Starter Bosch BNG instandsetzen

Diskutiere Starter Bosch BNG instandsetzen im Forum Elektrik im Bereich Allgemeine technische Fragen - Moin, ich habe vor meinen Anlasser instandzusetzen. Der Typ ist Bosch BNG 2,5/12 DRS 16Z Problematik: Anlasser dreht soweit und kriegt den Motor...
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D6006Allrad

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Ich habe den Anlasser heute mal wie beschrieben auf der Hilfswicklung laufen lassen. Läuft auch, nur eben sehr langsam.

Hier noch ein Video vom Normalbetrieb.

Es kommt leider nicht so gut rüber, dass die Drehzahl schwankt.
Aber normalerweise sollte er auch schneller drehen oder?
 
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niedersasse

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2.013
Moin,

ich kann am Wochenende mal in meiner tdv zu elektrischen Anlagen schauen.
Da ist die Reparatur von bng Anlassern beschrieben. Vielleicht steht da auch drin, wieviel Umdrehungen so ein Anlasser haben soll.
Messen müsstest Du dann aber bei Deinem.
Über die Akustik aus dem Video ist das schwierig.
Es gibt da Messuhren, die setzt man vorne auf die Motorwelle.

Grüße

Richard
 
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Demian

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Hallo Lukas,
der Anlasser läuft wirklich wie eingeschlafene Füsse und nach Deiner Aussage ist er noch langsamer wenn der untere Kontakt unterbrochen wird.
Sind da noch ca. 11V beim laufen an B+?
Gruß Demian
 
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D6006Allrad

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Hallo,
wegen der Drehzahl müsste ich erstmal so ein Messgerät besorgen. Wäre aber gut zu wissen.

Ich habe ein Ladegerät an der Batterie und dauerhaft über 11 V anliegen.

Je länger ich den Anlasser laufen lasse, desto schneller wird er gefühlt. Scheint mit der Temperatur zusammenzuhängen. Im Sommer zieht der Anlasser deutlich besser. Bei niedrigen Temperaturen hatte der er extrem zu kämpfen den Motor überhaupt zu beschleunigen. Ich dachte immer es liegt nur an der Batterie.
Aber den gleichen Effekt habe ich jetzt auch. Scheinbar muss er sich erst warmlaufen.
Jetz habe ich aber das Problem, dass er irgendwann deutlich hörbare Schleifgeräusche von sich gibt und anfängt zu vibrieren.
Habe nochmal kräftig am Ritzel im eingerückten Zustand gerüttelt und in einer Richtung ziemlich großes radiales Spiel festgestellt.
Vielleicht fängt der Anker dadurch an zu schwingen und kommt irgendwo ans Gehäuse.

Gruß Lukas
 
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Demian

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Hallo Lukas,
Ich habe ein Ladegerät an der Batterie und dauerhaft über 11 V anliegen
Also auch wenn der Anlasser läuft?
Bei niedrigen Temperaturen hatte der er extrem zu kämpfen den Motor überhaupt zu beschleunigen. Ich dachte immer es liegt nur an der Batterie.
Das liegt daran, das sich ein kalter Motor schwerer drehen lässt als ein warmer, weshalb die mit 2,5 PS gerne durch 4 PS getauscht wurden.
In der Elektrik wirkt sich wärme ungünstig aus und sollte vermieden werden. (bei wärme erhöht sich der elektrische Widerstand, was zum geringeren Stromfluss führt, was die Leistung verringert)
Habe nochmal kräftig am Ritzel im eingerückten Zustand gerüttelt und in einer Richtung ziemlich großes radiales Spiel festgestellt.
Das sollte so nicht sein, zumal dann das Ritzel nicht richtig in der Verzahnung läuft.
Vielleicht fängt der Anker dadurch an zu schwingen und kommt irgendwo ans Gehäuse.
Da müsste man Schleifspuren am Anker erkennen können.
Gruß Demian
 
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D6006Allrad

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Ja die Batterie ist stabil über 11 V unter Last.
Dass ein Motor im Winter schwerer dreht ist mir klar. Hinzu kommt ja, dass die Batterie auch deutlich weniger bringt. Aber trotzdem müsste der Anlasser den Motor halbwegs beschleunigen können. Und das schaffte er nicht mal ohne Kompression.

