f.mannecke schrieb:
.............Wichtig wäre die max. Drehmoment-belastbarkeit. Ich meine mich zu erinnern, dass das Limit (TW55,4 aus dem 7206) bei 340Nm lag. Das ist aber wie gesagt nur aus meiner Erinnerung.
Wenn das aber richtig wäre, dann sollte das bei den Torpedos einige Probleme erklären...
Gruß
Friedhelm
Hallo Friedhelm,
damit wären wir wieder zurück beim Thema, nämlich der Getriebebelastbarkeit oder richtiger der Triebwerkbelastbarkeit ( denn es müssen schließlich
alle Getriebe im Triebwerk ausreichend haltbar sein ).
Es ist zwar üblich, für Schleppertriebwerke eine maximale Eingangsleistung alias ein maximales Eingangsdrehmoment bei einer bestimmten Drehzahl anzugeben, aber das ist nur die halbe Wahrheit, und wenn ein Konstrukteur ein Getriebe so auslegte, hätte er einen klassischen Anfängerfehler gemacht
. Im Triebwerk können nämlich höhere Drehmomente auftreten. Das kann man sich leicht klarmachen ( und das habe ich hier früher auch schon mal klargemacht
).
Nehmen wir einen ausgesprochen spillerigen Schmalspurschlepper mit einem bestimmten 100 PS-Motor, Bereifung hinten 10-24, Gewicht ca. 2,5t, daneben ein richtiges Eisenschwein mit demselben Motortyp, Bereifung hinten 20.8-38, Gewicht, so ballastiert, wie er gerade da steht, ca. 7,5 t. Und nun nehmen wir an, daß beide Schlepper jeweils mit einem einzinkigen Untergrundlockerer in losem Boden an einem Stein hängen bleiben. Man muß weder Ingenieur noch Physiker sein um zu ahnen, daß in dem Augenblick im Eisenschwein ganz andere Lastspitzen auftreten als bei dem Schmalspurschlepperle, bei dem die Reifen als Rutschkupplungen ihre Aufgabe erfüllen.
Ein D 7206 A mit 100 PS-Sechszylindermotor ( um mal von dem jugoslawischen Lizenzbau wegzukommen ), der in erster Linie mit Ladewagen und Kreiselheuer , manchmal aber auch mit einem dreifurchigen Bettpflüglein auf leichtem Boden zum Einsatz kommt ( steinfrei, bitte, wenn es geht ), kann womöglich dem Besitzer weit über 10.000 wundervolle Betriebsstunden schenken. Ein 100 PS-Schlepper, der sein ganzes Leben bis zum Stehkragen ballastiert im Ackerbau, unter anderem mit breitem vierfurchigem Volldrehpflug zzgl. Packer auf Tonboden zubringt, sollte aber schon eher wie ein DX 110 dimensioniert sein, schon wegen der größeren möglichen Bereifung.
Man kann das alles übrigens sehr schön in der Schweiz sehen: Dort waren und sind die hochmotorisierten Hürlimänner ( heute alias kleine Agroplus ) mit ihren niedrigen Gewichten und kleinen Bereifungen bei den Bauern sehr beliebt, weil diese die Leistung eben ganz anders abnehmen als z.B. ein Ackerbauer auf Ton im Südostkreis Wolfenbüttel oder in Niederbayern.
Gruß
Michael