F1L 514/50 Achstrichter undicht

Diskutiere Achstrichter undicht im Forum FL 514 Baureihe im Bereich Deutz / Deutz-Fahr Schlepper - Hallo zusammen, nach Reinigung, Sandstrahlung und Lackierung (und vieler anderer Dinge) meines kürzlich erworbenen F1L514/50 steht aktuell der...
krammerreini

krammerreini

Beiträge
2.454
Likes
3.405
Servus André,

vielen Dank für die Bilder.
Die bringen, zumindest für mich, ganz neue Erkenntnisse.
1. Es gibt doch unterschiedliche Bakelitdeckel und daher auch
2. unterschiedlich lange Peilstäbe.
3. wusste ich zwar, dass das Getriebe vom /50 anders ist als die Nachfolgertypen. Dass es so kurz ist, war mir dagegen nicht bewusst.
4. Wie hoch denn nun der richtige Ölstand sein soll, da hab ich jetzt gar keinen Plan mehr.

@Pumpe , Andreas, hast du nicht zufällig mal Lust, den Peilstab deines /50 zu vermessen? Gilt natürlich auch für alle anderen, die da Licht ins Dunkel bringen können. Betrifft mich zwar nicht persönlich, aber interessieren tät es mich schon.

Zumal ich eben eine BDA vom F1L514/51 zur Hand habe. Auch darin ist eine Füllmenge im Getriebe von 12,5 Litern angegeben. Leider fehlt bei diesem Druckwerk der Teil mit der ET-Liste. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass hier die Achsflansche höher liegen und daraus folgere ich, das die 12 Liter für den /50 zu viel sind.
Um die Verwirrung noch zu steigern: ich habe auch eine Kurz-Bedienungsanleitung vom F1L514/51, genauer vom "15PS Bauernschlepper Ausgabe August 1952". Das ist nur ein Falt-Kärtchen mit den wichtigsten Angaben. Die Abbildungen zeigen auch eindeutig einen /51, die Füllmenge fürs Getriebe ist hier aber seltsamerweise mit nur 10,5 Litern SAE30 angegeben. Möglicherweise gab es diese Kärtchen auch schon beim /50 und wurden dann nur angepasst. Und bei der Anpassung wurde vielleicht vergessen, die Füllmenge vom /50 auf den /51 zu ändern. Das wiederum würde bedeuten, das beim /50 nur 10,5 Liter hinein gehören. Langsam wirds unübersichtlich.
So sieht das im Original aus, die jeweiligen Zeilen von mir farblich markiert:
BDA F1L514-51 Auszug Füllmengen.jpgKurz BDA 15PS.jpg

Tja, im Verwirrung stiften bin ich wohl ziemlich gut :/:saint:.

Grüße vom
Reini
 
Knatterfritze

Knatterfritze

Threadstarter
Beiträge
189
Likes
49
Hallo zusammen,
also so richtig weiter weiß ich jetzt auch nicht.
Neben der ETL vom /50 habe ich auch die vom /51 und beide Getriebe sind nicht miteinander vergleichbar. Das 51er sieht exakt so aus wie dein F2L612 und hat mit meinem daher nichts gemein. Etwaige Vergleiche traue ich mir daher nicht zu und es lässt sich wohl kaum etwas ableiten.

In der Betriebsanleitung des /50 (und das ist er ja nun einmal) stehen ganz deutlich 12,5 L. Im Werkstatthandbuch, das explizit auch die Unterschiede zwischen 4 Gang und 5 Gang macht, steht sehr geschickt nur "bis Angabe Ölmessstab" drin, sehr clever. Von 10,5L habe ich noch nirgends etwas gelesen.

Hat hier irgendjemand einen /50 und könnte mal seinen Getriebeöl-Peilstab vermessen und zur Verfügung stellen? Ich bin echt ratlos. Auf den Treffen findet man meistens (wie auch vorletztes WE) nur die /51.

Habt ihr sonst noch Ideen?
Ich weiß nicht ob es klug ist, hier einfach 2-4 Liter abzulassen und so zwar mit dem Peilstab aber gegen die BDA zu arbeiten.

Viele Grüße
Knatterfritze / André
 
W

williebor

Beiträge
473
Likes
135
Bei anderen Deutz-Schleppern macht es bzgl. der Getriebe-Ölmenge einen Unterschied, ob ein Mähbalkenantrieb angeflanscht ist.

