Es ist schon erstaunlich wie lange ich mich jetzt schon mit der Einspritzpumpe aufhalte, aber beruflich
und familiär gibt es aktuell nicht mehr Spielraum. Nichtsdestotrotz habe ich mich über den
Jahreswechsel mal wieder mit der Pumpe beschäftigt. Die Nockenwelle hatte motorseitig nicht
unerhebliche Einlaufspuren vom alten Wellendichtring. Diese habe ich mit einem SKF Speedi-Sleeve
repariert. Bei verfügbaren neuen schmaleren Dichtringen wäre die Position der Dichtfläche auch nur
um ca. 1mm versetzt gewesen, war mir zu knapp. Die Schwierigkeit bei der Montage des Speedi-Sleeves bestand darin, dass dieses nicht wie vorgesehen, sondern um 180° gedreht montiert werden
musste. Andernfalls wäre die Sollbruchstelle zum Entfernen des Flansches genau im Bereich der
Lauffläche des neuen Wellendichtringes gewesen. Mit Hilfe des alten Lagerinnenringes ließ sich das
Speedi-Sleeve gleichmäßig ohne verkanten auf der Drehbank aufpressen.
Vor dem Einsetzen der Nockenwelle wurden die restlichen Teile an den Pumpenelementen montiert
(oberer Federteller, Pumpenfeder, unterer Federteller, Rollenstößel). Die unteren Verschlussdeckel im
Pumpengehäuse hatte ich dazu nicht entfernt. Die Montage ist somit zwar etwas fummelig aber
machbar. Die Pumpenfedern und Rollenstößel habe ich komplett gegen Neuteile ersetzt. Die
Einstellschrauben an den Rollenstößeln wurden erstmal entsprechend der alten Stößel eingestellt.
Anschließend habe ich mittels Schraubzwingen und eines über die Rollenstößel geführten
Aluminiumprofils die Pumpenelemente soweit vorgespannt, dass die Federhalter eingesetzt werden
konnten. Die Federhalter bestehen jeweils aus einem Aluminiumwinkel, einer M8 Gewindestange mit
einseitig angelöteter und geschlitzter M14 Unterlegscheibe.
In die einspritzpumpenseitige Hälfte des Reglergehäuses wurde nun noch die neue Lagerschale des
Schulterkugellagers eingeschlagen und das Reglergehäuse mit neuer Dichtung mit dem
Pumpengehäuse verschraubt. Neue Papierdichtungen lege ich vor der Montage stets eine Weile in
frischem Motoröl ein. Nach dem Einsetzen der Nockenwelle mit neuen Lagern und den ursprünglichen
Passscheiben habe ich das axiale Lagerspiel gemessen. Dieses war mit ca. 0,22mm zu groß (Soll 0,03-
0,13mm). Also wurde die Nockenwelle wieder demontiert und unter dem reglerseitigen
Schulterkugellager entsprechende Ausgleichscheiben montiert. Nach dem Einsetzen der Nockenwelle
und erneutem Messen des Axialspiels konnte der vordere Nockenwellendeckel mit etwas Dichtmasse
(Dirko HT) eingesetzt werden. Zu guter Letzt habe ich die Druckrohranschlüsse noch mit 45Nm
angezogen. Das Pumpengehäuse ist nun somit erstmal abgeschlossen und als nächstes geht es mit dem
Regler weiter.
Teilenummern der Ersatzteile:
Lager hinten: NSK Schulterkugellager L17, 17x40x10mm (Agrolager)
Lager vorn: SKF Rillenkugellager 6203; 17x40x12mm (Agrolager)
Wellendichtring vorn: BASLVIT 17x28x6mm (Agrolager)
Speedi-Sleeve: CR99068 (Agrolager)
Pumpenfeder: Bosch 1 414 618 027 (DMT-Onlineshop)
Rollenstößel: Bosch 1 418 720 027 (Dieselzentrum von Umbscheiden)
Ausgleichscheibe: Bosch 1 410 101 612, 17x22x0,12mm (DMT-Onlineshop)
Ausgleichscheibe: Bosch 1 410 101 614, 17x22x0,14mm (DMT-Onlineshop)
Ausgleichscheibe: Bosch 1 410 101 616, 17x22x0,16mm (DMT-Onlineshop)
Ausgleichscheibe: Bosch 1 410 101 618, 17x22x0,18mm (DMT-Onlineshop)
Ausgleichscheibe: Bosch 1 410 101 600, 17x28x0,5mm (DMT-Onlineshop)
Sven