Ich weiß, dass Wärme für die Elektrik nicht förderlich ist. Mir ist nur aufgefallen, dass der Anlasser immer schneller wurde, je länger ich ihn laufen ließ, wobei der Anlasser merklich warm wurde. Wärme hat ja auch mechanische Auswirkungen (Wärmedehnung). Möglicherweise dehnt sich durch die Erwärmung etwas aus und die Reibung nimmt ab.

Werde den Anlasser nochmal zerlegen müssen und wegen der Lager das Ritzel tauschen.
Die Zähne sind sowieso ziemlich stark verschlissen. Ein neues habe ich für ca. 150€ gefunden (Bronze). Das ist mir zu teuer. Stahl gibts schon unter 50€.
Ich frage mich aus welchem Grund wurde damals auf Bronze gesetzt und kann ich das einfach mit Stahl ersetzen?
 
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Demian

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Hallo Lukas,
der Anlasser ist als Haupschlussmotor geschaltet, dessen Eigenschaft ist immer schneller zu werden, wobei die Haltewicklung im BNG auch eine Bremsfunktion hat. (eventuell verändert sich das Verhältnis bei wärme)
Die Bronzeritzel wurden zum schonen des Zahnkranz eingesetzt und können durch Stahlritzel ersetzt werden. (wurde auch gemacht, wenn am Zahnkranz schon Abnutzungen waren)
Gruß Demian
 
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D6006Allrad

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Hallo Demian,

ich habe testweise von einem anderen Anlasser den Gehäusedeckel inkl. Ritzel (spielfrei) verbaut und laufen lassen. Hat nichts am Verhalten geändert.
Anschließend wieder alles zerlegt und auch den kompletten hinteren Teil mit Magnetschalter demontiert, um mir die Wicklungen genauer anzusehen.
Die Isolierung an zwei Wicklungen ist aufgeweicht und an den Anschlüssen teilweise lose oder schon mehr oder weniger abgebröselt. Die anderen Wicklungen sehen noch besser aus.
Kann es sein, dass ein Kurzschluss an einer Wicklung oder deren Anschlusskabeln zu einer verringerten Leistung führt?

Links im Bild ist die aufgeweichte Wicklung.
PXL_20220303_113958912.jpg

Gruß Lukas
 
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Demian

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Hallo Lukas,
ein Windungsschluss an den Wicklungen, beeinträchtigt die Leistung.
Da sie in Reihe geschaltet sind, sind sie sehr Niederohmig, so das man sie nicht mit dem Ohmmeter prüfen kann.
Ist die Wicklung vom anderen BNG nicht besser?
Gruß Demian
 
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D6006Allrad

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Der BNG 4/24 hört sich im Vergleich deutlich besser an (mit 12 V betrieben) also sollten die Wicklungen in Ordnung sein. Hatte den aber noch nicht so weit auseinander.
Ich spiele schon mit dem Gedanken einfach den 24 V zu verbauen.
Wie unterscheiden sich der 12 V und der 24V Anlasser?
Könnte man die Wicklungen vom 24 V Anlasser überhaupt beim 12 V verwenden?