Ob das beim F1L 514/50 auch so (oder anders? Zapfwelle? Kriechgang? ...?) ist? Ich weiß es nicht.
 
Knatterfritze

Knatterfritze

Threadstarter
Beiträge
189
Likes
49
Falls dem so ist, ich habe einen Antrieb dran. Ungenutzt und ohne weitere Anbauten, aber dran ist er. Zapfwelle auch, wie auf den Bildern zu sehen, untersetzt ist das Getriebe aber nicht.

Sollte die Zusatzwelle den Unterschied machen, da sie so viel Öl verdrängt?
Sie befindet sich immerhin fast am untersten Teil des Getriebes.
Aber sollte es dazu in der BDA nicht einen Hinweis geben?!
Klar, beim Thema Mähbalken verweist die BDA auf eine extra Anleitung, die ich nicht besitze.
Wenn aber plötzlich ca. 2-3L weniger Öl reinmüssen, sollte es doch hier Erwähnung finden oder?

Viele Grüße
Knatterfritze / André
 
Zuletzt bearbeitet:
Kai6.05

Kai6.05

Moderator
Beiträge
4.788
Likes
1.578
Moin Andre,

ich würde mich von der Füllmenge her nach dem Peilstab und nicht nach iwelchen Mengenangaben richten. Wie viel Altöl hast du da überhaupt rausgehohlt?

Das kleine Missgeschick hat dir nur aufgezeigt, welche Stelle nach einer Probefahrt ordentlich gele.. nein getropft hätte.

Dichte das ab (ggf. auch vorsorglich die andere Seite) und du hast ewig Ruhe.

MfG Kai
 
Pumpe

Pumpe

Beiträge
4.327
Likes
1.451
Hallo zusammen,

@krammerreini ......in deinem Scan , wo die 10,5 l. Getriebeölfüllung steht, steht weiter hinten "Motorenöl SAE30". Das passt ja auch nicht zusammen (!)

In meiner (nicht originalen) BA vom F1L514/50 steht definitiv 12,5 l. Getriebeölfüllung. Ok....Druck oder sonstige Fehler soll/kann man nie ausschliessen....gerade bei Nachdrucken.

Idee/Vorschlag....da der /50 das identische Getriebe des F1M414 hat, könnte man evtl. aus einer BA des F1M414 vergleichen ob`s da auch die 12,5 l. sind oder doch die 10,5l.

Den Peilstab kann ich mal ausmessen oder posten wenn ich Zeit habe dafür . Den hab ich allerdings auch mal in der Bucht geschossen, weil in meinem Klopfer seinerzeits ein dicker Korken in der Einfüllöffnung war......wohl noch von den Vorbesitzern aus grauer Vorzeit.

Daher wird auch kein Notar die Originaltät beglaubigen können.....:D

Um sicher zu gehen könnte evtl. der Kollege @Marcus Göbel eine Aussage treffen wie das beim F1M414 ausschaut mit der Getriebeölfüllung .

Wenn der`s nicht weiss....weiss es keiner. Obwohl....er muss es ja nur in der BA ablesen und hier Posten.

Gruss Andreas
 
krammerreini

krammerreini

Beiträge
2.454
Likes
3.405
Servus miteinander,

der Mähwerksantrieb ist bei den Halbschalengetrieben fest im Gehäuse integriert, er ändert also nichts an der Füllmenge.
Es gab in der Tat ein Zwischen- bzw. Untersetzungsgetriebe, das allerdings zwischen Kupplungs- und Getriebegehäuse geflanscht wurde und mutmaßlich einen eigenen Ölhaushalt hatte (wie bei den 612er Typen /54 und /5). Ergo hat auch das keinen Einfluß auf en Ölpegel im Getriebe.
Die Antriebswelle für die Zapfwelle liegt zwar im Getriebegehäuse, allerdings über der Hinterachse und hat somit auch keinen Einfluß auf den Ölstand.

Weiterhelfen könnte, wie bereits erwähnt ein Vergleichspeilstab. Oder, wie mir gerade einfällt, jemand, der Unterlagen vom F1M414/ 49 in Viergangausführung besitzt. Der sollte vom Getriebe her eigentlich identisch mit dem 4 Gang 15er sein.
Ich denk da gerade an @Marcus Göbel . Marcus, du hast dich doch mit den Elfern schon detailiert auseinander gesetzt. Könntest du bitte mal nachschlagen, welche Füllmenge da fürs Getriebeöl angegeben ist und Licht ins Dunkel bringen? Schon mal Danke dafür im voraus.

