Intrac 6er Baureihe

Diskutiere Intrac 6er Baureihe im Forum INTRAC im Bereich Deutz / Deutz-Fahr Schlepper - Hallo, könntet ihr mir vielleicht ein paar Infos zu den Intrac 6. geben? Wie oft sind die gebaut worden? Wo wurden sie gebaut? Vor und...
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Ölhand

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Hallo Michael,
nee, kann ich auch immer noch nicht begreifen. Ich kann nur sagen dass ich noch nie mit einem Xerion gearbeitet habe und mir daher kein Urteil erlauben werde. Mit Intrac, MB-trac, GT und Standardschlepern habe ich mehr als ausgiebig gearbeitet und sie auch repariert. Die Stärken und Schwächen vom Intrac kenne ich sehr wohl. Der Intrac ist der einzige von den mir oben genannten Schleppern der seine Zugkraft ohne weiteres auf den Boden bringt. Sicherlich kann ich auch andere Schlepper entsprechend ballastieren zur Zugkraftverbesserung. Aber der Intrac macht das schon serienmäßig während man bei den anderen Schleppern auf den Einfallsreichtum des Besitzers bauen muss. Was muss dann wohl erst beim Intrac herauskommen? Beim Intrac habe ich wie schon öfters angemerkt die Hydraulikdurch Zusatzzylinder und DBV vom 72 06 modifiziert. Mache ich das selbe beim z.B. 72 06 muss ich den Schlepper extrem ballastieren um die Hydraulik voll zu nutzen. Der Intrac kann das serienmäßig ab. Ist das eine Fehlkonstruktion? Zur Leistung: Ich habe den 2004 früher mit der Runballenpresse RB 3.20 OC im Heu, Silo und Stroh auch im Lohn gefahren. Im Silo mit vollem Messereinsatz. Als der Intrac 1992 einen Geriebeschaden hatte habe ich den 7207 mal vorgespannt. Die Pressdichte musste ich verringern weil der 07 einfach den Ballen nicht vollbekam. Er würgte ab. Als der 100 06 kam wurde dieser an der RB eingesetzt. Pressdichte wurde nicht verändert und als dieser mal
wegen Bremsenschaden ausfiel
kam der Intrac noch mal drann und er zog sie ohne die Pressdichte zu verringern. Klar der 100 06 hat mehr Leistungsreserven hat aber auch 30PS mehr und spielen tut er mit der RB auch nicht gerade. Ist das wieder ein Beispiel für eine Fehlkonstruktion? Die drei Anbauräume muss ich ja wohl nicht erläutern, da sie ein Standardschlepper erst gar nicht hat. Mit zweien wird es bei den meisten Standardschleppern sereinmäßig schon eng. Fehlkonstruktion? Fahrkomfort: Als der Intrac herauskam hatte er schon Seitenschaltung, welcher Schlepper in der Leistungsklasse hatte dass schon? Und was den Federungskomfort angeht, konnte man da schon sehr viel mit einem gescheiten Sitz machen. Die Ergonomie war damals unerreicht und welcher Schlepper bot damals schon serienmäßig eine wirkliche Kabine an? Fehlkonstruktion?
Sicht auf die Anbauräume: Ich lade jeden ein sich selber ein Bild davon zu machen wie die Sicht auf den hinteren Anbauraum ist. Alle die es bisher gemacht haben waren erstaunt wie gut die Sicht nach hinten doch ist. Nach vorne ist sie unschlagbar und kann mit Sicherheit auch nicht vom Xerion getoppt werden. Fehlkonstruktion?
Wartung und Zugänglichkeit: Da muss man Zugeständnisse machen, aber wenn man weiß wie es geht ist es auch nicht schlimmer als an manchen anderen "Superschleppern". An manche Dinge komme ich beim Intrac sogar besser ran als beim Standardschlepper. Hier hätte Nachbesserungsbedarf bestanden. Die tägliche wartung war beim Intrac

teilweise sogar besser, teilweise etwas schlechter. Auch dass würde ich nicht gerade als Fehlkonstruktion sehen. Die Wendigkeit war bei der 2000er Serie sehr gut und bei den 6ern eher bescheiden aber mit Sicherheit nicht schlechter als z.B. dem Schlüter 1500 TVL. Hier gab es Handlungsbedarf, aber Fehlkonstruktion? Das sind jetzt einige Fakten die ich in über 30Jahren Intrac fahren gesammelt habe. Sie sind selber erlebt und nicht irgendwelche Unwahrheiten oder Gerüchte die man irgendwo mal gehört hat.
Gruß, Achim
PS: @ Paul: Ich warte immer noch auf eine Antwort ob du je schon mal mit einem Intrac richtig gearbeitet hast. und damit meine ich nicht nur mal spazierenfahren. Sondern mal richtig am Intrac alle Möglichkeiten ausschöpfen.
 
