Obstbaumschere und Veredlungsliteratur

Diskutiere Obstbaumschere und Veredlungsliteratur im Forum Ackerbauliche Fragen im Bereich die tägliche Arbeit - Hallo, meine Frage zielt auf Obstanbau ab, ist hier im ackerbaulichen Bereich hoffentlich nicht völlig falsch eingestellt... Kann mir jemand...
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Luki

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Doc Jan schrieb:
Allerdings ist momentan hierzulande (Franken) der Boden derart feucht, dass ich das nur ungern tue. Will meinen, die Füße sinken so tief in den Boden, bis die erste Leitersprosse aufliegt und vor weiterem Absinken bewahrt. Da hab' ich's lieber, wenn ich die Leiter fest in den Baum binden kann. Sofern mal ein trockenerer Winter kommt, ist das aber auf jeden Fall eine Alternative.

Hi Jan,

hierzulande (echtes Franken) ist der Boden seit Sonntag Stein und Bein gefroren. Im Moment zeigt das Thermometer -10°C an.

Ich find es eigentlich immer ganz gut, wenn die Leiter etwas feststeckt. Dann kann die sich schon nicht mehr verdrehen. Bei einem breit aufgestellten "Stützendreieck" fällt es nicht weiter auf, wenn man ein paar cm absackt.
Eine Bockleiter auf gewachsenem Untergrund hingegen ist eh nicht das Gelbe vom Ei und sobald es etwas abschüssig ist, scheidet die eh aus.

mfg
 
Marc oh

Marc oh

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Hallo,
Lukis Version mit der Leiter kannte ich so noch nicht. Immer wieder interessant welche Lösungen in anderen Regionen angewandt werden.
Die Hohlkrone (ohne Stammverlängerung/Mitte) war zeitweise schon verbreitet. Es ist also nichts ungewöhnliches wenn Du mehrere solcher Bäume auf der Wiese hast. Auch hier ist es eine besondere Philosophie gewesen, die Bäume so zu erziehen.
Glückwunsch zur fertigen Arbeit. Aber bald ist Frühling, dann geht die Arbeit wieder los......... ;)
LG Marco
 
Doc Jan

Doc Jan

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Hallo,

Aber bald ist Frühling, dann geht die Arbeit wieder los....
Okay... ..und ich hatte mir schon erhofft, bis zur Obst-Ernte meine Ruhe zu haben? Abgesehen vom Entfernen einzelner Konkurrenztriebe, welche sich an größeren Schnittstellen gebildet haben? Und dem Gießen der Neupflanzung? Was steht denn im Frühling noch an bezüglich der Arbeit an einer Streuobstwiese?

Viele Grüße, Jan
 
Marc oh

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Hallo,
Ruhe hat man mit Landwirtschaft nie. Also, Deine Aufführung mit den Konkurenztrieben ist richtig. Ausserdem ist der Baumbestand in gewissen Abständen auf Schädlingsbefall und Zustand zu kontrollieren. Das Mähen darf auch nicht vergessen werden.
Obwohl ich trotz Tätigkeit im Pflanzenschutz nicht gerade ein Freund der chemischen Keule bin, gibt es leider doch Fälle, in denen man spritzen muss. Gerade bei Neuanlagen und jungen Bäumen kann das schnell der Fall sein. Aber keine Panik: Ausgewachsene Hochstammbäume kann und muss man eigentlich gar nicht spritzen.
Ich bin eben bei der Arbeit auch etwas von mir ausgegangen. Zäune in Ordnung bringen und kontrollieren, junge Pflanzungen kontrollieren und erziehen, ggf. Pflanzenschutzmaßnahmen, Mähen.
LG Marco
 
Doc Jan

Doc Jan

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Hallo,

... gibt es leider doch Fälle, in denen man spritzen muss. Gerade bei Neuanlagen und jungen Bäumen kann das schnell der Fall sein. ...
Nachdem ich neue Bäume gepflanzt hab', würde mich interessieren, welche Krankheiten hier vornehmlich zu befürchten sind? Ich kannte bisher den Befall durch Blattläuse, welchem ich mit selbstgepanschtem Schmierseifenwasser plus Spiritus eigentlich immer recht erfolgreich entgegenwirken konnte.