Gruß Lukas
 
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Demian

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Hallo Lukas,
Könnte man die Wicklungen vom 24 V Anlasser überhaupt beim 12 V verwenden?
Bei 24V ist der Widerstand höher, was durch verringern im Querschnitt erreicht wird.
Bei den Hauptwicklungen ist der Anker bestimmend über den Stromfluss, was Einschränkungen an der Wicklung überflüssig machen würde. (ob der Hersteller auf die Einsparung vom Material verzichtet?)
Wäre ein interessanter Versuch nur die beiden Hauptwicklungen zu tauschen. (Polschuhe haben ein Absatz, so das sie nur in einer Stellung passen)
Gruß Demian
 
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D6006Allrad

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Ich habe gesehen, es gibt Hauptwicklungen für 12 sowie für 24 V zu kaufen. Also wird es schon einen Unterschied geben? Die Frage ist, wie es sich auf die Leistung auswirkt. Kann man die einfach so tauschen, ich dachte die sind mit den Hilfswicklungen verbunden?

Was würde passieren, wenn ich den 12V Anker in den 24V Anlasser verbaue?
Da wir gerade beim Anker sind... Kann ich den eigentlich als Fehlerquelle ausschließen? Kann man das irgendwie prüfen?

Gruß Lukas
 
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Demian

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Hallo Lukas,
mit den Hilswicklungen wird es nicht funktionieren, da sie zum einspuren eine zu geringe Kraft haben.
Die Hauptwicklungen sind einzeln und können auch einzeln getauscht werden.
Am Anker kann man prüfen, ob er ein Masseschluss hat, Kollektor zur Welle, darf keine Verbindung und die einzelnen Litzen am Kollektor müssen den Gleichen Widerstand zueinander haben.
Gruß Demian
 
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D6006Allrad

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Hallo Demian,
ich habe gerade den 12V Anker in den 24V Anlasser verbaut und mit 12V betrieben. Hört sich deutlich spritziger an. Dann wird es wohl die Hauptwicklung sein?

Ich glaube dann werde ich mir einfach ein neues paar Wicklungen besorgen. Möchte den zweiten Anlasser ungern ausschlachten, weil alles funktioniert und er in einem guten Zustand ist.

Gruß Lukas
 
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Demian

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Hallo Lukas,
mit diesen Befund ist es ein versuch wert.
Gruß Demian
 
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D6006Allrad

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Ich habe heute neue Wicklungen verbaut.
Leider keinen Erfolg gebracht. Gleiches Verhalten wie vorher. Verringerte Drehzahl und ein unrunder Lauf. Der Anlasser vibriert und hört sich an, als würde er unrund laufen.
Also langsam gebe ich es auf. Am Anker kanns eigentlich nicht liegen, da er im anderen Anlasser leise und schnell lief.
Kann es doch noch an der Stromversorgung liegen? Der Anlasser hat die Masseverbindung direkt über das Gehäuse.
Das Gehäuse wird relativ warm, wenn der Anlasser länger läuft.
 
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D6006Allrad

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Noch ein kleines Update.
Ich habe die Stromaufnahme gemessen und die lag bei ca. 105 A, wenn er langsam läuft. Das macht dann ca. 1,2 kW also deutlich zu wenig.

Daraufhin habe ich den Anlasser nochmal zerlegt, weil eine Schraube vom Gehäuse nicht rein wollte. Es war ein Kabel im Weg.
Dann ist mir aufgefallen, dass an der Spule des Magnetschalters irgendwas verschmort war. Dort habe ich ein wenig an den Drähten gewackelt um zu sehen, ob vielleicht einer am Gehäuse liegt.
Beim nächsten Testlauf die Überraschung. Anlasser dreht hoch bei ca. 170 A (2,0 kW).
Nun habe ich aber plötzlich das Problem, dass er des Öfteren nicht mehr ausrückt. In 9 von 10 Fällen schließt sich zwar der obere Kontakt der Schaltbrücke, aber der Anker bewegt sich nicht.
Wenn er anläuft, dann immer mit ca. 170 A.

Also scheinbar hat sich das Leistungsproblem erledigt. Jetzt habe ich allerdings ein neues Problem.
Hat der Magnetschalter bzw. die Spule einen Defekt? Kann man das irgendwie prüfen/messen?
 
