Mein Opa mütterlicherseits hat 1935 in Pommern den ersten Schlepper gekauft: Einen Deutz F2M 315. Leider hat den am zweiten Tag der Flucht ein Soldat "requiriert", wie Diebstahl genannt wird, wenn er von Uniformträgern ausgeführt wird.
Hier im Westen hat Opa dann einen Pachthof übernommen, auf dem eine Lanz-Glühnase lief. Über den ausgelutschten Moppel schweigen wir mal lieber. Jedenfalls hat Opa 1956 denn doch einen richtigen Trecker haben wollen und hat bei dem uralteingesessenen Lanz-Händler ( ! ) Ludwig Warncke in Mölln einen Deutz F2L 514/6-N gekauft. Dieser Schlepper läuft heute noch.
Opa väterlicherseits hat 1950 seinen ersten Schlepper erworben, einen Deutz F1L 514/50. Dieses Gerät hat ob seiner gewaltigen Größe alle Nachbarn intellektuell überfordert. "Der ist größenwahnsinnig geworden; der macht Pleite!" hieß es überall. Opa hat nicht Pleite gemacht und war auch sonst noch ganz gesund. Einige Jahre spter hat er sogar eine noch gewaltigere Maschine, einen F2L 612/6 gekauft.
Den 34er hat am Anfang der 60er Jahre mein Onkel übernommen und 1965 einen D 5505 UFS dazugekauft. Wie man sieht, habe ich einen schweren Erbschaden. Der machte sich aber lange Zeit nicht bemerkbar, bis mir 1983 einfiel, daß ich mir so einen F2L 514/6-N ( ich wußte damals bloß nicht, daß das Ding so genannt wird ) kaufen möchte, bevor alle auf dem Schrott herumliegen.
Also fing ich in eben jenem Jahr an, jeden Samstag den Kleinanzeigenteil zu studieren um zu sehen, was man denn für sein Geld so bekommen kann. Manch einer wird es nicht für möglich halten, aber man kann die üblichen Preise auch ohne Internet in Erfahrung bringen. Diese Diskussion hatten wir schon woanders.
Ende 1984 war es immerhin so weit, daß ich innerhalb von vier Wochen zwei Trecker gekauft habe, einen F1L 514/50 und einen F1L 514/51, meinen ersten "richtigen" Schlepper. Aber ich wollte doch einen Zweizylinder haben. Das klappte im April 1985, als ich in der Nähe von Husum einen F2L 514/4-N erwarb. Damit hätte es nun wirklich genug und auch gut sein können.
Leider hatte ich mittlerweile mitgekriegt, was Deutz sonst noch alles an feinen Maschinen gebaut hat, und meine Freunde und Bekannten hatten mitgekriegt, daß ich mich für sowas interessiere. Das Verhängnis bestand darin, daß ich laufend auf irgendeinen alten Deutz stieß oder gestoßen wurde, den ich "unbedingt" haben mußte. Als zehn Trecker beisammen waren, habe ich mal gründlich ausgemistet, worüber sich wieder andere gefreut haben.
All' das hat aber nicht viel genutzt: Heute habe ich eben jenen F1L 514/51 ( und einen zweiten mit Vorschaltgetriebe dazu - sowas kann man doch nicht stehen lassen ), bin mit F2L 514/4 und /6 blendend bestückt, je ein Drei- bzw. Vierzylinder-514er warten auch noch auf ihren Einsatz, habe mich durch einen D 6005 A von den Vorzügen des Allradantriebs überzeugen lassen, was letztlich zu einem D 7206 A geführt hat, und einen D 5505 mußte ich natürlich auch wieder haben. Nur durch eiserne Disziplin habe ich meinen Fahrzeugbestand auf 14 Stück begrenzen können. Sowas nenne ich Willenskraft.
Gruß
Michael