Starter Bosch BNG instandsetzen

Diskutiere Starter Bosch BNG instandsetzen im Forum Elektrik im Bereich Allgemeine technische Fragen - Moin, ich habe vor meinen Anlasser instandzusetzen. Der Typ ist Bosch BNG 2,5/12 DRS 16Z Problematik: Anlasser dreht soweit und kriegt den Motor...
D

Demian

Beiträge
1.718
Likes
469
Hallo Lukas,
da Du in der glücklichen Situation bist, Ströme messen zu können, kann man das auch nutzen.
Ein Widerstand von 0,7 Ohm am Magnetschalter, halte ich für zu gering, da eine Stromaufnahme von 5A vielleicht 7A normal wären. (das kann in der 50iger Leitung geprüft werden)
Wie ich schon geschrieben habe, prüfen ob an der Schaltbrücke auch Plus ist, wenn der Magnetschalter den oberen Kontakt schließt.
Man könnte auch direkt die Schaltbrücke bestromen, worauf das Ritzel ausspuren und sich drehen muss, dann wäre die Funktion nach dem Magnetschalter bestätigt.
Die Stromaufnahme kann nur durch das abbremsen das Ankers erhöht werden.
Gruß Demian
 
D

D6006Allrad

Beiträge
302
Likes
42
Der Magnetschalter zieht ca. 14 A, ob der Anlasser anläuft oder nicht ist gleich. Das ist dann eindeutig zu viel. In jedem Fall schließt der obere Kontakt und Plus liegt an.

Ich Frage mich aber, was das mit dem beschriebenen Verhalten zu tun hat. Der Magnetschalter sorgt ja zunächst einmal dafür, dass der Anker in Drehung versetzt wird, sich nach vorne bewegt und anschließend die Hauptwicklung zugeschaltet wird.

Wenn der obere Kontakt geschlossen ist und die Wicklungen angeschlossen sind muss der Anlasser doch anlaufen? Der Anker zuckt nur, als hätte er nicht genug Kraft.

Den 24V Magnetschalter kann ich nicht verwenden oder? Beim Testlauf mit 12V hat er schon mit 12V funktioniert.
 
D

D6006Allrad

Beiträge
302
Likes
42
Also jetzt bin ich wieder da, wo ich ganz am Anfang war. Ich hatte den Anker nochmal ausgebaut, weil ein Kabel aufgescheuert war. Das Kabel, was von der Hilfswicklung direkt auf die Schaltbrücke geht, hatte den Anker berührt.
Eine der Gehäuseschrauben hatte außerdem Kontakt mit einer Leitung zur Hauptwicklung. Das habe ich auch noch behoben.

Als ich alles wieder zusammen hatte, erneut die Enttäuschung.
Der Anlasser läuft zwar wieder zuverlässig an, allerdings wieder nur mit verminderter Drehzahl bei 105 A. An der Schaltbrücke habe ich 10,5 V gemessen.

Bin mit meinem Latein und meiner Geduld langsam am Ende.
Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass der Magnetschalter das verursacht und möchte nicht nochmal auf gut Glück ein Teil tauschen.

Gruß Lukas
 
D

Demian

Beiträge
1.718
Likes
469
Hallo Lukas,
durch die hohe Stromaufnahme vom Magnetschalter, wird nicht auch seine Leistung höher, eher verliert er an Anzugskraft.
Ein messen der Spannung an alle drei Punkten, am Magnetschalter ist sinnvoll. (muss identisch sein)
Gruß Demian
 
D

D6006Allrad

Beiträge
302
Likes
42
Hallo Demian,
der Magnetschalter zieht bis zum Anschlag an und die kleine Feder an der Kontaktbrücke spannt sich. Also müsste die Funktion doch gegeben sein.
Auf jeden Fall sollte das doch nichts mit einer verringerten Leistung des Anlassers zu tun haben?
Gestern lief er wie gesagt so wie er soll.
Ich vermute ein Kontaktproblem/Übergangswiderstand. Nur wo ist die Frage.

Mit den drei Punkten meinst du die drei Wicklungsanschlüsse? Werde ich messen.