Ausgewachsene Hochstammbäume kann und muss man eigentlich gar nicht spritzen.
...was die stets gute Ernte trotz vernachlässigter Pflege erklärt.
Doch aktuellerweise habe ich ein Problem mit einem Hochstamm-Mollebusch-Birnbaum auf einer anderen Wiese, welcher seit einigen Jahren regelmäßig vom Birnengitterrost befallen, jedes Jahr ein bisschen schlimmer. Dagegen wurde bisher nichts unternommen. Leider befindet sich auf vielen (auch fremden) Grundstücken in naher Umgebung Wacholder, so dass an eine Wacholder-Beseitigung nicht zu denken ist. Kann man der Birne effektiv helfen, ohne im Anschluss das Areal als kontaminiertes Gebiet ausweisen zu müssen?

Mähen ist auf der Wiese mehr Vergnügen denn Arbeit und geht mit S&S-Fingerbalken ganz fix (weil die Bäume in geraden Reihen stehen). Zäune gibt's nicht und dürfen wohl auch nicht errichtet werden. Doch glücklicherweise erntet sich ein Hochstamm-Baum auch nicht ganz so einfach im Vorbeigehen ab :)

Viele Grüße, Jan
 
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Luki

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Hi,

bei mir verursachten Raupen und Blattläuse Probleme.
Da man gegen Raupen am Besten zur Blütezeit spritzt(und später nochmal) sollte man unbedingt ein bienenungefährliches Gift verwenden.
Da die biologischen Kampfmittel(bazillus thurigiensis oder so Ähnlich) recht unsicher und stark temperaturabhängig wirken, setze ich ein Häutungsmittel ein.

Mit Birnengitterrost habe ich bisher zum Glück wenig zu tun und kenne mich mit der Bekämpfung daher auch nicht aus.

mfg

P.S.:
Hätt ich fast vergessen:
Unkrautbekämpfung auf den Baumscheiben der Jungbäume.
Wenn der Einsatz von Unkrautvernichtern nicht erwünscht ist, ist das eine sehr zeit- und schweißintensive Arbeit.
 
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Luki

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Marc oh schrieb:
Ausgewachsene Hochstammbäume kann und muss man eigentlich gar nicht spritzen.

Da bilden die Kirschen eine Ausnahme. Will man wurmfreie Kirschen der späten(= die schmackhaften) Sorten ernten, kommt man um eine Bekämpfung der Kirschfruchtfliege nicht herum. Bedauerlicherweise hilft gegen diesen Schädling auch nur harter Tobak.
Die Ausbringung funktioniert über Zapfwellenspritze mit Sprühlanze sehr wohl.