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Gernot Schnell

Gernot Schnell

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Hallo Achim,

ich denke die Tatsache, das dein Intrac leistungsmäßig besser mit einigen Geräten zurechtkommt als ein Standartschlepper 7207 mit ebenfalls 70PS kann man wohl nicht unbedingt dem Intrac-Konzept zu Gute halten, vielleicht hat der Motor des Intrac einfach ein wenig mehr Power... oder der 7207 etwas weniger.

Alle anderen Argumente hören sich für mich recht schlüssig an, habe bis jetzt aber leider noch nicht das Vergnügen gehabt mal einen Intrac zu fahren, die sind bei uns in der Gegend recht rar, kenne nur einen 2002A, welcher regelmäßig bei ALDI auf dem Parkplatz steht.

Ansonsten bin ich mit leistungsmäßigen Vergleichen recht vorsichtig, bei sowas kommt es auch immer auf die Bedingungen an...


Gruß Gernot


P.S.: Der Intrac mit 3m-Kreiselegge und aufgesattelter Sähmaschine ist und bleibt beeindruckend, vor allem weil es durch Bilder belegt ist und nicht nur Geschwätz...
 
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Ölhand

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Bei uns liefen früher viele Intrac und alle die einen haben/gehabt haben sprachen von vergleichsmäßig sehr hoher Motorleistung.
Gruß, Achim
 
Gernot Schnell

Gernot Schnell

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Ich dachte ja nur...

Intrac 2004 mit F4L912 mit 70PS und 7207 mit F4L912 mit 70PS sollten sich in der Motorleistung nicht sonderlich unterscheiden, und wenn der Intrac eine höhre Leistung hat, dann hat er auch keine 70PS sondern mehr...
ist nur seltsam, warum das dann ab Werk nicht so angegeben war...

Wieviel wiegt der 2004? Hat das Getriebe evtl. einen besseren Wirkungsgrad? Ich denke mal solche subjektiven Eindrücke kann man nur durch konkrete Leistungsmessungen verifiziren...
Wurde bei dem Intrac schon mal die Leistung gemessen?
Irgendwo muss ja bei dem 7207 die fehlende Leistung verschwinden bzw. die mehrleistung beim Intrac herkommen...
Fragen über Fragen...


Gruß Gernot


P.S.: Das soll jetzt nicht contra oder pro Intrac oder irgendwas sein, mich interressiert nur wo beim Intrac der leistungsmäßige Vorteil herkommen soll... wie bereits erwähnt konnte ich ja leider noch selber keine Erfahrungen damit machen.
 
Lasca34

Lasca34

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Hallo Männer,

nun könnte ich ja in meinem Besitzerstolz als Eigner eines D 7206 A angegriffen sein; binnich abba nich :D. Tatsache ist, daß mein D 7206 A eine Gewichtvserteilung von fast 50:50 hat. Tatsache ist auch, daß, wie Achim schreibt, dafür einiges an Ballast nötig war: Innenballast im Vorderachsbock und die Kofferscheiben außen. Es bleibt mir weiterhin schleierhaft, wie der Vorbesitzer 25 Jahre lang mit dem völlig unballastierten Schlepper zufrieden sein konnte. Wahrscheinlich hat er nicht gewußt, was man mit so ein paar Eisenstückchen noch alles aus der Maschine herausholen kann. Jedenfalls genügt mein D 7206 A jetzt, um besonders den Fahrern von Fremdfabrikaten zu zeigen, was in der 70 PS-Klasse machbar ist. Es ist eben doch ein Deutz, wenn auch "nur" ein Standardschlepper. Aber 'n Intrac geht mir immer noch ab...... :(

