder F1L514? Was für ein Diesel/Öl gemisch?

Finn, kannst du bitte mal ein detailliertes Bild mit Markierung einzustellen um was es genau geht.

Gruß Simon

 

[krammerreini]

Servus Simon,

nicht schlimm, hier im Thread geht es um einen F1L514/50.
Ich bin zwar kein Freak dieser Serie aber ich lehn mich mal etwas aus dem Fenster:
Die "Entwicklungsbasis" des Motors F1L514 war der Motor F1M414. Ganz stark vereinfacht gesagt haben sie den wassergekühlten Zylinder abgesägt und einen luftgekühlten drauf gesetzt.
Und der F1M414 hatte irgendwo unten an der sechseckigen Einspritzpumpe eine Öffnung, aus der (beim neuen Motor) gelegentlich ein Tröpfchen Öl-Dieselgemisch raus tropfte. So einfach ins freie, Erdöl kommt ja schließlich aus der Erde.
Nach gewissem Verschleiß wurden es immer mehr Tropfen die da in die Umwelt abgegeben wurden und gern auch den Motorblock schön eingesaut haben.
Diese Öffnung war auch noch beim F1L514/50 vorhanden und genau da suppt es beim Threadstarter raus. Später, vermutlich mit der Umstellung auf den F1L514/51, wurde das dann geändert. Ob da ein Stopfen rein kam oder die Bohrung ganz weggefallen ist, weiß ich nicht.
Und deshalb kennst du dieses Verhalten nicht, da dein /51 eben dicht ist.

Ich hoffe, dass mein Bericht annähernd den Tatsachen entspricht und einigermaßen verständlich ist.
Wenn nicht, bitte ich um Korrektur, am besten mit passendem Bildmaterial. Ich hab auf die Schnelle leider kein schönes Bild dazu gefunden.

Grüße vom
Reini

 

[SimonS]

Besten Dank, nun ist es verständlich für mich. Irgendwo habe ich mal einen 15er mit einem speziellen Blech gesehen, vielleicht passt es in den Kontext.

 

[Deutz_F1L]

Guten Abend Reini, Und alle anderen!

@krammerreini ja genau so hast du das richtig verstanden, es geht um die Leitung die sich unter der sechseckigen Pumpe befindet und ziemlich viel motoröl (zumindest für meinen Geschmack) ins freie abgibt. Die ist ja bekanntlich beim /51 nicht vorhanden. Bei meinem früheren /50 ja aber wohl noch.
Meine Hauptfrage dabei ist jetzt was aber passiert wenn ich die einfach die mache, also einfach einen stopfen setze. Da dieser Ausgang ja beim /51 nähmlich dicht ist original durch einen stopfen. Was könnte passieren das öl-diesel Gemisch landet in meiner öl Wanne und ich habe eine starke Ölverdünnung oder meine Pumpe wird im schlimmsten Falle auseinander fliegen?
LG Finn

 

[Pumpe]

Hallo Finn,
die Leckage bzw. Undichtigkeit ist ein Indikator über den Verschleiss deiner ESP bzw. des Pumpenkolbens der ESP. Du könntest die erwähnte Öffnung blindsetzen....damit beseitigst du das Problem aber nicht, sondern machst dir anderswo Probleme in dem dir der Leckdiesel ins Mot.-Öl läuft . Die ESP gehört überholt.
Meiner lässt auch 2-3 Tropfen fallen nach dem abstellen...kann ich aber noch mit leben (noch).

Das Blech im letzten Bild gab's nicht Original. Die sind mal drangebastelt worden um den Anlasser vor dem Diesel zu schützen bei Wartungen am Dieselfilter oder Dieselstrang.

Gruß Andreas

 

[vu11mesa]

Guten Morgen,

Oder @vu11mesa findet in seinem schier unerschöpflichen Fundus ein technisches Rundschreiben zu diesem Thema.

Das leider nicht, aber Bildmaterial und etwas Historie kann ich beisteuern. Ich zitiere mich mal wieder selbst:

Die besagte Leckölleitung wurde bei den F1L514/51 nicht mehr verbaut. Hingegen ist dort eine Sechskantschraube mit Cu-Dichtring:

Anhang anzeigen 160709

Und auch im Inneren der Pumpenplatte gibt es Unterschiede: Früher (Bild links) war das 'Gehäuse' (Bezeichnung laut ETL) geschlossen, später -wie in meinem Fall im rechten Bild- unten offen:
Anhang anzeigen 160711 Anhang anzeigen 160710

Somit gelangt bei Undichtigkeit Diesel aus einer undichten ESP direkt ohne Umwege ins Motoröl. Beim F1L514/51 erfolgte die Umstellung auf das offene Gehäuse (wohl auch erst etwas später, da erst in der ETL H1153/6-1 bzw /6-2 gelistet), wodurch es zu folgender Stücklistenänderung kam:

Guten Abend,
auch hierzu gibt ein genauer Blick in die ETL Aufschluss:

Nachfolgende Positionen entfallen:

• 1772a Druckschraube zur Leckölleitung
• 1773a Dichtring hierzu
• Leckölleitung selbst - ist nicht als Position aufgeführt

Neu hinzu:

• 1771a (abgeändertes) Gehäuse (wie in meinem Beitrag zuvor beschrieben)
• 1774a Hebelstütze (Sechskantschraube, bei Bedarf mit zusätzlichem Cu-Ring)

Grüße,
Hannes

 

[krammerreini]

Servus Finn,

Andreas hat das schon richtig erklärt.
Hinzufügen möchte ich noch die möglichen Folgen des verschließens:
Der Diesel, der am veschlissenen Plunger vorbei und momentan ins freie tropft, würde sich dann im Kurbelgehäuse sammeln.
Dort erhöht sich zum einen der Ölstand mit der Folge, dass das Öl irgendwann aus der Kurbelgehäuseentlüftung beim Einfüllstutzen raustropft.
Zum anderen wird durch die Beimengung von Diesel zum Motoröl dessen Schmierfähigkeit herabgesetzt, was längerfristig zu schwerwiegenden Schäden am Kurbeltrieb führen wird.
Deshalb auch mein Rat: setz eine Motorüberholung auf deine To-Do-Liste bevor es zu spät ist.

Grüße vom
Reini

 

[FahrM66Tfan]

Guten Morgen,

Hatte ich wohl Recht mit meiner Einschätzung.
Also wenn der Motor gut anspringt und läuft, lass alles so wie es ist. Bohrung verschließen und jedes Jahr einen Ölwechsel. Es sei denn Du fährst damit jeden Tag mehrere Stunden. Dann kannst Du auch jedes halbe Jahr einen Motoröl- Dieselgemisch Wechsel machen. Bei dem preiswerten mineralischen 15W40 ist das nicht dramatisch.

Friedrich

 

[Deutz_F1L]

@FahrM66Tfan
Jap der Motor läuft richtig gut und springt auch sofort an, auch im Winter ohne glühen. Ja ich fahre so c.a 3-4 Std in der Woche also sollte das ja nicht so schlimm sein. Und das Motoröl ist auch von Deutz mal empfohlen worden .
Werde die Bohrung mal verschließen und dann Mal schauen was die Zukunft bringt und immer öl kontrollieren.
LG Finn