mfg
 
Marc oh

Marc oh

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Hallo,
an Krakheiten zähle ich mal auf:
Blattläuse
Schildläuse
Kräuselkrankheit
Birnengitterrost
Spinnmilben
Apfelwickler
Kirschfliege/Fruchtfliege
Stern-/Rußtau
Das sind mal die gängigsten, mit denen ich es zu tun hatte. Hier kommt es auch ein wenig auf den Standort an.
Das Problem mit Deinem Hochstammbirnenbaum sehe ich kritisch. Die Wacholder sind, wie Du schon erkannt hast, ein Krankheitsherd. Birnengitterost muss beim Auftreten solcher Herde in der Nachbarschaft jährlich vorbeugend und mehrmals gespritzt werden. Ist der Rost erst drauf, nützt das Spritzen nicht mehr viel, ausser, dass die Ausbreitung auf dem Baum etwas verringert wird. Auf ausgewachsenen, gesunden Bäumen ist der Befall meistens auch nicht so schlimm und schädigend, während jüngere Bäume schnell davon eingehen können. Ich sehe die von Luki vorgebrachte Methode mit der Sprühlanze und dem Zapfwellenantrieb auch kritisch. Ich kenne zwar nicht sein Gerät und kann daher nichts zu dessen Genauigkeit sagen, aber bei solchen Geräten ist immer ein gewisser Abdrift zu befürchten. Gerade durch die ausgebrachte Höhe. Ich persönlich halte nichts von solchen "Umgebungsimpfungen", auch wenn man sagen muss, dass man hier keine Panik machen sollte. Pflanzenschutzmittel in richtigen Konzentrationen ausgebracht werden in der obersten Humusschicht abgebaut und somit wenig schädlich für Bodenorganismen und Grundwasser. Bei falscher Dosierung und Abschwemmung sieht das aber anders aus. Dass die Ausbringung mit solchen Geräten funktioniert bezweifele ich nicht, aber es ist hier mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Natürlich muss man sagen, wenn man von der Ernte abhängig ist oder sehr hohe Schadschwellen hat, kann ich das schon verstehen. Für mich persönlich rechtfertigt sich so ein Einsatz an Material und Risiken nicht. Aber das sollte jeder für sich entscheiden. Ich muss sagen, dass ich hier noch niemanden Hochstammbäume habe spritzen sehen.
Was die Apfelwickler und Kirschmaden angeht, habe ich mit Pheromonfallen gute Ergebnisse erzielen können. Beim Apfelwickler habe ich teilweise zusätzlich noch das Granulosevirus eingesetzt und keine Probleme mit Maden gehabt.
Die Freihaltung der Baumscheiben ist ein nicht zu vernachlässigender Punkt. In den ersten Jahren nach der Pflanzung sollte man die Baumscheibe von Bewuchs freihalten, um besseres Anwachsen zu ermöglichen und die Nährstoffkonkurenz auszuschalten. Aber zumindest im Spätjahr/Winter sollte man einen Bewuchs im Scheibenbereich tolerieren, um Nährstoffausschwemmung und Verschlämmung des Bodens zu verhindern.
LG Marco
 
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Luki

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Hi,

hab mir heute eine "Teleskop-Schneidgiraffe" gegönnt.
Anfangs war ich skeptisch (wie gegenüber allem was aus dem Hause Fiskars kommt), doch nach kurzem Ausprobieren bin ich überzeugt von dem Teil. Allerdings ist die mit über 100€ nicht ganz billig.

Ist von 2,4 bis 4m ausziehbar, der Kopf verstellbar und insgesamt viel handlicher als Wolf-Teleskopscheren, vor allem kein Schnurgewurschtel. Auch sind die Klingen recht schlank, so dass man sauber damit ansetzen kann. Die Schneidöffnung ist mit 3cm zwar recht klein, aber was reinpasst bekommt man locker durch.

Gerade für den Erziehungsschnitt von Hochstämmen ist die Giraffe ideal, weil man vom Boden aus die bessere Übersicht hat.

Für dicke Äste (über 3cm) ist sie natürlich nichts, da muss man halt sägen(und weiterhin mit Leitern hantieren).

mfg
 
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Marc oh

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Hallo Luki,
hattest Du schon schlechte Erfahrungen mit Fiskars-Produkten? Ich bin mit meiner Fiskars Spaltaxt sehr zufrieden.
LG Marco
 
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Luki

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Hi Marco,

da müsst ich jetzt lügen.

Ich hab nur einen Spaten von Fiskars(der ohne Teleskopstiel), der ist jetzt nicht so schlecht. Ist halt kein reinrassiger Spaten, sondern ist nebenbei auf Schaufeln ausgelegt. Rasenabstechen geht mit einem konventionellen Spaten besser, weil beim Fiskars das Blatt stark gekrümmt ist und der Stiel gebogen und abgewinkelt zum Blatt ist.
Beispielsweise zum Ausheben von Pflanzlöcher geht der aber hervorragend und ist verglichen mit geraden Spaten eine Wohltat für der Rücken. Stabil ist er trotz des geringen Gewichtes auch.


Nur schmeckt mir die Devise Plastik statt Holz nicht besonders. Da hab ich lieber Holz in der Hand. Find ich auch optisch schöner.
Das mit den Äxten von Fiskars scheint eine Glaubensfrage zu sein. Die einen überhöhen diese und behaupten damit spalte sich das Holz durch Axtauflegen, die andern wollen von den "Playmobiläxten" nix wissen.