Gruß
Michael
 
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Ölhand

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Hallo
die Intrac Getriebe haben einen guten Wirkungsgrad, vor allem an der Zapfwelle. Es ist bei den 2002-2004 eben das TW 50 in verschiedenen Varianten. Die TW 50 sind einfach aufgebaut. Der 72 07 hat das TW56 und das ist vom Wirkungsgrad her eben schlechter. Ich will ja auch nicht behaupten dass neben dem Intrac alles andere Mist ist, nur ich kann es nicht stehen lassen das der Intrac eine Fehlkonstruktion ist. Aber so ist es nun mal, der Intrac hat immer mit Vorurteilen wie die von Paul, zu kämpfen gehabt. Wenn dann mal ein ergleich gemacht wurde stand der Intrac normalerweise immer gut da. Das Konzept der Intracs war in meinen Augen revolutionär und gut nur leider wurde ihm nie die Unterstützung zuteil wie anderen Schleppern und die Ingenieure liefen ins leere.
Gruß, Achim
 
Gernot Schnell

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O.K., der Wirkungsgrad des Getriebes ist ein Argument...wird aber bei der Rundballenbresse und der Kreiselegge nicht entscheidend sein es sei denn, das Getriebe des 7207 hätte auch über die Zapfwelle mehr Verluste als beim Intrac.
Is ja eigentlich auch Wurst, Tatsache ist, das dein Intrac etwas mehr leisten kann, als in dieser Leistungsklasse üblich, die genauen Gründe dafür herauszufinden zu wollen wäre etwas übertrieben. (Wenn jemand diese Show mit nem MF, IH oder ähnlichem gemacht hätte, würde ich wahrscheinlich noch weiternerven, aber so reicht mir zu wissen, das ein Deutz das schafft)

Zum Thema Ballastierung kann ich nur sagen das in unserer Gegend die Schlepper früher (zur 06er Zeit) eigentlich wenig bis gar nicht ballastiert wurden, höchstens mal wenn es auf den Acker ging, liegt natürlich auch daran das bei uns eher wenig Ackerbau betrieben wurde und die 06er als Allrad sehr selten bei uns waren...
Ausserdem muss man ja das zusätzliche Gewicht ständig mit sich herumschleppen, und das ist bei uns schon ein wenig störend, da es hier doch schon etwas hügeliger ist...


Gruß Gernot
 
Lasca34

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Hallo Gernot,

da sprichst Du ein Dauerproblem an ( das heute mittels Frontkraftheber oft ganz gut überbrückt werden kann :( Beim Hinterradschlepper bedeutet Ballast ja quasi reinen Verlust. Er ist nur nötig, um die Lenbarkeit zu erhalten. Beim Allradschlepper sieht das anders aus. Dennoch vermeiden die meisten Bauern auch hier den Erwerb von Ballastgewichten. Lieber wird der Schlepper eine oder zwei Nummern größer gekauft - natürlich wieder ohne die passende Ausstattung. Wenn man dann feststellt, daß man wohl doch etwas mehr Gewicht auf der Vorderachse braucht, dann - nein, auch dann werden keine Gewichte gekauft; man gibt schließlich kein Geld für Metallklumpen aus. Nee, da werden fein Betongewichte gegossen - uneingedenk der Tatsache, daß Beton leichter ist als Aluminium. Fehlt jetzt nur noch, daß jemand Ballastgewichte aus Aluminium anfertigt. Dann käme der Arzt wohl sofort, obwohl das noch nicht so bekloppt ist wie Betongewichte.

Aber man kann das auch so sehen: Solange derartig vorgegangen wird, kann es nicht allen Bauern schlecht gehen, und die Landmaschinenindustrie ist für jeden Kunden, auch den mit dem 100 PS-Traktor mit 16.9R34er Bereifung, dankbar. Es sei ihr gegönnt.

Gruß
MIchael
 
Gernot Schnell

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16.9R34er Bereifung bei 100PS, wo gibts denn sowas, die hat mein Onkel auf dem 6006, und da passen die einwandfrei zu dem Schlepper.
Mit diesen Reifen und entsprechender Ballastierung (Betonklotz, ich weiß, leichter als Alu...) in der Heckhydraulik haben wir schon bei >30cm Schnee abseits aller Wege problemlos Holz gerückt (kein Allrad wohlgemerkt) während ein anderer mit seinem 5506 auf dem Weg schon nicht mehr weiterkam...


