B
Bernd
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Hallo,
Ein Kumpel von mir hat einen Deutz 6006 Bj. 1969 auf seinem Betrieb immer noch viel im Einsatz. Der Deutz läuft als Pflegeschlepper vor dem Düngerstreuer und vor der Spritze.
Im Sommer läuft er vor dem Kreiselheuer und vor dem Ballenladewagen.
Also ca. 300 h Einsatz / Jahr.
Da die Anbaugeräte sehr schwer sind, muß der Deutz viel Frontgewicht tragen, und deshalb ließ er sich wenn mal nichts hinten dran hing auch nur sehr schwer lenken.
Jetzt haben wir uns dazu entschlossen, dem Deutz ein Servolenkung zu spendieren. Wir haben uns für eine rein hyraulische Lenkung entschieden, mit Orbitrol und Gleichlauflenkzylinder.
Zuerst habe ich die Vorderachse vermessen, und abgezeichnet.
Danach habe ich angefangen, neue Lenkhebel zu konstruieren, und den Platz für den Lenkzylinder festzulegen.
Im Rahmen der Konstruktion der neuen Lenkgeometrie war es mir wichtig, daß einerseits der volle Lenkeinschlag der mechanischen Lenkung von ca. 58° erhalten bleibt, aber der Lenkzylinder immer noch einen ausreichenden Hebelam hat. Des weiteren war es mir wichtig, den Spurdifferenzwinkel, also den unterschiedlichen Lenkeinschlag von kurveninnerem zu kurvenäußeren Rad zu berücksichtigen.
Im Rahmen der Konstruktion mußte aufgrund der Platzverhältnisse die Federung der Vorderachse entfallen.
Da der Gleichlaufzylinder in der Form, wie er für diese Anwendung benötigt wurde nicht zu einem vertretbaren Preis und innerhalb einer akzeptablen Zeit zu bekommen war, habe ich den Lenkzylinder ebenfalls selbst konstruiert und gefertigt.
Da mein Kumpel eine andere Lenkradposition haben wollte, wurde die Halterung für das Orbitrol so gebaut, daß das Lenkrad jetzt deutlich steiler steht, so daß jetzt auch ein komfortabler Sitz, der nicht klappbar ist aufgebaut werden kann.
Die Ölversorgung des Orbitrols erfolgt über eine Tandempumpe.
Im Rahmen dieser Aktion wurde auch die komplette Vorderachse überholt, d.h. neue Radlager, neue Achsschenkellager, neue Buchsen für den Mittelachsbolzen, die Vorderachskonsole wurde ausgespindelt und ausgebüchst, so daß die Vorderachse nun wieder in einem neuwertigen Zustand ist.
Gestern morgen war der große Moment, als ich den Schlepper mit der neuen Lenkung dem TÜV vorgeführt habe. Nach einer genauen Begutachtung des Schleppers , einer Probefahrt, und einer genauen Prüfung der Konstruktionsunterlagen und der Berechnungen hat die Servolenkung nun den Segen des TÜVs.
Ab nächster Woche wird der Deutz wieder in Einsatz kommen.
So, nun genug geschrieben, jetzt kommen ein paar Bilder...
Gruß Bernd
Ein Kumpel von mir hat einen Deutz 6006 Bj. 1969 auf seinem Betrieb immer noch viel im Einsatz. Der Deutz läuft als Pflegeschlepper vor dem Düngerstreuer und vor der Spritze.
Im Sommer läuft er vor dem Kreiselheuer und vor dem Ballenladewagen.
Also ca. 300 h Einsatz / Jahr.
Da die Anbaugeräte sehr schwer sind, muß der Deutz viel Frontgewicht tragen, und deshalb ließ er sich wenn mal nichts hinten dran hing auch nur sehr schwer lenken.
Jetzt haben wir uns dazu entschlossen, dem Deutz ein Servolenkung zu spendieren. Wir haben uns für eine rein hyraulische Lenkung entschieden, mit Orbitrol und Gleichlauflenkzylinder.
Zuerst habe ich die Vorderachse vermessen, und abgezeichnet.
Danach habe ich angefangen, neue Lenkhebel zu konstruieren, und den Platz für den Lenkzylinder festzulegen.
Im Rahmen der Konstruktion der neuen Lenkgeometrie war es mir wichtig, daß einerseits der volle Lenkeinschlag der mechanischen Lenkung von ca. 58° erhalten bleibt, aber der Lenkzylinder immer noch einen ausreichenden Hebelam hat. Des weiteren war es mir wichtig, den Spurdifferenzwinkel, also den unterschiedlichen Lenkeinschlag von kurveninnerem zu kurvenäußeren Rad zu berücksichtigen.
Im Rahmen der Konstruktion mußte aufgrund der Platzverhältnisse die Federung der Vorderachse entfallen.
Da der Gleichlaufzylinder in der Form, wie er für diese Anwendung benötigt wurde nicht zu einem vertretbaren Preis und innerhalb einer akzeptablen Zeit zu bekommen war, habe ich den Lenkzylinder ebenfalls selbst konstruiert und gefertigt.
Da mein Kumpel eine andere Lenkradposition haben wollte, wurde die Halterung für das Orbitrol so gebaut, daß das Lenkrad jetzt deutlich steiler steht, so daß jetzt auch ein komfortabler Sitz, der nicht klappbar ist aufgebaut werden kann.
Die Ölversorgung des Orbitrols erfolgt über eine Tandempumpe.
Im Rahmen dieser Aktion wurde auch die komplette Vorderachse überholt, d.h. neue Radlager, neue Achsschenkellager, neue Buchsen für den Mittelachsbolzen, die Vorderachskonsole wurde ausgespindelt und ausgebüchst, so daß die Vorderachse nun wieder in einem neuwertigen Zustand ist.
Gestern morgen war der große Moment, als ich den Schlepper mit der neuen Lenkung dem TÜV vorgeführt habe. Nach einer genauen Begutachtung des Schleppers , einer Probefahrt, und einer genauen Prüfung der Konstruktionsunterlagen und der Berechnungen hat die Servolenkung nun den Segen des TÜVs.
Ab nächster Woche wird der Deutz wieder in Einsatz kommen.
So, nun genug geschrieben, jetzt kommen ein paar Bilder...
Gruß Bernd