Was ich auch nicht versteh, ist für was man teleskopierbare Spaten braucht. "Telescopic-Gärtnerspaten" so eine Schice!
Ist halt mehr eine emotional behaftete Antipatie gegenüber Plastik und Anglizismen...

mfg
 
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Marc oh

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Hallo Luki,
ja so ein Teleskopspaten ist schon eine komische Sache. Zu den Äxten kann ich folgendes sagen:
Durch das pure Aulegen spaltet sich das Holz natürlich keineswegs, aber ich finde es spaltet sich mit der Fiskars Spalktaxt besser wie mit einer normalen Spaltaxt. Kann natürlich auch sein, das ich mir das wegen dem höheren Preis auch nur einbilde ;) Nein, im Ernst: Ich finde diese Axt ein gutes und robustes Werkzeug, habe damit schon viel Holz gespalten und bin sehr zufrieden. Über die Plastikstiele kann man sich natürlich streiten. Schön sind sie nicht, aber unzerbrechlich und der Kopf ist mit dem Stiel unlösbar verbunden.
LG Marco
 
Doc Jan

Doc Jan

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Hallo,

nun treiben meine Neupflanzungen aus. Die Steinobstgewächse früher als die Kernobstgewächse, doch das dürfte üblich sein.

Bei einem von meinen 3 Hochstamm-Apfelbäumen ist mir aufgefallen, dass auf halber Stammhöhe 3 Knospen gebildet wurden. Diese hab' ich sogleich weggebrochen, was wohl nötig ist? Passiert die Knospenbildung auf niedrigerer Höhe öfter, oder ist das ein Indiz für eine zu schwache bzw. unverträgliche Unterlage für den Baum?

Dann wollte ich wissen, ob ich in der Krone nun alle Triebe erst einmal wachsen lassen soll? Oder aber gleich all diejenigen Knospen, die "mehrfach stehen", ausbrechen soll?

Zu guter Letzt: Die frisch ausgetriebenen Blätter eines Neupflanzungs-Apfelbaums scheinen dunkle Spitzen zu haben. Ist das ein Anzeichen einer Krankheit?

Sorry, komme einfach nicht umhin, jedes Knöspchen der jungen Bäumchen zu streicheln.. :)

Vielen Dank für Infos, viele Grüße, Jan

Edit: Wie sieht es mit Gießen für die im letzten Herbst gepflanzten Bäume aus? Wie oft und wie viel sollte gegossen werden? Hier hat es seit Wochen nicht geregnet..
 
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Luki

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Hi Jan

Doc Jan schrieb:
Hallo,

nun treiben meine Neupflanzungen aus. Die Steinobstgewächse früher als die Kernobstgewächse, doch das dürfte üblich sein.
Tendenziell ja

Bei einem von meinen 3 Hochstamm-Apfelbäumen ist mir aufgefallen, dass auf halber Stammhöhe 3 Knospen gebildet wurden. Diese hab' ich sogleich weggebrochen, was wohl nötig ist? Passiert die Knospenbildung auf niedrigerer Höhe öfter, oder ist das ein Indiz für eine zu schwache bzw. unverträgliche Unterlage für den Baum?
Würd ich jetzt nicht überbewerten. In der Baumschule wird aufgeastet, dabei verbleiben "schlafende Augen" die gern mal austreiben. Ich würd die erst im Winter entfernen.

Dann wollte ich wissen, ob ich in der Krone nun alle Triebe erst einmal wachsen lassen soll? Oder aber gleich all diejenigen Knospen, die "mehrfach stehen", ausbrechen soll?
Bei kleinen Bäumen gilt: Blatt macht Holz. Heiner Schmid empfiehlt in seinem Buch bei solchen Fällen die Konkurennztriebe entstehen zu lassen und bei 20cm Länge zu entspitzen, um sie außer Konkurrenz zu setzen. Jenes Buch könnt für dich evtl. allgemein interessant sein, es ist doch deutlich umfangreicher als das von Ries

Zu guter Letzt: Die frisch ausgetriebenen Blätter eines Neupflanzungs-Apfelbaums scheinen dunkle Spitzen zu haben. Ist das ein Anzeichen einer Krankheit?
hmm... Bilder? Ich glaub es aber eher nicht. Solang die nicht irgendwie angeressen, gerötet oder welk sind...