Gruß Gernot
 
Papa-Schlumpf

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Tja Michael,

deine Allergie gegen Betongewichte ist ja allgemein bekannt. Aber es ist unbestreitbar das mit Abstand am einfachsten herzustellende Gewicht. Man kann es selber gießen in genau der Form, die man gerne haben möchte. Und man kann Haken, etc. mit eingießen, so daß man den Klotz ohne abzusteigen an die Ackerschiene hängen kann. Und nach Beendigung der FL-Arbeiten stellt man es einfach wieder ab und muß nicht aufwendig sauschwere Radgewichte abschlüsseln.

Für die Ballastierung der Vorderachse sehe ich außer bei Fronthydraulik keine Alternative. Da müssen dann schon passende Gewichte angebaut werden, entweder im Vorderachsblock oder außen an einen Anbaurahmen gehängt.
 
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Hallo Papa-Schlumpf,

hier war gerade von Vorderachsballast die Rede. Und da ist es doch so: Koffergewichte kann man ( wenn auch etwas schnaufend ) handhaben. Aber auch das wird schon nicht gemacht: Sie bleiben einfach dran; ist bei mir auch so. Einen Betonklotz vorne dran kann man nicht mehr ohne Hilfsmittel abnehmen.

Zur freien Formgebung: Die ist bei Betongewichten aber auch dringend nötig, weil die derart sperrig sind, daß sie ständig im Weg herumstehen. Stahl- oder Gußgewichte gleicher Masse sind so zierlich, daß deren genaue Form ziemlich unbedeutend ist.

Zu Heckgewichten: Ich habe an einem Schlepper ein Stahlgewicht unter der Ackerschine hängen, das ich aufnehmen und absetzen kann, ohne vom Schlepper abzusteigen. Wo ist da der Unterschied zwischen Beton und Stahl ( oder Guß )? Das ist doch eine Frage der Geometrie und nicht des Materials!

Vielen dürfte übrigens die Bearbeitung von Holz noch viel leichter fallen als das Gießen von Beton. Das ist aber nur als Anregung für die Materialwahl der Ballastgewichte gemeint, weil Aluminium doch nicht jedermann zur Verfügung steht.

Gruß
Michael
 
Gernot Schnell

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In der Regel ist der Beton bei den Betongewichten hauptsächlich dafür da, den ganzen Metallschrott, welcher in den Gewichten verarbeitet ist, zusammenzuhalten, so ist das wenigstens bei uns... kleinere Metallteile fallen immer mal wieder ab, aber größere Metallplatten, wie man sie für ein reines Metallgewicht brauchen könnte sind eher rar.

Betongewichte werden nicht etwa verwendet, weil die Bauern hier voll des süssen Weines sind, sondern ganz einfach weil sie sich bewährt haben... ein Stahlgewicht wäre vielleicht die elegantere Lösung, aber wo gibt es schon für lau mal eben einige hundert Kilo eisen...


Gruß Gernot
 
Lasca34

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Jau, Gernot, das mit den Thalern ist mir schon klar. Da sollen eben möglichst viele gespart werden, und das ist auch ein ganz anständiger Wesenszug. Richtig drollig wird's aber doch erst, wenn ein DX 6.05 mit so einem Betongewicht ( und, wenn's geht, auch noch mit der kleinsten lieferbaren Bereifung ) herumfährt. Warum hat man dann nicht einen anständig ausgerüsteten DX 4.70 noder DX 4.50 genommen? Optimal ausgerüstet ist der immer noch billiger ( noch mehr Thaler gespart! ) und leistet in der Praxis auch nicht weniger. Aber, das gebe ich zu, am Stammtisch macht der Vierzylinder natürlich nicht soviel her. Bei Autos nennt man sowas, glaube ich, auch Schw...verlängerung.

Ach ja: Wenn die Bauern voll des süßen Weins wären, dann gäbe es vielleicht nicht soviele Ballastgewichte aus Leichtbauwerkstoffen. Denn es heißt doch, im Wein läge Wahrheit, oder happich da getz was nich richtich verstanden?

Gruß
Michael
 
Gernot Schnell

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Die Zeiten der Betongewichte sind bei den großen Landwirten mittlerweile ja auch rum, wenn man einen Frontlader schlepper mit mehr als 150PS 8o hat, braucht man das einfach nicht...