Detektivische Grüße vom
Reini, dem das richtig Spaß macht, obwohl er selber keinen 15er hat.

Edit: Andreas war schneller und hatte auch noch den gleichen Gedsnken:thumbsup:
 
krammerreini

krammerreini

Beiträge
2.454
Likes
3.405
Schon wieder ich,

@Pumpe , Andreas, das mit dem SAE30 in der Kurzanleitung H1153-1 (Ersatz für H1053-10) hat mich auch stutzig gemacht, darum habe ich es ja im Text extra erwähnt.
Jetzt kommt's: selbst in der mir vorliegenden "Bedienungsanleitung und Ersatzteilliste für 15 PS Bauernschlepper Bauart F1L514/51, 5-Gang luftgekühlt, Gültig ab Schlepper Nr. 7518/1", Drucksachen-Nr. H1153-6, Ersatz für H1153-2 steht auf Seite 25:
"Getriebeöl im Winter und Sommer: Zähflüssigkeit etwa 6 - 9° E bei 50°C (bzw. SAE30)"

Leider sagt mir die Einheit "E" für die Viskosität gar nix.
In der Anleitung vom 22er, der ja chronologisch der nächste mit dieser Getriebebauart war, ist dann von SAE 80 die Rede.

Noch verwirrtere Grüße vom
Reini
 
Marcus Göbel

Marcus Göbel

Beiträge
2.260
Likes
404
Hallo,
Quelle: Reparaturhandbuch für Deutzschlepper 1956
Getriebeöl für F1M414/46, F1L514/50, F1L514/51 sind für alle drei 12,5 Liter
Viskosität SAE 80
Die Angabe SAE30 Motoröl für das Getriebe stimmen, so war die originale Vorschrift für den F1M414
Der Engler-Grad (E, °E, E°, nach Carl Oswald Viktor Engler) ist eine veraltete Maßeinheit zur Messung der Viskosität im Ingenieurwesen.

1 °E ist die Geschwindigkeit, mit der die Prüfflüssigkeit aus einer Kapillare ausfließt, im Verhältnis zur Ausflussgeschwindigkeit von Wasser.
Bis bald
Marcus
 
Zuletzt bearbeitet:
Pumpe

Pumpe

Beiträge
4.327
Likes
1.451
Hallo,

dann liegen wir mit den 12,5 Litern also doch richtig. Danke Marcus :thumbup:

Das bisschen Öl aus den Tragrohren könnte man damit erklären, das ein Traktor ja nie ewig ABSOLUT Plan steht bzw. fährt.
Bei einer gewissen Schräglage .....beispielsweise im Wald oder an Hängen landet schon ein gewisser Teil des Öls in den Tragrohren....

Wenn ich die Achse auseinander hätte würde ich die Flansche beim Zusammenbau mit einer Flächendichtung versehen und Sense......

Gruss Andreas
 
Knatterfritze

Knatterfritze

Threadstarter
Beiträge
189
Likes
49
Hallo nochmals an alle,

ich finde es grandios, dass ihr alle versucht mir zu helfen. Deshalb erneut ein großes Lob an alle, die ihre grauen Zellen anstrengen und sich dann auch noch aufraffen und hier etwas beisteuern. Danke.

Zusammenfassen lässt sich also, dass wohl 12,5L Getriebeöl für den /50 von Mehreren hier bestätigt wurden. Ferner kann ich explizit sagen, dass ich genau diese Menge eingefüllt habe und nicht 0,5L mehr oder weniger. Der Peilstab zeigt mir trotzdem eine deutliche Überfüllung an. Falls hier noch jemand seine Peilstabmaße beitragen könnte, wäre ich ihm sehr verbunden.

Muss ich mir größere Sorgen machen, falls doch deutlich zu viel Getriebeöl drin wäre?
Oder reden wir hier höchtens von ... nennen wir es in diesem Rahmen mal "Ressourcenverschwendung"?

Ich habe jetzt hier so viel gelesen und alles ist immer wieder in sich absolut plausibel. Trotzdem brummt einem der Schädel, weil man (zumindest ich) doch nicht zu 100% glauben will, dass der Peilstab völligen Unsinnanzeigt.

Übrigens habe ich - wie auch von Marcus angegeben - SAE 80 reingefüllt. SAE 30 gehört für mich irgendwie nicht ins Getriebe. Aber diese Diskussion möchte ich hier auf keinen Fall lostreten. Das ist ein anderes Thema.

