Serviceintervalle 612er

[SchleppMax]

Servus,

bin im Netz gerade auf diese Tabelle gestoßen. Jetzt bin ich ein wenig überrascht!
Ich habe zwar ein F2l612 aber das ist ja im Grunde der gleiche wie der 1er.

Jedes Jahr Ventile einschleifen??? Das kann doch nicht gesund sein für den Motor den jedes Jahr auseinander zu bauen und dran rum zu schleifen? Der Intervall vom Motoröl ist ja auch recht kurz, das normale 15w40 von Mannol fahre ich eigentlich immer 1 Jahr (ca 200 Std im Jahr, meist so 20km pro Fahrt manchmal auch gorße Touren) und den Luftfilter reinige ich auch einmal Jährlich.
Sind das Angaben die nur für die damaligen Öle gelten oder sollte ich mich auch an diese Intervalle halten?

Getriebeöl wechsel ich alle 2 Jahre (Schlepper steht im Winter trocken, im Sommer leider draußen), sollte das auch Jährlich gemacht werden?

Grüße Max

 

[krammerreini]

Servus Max,

zum einen muss man davon ausgehen, dass die Schlepper damals täglich von früh bis spät im Einsatz waren. Zumindest klingt das in den alten Werbefilmen so und dann macht eine häufigere Wartung durchaus Sinn.
Zum anderen sind da Arbeiten aufgeführt, die auf Grund der heutigen Öle wohl obsolet erscheinen, wie etwa das jährliche Reingen der Ölpumpe.
Vielleicht waren die Hersteller auch nur übervorsichtig und wollten sich u. U. der Verantwortung für Schäden entziehen, indem auf fragwürdige Servicepunkte gepocht wurde.

Insgesamt denke ich, dass speziell bei unseren Hobbyschleppern eine Wartung mit Augemaß und gesundem Menschenverstand ausreicht.
Ich wechsle zum Beispiel das Motoröl im Zweijahresrhytmus und erneuere dabei jedesmal den Filter. Hingegen bekommt der Ölbadluftfilter bei staubigen Verhältnissen mehr Zuwendung, immer abhängig vom Einsatz (Brennholzsägen ist da sehr staubintensiv).
Abschmieren aller Nippel nach jeder Wäsche und zwischendurch nach Gefühl.
Ich hab aber noch nie gesehen, dass jemad die Räder schmiert!?!
Auch das Ventile einschleifen im Jahresrhytmus halte ich für übertrieben bis Kontraproduktiv.
Ebenso wie das prüfen des Anstrichs im Felgenbett. Wobei letzteres im harten Arbeitseinsatz vielleicht sogar Sinn macht, wenn zur Zugkrafterhöhung mit deutlich abgesenktem Luftdruck gefahren wurde und dadurch mehr Dreck eindringen konnte. Hat man ja schon oft gesehen und gehört, dass nur die rechten Felgen durchgerostet waren (Furchenrad beim pflügen).

Man darf auch nicht vergessen, dass die Traktoren der Nachkriegszeit und der 50er Jahre oft der erste Kontakt der Bauern mit derart komplexer Technik war und das Wissen bzw. das Technikverstädnis oft hinterher hinkte. Und dass die Hersteller deshalb besonders Vorsichtig waren mit den Wartungsvorschriften. Nach dem Motto, wenn nur vielleicht 25 % der Vorschriften tatsächlich erfüllt werden machen wir einfach mehr davon, dann erhöht sich auch der Wartungsgrad.

Grüße vom
Reini

 

[Deutz45nullfuenf]

Moin. Da steht auch Ölwechsel nach 120 Bh, also 14-tägig. Die gehen also von 50Bh pro Woche aus. Das sind 2500Bh im Jahr und dann macht das bestimmt Sinn. Du macht das also alle 10-12 Jahre. Es gibt Motoren da würde das 60 Jahre gar nicht gemacht und die laufen 1a.

 

[ucdu]

Wenn der Traktor draußen steht, sollte man Kondenswasser nicht unterschätzen. Lager und Zahnräder können rosten.