Zum Schlepperkauf kann ich nur sagen, das gerade die kleineren Nebenerwerbslandwirte hier fast nur gebrauchte gekauft haben, und da hat man eben genommen, was da war, natürlich dann eher größer als kleiner... und auf der Wiese braucht ein Schlepper eben nicht so viel Eigengewicht wie auf dem Acker... deswegen wurden dann keine Gewichte nachgerüstet.

Falls dann doch mal vorne die Achse etwas zu leicht wurde, waren die Leute auch recht findig... mein Opa hatte z.B. für den D30S wenn er den Krüger 211 heben sollte eine geschweisste Metallkiste, in die dann einzelne Metallquader gesetzt wurden, also ohne Anstrengung von einem Mann zu bewältigen.
Man hat eben genommen was da war und das beste daraus gemacht...


Gruß Gernot
 
Ö

Ölhand

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Können wir dann wieder zum Thema Intrac zurückkommen. Das Thema wie man Frontgewichte baut und welche besser sind gehört hier nicht so ganz rein.
Gruß, Achim
 
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Paul1234

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So, nun ich noch mal wieder zum Thema Intrac. Wenn man sich die Geschichte des Intracs mal objektiv betrachtet sollte man eigentlich zu dem Schluss kommen das die ganze Intrac Story den Titel verdient hätte:“ Starke Theorie und lausige Ausführung“

Aber lasst uns doch die Story mal in Ihren Einzelheiten betrachten.

Als Deutz am Ende der 60er Jahre des vergangen Jahrtausends begann über den Intrac nachzudenken, und die ersten Gedanken, bzw. das erste Konzept mit dem Namen ULM bzw. Intrac 2005 war seiner Zeit wirklich weit voraus, gab es noch einen Markt in der Bundesrepublik für eine Zugmaschine die möglichst viele Aufgaben in der Landwirtschaft erledigen kann. Der Markt hat sich aber in den letzten 30 Jahren eklatant verändert, immer mehr Spezialmaschinen halten Einzug in die moderne Landwirtschaft, die Universalmaschine wird nicht mehr benötigt.
Der Gedanke möglichst viele Arbeitsschritte in einem Arbeitsgang zu erledigen war ja auch nicht so neu, siehe Maschinen wie Ruhrstahl Geräteträger, Fendt GT, Ritscher etc.

Das Deutz Konzept ULM, bzw. Intrac 2005 war da schon sehr richtungweisend. In diesem Konzept war unter anderen vorhanden: Luftgefederte Portalachsen, Stufenloser Hydrostatischer Fahrantrieb, Kabine, etc.
Deutz hat dann aber scheinbar auch sehr schnell gemerkt, das wahrscheinlich der Preis für dieses Fahrzeug nicht durch setzbar ist, bzw. wird es auch zu Problemen mit dem Wirkungsgrad des Hydrostatischem Fahrantriebes gekommen sein. Nicht umsonst wurden in den Prototypen immer stärkere Motoren verbaut.

