Bewirtschaftung Streuobstwiese

Diskutiere Bewirtschaftung Streuobstwiese im Forum Ackerbauliche Fragen im Bereich die tägliche Arbeit - Hallo & Guten Abend, in diesem Bereich, des einfach absolut genialen Deutz-Forum, möchte ich vorstellen, warum ich mir überhaupt einen Deutz 3006...
Tobi_92

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Hi Frank,
das hängt ein bisschen damit zusammen, wie viele Gedanken man sich beim Pflanzen macht. Also wenn du stur in Reihen pflanzt und 10 m zwischen den Reihen, sowie 10 Meter in der Reihe lässt, kannst du rechnerisch 100 Bäume auf dem Hektar unterbringen. Wenn man die Reihen versetzt pflanzt, werden es entsprechend mehr (rund 130, bei einem gleichseitigen Dreieck). Meine Beobachtung ist auch, dass hier viele enger wie 10 Meter Pflanzen (empfohlen werden 8-10m, bei sehr großen Kronen auch 12m Abstand).

In der Annahme, dass es sich beim Simons Flächenangabe um Quadratmeter handelt (alles andere macht keinen Sinn) wären das in seinem Gebiet 104 Bäume pro Hektar. Was wiederum sehr gut zu meiner Schätzung/Rechnung mit 100-130 Bäumen pro Hektar passt. (Wenn ich mich nicht verrechnet habe wäre mit 8m Abstand theoretisch machbar, dass man um die 200 auf den Hektar keilt, das wird aber keiner konsequent so durchziehen).

Gruß

Tobi
 
Tobi_92

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Wir haben am Wochenende die Apfelernte 2023 abgeschlossen. IMG_0682.jpeg

Relativ spontan habe ich dieses Jahr beschlossen mal Saft aus unseren Äpfeln machen zu lassen. Also in die Kelterei gehen sie ja immer, aber man bekommt dann ja nicht den Saft aus den eigenen Äpfeln.
Das bleibt über, nachdem die Presse am Werk war.
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Und das ist das Ergebnis. Überrascht war ich von der Saftausbeute, die bei rund 73 Liter pro Doppelzentner lag. Wenn das mit der Haltbarkeit des Saftes so hinhaut, wie ich mir das vorstelle, wird es das sicher noch öfter geben.
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Aber da noch der Ernte bekanntlich vor der Ernte ist, geht’s spätestens in 14 Tagen weiter. Ich habe wieder drei neue Hochstämme beim Nabu bestellt, zweimal Apfel, einmal Pflaume, die wollen verbuddelt werden.
Und dann wird’s auch schon langsam mit dem Baumschnitt losgehen.

Gruß

Tobi
 
SimonS

SimonS

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Moin Tobi,

tiptop. Normalerweise wird der Saft kurzeitig über 80 Grad C. erhitzt, dann hält der in den Bags ewig. Wichtig, bei der Entnahme aus dem Bag darf keine Luft eindringen. Hier gibts spezielle Halterungen.

Bei uns heißt der "Rest" Trester. Wurde als ich noch ein Kind war immer den Jägern zur Fütterung überlassen. Theoretisch kann mann auch einen Tresterbrand machen lassen.

Gruß Simon
 
Obrschwob

Obrschwob

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Wichtig für Bag-in-Box-Säfte:

Hochkant oder flach lagern, wenn gekippt und/oder geöffnet, nicht mehr aufstellen, da Gefahr des Luftziehens! Haltbarkeit ab Öffnung ca. 1 Jahr. Spätestens dann bekommen die Säfte sensorische Fehler.

Griaßle
Martin
 
Deutz45nullfuenf

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Theoretisch kann mann auch einen Tresterbrand machen lassen.
Moin, ich habe mal einen Tresterbrand getrunken, der war gruslig. Ich glaube wenn das gute raus ist (im Saft) dann sollte man den Rest den Tieren gönnen...

Wir machen bisher nur 1l Glasflaschen, aber bei >300l wird das langsam auch anstrengend. Bagin Box kann unsere Mosterei nicht.
 
N

niedersasse

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Harm,

der Geschmack wird maßgeblich durch die Brennkunst bestimmt. Die Brennereien im Süden können das nach meiner Bewertung einfach besser, da mehr Erfahrung.

Grüße

Richard
 
Oggy

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Wir hatten früher immer 400St. 0,7L Mostflaschen im Keller. Das war das Standardgetränk. 》Karies garantiert...