Die Hilfswicklungen sind ja für das Anlaufen/Einrücken des Ankers zuständig und tragen nicht wesentlich zur Leistung bei oder? Kann ich dann die Hilfswicklungen als Fehlerquelle ausschließen, wenn nun die Leistung stark verringert ist (Stromaufnahme -40%)?

Gruß Lukas
 
D

Demian

Beiträge
1.718
Likes
469
Hallo Lukas,
Mit den drei Punkten meinst du die drei Wicklungsanschlüsse? Werde ich messen.
Am Magnetschalter oben, Schaltbrücke und unten.
Die Hilfswicklungen sind ja für das Anlaufen/Einrücken des Ankers zuständig und tragen nicht wesentlich zur Leistung bei oder?
Die Hilfswicklungen sind nur zum einspuren (wird dann abgeschaltet) und zum halten.
Ich vermute ein Kontaktproblem/Übergangswiderstand. Nur wo ist die Frage.
Um das zu finden, muss die Spannung verfolgt werden, auch bis an die Kohlen. (an Plus,- und Minuskohle prüfen)
Gruß Demian
 
D

D6006Allrad

Beiträge
302
Likes
42
Hallo Demian,
Ich versuche gerade die Funktion des Anlassers besser zu verstehen, vielleicht finde ich dann eher den Fehler.
Wie werden die Hilfswicklungen abgeschaltet?

Die beiden Hauptwicklungen werden durch den Magnetschalter auf Kl. 30 geschaltet.
Das Ende der Hauptwicklungen ist mit den anliegenden Kohlebürsten verbunden.
Eine Hauptwicklung müsste der Nord- gegenüberliegend der Südpol sein.
Der Strom fließt über die Hauptwicklung in den Anker (Reihenschaltung/Reihenschluss).

1647364073542.png

Der Widerstand der Hauptwicklung ist sehr klein, d. h. am Anker bzw. an den Kohlen müsste nahezu die Batteriespannung anliegen. Diese beiden Kohlen sind gebrückt und liegen sich gegenüber.
Die anderen gegenüberliegenden Kohlen sind über das Gehäuse mit Masse verbunden.
Normalerweise ist doch gegenüberliegend immer Plus und Minus? Das bereitet mir gerade Kopfzerbrechen.

Die Schaltung der Hilfswicklungen habe ich noch nicht ganz durchschaut. Die haben ja drei Anschlüsse. Ein Kabel geht zur Schaltbrücke, das zweite auf eine der Pluskohlen und das dritte auf eine Minuskohle.

Ich werde morgen weitersehen und die Spannungen am Magnetschalter messen.

Gruß Lukas
 
Zuletzt bearbeitet:
D

Demian

Beiträge
1.718
Likes
469
Hallo Lukas,
die Hauptwicklungen haben durch den Stromfluss ein N/S Magnetfeld, wie auch der Anker. Der Strom fliest von der Pluskohle zur Minuskohle. (90°)
Die Hilfswicklung ist auf Einzug,- und Haltewicklung geteilt, werden beide von der Schaltbrücke bestromt, wobei das ende der Einzugswicklung an der Pluskohle geklemmt ist, so das die Wicklung, nachdem der Magnetschalter den Hauptstrom geschaltet hat, an beide enden an Plus liegt.
Die Haltewicklung ist an der Minuskohle geklemmt und bleibt bestromt, so das der Anker vorne gehalten wird.
Gruß Demian
 
D

D6006Allrad

Beiträge
302
Likes
42
Hallo Demian,
das ergibt Sinn. Die Hilfswicklungen sind durch zwei Kabel miteinander verbunden. Eine Wicklung ist mit der Schaltbrücke verbunden. Aus der anderen Wicklung gehen zwei Kabel raus. Davon ist ein Kabel mit einer Pluskohle verbunden, das andere mit der Minuskohle.
Das habe ich noch nicht ganz durchschaut.

Ich habe die Spannung am Magnetschalter gemessen. Die war an allen drei Punkten gleich, bei knapp unter 11V.
Auch an den Pluskohlen liegt die gleiche Spannung, etwas geringer.
Es fallen ca. 10,5 V über dem Anker ab.