Nachdem die Entwicklung des ULM bzw. Intrac 2005 gestoppt wurde, begann man einfach das Konzept dieser Maschine ohne die wirklich bemerkenswerten technischen Innovationen, Getriebe, Federung umzusetzen.
Was dabei herauskam ist heute noch zu betrachten, die Baureihe Intrac 2002 –2004, und bei diesem Maschinen handelt es sich eigentlich um nichts anders, als um einen Standardschlepper bei dem man die Kabinenposition von hinten nach vorne verlegt hat.
Diese Konzept hat man dann einige Jahre weitergebaut, mit allen Unzulänglichkeiten, sprich auch die späten Maschinen dieser Baureihen sind unter durch die Kabinenposition in der Verwendung von neuen Reifengrößen die es im Laufe der Jahre gegeben hat eingeschränkt.
Während es dem Landwirt um 1980 herum möglich war, bei einem 70 PS Standard Allradschlepper, die Vorderachse mit einer Bereifung 12.4R24, oder 13.6R24 auszurüsten, musste er bei dem Intrac weiter mit einer Bereifung 12.5R20, meistens auch noch in MPT Ausführung vorlieb nehmen. Auf der Hinterachse war bei der Intrac Baureihe maximal eine Bereifung von 16.9R30 möglich, während moderne Standardschlepper schon mit 16.9R34 fuhren.
Kommen wir aber noch mal zur Vorderachsbereifung zurück. Die Reifengröße 12.5R20 ist wie schon gesagt eine MPT Bereifung, die es in zwei Ausführungen gibt. Einmal für den Einsatz auf kleinen Radladern und zum zweiten für den Einsatz auf Unimogs. Beide Fahrzeuge erfordern eine sehr steife stabile Karkasse.
Wenn ich nun aber diese Reifen auf einen Fahrzeug verwende, das durch seine Kabinenposition auf der Vorderachse sowieso schon nicht zu den komfortabelsten gehört, wird bei diesem Fahrzeug der sowieso schon nicht vorhandene Fahrkomfort noch weiter eingeschränkt.
Was kann nun ein Intrac der Baureihe 2002-2004 besser als ein Standardschlepper? Sicherlich ist die Sicht auf den Frontkraftheber viel besser wie bei einem Standardschlepper. Und sicherlich ist eine gute Sicht auf den Frontanbauraum, bei einer mechanischen Unkrautbekämpfung erforderlich, einige werden jetzt anführen das diese gute Sicht auch bei Mäharbeiten sehr schön ist.
Aber wenn wir die ganze Sache mal objektiv betrachten, hat die Entwicklung moderner Pflanzenschutzmittel, eine mechanische Unkrautbekämpfung überflüssig gemacht, und die Entwicklung von Mähwerken ist auch viel weiter gegangen, ein verstopfen dieser Geräte kommt so gut wie nie mehr vor.
In der Zusammenfassung ergibt sich: Ein Intrac der Baureihe 2002 – 2004 kann fast nichts besser als Standardschlepper, hat nur einen wesentlich schlechtern Fahrkomfort, sehr kleine Räder, eine eingeschränkte Übersichtlichkeit des Heckanbauraums, ist teurer, verbauter, und der Einstieg in die Kabine ist auch noch viel bescheidener.
Und das Argument, das es Intrac gibt, die mit einer 3 mtr. Drillkombination zurecht kommen, ist für mich nicht ganz schlüssig.
Wenn es der Intrac 2004 mit seinen 70 PS kann, warum soll das ein vergleichbaren 7206 Standardschlepper nicht auch können?
Der Intrac ist doch im Grunde genommen nichts anders als ein 7206, mit den oben genannten Nachteilen!

Gehen wir aber jetzt mal weiter in der Betrachtung der Geschichte der Intracs. In den 80er Jahren des letzten Jahrtausends, wurde das Intrac Konzept stark modifiziert, und stärkere Intracs entworfen und gebaut.
Leider hat man die Kabine an Ihrer Position gelassen, und bei der Verwendung der Räder auch wieder faule Kompromisse gemacht. Zu der Entwicklungszeit der grossen Intracs, war die größte am Markt verfügbare Reifengröße 20.8R42, verwendet wurde aber nur 18.4R34. Auch gab es in dieser Zeit schon volllastschaltbare, bzw. Lastschaltbare Getriebe, verwendet wurde ein Getriebe mit einer Lastschaltstufe!
Von stufenlosen Antrieben die es zu der Zeit, siehe Fendt Duo Speed gab mal ganz zu schweigen, und das Grundkonzept des Intracs der ULM hatte ja Möglichkeiten aufgezeigt!
Da Deutz als Grundkonzept der großen Intrac wieder einen Standardschlepper verwendet hatte, und der über keine Wespentalie verfügte, war die Wendigkeit der Maschine auch bei der Verwendung von Rädern der Größe 18.4R34 schon sehr eingeschränkt.
Über den Fahrkomfort braucht man denke ich kein Wort mehr zu verlieren, doch halt Renault hatte schon in der 80 Jahren bei den TZ Traktoren eine vollgefederte Kabine verwendet, und Deutz hatte sogar einige Zeit den Gedanken gespielt, diese Kabinen zu verwenden.
Beim Intrac wurde dieses Know How aber nicht verwendet.
Ich denke Deutz, fehlte zu dieser Zeit, nach dem recht teuren Amerika Abenteuer, und den heftigen Garantieleistungen an den ersten DX einfach auch das Geld, um aus dem großen Intrac eine Maschine zu machen, die leistungsfähig gewesen wäre.