Sorry, komme einfach nicht umhin, jedes Knöspchen der jungen Bäumchen zu streicheln.. :)
Geht mir ähnlich, finde es beinahe erotisch den Austrieb zu beobachten.

Vielen Dank für Infos, viele Grüße, Jan

Edit: Wie sieht es mit Gießen für die im letzten Herbst gepflanzten Bäume aus? Wie oft und wie viel sollte gegossen werden? Hier hat es seit Wochen nicht geregnet..
Ich gieße lieber seltener und dann aber dafür ausgiebig. Man möchte die Wurzeln ja dazu erziehen, in der Tiefe nach Feuchtigkeit zu suchen. Daher bekommt bei mir jeder Jung-Baum alle 1-2Wochen(je nach Hitze, und Alter des Bäumleins) mindestens 20Liter. Ob das nun wirklich richtig ist, weiß ich nicht.

Gruß
 
Marc oh

Marc oh

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Hallo,
Luki hat ja schon das wesentliche gesagt. Folgende Anmerkungen möchte ich noch machen:
Entstehende Triebe, die nach innen wachsen, breche ich gleich aus. Auch Konkurenztriebe kann man wahlweise sofort entfernen (kosten den jungen Baum Kraft) oder man lässt sie stehen. Das Stehenlassen bietet folgenden Vorteil: Dadurch, dass die eigentliche Leitstammverlängerung gegenüber der Konkurenz untergeordnet steht, nimmt er einen flachener Verlauf ein, was die Herunterbindung überflüssig macht. Im Spätjahr wird dann der Konkurenztrieb entfernt.
Bei den dunklen Triebspitzen würde ich abwarten bis sich die Blätter richtig entwickelt haben. Bilder können auch helfen.
Zum Gießen will ich folgendes sagen: Es kommt natürlich auch etwas auf den Boden an (wieviel Wasserspeicherkapazität), aber bei unseren Böden kommen junge Bäume nach einer Woche ohne gießen schon in den Trockenstress. Ich gieße bei trockenem Boden alle 2-3 Tage, dann aber ausgebiebig, nicht nur einen Liter. Gerade bei Bäumen die erst 1-4 Jahre stehen ist das gießen und die Freihaltung der Baumscheibe das a und o.
LG Marco
 
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Luki

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Hi Marco,

Wie viel Liter/Kannen bekommen dann deine Bäume, dass der Boden nach 3 Tagen schon wieder ausgetrocknet ist ?
Sind deine Baumscheiben gemulcht? Woran erkennst du den Trockenstress?

Ich hab mal in einem Hausgarten unter einem 15 bis 20 jährigen Kirschbaum gegraben. Unterm Baum ist Rasen, der weil es sehr sandig ist 3mal die Woche beregnet wird.
Resultat: Dichter Wurzelteppich 5cm unterm Rasen.
Für eine "Streuobst"wiese wär das denkbar ungünstig.

Teilweise hab ich auch schon kurze Stücke Drainagerohr mit ins Pflazloch gegraben, um das Wasser möglichst effektiv zu den Wurzeln zu bekommen, bzw. um eben Wurzelbildung in der Tiefe anzuregen.

mfg
 
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Luki

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Marc oh schrieb:
Entstehende Triebe, die nach innen wachsen, breche ich gleich aus. Auch Konkurenztriebe kann man wahlweise sofort entfernen (kosten den jungen Baum Kraft) oder man lässt sie stehen.
LG Marco

Nun ja ich da bin ich mir nicht so sicher.
Einerseits kosten die Triebe bei ihrer Entstehung Kraft, andererseits liefern sie nach ihrer Entstehung wieder "Baustoffe", die den Baum insgesamt weiter bringen.
Interessant wäre nun wie sich das verhält, wenn man die Knospen sofort nach Austrieb ausbröselt. Ob die Kraft dann in die verbliebenen Triebe geht? Ich denke die Knospen versuchen dann erneut auszutreiben(und kosten Kraft), bis eben im Sommer die Wachstumsphase beendet ist.

