Stromerzeuger mit F3L912 springt nicht an

Diskutiere Stromerzeuger mit F3L912 springt nicht an im Forum Nutzfahrzeuge / Baumaschinen / Lokomotiven etc. im Bereich sonstige Deutz - Hallo zusammen, ich habe einen 27 kva Stromerzeuger mit einem Deutz F3L912 Motor Bj98 gekauft. Das Gerät war eine Netzersatzanlage der Telekom...
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ziegerle93

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Hallo zusammen,

ich habe einen 27 kva Stromerzeuger mit einem Deutz F3L912 Motor Bj98 gekauft. Das Gerät war eine Netzersatzanlage der Telekom. Dementsprechend wurde es regelmäßig gewartet und lief (so wurde es mir gesagt) nicht viel.
Äußerlich wirkt alles in einem sehr guten Zustand. Alles ist original und nicht verbastelt.
Jetzt zum Problem:

-Erste Startversuche schlugen fehl, da die Plunger im Zylinder stecken blieben. Mit leichten Schlägen wurden diese + die Regelstange wieder gangbar gemacht.
-Die Zylinder sind nicht verdreht und alle in ihrer Position.
-Die Vorförderpumpe fördert und ich höre das Überdruckventil wenn ich die Pumpe betätige.
- Mit dem Anlasser fördert die ESP. Alle Leitungen sind frei und es kommt Diesel bei den Düsen an.
- Alle Düsen spritzen ab.
- 180 Ah Batterie dahinter, der Anlasser dreht schnell und sauber
- Ventile sind auf 0,15 mm eingestellt.
- Abstellhebel ist nicht gezogen, also auf Vollförderung

Der Motor zündet eigentlich direkt auf Zylinder 1 und 2. 3 kommt ab und zu.
Allerdings zünden die Zylinder genau 1 oder 2 mal hintereinander, danach wird nicht mehr gezündet. Als oh kein Diesel mehr kommen würde.
Wenn ich wieder versuche zu starten genau das gleiche. Motor zündet direkt, Drehzahl geht ganz kurz hoch, danach kommt wieder nichts.
Ich kann das ganze beliebig oft wiederholen und habe garantiert schon 10 mal entlüftet.

Dennoch springt der Motor einfach nicht dauerhaft an. Das einzige was ich noch nicht gemessen habe ist die Kompression.

An was könnte es liegen? Ich habe das Gefühl dass die Dieseleinspritzung nach den paar Umdrehungen aufhört. Das ist allerdings nur eine Vermutung.

Wie gesagt, die ersten Zündungen kommen eigentlich direkt, danach kommt dann aber nichts mehr.

Danke im Voraus für eure Antworten!
Grüße aus Waghäusel,
David
 

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deutzmarc

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Hallo

An den 3 Federn kann man schön erkennen, ob die Pumpenplunger auch zurückgezogen werden. Es kommt öfter vor, dass die Plunger hängen bleiben, wenn die Motoren lange gestanden haben und die Einspritzanlage verklebt ist. Ein weiterer Verdächtiger sind die Rückschlagventile. Diese sitzen unter den Verschlusskappen oben wo die Einspritzleitungen angeschraubt sind. Wenn die Klemmpratzen abgeschraubt sind, kann man die Verschlusskappen abschrauben und die Ventile entnehmen. Aber Vorsicht, die werden mit max. 4,5kg angezogen.
Auch undichte Rücklaufleitungen an den Einspritzdüsen können Luft ziehen und gelegentlich zu Motorproblemen führen.
Möglicherweise spielt Dir aber auch die Regelung am Gasgestänge einen Streich.
Häng das Gestänge mal aus und gib händisch Gas.

LG Marc
 
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Oberwesterwälder

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Hallo,

meine Vermutung:

Die Plunger sind noch zu schwergängig.
Sobald der Motor die ersten Zündungen von sich gibt, dreht er wesentlich schneller als mit dem Anlasser.
Dann reicht die Zeit für die schwergängigen Plunger nicht um bis zur nächsten Betätigung komplett zurückgegangen zu sein.

Wird neu gestartet haben die Plunger in der "Pause" ihre Ausgangsposition wieder erreicht.

