Mahlzeit und Moin moin Freunde,
lange war es still hier aber es hat sich einiges getan. Mittlerweile bin ich gelernter Landwirt, das Studium Agrarwirtschaft löppt auch und der Knubbel hat nen 1-Schar vom Niedersachsenwerk zum Ackern bekommen. Darum geht es heute aber nicht!
Gestern und heute wurde die Kupplung überholt. Nach dem Trennen und dem Abbau des Automaten ging es an das Lösen der Kurbelwellenmutter und der Schwungmasse. Da es hier ja desöfteren Probleme gibt, liste ich mal unsere "Tricks" auf.
1. Lösen der Kurbelwellenmutter (60er Stecknuss mit stabilem Steckschlüssel nötig!)
- Festhalten des Schwungrades mittels 2 Frontladerzinken (1 oder 2 Personen), denn diese passen mit den Spitzen in die beiden gegenüberliegenden Bohrungen
- 1,5 m Rohr auf den Steckschlüssel und dann viel Kraft
2. Lösen der Schwungmasse
- Wichtig: Kurbelwellenmutter bündig mit Wellenende drehen um Schwungmasse gegen Herunterfallen zu sichern
- Kantholz auf Mutter/Wellenende halten und ein paar kräftige Schläge mit dem 5Kg Hammer
- anschließend kann das Schwungrad mit viel Gefühl durch paralleles Hinterhebeln von beiden Seiten gelöst werden ( alternativ kann auch ein Abzieher genutzt werden)
3. Abnehmen der Schwungmasse
- die Schwungmasse sieht nicht massiv aus aber sie ist verdammt schwer!
- zu zweit konnten wir sie gerade so herunterheben, zum Einbau empfehle ich dringend einen Werkstattkran oder Frontlader
Meine Kupplungsglocke war total versifft, und die Druckplatte total verfettet und verglast. Der Automat ist nach dem Reinigen tiptopp in Schuss. Die alte Druckplatte hat Schwungradseitig einen Spritzschutz verbaut gehabt. Da alle im Internet verfügbaren Ersatzplatten ohne Trichter angeboten werden, bin ich zum Kupplungsbauer gefahren. Erkenntnis hieraus: seit den 90er Jahren werden alle Reibbeläge nurnoch ohne Spritzschutz angefertigt und ein Nicht-Vorhandensein wäre vollkommen unproblematisch.
Da sie zufällig noch Aufgearbeitete Scheiben mit Schutz im Lager hatten, hab ich die Retro-Variante gewählt
Heute haben wir den Simmerring der Getriebeeingangswelle, den Filzring der Kurbelwelle sowie die Dichtung des Nockenwellenlagerdeckels erneuert. Anschließend wurde ein neues Ausrücklager, die neue Druckplatte sowie der gereinigte Automat verbaut und der Trecker wieder zusammengeschoben.
Was soll ich sagen, er fährt und kein Bauteil ist übrig geblieben
Dennoch sind einige
Probleme aufgetreten zu denen ihr mir
hoffentlich helfen könnt.
1. Beim Knubbel ist ja eine Selbstschmierbüchse verbaut (das ist doch das Loch, was in die Kurbelwelle reingeht wo die Getriebeeingangswelle mit drin sitzt oder? ). Diese habe ich jedoch nicht nachgefettet, da wir der Meinung waren, dass durch viel zu viel Fett in den letzten Jahren die Druckplatte so verschmierte.
Ist das möglich oder habe ich da einen Fehler begangen?
2. Ich hatte enorme Probleme, den neuen Filzring in die Nut vom Lagerdeckel zu bekommen. Trotz Fettens des Ringes passte er sowohl in der Breite als auch in der Länge nur mit viel Gewalt in die Nut. Da zu viel Filzring vorhanden war, musste ich den "Rest" mit Gewalt mit einem Schraubenzieher in die Nut stopfen, sodass der Ring an der Stelle minimal "höher" war als am Rest. Hat einer ähnliche Erfahrungen damit, denn ich bin mir ziemlich sicher dass es der richtige Ring war.
Ist es möglich, das der Filzring wieder das ölen anfängt und die Kupplung wieder durchrutscht denn ich habe garkeine Lust, die ganze Prozedur nocheinmal zu durchlaufen
Die Bilder zeigen allesamt den neuen Filzring.
3. Seit dem Zusammenbau gibt mein Anlasser sehr fiese Geräusche von sich. Er zieht mit voller Kraft durch aber periodisch mit dem Drehen des Motors schlägt, klötert oder Klopft der Anlasser irgendwie. Vor dem Zerlegen gab es keine Auffälligkeiten. Kann es der Magnetschalter sein?
Weiß hier jemand Rat? Evtl. mache ich morgen ein Video damit ihr hört, was ich meine.
Schonmal tausend Dank für eure Hilfe, ich hoffe ich texte euch nicht zu sehr voll, sehe das eher als eine Art Blog
wenn ich zuviel Schreibe oder es euch nicht gefällt, müsst ihr euch melden
Haut rein, bis denne
Gruß Lukas