In dem von mir erwähnten Baumschneidebuch wird eben empfohlen, bei frisch gepflanzten Bäumen die unerwünschten Triebe zu verschonen.
Bei angewachsenen Bäumen, die zur Fruchtbildung angeregt werden sollen, bzw. im Wachstum gebremst werden sollen, kann man diese im Sommer entfernen.

mfg
 
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Marc oh

Marc oh

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Hallo Luki,
zur Bewässerung:
Die Bäume bekommen 10-15 Liter Wasser pro Gießvorgang. Der Boden ist ein relativ leichter Sandboden, der Trockenstress zeigt sich an hängenden Blättern und Jungtrieben der jungen Bäume. Das tritt natürlich nur im Hochsommer an den jungen (erstes bis max. drittes Standjahr) Bäumen auf. Die Baumscheiben sind vom Frühjahr bis Herbst gemulcht, der Boden ist also bedeckt. Die flachen Wurzeln treten auch sonst auf, ohne die regelmässige Bewässerung. Natürlich muss der Baum auch seine Wurzeln in tiefere Schichten wachsen lassen, das tut er aber sowieso. Ich bin der Meinung, dass zu wenig Gießen bei jungen Bäumen kontraproduktiv ist. Die von mir gegossenen jungen Bäumen hatten zumindest später (ab drittem Standjahr) keine Probleme einen heißen Sommer ohne gießen zu überstehen.

Zu den Trieben:
Natürlich liefern die "falschen" Triebe auch Baustoffe. Allerdings bilden sich lange Triebe, die später sowieso entfernt werden müssen. Zu dem sofortigem Ausbrechen der Triebe kann ich später im Jahr eine Aussage treffen. Denn auch mich hat das interessiert und so habe ich das dieses Jahr mal an einem Baum versucht. Mal sehen was passiert. Bei Trieben, die ab Mai ausgebrochen werden, enststeht an dieser Stelle kein Neutrieb mehr.
LG Marco
 
Doc Jan

Doc Jan

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Hallo,

Zur Bewässerung:
Ich lasse mich gerne von der Erfahrung von alten Personen leiten, aber dies ist eine solche, welche ich für wenig sinnvoll erachte: "Sofern im Spätjahr gepflanzt, braucht man nur bis zum nächsten Regen zu gießen, dann nie wieder". Das mag für moderate Jahre stimmen und auch aus der Not entstanden sein, fernab liegende Streuobstwiesen mit Wasser schlecht zu erreichen. Ich bin heuer wie folgt vorgegangen: Alle 2 Wochen 40 Liter pro Jungbaum (extremer Sandboden).

Zu oben beschriebenen Jungblättern:
Das 1. Bild zeigt ein Gravensteiner-Blatt von vorne, das 2. Bild dasselbe von hinten. V.a. ist die Durchlöcherung wie auch eine klebrige Masse auf den Blättern auffällig. Was könnte das sein? Bekämpfung nötig? Wenn ja, womit?

Zum missglückten Pflanzschnitt der Baumschule:
Einige Äste wurden in ungeeignetem Winkel angeschnitten, außerdem weit oberhalb der Knospe (s. 3. Bild). Ich hatte im Winter nicht nachgeschnitten, weil ich nicht nochmals eine Wunde entstehen lassen wollte. Wird weiter außen noch eine Knospe nachtreiben? Oder soll ich jetzt im Frühjahr noch bis zur treibenden Knospe zurückschneiden?

Noch ein Jakob-Fischer-Schlitzast-Problem:
Im 4. Bild ist ein Ast zu sehen, welcher auf Höhe des grünen Pfeils vor wenigen Jahren auf der Hinterseite eingerissen, aber wieder halbwegs verheilt ist. Den jungen Ast (Magenta-Pfeil) würde ich gerne behalten, er liegt momentan in einer weiter außen liegenden toten Gabelung des Leitasts.
Sollte ich im nächsten Winter den Leitast auf höhe des grünen Pfeils kappen? Oder hat ein solches Flickwerk Aussicht auf Erfolg (und nicht nur als Krankheitsherd)?

Danke für Tipps, viele Grüße, Jan
 

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