Gruß Martin

P.S. Glückwunsch zum Stromerzeuger, sowas wäre auch noch was für Papas Sohn und "Freizeitprepper".
 
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deutzmarc

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Moin

In solchen Fällen hilft oft das Befeuern der Pumpe mit einem Heißluftfön. So löst sich der verharzte Kraftstoff.
Wenn man rechts den Regelstangenanschlag abschraubt, kann man die Regelstange mit dem Finger reindrücken. Das muss ganz leicht gehen.

LG Marc
 
Lausbua

Lausbua

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Servus miteinander,

wir hatten so ziemlich das gleiche Problem mit unserem Notstromaggregat. Das stand auch die ganze Zeit und wurde nur ca. alle drei Jahre mal kurz getestet. Ende vom Lied war eine generalüberholte ESP im Austausch, weil alle Leitungen und sogar Hohlschrauben zugesetzt waren vom Biozeug im Diesel und die Pumpe ganz leichten Rostansatz hatte. So eine zähe Pampe was da aus den Hohlschrauben kam hätte ich nicht für möglich gehalten...
Seitdem läuft das Aggregat wieder einwandfrei und wird auch regelmäßig genutzt, d.h. gefordert, nicht nur im Leerlauf dahintuckern lassen.

Was ich damit eigentlich sagen will: wenn du es wirklich als Notstromaggregat nutzen willst, sollte das Ding im Notfall auch zuverlässig anspringen, also nicht kleckern sondern klotzen!

LG Emanuel
 
Lausbua

Lausbua

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Stimmt, das sollte man auch noch dazuerwähnen. Wir fahren nur noch B0-Diesel.
 
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Oberwesterwälder

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Dazu noch ein Dokument vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
Bitte den Anhang auf den letzten 4 Seiten beachten.

Gruß Martin.
P.S. Heizöl ist auch günstiger...

Guard Kinetic

NEA Protect Plus
 

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ziegerle93

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Hallo zusammen,
danke für die Antoworten.

Folgender Stand:
- Alle Leitungen und Filter gespült und frei
- Plunger laufen butterweich
- Regelstange ist ebenfalls leichtgängig
- Rückschlagventile sind alle frei

Generell war uralter Diesel drin und alles bewegliche war leicht fest. Mit ein wenig Kraft und Rostlöser konnte ich aber alles wieder ohne Probleme gängig machen.

Ich habe heute nochmal das Sprühbild der Düsen kontrolliert.
Zylinder 3 tropft nur, 2 sieht mäßig aus, 1 sieht gut aus.
Habe dann die Düsen zerlegt. Die Düsennadel von Zylinder 3 lässt sich selbst mit gewalt nicht lösen. 2 Konnte ich per Zange lösen, 3 war freigängig.

Im Hinterraum der Düsen (da wo das Lecköl zurückfließt) war noch die alte Siffe mit Rostpartikeln drin.
Habe jetzt 3 neue Düsen bestellt.
Der alte Diesel stinkt echt penetrant.

Ich hoffe nach dem Düsenwechsel läuft der Motor wieder. Würde Sinn machen, oder?

Düsen sollte ich auf jeden Fall abdrücken lassen, oder?

Schönes Wochende,
David
 
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Kobold 514

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Auf jeden Fall die neuen Düsen abdrücken (lassen).
Früher hat das jeder Bosch-Dienst für kleines Geld gemacht.

Gruß Reinhard
 
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ziegerle93

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Hallo zusammen,

der Motor läuft jetzt, allerdings nicht wie er soll.
Alle 3 Düsen sind neu und abgedrückt.

Es ist nach wie vor das gleiche Fehlerbild. Der Motor läuft für 2-3 Zündungen, dann geht er aus.

Zumindest habe ich jetzt den Grund gefunden. Der Regler regelt bei hoher Drehzahl direkt dagegen und stellt auf Nullförderung. Anbei ein Video welches das Problem ganz gut zeigt.


Wenn ich von Hand die Regelstange auf Förderung drehe, läuft der Motor wunderbar. Je höher die Drehzahl, desto stärker regelt der Regler dagegegen.

