Hallo Jan,
natürlich können sowohl Wühlmäuse wie auch Maulwürfe auf einer Wiese anzutreffen sein. Das kann man wie gesagt u.a. durch die Form des Ganges erkennen.
Zu 1. Besserer Totholz ist wohl der richtige Begriff. Wie auf den anderen Bildern auch, kann man sehr alte Bäume sehen. Hier ist wahrscheinlich auch eine vorzeitige Vergreisung durch oft unterlassene Pflege eingetreten. Hier würde ich die Bäume nur noch wenig schneiden und in Ruhe lassen. Einen großen Erfolg kannst Du hier nicht mehr erzielen. Die erwähnten Wasserschoße sind der letzte Durchtriebwillen des Baumes, um aus dem fast toten Holz der verbleibenden Äste zu überleben. So wie sie jetzt durchlichtet sind ist es gut, lass sie so und warte mal die Reaktion im Frühjahr ab. Aber arg lange wirst Du an den zwei Kandidaten keine Freude mehr haben. Aber selbst als Totholz bieten sie noch genug Nützlingen Lebensraum. Aber wie auch schon gesagt, sollte das Totholz 10% des Bestandes nihct überschreiten.
Zu 2.: Das ist gar keine so ungewöhnliche Methode der Bindung, auch wenn mir die Pfähle etwas kurz erscheinen. Das Hanfseil geht auch voll in Ordnung. Wichtig ist, dass die Bindung einer „8“ entspricht und der Baum in Hauptwindrichtung angebunden ist. Der Gießrand ist in den ersten Jahren auch wichtig.
Zu 3: Solche Maßnahmen gehen an einem Baum nie ganz vorbei. Ich kenne die Wundversiegelung wenn die Wunde größer als ein 1-DM Stück ist. Da gibt es verschiedene Ansichtsweisen. Manche behandeln gar nicht, andere zu viel. Ich bin der Meinung, dass bei größeren Wunden schon eine gute Wundbehandlung angebracht ist. Aber ein Erfolgsgarant ist es nicht. Es kann immer faulen oder sonstigen Schaderregern Zutritt ermöglichen. Wichtig ist bei solchen großen Wunden der Schnittzeitpunkt. Ich habe erfahrungsgemäß feststellen können, dass Wunden im Sommer, wenn der Baum unter Saft steht, besser verheilen als im Winter. Dass ein hohler Baum noch lange Früchte tragen kann, kann ich aus aktuellem Grund bei mir auch nur wieder bestätigen. Das von dir erwähnte Nachschneiden halte ich für weniger erfolgsversprechend. Belass es so.
Zu 4: Wie Luki schon schrieb, sollten sich die senkrechten Triebe nicht in der Mehrzahl befinden. Wenige kann man bestehen lassen (10%). Der Rest wird weggeschnitten. Man muss hier versuchen eine neue Mitte zu bekommen. Dazu suchst Du dir den schönsten und stärksten Ast in der Mitte aus. Den lässt Du stehen und schneidest ihn jetzt im Winter um 30% zurück, damit er im Frühjahr gut durchtreibt. Der Rest bis auf 10% der senkrechten Triebe schneidest Du weg. Als Entscheidungshilfe kann man sagen: Lass die schwächeren senkrechten Triebe stehen, sie wandeln sich von selbst in Fruchtbogen um. Die stärkeren werden weggeschnitten. Im Frühsommer musst Du nachbehandeln, dh ausschneiden oder ausreißen. Solange die Äste noch grün und weich sind, kann man sie auch reißen, bei der Methode heilt die Wunde sogar besser ab. Es kostet aber etwas Überwindung zu der Methode. Ich würde ihn auch an den Seiten etwas zurücknehmen und versuchen die Krone etwas kleiner zu formen. Die langen, fast waagrechten, Äste sind bruchgefährdet. Du kannst die drei Leitäste stehen lassen und eine weitere Ebene mit kürzeren Trieben an der neuen Mitte anstreben. Oder Du verfährst nach Lukis Methode, was auch möglich ist, aber mehr Aufwand mit sich bringt.
Zu 5: Ich habe schon schlimmere Birnen gesehen. Der Baum ist in den Seiten irgendwann mal „durchgegangen“. Das kann durch Schnitt passieren, muss aber nicht. Birnen neigen zu „pappelartigem“ Wuchs, also hoch und schlank. Mein Ansatz wäre hier, nach innen gehende Äste herausschneiden, die senkrechten, starken Triebe auf den Leitästen herausnehmen und wenn man mag etwas die Höhe begrenzen, indem man auf waagrechte Äste ableitet. Aber ich muss auch sagen, der Aufwand ist hoch bei so einem Hochstamm. Dann noch etwas altes Fruchtholz wegnehmen und immer etwas verjüngen. Die Höhenbegrenzung wäre eben wichtig. Oder man belässt ihn so und findet sich mit der nachlassenden Fruchtqualität ab.
LG Marco