Winterdiesel im Sommer?

Diskutiere Winterdiesel im Sommer? im Forum Treibstoff im Bereich Allgemeine technische Fragen - Hi, kann man eigentlich Winterdiesel auch im Sommer fahren? Würdet ihr euren Trecker volltanken (mit Winterdiesel), wenn der bis zum Sommer nicht...
kohlemann

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Nur die ganz hartgesottenen,Berndt,nur die ganz Harten. :D
Wenn ich mir vorstelle,das die Bauern früher ohne Verdeck in dieser Jahreszeit zur Zuckerfabrik gefahren sind,frierts mich schon beim Gedanken,brrrrrrr.
Gruß Ralf
 
Werner Peterlick

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Hallo,

Benzin beimischen geht natürlich auch, hat aber einen Nachteil: Deine Einspritzpumpe wird durch den Kraftstoff geschmiert. Das Benzin setzt nun die Schmierfähigkeit des Dieselkraftstoffes herab. Folge: Die Pumpe kann Schaden nehmen. Ich nehme Fließverbesserer oder Winterdiesel, weil ich schon das Problem hatte, daß die Kraftstoffleitung vom Tank zur Pumpe im Frühjahr immer noch zu war.

Gruß Werner
 
Wildschwien

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Mich würde ma interessieren, ob diese Ausflockung bei wärmeren Temperaturen auch wieder zurückkgeht, sofern sie überhaupt aufgetreten is(Trecker stand mit Sommerdiesel in der Scheune, nur neulich ma n paar hundert Meter gefahren)...
 
Berndt

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normalerweise müsste die Ausflockung bei wärmeren Temperaturen wieder zurückgehen. Zumindest konnte ich die Motoren, die im Winter nicht benutzt wurden (zB Mähdrescher, Trecker ohne Verdeck), und folglich kein Winterdiesel drauf hatten, bei wärmeren Temperaturen ohne Probleme starten.
Gruß Berndt
 
Stoss30

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Ich meine auch, dass die Verflockung wieder weggeht, sofern der Filter nicht dadurch verstopft wurde.

Zum Beimischen von Benzin sagte mir ein "alter" Bauer dass bis zu 10% Benzin ok wären.
 
Ö

Ölhand

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Hallo,
die Ausflockungen gehen erst bei sehr warmen Temperaturen wieder zurück. Filter auf eine sehr warme Heizung legen dann könnte man Glück haben.
Und noch mal was zum Benzin beimischen: Benzin erhöht nur die Zündwilligkeit und nicht die Fließfähigkeit, d. h. die Ausflockungen werden durch Benzin nicht verhindert.
Gruß, Achim
 
Stoss30

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@ Ölhand
Ich dachte, die Temperatur, bis die Ausflockung beginnt, wird mit Beimischung von Benzin heruntergesetzt?
 
Ö

Ölhand

Guest
Hallo,
das ist der Irrtum dem viele unterliegen. Benzin wird normalerweise beigemischt um die Zündwilligkeit des Diesels zu verbessern. Vielleicht ein klein wenig aber höchstens 2-3°C, wenn überhaupt, wird die Ausflockung verhindert. Und da normaler Sommerdiesel heutzutage schon meistens bis -5°C geht merkt man es nicht. Und wie soll Benzin denn überhaupt die Parafinausflockung verhindern? Einzig das Benzin verdünnt das Parafin wieder etwas aber wie gesagt, das macht nicht sehr viel aus.
Gruß, Achim
 
R

robert1963

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Benzin im Diesel bringt nicht viel, mir ist mal original im
Winter 85/86 beim Fahren auf der Autobahn mein Golf Diesel eingefroren.

Im Stand konnte man noch Gas geben, dreht auch hoch. Fahren nur bis etwa 20 km/h möglich. ADAC hatte micht dann abgeschleppt und mit neuem Filter und einer nachgerüsteten Dieselheizung gings dann wieder weiter.

Damals war es aber auch saukalt, da hatte es nachts schon ca. minus 20 Grad und dann noch der Fahrtwind, das hat dann schon gereicht.
 