Woran liegts nun? Ist was am Regler falsch oder ist einfach nur eine Feder nicht eingehängt oder gebrochen? Die Regelstange federt nur ganz leicht auf Volllaststellung. Ich kann sie mit sehr geringem Kraftaufwand hin und her bewegen.

Der Regler ist noch original verschlossen und wurde noch nie geöffnet. Ist ein RSV Regler.
Ich habe nur den Abstellhebel. Der Gashebel ist mit 2 Muttern fixiert. Später soll der Motor ja konstant auf 1500 Upm laufen.

Würde ungern die ESP ausbauen um den Regler zu zerlegen..

Grüße,
David
 
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deutzmarc

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Hallo

Was hängt denn an dem Abstellhebel?
Für mich sieht das so aus, als ob da ein Magnetschalter über einen Kniehebel den Abstellhebel betätigt. Vielleicht musst Du den Magnetschalter zuerst bestromen, damit der loslässt. Keine Ahnung, wie der Elektroteil des Aggas funktioniert.
Häng doch erstmal die Kugel am Kniehebel aus und schau was der Motor macht.

LG Marc
 
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ziegerle93

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Hallo Marc,

der Abstellhebel ist natürlich schon los gemacht und steht somit dauerhaft auf Vollförderung. Auf der Position bleibt er auch wenn der Regler "dagegen" regelt.

Hier nochmal ein Video:

Wenn ich die Regelstange loslasse, geht der Motor aus. Der Abstellhebel steht auf Vollförderung. Der Gashebel ist werksseitig arretiert und noch verplombt.

Für mich klingt das irgendwie so, als ob die Regelfeder nicht eingehängt wäre..


Grüße,
David
 
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deutzmarc

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Moin

Vielleicht ist das bei Deinem Regler genauso:
Eventuell geht der Abstellhebel in die andere Richtung.

1699684148871.png

LG Marc
 
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Bungartz_T8DA

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Hallo,
so wie sich das für mich ließt braucht der Magnetschalter Spannung um auf Vollförderung zu stellen. Steigt die Drehzahl des Motors sinkt die Spannung und der Regler regelt Richtung weniger Forderung bis zur Nullförderung. Was passiert wenn der Magnetschalter spannung bekommt?
 
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ziegerle93

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Welcher Magnerschalter?
Am Abstellhebel ist ein Solenoid verbaut. Der hat dauerhaft 12v drauf wenn der Motor laufen soll und drückt somit den Abstellhebel dauerhaft auf Vollförderung.
Werden die 12V weggenommen, geht der Abstellhebel auf Nullförderung und der Motor geht aus.
Der Einfachheit halber habe ich den Solenoid vom Abstellhebel getrennt. Der Abstellhebel wird aktuell dauerhaft von mir per Hand auf Vollförderung gestellt.

@Marc: habe den RSV Regler und keinen RS Regler..

Danke dennoch für die Antworten!

Grüße,
David
 
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Bungartz_T8DA

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Hallo David, dann verstehe ich etwas falsch. Wie soll geregelt werden wenn der solenoid abgehangen ist? Denke dort liegt der Fehler und nicht am RSV Regler.
Viele Grüße Thorsten
 
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ziegerle93

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Hallo Thorsten,
der Solenoid hängt nur am Abstellhebel. Der hat quasi nur "an" und "aus" Stellung. Mehr macht der nicht.
Der Drehzahlverstellhebel (Gashebel) ist werksseitig in gewisser Position fixiet und verplombt. Ich schätze mal dass ist die Stellung, bei der er genau 1500 UPM bringt.
Die eigentliche Regelung macht ja dann der Regler mit Fliehgewicht und Regelfeder.
Oder habe ich hier einen Denkfehler?

Grüße,
David
 
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deutzmarc

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Hallo
Thorsten, das hat es doch oben geschrieben.
Der Abstellhebel hat ja nur zwei Stellungen.
Wenn er in beiden nicht läuft, dann wird im Regler irgendwas verharzt, verrostet oder ne Feder defekt sein.

LG Marc
 
Thema: Stromerzeuger mit F3L912 springt nicht an

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