moin,
bei der Zylinderabschaltung bleiben die Ventile geschlossen!
Auf der (verstellbaren) Nockenwelle gibt es einen "Nullnocken", der für ein dauerhaftes Schließen des jeweiligen Ventils sorgt, während andere Ventile im Motor weiterhin betätigt werden.
Mit den Energie-"verlusten" muss man leben, gleichzeitig wird die komprimierte Luft im Zylinder ja auch wieder entspannt und so ein gewisser Teil der für die Komprimierung notwendigen Energie quasi zurückgeführt (abzüglich Reibung, Wärmeverluste, etc.).
Wenn die Ventile offen wären, hätte es ungefähr denselben Effekt wie der Riss einer Steuerkette!
Die Ventile öffnen schließlich in den Brennraum hinein, wenn dann der Kolben gerade oben vorbei guckt, kaut er die Ventilteller erstmal kräftig durch...
Die variable Nockenwelle ist der nächste Schritt in der Motorenentwicklung, von manchen Herstellern ist das bereits in Serie erhältlich. Dabei geht es sowohl um eine Variierung der Steuerzeiten, als auch um eine mögliche Änderung des Ventilhubes. Damit kann man jede Menge erreichen.
Im Übrigen laufen Versuchsmotoren mit komplett variabler Ventilsteuerung, da ist dann nichts mehr mit einer Nockenwelle.
Auch frühere Deutz-Stationärmotoren (z.B. vor 1920) hatten bereits variable Steuerzeiten und Einspritzzeitpunkte, hier durch ein verdrehen der Nockenwelle geregelt.
Den Spritzversteller für eine Veränderung des Einspritzzeitpunktes während des laufenden Motors gab es u.A. bereits im Mercedes OM636, anfangs manuell verstellbar, später auch automatisch sich der Drehzahl anpassend.
mfg
GTfan