Stoss30

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@ Robert
Ich meine die Golf Diesel waren die ersten Autos, bei denen klebten die Fliegen hinten anner Kofferraumklappe. ?( 8o :D
 
friedel

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Hallo,
einen Geheimtipp hätte ich da auch noch: Bei versulztem Diesel soll eine 10% ige Beimischung von Petroleum wahre Wunder wirken. Der Diesel soll sich wieder verflüssigen, angeblich bis zu den Düsen. Ausprobiert habe ich das noch nicht, hab’s immer geschafft rechtzeitig Winterdiesel zu tanken. Und Temperaturen von unter -25°C sind bei uns doch sehr sehr selten.
 
R

robert1963

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Petroleum, dass stand damals sogar in der BA. Aber welche Tankstelle verkaufte damals Petroleum?

Ausgeflocktes Parafin geht eigentlich erst wieder bei Erwärmung zurück.

Deshalb wie beim Arzt: Vorsorgen ist besser als heilen.
 
Stoss30

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Da kann man sich "von" schreiben, wenn man einen 15er besitzt.
In den kalten Tagen einfach eine Lötlampe ins Werkzeugfach stellen und den Diesel während der Fahrt unter leichtem Umrühren erhitzen. :D :D :D

Die Kinder hier im Forum weise ich darauf hin, dies soeben genannte nicht nachzumachen. :P
 
Papa-Schlumpf

Papa-Schlumpf

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Wenn der Diesel nur einen "leichten Frostschaden" hat, kann man folgendes versuchen, was zumindest bei meinem D50.1S gut geklappt hat. Nachdem unter Belastung die Leistung völlig zusammengebrochen ist und ein Zyinder sogar Aussetzer hatte, habe ich ihn im Schrittempo auf seinen Platz zurückgefahren. Im Standgas hustete er immer wieder und blieb nicht gleichmäßig am Gas.

Ich hab dann den Diesel (bis auf einen winzigen Rest) aus dem Tank abgelassen. Dann habe ich den Tank mit Winterdiesel aufgefüllt und den Motor eine zeitlang mit 1/3 Gas laufenlassen. Nachdem er hierbei endlich gleichmäßig auf Touren blieb, hab ich meine Planierarbeiten wieder aufgenommen und danach keine Probleme wieder gehabt :] .

Allerdings war das schon letzte Woche. Ich denke, bei dieser Affenkälte kommt der Tip sowieso zu spät. Aber wer fährt jetzt schon seinen Deutz ohne Verdeck und Heizung spazieren ?( ?
 
Altsteirer

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Hallo Deutzfreunde!

Gestern (wir haben zur Zeit - 25 Grad) wollte ich meinen D 40 L starten, habs auch geschafft. Dann wollte ich ihn eine Zeitlang am Stand laufen lassen. Als ich wieder zurückkam war der Motor aus.

Wiederbelebungsversuche waren zwar möglich, aber er lief nur mit ganz wenig Gas und starb immer wieder ab.

Wie kann ich ihn nun wieder auftauen????

Fließverbesserer und Winterdiesel hab ich bereit, aber wie mach ich dem Sommerdiesel klar, dass er unerwünscht ist? bleibt nur Absaugen????

Oder hilft aufwärmen - wo muss ich hinheizen????

Danke und liebe Grüße!

Altsteirer
 
Stoss30

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Hallo Altsteirer,
wie Papa Schlumpf erwähnt hat, am Besten den Sommerdiesel ablassen, aber nicht entsorgen (ist ja noch gut), Filterwechseln, winterdiesel reinfüllen (am besten schon mit deinem Fliessverbesserer vermischt) und dann den D40 starten und warten (standgas), bis er die neue Füllung bekommt, dann kannst mal testen, wie er unter leistung sich verhält.

Oder mit einem oder besser zwei gaststrahler den tank VORSICHTIG erwärmen.
 
maltesdeutz

maltesdeutz

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Moinsen,

ich denke, das die sauberste und SICHERSTE Lösung das wechseln des Kraftstoffes bedeutet.

Ich hatte mal ein Erlebnis mit geflocktem Diesel im Frühjahr beim Pflügen. Der Bauer hatte da noch einen Kanister stehen, der würde dann auch bis Ende Feld reichen.

Ha Ha Ha...

stotter stotter Hust prust keuch ächz, da nimmt der so durchzugsstrake 1455 doch kein Gas mehr an...

Ganz ungewohnzt für mich, ich hab erstmal geweint, ihn dann gestreichelt. Dann Tank entleeren und neue Filter rein. Juhuuu er kanns doch noch.
Reissen bis zum Ende des Horizonts.