So nun habe ich endgültig fertig mit dem Thema Intrac, und ich bin sehr gespannt auf die Reaktionen.

Viele Grüße

Ralf
 
Skim

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Jetzt muss ich mich auch mal zu Wort melden:

Wie kannst du solche sachen über die Intrac-Baureihe behaupten wenn du noch nie einen gefahren hast?

1. Ist der Fahrkomfort nicht so schlecht wie du ihn beschreibst. Außerdem kannst du es doch gar nicht wissen da du noch nie mit einem Intrac gefahren bist. Wir sind schon seit 1974 im besitz unseres Intracs 2002 und er hat DEFENITIV mehr vorteile als ein Standartschlepper...

2. Die Unübersichtlichkeit des Heckanbauraumes ist zwar beim Ankuppeln nicht so gut wie bei einem Standartschlepper doch dauert auch keinesfalls länger beim Ankuppeln wenn man es ein paar mal gemacht hat.

3. Beim Einstieg in die Kabine sehe ich keinen großen Unterschied zwischen einen Standartschlepper und den Intrac´s!

Alles im ganzen hast du keine Ahnung über einen Intrac und lässt dich nur von deinen Vorurteilen täuschen. Es wäre klüger, wenn du einmal mit einen Intrac richtig Arbeitest dann wüsstest du das er in seiner PS-Klasse gegenüber eines Standartschleppers ganz klar die Nase vorne hat!
 
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Nightingale

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Ich kann mir gut vorstellen, dass der Intrac mehr Leistung gegenüber einem Standartschlepper in der PS Klasse haben könnte. Bei der Eicher Wotan Reihe gibt es Streuungen von 100 bis meines Wissens sogar 125 PS.
Die Gewichtsverteilung ist auch besser, das sieht man.
Der Rest ist denke ich dem subjektiven Empfinden übergeordnet.
Aber es ist ziemlich intererssant, was für Diskussionen dieses Fahrzeug anfechten kann.
 
Lasca34

Lasca34

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Hallo Ralf,

es ist immer gefährlich, wenn man sich weit aus dem Fenster lehnt. Da kann man leicht Zug bekommen. Zumindest meinen Argumenten scheinst Du nicht zugänglich zu sein, so daß eine weitere Diskussion wohl in der Tat sinnlos ist.

Für alle anderen möchte ich aber doch den gröbsten Unfug aufklären:

1. Der Intrac 2004 ist natürlich ein D D 6206/6207 A oder D 6507 A mit vorne liegendem Fahrersitz. Der D 7206 A hat damit nichts zu tun. Wer sich mit Intrac auskennt weiß, daß ein solcher Schlepper auf Basis des D 7206 A bitter gefehlt hat. Siehe auch die Ansätze zu einem Intrac in diese Klasse, die bei Fritz beschrieben werden.

2. D 6206/6207 A und D 6507 A wurden mit eben jenen Bereifungskombinationen geliefert, die auch beim Intrac 2004 zur Verfügung standen. Insbesondere die Bereifung 10.5-20 MPT war bei Allradschleppern dieser Größenordnung damals weit verbreitet. Jedenfalls kann man daraus keinen Unterschied zum Intrac ableiten. Übrigens kann ich mich nicht erinnern, daß sich irgendein Fan der kleinen Intrac jemals über die zu kleine Vorderradbereifung begeistert gezeigt hätte. Hier war ganz klar Handlungsbedarf, den KHD aber ignoriert hat. Siehe meine Ausführungen oben.

3. Da es mittels einfachen Meterstabs kinderleicht festzustellen ist , wieviel Aufbau"raum" übrig bleibt, wenn man die Kabine in eben den hineinpflanzt, kann der Sinn dieser Anordnung hier nicht ernsthaft diskutiert werden. Über den Sinn von Aufbaubehältern können wir gerne diskutieren ( in der Tat haben sich die Randbedingungen in den letzten beiden Jahrzehnten geändert ), aber wenn man welche aufbauen möchte, dann kann man eben nicht die Kabine gleichzeitig dahinbauen.