Viele Grüße
Knatterfritze / André
 
W

williebor

Beiträge
473
Likes
135
Ferner kann ich explizit sagen, dass ich genau diese Menge eingefüllt habe und nicht 0,5L mehr oder weniger.
Ich weiß nicht, ob der Aspekt schon im Verlauf des Threads genannt wurde, aber das Getriebe wird nach dem Ablassen nicht porentief ölfrei gewesen sein, d.h. es wird ein (minimaler?) Rest des alten Öls drin geblieben sein.
Die Angaben werden vermutlich die gesamte Ölmenge darstellen, so dass es hier zu (minimalen oder doch größeren?) Abweichungen kommen könnte.

Kann es sein, dass es bei dem Getriebe mehrere Ablassschrauben gibt? Bzw. hast du alle (egal, wie viele es denn nun sind, ich weiß es nicht) geöffnet?
 
krammerreini

krammerreini

Beiträge
2.454
Likes
3.405
um die Verwirrung perfekt zu machen, SAE 30 Motoröl entspricht so ziemlich einem 90er Getriebeöl wenn ich mich richtig erinnere.
jetzt wo du es sagst. Stimmt. Irgendwo in einer der unzähligen Ölfreds hier im Forum wurde genau das plausibel erklärt.
Vereinfacht gesagt, darf man die SAE Zahlenwerte der unterschiedlichen Ölsorten nicht 1:1 miteinander vergleichen. Es stimmt, dass 30er Motorenöl etwa gleich zähflüssig ist wie 80er Getriebeöl.
Dass ich da nicht eher dran gedacht habe...

Und einen Vergleichspeilstab haben wir jetzt auch:thumbup:. Kann also fast nix mehr schiefgehen.

Grüße vom
Reini
 
Pumpe

Pumpe

Beiträge
4.327
Likes
1.451
Hier gab's auch mal die Diskussion ob der Ölstand bei reingedrehtem oder nur aufgesetzten Peilstab gemessen wird. Potenzial zur Verwirrung gibt's noch genug....X/X/

Gruß Andreas
 
F

FahrM66Tfan

Beiträge
1.133
Likes
314
Guten Abend,

Ein SAE 30 er Motoröl ist zwar vergleichsweise ähnlich Viskos wie ein 80 er Getriebeöl. Aber die Scheerstabilität beim 80 er Getriebeöl ist wesentlich höher.

Friedrich
 
Knatterfritze

Knatterfritze

Threadstarter
Beiträge
189
Likes
49
Hallo alle,

vielen Dank an Kobold für den Peilstab, ich werde ihn mit meinem vergleichen und nutze ihn nun fest als meinen Benchmark. Wenn er mit meinem gleich ist, wird Öl abgelassen und fertig ist die Kiste. Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass das 1:1 meiner ist.

Ich habe übrigens ein mild legiertes SAE 80 Getriebeöl GL3 speziell für Oldtimer eingefüllt.

Außerdem kenne ich es so, dass man Peilstäbe zur Kontrolle auflegt, aber nicht reindreht, um den korrekten Füllstand zu messen. Aktuell ist aber ja die erkannte Differenz derart groß, dass ich mir dann später zwischen reingedreht und aufgelegt keine Sorgen mehr mache. Bei dem leicht schrägen Winkel dürfte sich das alles im Rahmen halten.

Richtig ist auch, dass natürlich immer ein Rest im Getriebe bleibt. Der 514/50 hat aber nur eine Ablassschraube, einen einzigen völlig planen Haushalt und wurde beim Ablassen mit Gefälle zur Schraube aufgebockt und Zeit hab ich der Sache auch gegeben. Dass da noch 2-3 Liter drin waren, kann ich mir einfach nicht vorstellen.

Ich hoffe, dass ich auf jeden weitren Tipp/Hinweis/Frage eingegangen bin :).

Heute habe ich übrigens den halben Tag die Elektrik neu verlegt und der wird richtig fein ;).

Viele Grüße

André
 
Marcus Göbel

Marcus Göbel

Beiträge
2.260
Likes
404
Hallo, mild legiert......was soll den ein extra scharf legiertes gl4 Getriebeöl machen ? Da wird kein Getriebe explodieren........du bist auf Marketing reingefallen.
Bis bald Marcus
 
Thema: Achstrichter undicht
Oben