Gruß
Malte
 
Rüdiger

Rüdiger

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Winterdiesel

Winterdiesel ist ein Dieseltreibstoff, der Kraftstoff-Zusätze, sogenannte Additive beinhaltet, die ein Ausflocken von Paraffinen bei niedrigeren Temperaturen reduzieren. Ohne diese Zusätze bilden sich in den Treibstoffleitungen kleine Pfropfen, die ein Durchfließen des Diesel vom Tank zum Motor verhindern.

An den Tankstellen wird ab November bis ins Frühjahr nur Winterdiesel angeboten. Daher ist für den Konsumenten normalerweise kein Unterschied zu merken.

Wichtig ist dieses Wissen nur bei Dieselmotoren, die mit Sommerdiesel lange Zeit stehen und dann im Winter in Betrieb genommen werden. Je nach Fahrzeughersteller wird in diesem Fall empfohlen, entsprechende Zusätze im Autozubehörhandel zu kaufen und selbst zuzumischen. Früher wurde sogar empfohlen, einen Schluck Normalbenzin zum Dieselöl zu zugeben. Dies ist meist nur bei Dieselmotoren mit Vor- oder Wirbelkammereinspritzung und Reiheneinspritzpumpe möglich. Bei modernen direkteinspritzenden Dieselmotoren kann schon eine geringe Menge Benzin zu sehr teuren Schäden am Einspritzsystem führen.

Ist das Filtersystem und/oder die Leitungen und der Tank erst einmal "versulzt", d.h. mit ausgeflocktem Kraftstoff verstopft, hilft nur noch Anwärmen von außen auf etwa 20°C.

Pudding schmeckt gut - hat aber im Dieselmotor nichts verloren. Wenn sich durch Kälte Paraffin-Pudding im Filter bildet, bleibt der Dieselmotor stehen.



Eigentlich ist es nicht schlimm, wenn sich Flüssigkeit trübt. Naturtrüber Apfelsaft schmeckt beispielsweise würziger als klarer. Wenn sich aber durch die Kälte im Dieselkraftstoff Paraffinkristalle bilden, bleibt der Motor stehen.

Warum das so ist, erkennt man, wenn man die Aufgabe des Filters genauer untersucht. Der Filter soll kleinste Festkörperchen aus dem Diesel herausfiltern. Sinkt die Temperatur des Dieselkraftstoffs unter 22 Grad (bei Winterdiesel), kristallisiert das Paraffin aus. Die Paraffinkristalle verstopfen den Filter und der Motor stirbt aus Kraftstoffmangel ab. Öffnet man den Filter, erinnert das ausgefilterte Paraffin an sulzigen Pudding.


Warum lässt man dann nicht einfach die Paraffinanteile weg? Das Paraffin ist maßgebend für eine hohe Cetanzahl. Eine hohe Cetanzahl ist erwünscht, damit der Kraftstoff schnell zündet, wenn er in den Brennraum gespritzt wird. So verhindert der Kraftstoff, dass es zum Nageln kommt. Nageln ist das schlagartige Verbrennen einer großen Menge von Kraftstoff und führt zu einem extremen Druckanstieg, was am Motorgeräusch durch metallische Schläge hörbar wird. Deshalb soll der Kraftstoff sofort anfangen zu verbrennen, wenn er eingespritzt wird.

Alle neuen Dieseldirekteinspritzer spritzen deshalb eine kleine Menge Kraftstoff vor der eigentlichen Verbrennung ein, die den Brennraum vorwärmt und so dazu führt, dass die Hauptmenge sofort gezündet wird und der Kraftstoff sich nicht ansammeln kann
 
Ö

Ölhand

Guest
Hallo Rüdiger,
deine Ausführungen zum Winterdiesel sind schon sehr gut. Aber Benzinzusatz im Diesel erhöht nur die Zündwilligkeit und nur gering die Kältebeständigkeit.
Desweiteren:Zitat" Nageln ist das schlagartige Verbrennen einer großen Menge von Kraftstoff und führt zu einem extremen Druckanstieg, was am Motorgeräusch durch metallische Schläge hörbar wird."
Da fehlt leider ein kleiner Zusatz: Nageln ist das zu späte, schlagartige Verbrennen von Dieselkraftstoff.... .
Gruß, Achim
 
Thema: Winterdiesel im Sommer?

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