4. Wenn sich jemand wirklich für die Frage der Bequemlichkeit des Einstiegs interessiert, dann braucht er bloß bei einem kleinen Intrac einerseits und bei einem Standardschlepper damaliger Prägung andererseits immer wieder ein- und auszusteigen ( beim Standardschlepper kommen einem diese Begriffe etwas merkwürdig vor, spricht man hier doch üblicherweise vom Rauf- und Runterklettern ), und wieder ein- und auszusteigen, und nochmal ein- und aussteigen. Ganz einfach. Auch hier erübrigt sich jede weitere Diskussion durch diesen Selbstversuch. Danach kommt Stufe 2: Dasselbe mit einem großen Intrac und einem vergleichbaren, zeitgenössischen Schlepper, der demzufolge ein Kabinenschlepper sein wird. Ich kann diese informative Übung nur empfehlen!

5. Hatte ich schon erwähnt, daß ich den Intrac 6.60 in der Praxis als einen außerordentlich leistungsfähigen Schlepper erlebt habe? Es gehört hier nicht her, aber ich habe auch mit dem MBtrac 1500 gearbeitet, weiß aber immer noch nicht, warum man für sowas Geld ausgibt.

6. "Gute Theorie, aber lausige Ausführung": In der Tat, die lausige Ausführung der guten Idee scheint wie ein Fluch an den Trac-Schleppern zu kleben ( mir fallen da gerade Xylon und Eurotrac ein, die, ebenso wie die kleinen und die großen Intrac gut noch eine Menge Modellpflege hätten vertragen können. Der MBtrac ( wohl gemeinsam mit den rasenden Telefonhäuschen aus England ) ist in der Familie dieser von ihren Eltern teils etwas stiefmütterlich behandelten Kinder, die berühmte Ausnahme: Da waren Theorie und Ausführung lausig. Zu dem vermurksten Konzept mit schraubengefederter Seegangachse vorn und mittiger, etwas zu kurzer Kabine kam ja noch die mangelnde Haltbarkeit von Motor, Getriebe, Achsen, Motor, Getriebe, Achsen und die je nach Modelljahr unglaublich schlechte Ergonomie ( die wiederum teilweise dem Fehlkonzept angelastet werden kann ).

Mal ganz was Anderes:

Nachdem das in einem anderen Zusammenhang schon mal diskutiert wurde, möchte ich erneut anregen, daß Forumsmitglieder ein Mindestmaß an Informationen über sich preisgeben müssen. Ich schätze nämlich auch keine anonymen Briefe, auch nicht als Leserbriefe in der "Land & Forst" ( für Nicht-Niedersachsen: Das ist die Bauernzeitung hier ), und auch nicht als Beiträge hier im Forum. Wenn jemand mit der Preisgabe der wenigen Daten, die hier in der Community für einen weniger anonymen Umgang miteinander nötig sind, ein Problem hat, dann ist das leicht zu lösen: Man muß hier keine Beiträge posten! ( Wegen der wirklich originellen Replik "man muß auch keine beantworten" habe ich schlechte Nachrichten: Den Witz kannte ich schon ).

Gruß
Michael
 
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Ölhand

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Hallo Ralf,
deine Ausführungen zeigen mir dass du noch nie mit einem Intrac gearbeitet hast. Und zu deiner Info, der 2004 hat mit dem 72 06 oder 07 unheimlich viel gemeinsam. Nur den Motor bis zur Ölwanne. Sonst ist gar nichts gemeinsam. Deine Argumente sind teilweise falsch und zeugen von Vorurteilen. Ich mache mir jetzt nicht die Mühe alle Argumente von dir zu wiederlegen, da ich das schon weiter oben teilweise gemacht habe. Ich gebe dir Recht mit den Rädern der Vorderachse, die könnten größer sein, aber betrachte mal den 6507 der vom Baujahr her zum 2004 passt. Der hat die gleiche Bereifung. Richtig ist auch dass Deutz die Intracs nie richtig gefördert und weiterentwickelt hat.
Du sagst es gibt fast nichts was der intrac besser als ein standardschlepper kann, das ist nicht richtig. Wenn ich die Möglichkeiten die ich beim Intrac habe mit einem Standardschlepper machen will muss ich einen nicht unerheblichen Aufwand betreiben.
Ich kann aus Erfahrung sagen, ein Intrac ist einem vergleichbaren Standardschlepper in den meisten Dingen überlegen.
Gruß, Achim
PS: Du bist immer noch die Antwort auf praktische Erfahrung mit dem Intracsystem schuldig.
 
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Thema: Intrac 6er Baureihe

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