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niedersasse

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Moin,

ja kann man. Dafür braucht man aber ein Magnetschalterprüfgerät oder etwas ähnliches.

Die TDv sagt:
Magnetschalter
- mit loser Strombrücke,
- abgenutztem Auslösehebel,
- stark eingebrannten Kontakten,
- mit fehlender Rundmutter auswechseln.

Im Weiteren:
Einzugsspannung prüfen:
Magnetwicklungsplus an Einzugswicklungsanfang anschließen. (Den Rest spare ich mir).
Prinzipiell muss dann die Kontaktbrücke dazu gebracht werden, beide Kontaktschienen zu berühren, das angeschlossene Voltmeter zeigt die Mindesteinzugsspannung an, die höchstens 14,5 V beträgt.
Magnetschalter, dessen Einzugsspannung höher liegt, auswechseln.
Bei den Messungen geht man von 20° C Umgebungstemperatur aus, bei höheren Temperaturen kommen bei 5K 0,2V und dann immer 0,1V dazu, bis man bei 40°C dann auch 15V haben kann.

Beschrieben ist dieses Verfahren für den Anlasser vom F4L 514.

Grüße

Richard
 
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Demian

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Hallo Lukas,
Das Gehäuse wird relativ warm, wenn der Anlasser länger läuft.
Sollte der Anlasser nur auf den Hilfswickungen laufen, könnte die Einzugswicklung heiß werden, aber wenn der Magnetschalter komplett durchschaltet, sollte der ohne Last kaum warm werden.
Dann ist mir aufgefallen, dass an der Spule des Magnetschalters irgendwas verschmort war.
Die Spule sollte sich nicht so weit erhitzen, das es Spuren hinterlässt.
Du bist ja fortschrittlich ausgerüstet, wenn Du so hohe Ströme messen kannst, aber Leerlaufstrom ist gering, erst unter Last steigt die Stromaufnahme. (bei abgebremsten Anlasser auf null, können das auch über 500A werden)
Am Magnetschalter wurde die Anzugskraft von der Schaltbrücke gemessen, wurde bei uns nie gemacht, da er generell erneuert wurde. (die Feder an der Schaltbrücke muss sich beim anziehen zusammenziehen)
Nun habe ich aber plötzlich das Problem, dass er des Öfteren nicht mehr ausrückt. In 9 von 10 Fällen schließt sich zwar der obere Kontakt der Schaltbrücke, aber der Anker bewegt sich nicht.
Wenn die Schaltbrücke den oberen Kontakt berührt, muss das Ritzel ausspuren.
Wenn nicht prüfen, ob an der Schaltbrücke eine Spannung anliegt und wenn "ja" ob an der Pluskohle, wo die Einzugswicklung geklemmt ist, auch Plus zu finden ist. (ist da Plus vorhanden, hat die Kohle keinen Kontakt zum Anker)
Gruß Demian
 
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D6006Allrad

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Hallo,
danke für eure Hinweise.
Ich werde mir den Magnetschalter nochmal genauer ansehen und euer Ratschläge befolgen.
Hier noch ein Foto.
PXL_20220312_162652164.jpg

Ich habe mal den Widerstand von Kl. 50 auf Masse gemessen (0,7 Ohm) und mit dem 24V BNG verglichen (5 Ohm).
Ist das normal?

Also der Magnetschalter zieht auf jeden Fall gut an, die Schaltbrücke schließt den oberen Kontakt und es funkt. Der Anker zuckt dann nur, bewegt sich aber nicht weiter.

Ich kann bis zu 400 A messen per Zangenamperemeter. Der Strom bleibt aber in dem Bereich (160-170 A). Auch, wenn ich den Anlasser länger laufen lasse.
Ich dachte auch, dass es ohne Last eigentlich weniger werden müsste.

Gruß Lukas
 
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Thema: Starter Bosch BNG instandsetzen
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