Ich werde es nun erstmal gut sein lassen und den Anlasser wieder einbauen, da ich so nicht weiter komme.
Es ist mir ein Rätsel, wie ich es zwischenzeitlich geschafft habe, dass der Anlasser schneller läuft (mit gleichzeitiger Fehlfunktion der Einzugs/Haltewicklung, wie früher beschrieben) und dann wieder langsam.

Kann das mit der Einzugs-/Haltewicklung zusammenhängen?
Anker und Hauptwicklung würde ich eigentlich ausschließen.

Gruß Lukas
 
D

Demian

Beiträge
1.718
Likes
469
Hallo Lukas,
da am Magnetschalter scheinbar kein Fehler vorliegt, könnte der Anlasser auch eingebaut und probiert werden. (eventuell kann unter Last ein Fehler gefunden werden)
Gruß Demian
 
Nightingale

Nightingale

Beiträge
2.866
Likes
163
Servus.

Zufälligerweise hatte ich die Tage einen Bosch BNG 12V Anlasser (Deutz D40.1) eines Kumpels bei mir - im Trekker war das Teil sacke lahm, trotz einer Stromaufnahme im Anlauf von 235A und dann dauerhaften 170A. .

Um zu schauen wo das Problem liegt (Trekker oder Anlasser) habe ich den Anlasser mitgenommen und bei mir getestet.
Das Dingen läuft hier normal, hatte aber brutale Funkenbildung am Magnetschalter. Das konnte ich durch nachschleifen der Kontakte beheben.

Ich konnte es nicht lassen, den Magnetschalter mal in Zeitlupe aufzunehmen.
Hier lesen sicher auch Technikinteressierte mit, die so einen Anlasser nicht selbst haben.

Natürlich habe ich den ganzen Thread durchgelesen, weil mich die Fehlersuche- und Eingrenzung sehr interessiert hat. Danke auf jeden Fall an Alle die hier so fleissig kommentiert und mitgedacht haben. :thumbsup:

Zeitlupe:

Normal:
 
F

FahrM66Tfan

Beiträge
1.133
Likes
315
Guten Tag,

Eine hohe Stromaufnahme bedeutet nicht gleichzeitig, dass der Anlasser in Ordnung ist.

Wenn ich einen Ringschlüssel mit den beiden Polen einer Batterie kontaktiere, hat der Ringschlüssel auch eine hohe Stromaufnahme....;)

Friedrich
 
D

Demian

Beiträge
1.718
Likes
469
Hallo Nightingale,
im Trekker war das Teil sacke lahm, trotz einer Stromaufnahme im Anlauf von 235A und dann dauerhaften 170A. .
Ich halte diese Werte nicht für ausreichend, um einen Motor schwugvoll zu drehen, so das ich eher einen Spannungsabfall vermute.
Ist auch die Spannung am Anlasser gemessen worden?
Das Dingen läuft hier normal, hatte aber brutale Funkenbildung am Magnetschalter. Das konnte ich durch nachschleifen der Kontakte beheben.
Funkenbildung ist nicht vermeidbar, beim schließen oder öffnen der Kontakte.
Unter Last werden sie noch grösser, so das die Kontaktfläche, mit der Zeit auch wegbrennt.
Gruß Demian
 
Nightingale

Nightingale

Beiträge
2.866
Likes
163
Mahlzeit.

Ich bin nicht ganz Fachfremd und habe deshalb den Anlasser ohne großes Getue am Trekker direkt zur Prüfung mit zu mir genommen, die Trekkerelektrik muss sowieso komplett überholt werden.
Danach schaue ich mal, wie sich die Sache weiter verhält.

Der Anlasser soll ja 2.5PS = ca. 1.85kw haben, was einer (Last)-Stromaufnahme von ca. 155A entspricht. Aber wie hier schon geschrieben wurde: das muss alles nix heißen. :)

Zur Funkenbildung: ist mir auch bekannt. Man kann aber zumindest mit einer sauberen und planen Kontaktfläche für Verbesserung sorgen,
 
Thema: Starter Bosch BNG instandsetzen

Neueste Themen

Oben