Hallo,
dann noch die Bestandsaufnahme:
Die alte Deutz-Kupplung hat recht tiefe Riefen in den Fahrantriebsdruckplatten. Eine Stelle sieht auch schon etwas angelaufen aus, scheint so als ob die Stelle nicht mehr getrennt hat. Die Kupplungsscheibe sah noch gut aus, Gesamtdicke 8,6 mm.
Die ZW-Seite sieht etwas besser aus, aber auch da Spuren auf den Druckplatten. Gesamtdicke 8,4mm der Scheibe.
Ich denke mal da sind irgendwann mal die Scheiben getauscht worden, aber am Rest der Kupplung wurde nichts gemacht. Die Druckplatten 'sollten sich wohl so wieder einlaufen' war da wohl der Gedanke. Dabei ist aber irgendwas an den Ausrückhebeln falsch eingestellt worden, die sind bei voller Ausrückung ans Gehäuse gestoßen. Mag sein daß die Hülsen um die Spannschrauben entsprechend abgefeilt wurden? Oder sowieso irgendwas falsch eingestellt?
Die Kramer-Kupplung war schon vom anfassen her schmierig - kein gutes Zeichen bei einer Trockenkupplung. Beim auseinanderbauen schwamm die ZW-Scheibe in Öl, die Fahrantriebsscheibe war nur etwas rostig. Aber da ich ja die Scheiben eh von der Deutz-Kupplung nehme und die schön trocken sind ist das ja kein Problem. Die ZW-Andruckplatten sahen quasi noch fabrikneu aus (ich konnte die Bearbeitungsspuren von der Produktion noch auf den Platten sehen), die Fahr-Andruckplatten waren ein wenig mehr gelaufen aber selbst da konnte man noch originale Bearbeitungsspuren sehen.
Das ganze mit HD-Reiniger vom groben Dreck befreit, dann mit Bremsenreiniger die Metallteile ölfrei bekommen.
Zusammen sind jetzt:
- 'Deutz' Kupplungsscheiben
- 'Deutz' Hauptfedern (jeweils rot/schwarz)
- 'Kramer' Gehäuse, Hebel, Druckplatten
Die Druckplatten hab ich angeschliffen (den Rost runtergeschliffen, ansonsten ist das ja soweit noch plan), die Kupplungsscheiben ein wenig abgeschliffen (war kein Glas drauf, aber auf der Fahrscheibe kleine Erhebungen die in die Riefen auf der Druckplatte paßten).
Einstellung:
a) Spannschraube auf 83mm (ging aber quasi automatisch durch die Hülsen um die Spannschrauben) und gekontert
b) innere Hebelböckchen auf 20mm von der Zahnung der ZW-Welle eingestellt (und hinterher wieder eingeklemmt)
c) äußere Hebelböckchen auf 1,7mm eingestellt (und gekontert)
Nachgemessen ob das Gehäuse auch gerade auf der Hauptplatte ist, das sah soweit gut aus.
Nachgemessen was in die Kupplungsglocke paßt. Das verstärkte Gehäuse ist ja ein paar mm höher als das originale ohne Verstärkung. Da ist aber noch mindestens 1cm Platz zur Ausrückwelle, und die Schrauben von den inneren Hebelböckchen sind ja auch nicht glatt auf dem Gehäuse. D.h. das verstärkte Gehäuse paßt auch im Deutz.
Auf dem Preßwerkzeug hab ich ein Holz-Ausrücklager montiert um zu testen wie weit das ganze funktioniert. Nach ein wenig Ausrückweg konnte ich die Fahrkupplungsscheibe von Hand im Gehäuse verschieben, danach dann auch die ZW-Kupplungsscheibe. Tut also so wie gedacht, erst Fahrantrieb und dann Zapfwelle. Damit hab ich auch die Scheiben noch mal zentriert damit das beim Zusammenschieben keinen Ärger macht.
Ausrückweg des Ausrücklagers vermessen, sollte auch passen. Anschlag ist ja die Lenkgetriebewelle, bis da hin bin ich lange über die ZW-Ausrückung weg. Bei meinem D40.1S hat aber mal wer das verstellbare Teil vom Pedal zur Ausrückwelle durch was festes ersetzt, muß wohl noch mal ein verstellbarer Seilspanner oder Ähnliches dran damit das wieder tut wie es mal war.
Eingebaut (Die Doppelkupplung geht ja nur mittig rein, da muß man schon viel versuchen damit die nicht zentriert ist), die Zähne der Getriebeeingangswellen gefettet (bzw. ein wenig Fett aufgepinselt und eher wieder alles abgewischt). Verwendet hab ich ZF Hochleistungsfett, normales Fett ist nicht temperaturbeständig genug. Die Zahnungen waren ein wenig rötlich vom Rost, da ist bisher wohl gar nichts gefettet worden.
Zusammenfahren war dann noch ein wenig spannend, erst mal wieder die richtige Ausrichtung hinkriegen und das Ziel treffen. Da hat mir der Tip hier aus dem Forum mit den Spanngurten gut gefallen, zwischen Vorderachse und Bügel vom Verdeck konnte ich rechts und links einen Spanngurt legen. Dann kann man jedes Mal wenn man wieder weiter zusammen ist die Gurte nachspannen und hat nicht das Risiko daß da wieder irgendwas auseinandergeht. Ein wenig am Motor und der Zapfwelle gedreht, ein wenig hoch und runter gelassen und auf einmal war er wieder zusammen.
So, und nun muß er nur wieder einen Ton von sich geben.
Gruß,
Josef