Grüsse Andreas
 
Tobi_92

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Moin, ich habe mal einen Tresterbrand getrunken, der war gruslig. Ich glaube wenn das gute raus ist (im Saft) dann sollte man den Rest den Tieren gönnen...

Wir machen bisher nur 1l Glasflaschen, aber bei >300l wird das langsam auch anstrengend. Bagin Box kann unsere Mosterei nicht.

Hier ist es genau andersrum, die Kelterei kann nur Bag in Box. Das ist ein kleiner Nebenerwerbsbetrieb, wo mit Großvaters alter Presse gearbeitet wird. Nebenbei laufen dort auch noch vier Deutz😉
Ich bin zufällig auf die gestoßen, ich dachte die Keltern nur ihr eigenes Obst (ca. 1200 Bäume), aber die machen auch Lohnkeltern. Ab 2dt Menge, kann man sein eigenes Obst pressen lassen. Wir haben jetzt 225 Liter rausbekommen, zusammen mit der Verwandtschaft sollte das in einem Jahr machbar sein. Ich denke, das werde ich nächstes Jahr wieder machen, der Saft schmeckt schon fruchtiger, als welcher, dem mal das Wasser entnommen war und wieder beigemischt wurde. Und ich weiß halt auch genau, was drin ist. Die bags in box finde ich eigentlich ganz praktisch. Insbesondere die lange Haltbarkeit nach Anbruch finde ich praktisch. Die Kartons kann man ja wieder verwerten, da hält sich das mit dem Müll auch in Grenzen. Theoretisch kann man die ja auch selbst befüllen, aber die Kelterei bietet das mit Pasteurisieren komplett zu einem Preis an, da fange ich nicht selbst mit an.
Was die mit dem Trester machen, weiß ich gar nicht. Ich schätze aber, der wird verfüttert. Viel kann da ja nichtmehr drin sein. So eine Platte in der Frontladerschaufel waren mal 35kg gemuster Apfel, da ist nichtmehr viel von über.

Gruß

Tobi
 
krammerreini

krammerreini

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ich habe mal einen Tresterbrand getrunken, der war gruslig
So gings mir mal mit einem Grappa. Der ja nix anderes ist als Tresterbrand, nur eben die itamienische Bezeichnung.
Inzwischen weiß ich
a) dass es da große Unterschiede gibt und
b) einen guten Grappa durchaus zu schätzen.

Grüße vom
Reini, der grade beschlossen hat, beim nächsten Südtirolbesuch seinen Spirituosenvorrat auf zu füllen.

Edit: hier gehts ja um Obsttrester. Da war ich wohl grade etwas voreilig, der Grappa ist ja aus Traubentrester...
 
Tobi_92

Tobi_92

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Hallo zusammen,
ich mal wieder…
Nach der Ernte ist ja bekanntlich vor der Ernte und über neue Gerätschaften zu spekulieren ein großes Hobby.
Neben der fest eingeplanten Anschaffung eines eigenen Arbeitskorbs für den Frontlader (Hersteller und Ausführung noch unbekannt), würde mich mal interessieren, ob hier jemand Erfahrung mit einem Seilschüttler hat.
Auch wenn ich immer mehr zur späten Ernte tendiere, irgendwann müssen die Äpfel ja runter. Das runterschütteln mit der Stange ist doch eine sehr kraftraubende Sache, da überlegt man ja doch mal, ob man das nicht optimieren kann. Zumal die Mitstreiter weder mehr noch jünger werden🧐
Meine Bedenken sind ehrlich gesagt, dass so ein Seilschüttler weder für den Baum, noch für den Schlepper gesund sind. Beide werden ja ordentlich durchgerüttelt, ich hätte ein bisschen Angst um meinen Zapfwellenstummel und zumindest wenn ich das Teil vorne dran hab um meine Achse. Und beim Baum hätte ich Angst auf einmal einen großen Ast abzureißen.
Auf der anderen Seite überzeugen mich ja schon so Videos, wo man sieht, wie scheinbar spielend da die Äpfel runterkommen.
Wie gesagt, würde mich mal interessieren, ob da jemand mit Erfahrungen hat.

Gruß

Tobi
 
D

Deutz-Marc

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Hallo @SimonS

ich habe auch eine Streuobst Wiese von ca. 0,5 ha. Leider regnet es im Sommer nicht mehr genug und deshalb leiden die Bäume sehr darunter. Alte Zwetschgenbäume gehen ein. Das ist kaum zu glauben. Zwetschgen und Mirabellen gab es dieses Jahr gar keine. Die Äpfel waren letztes Jahr sehr viel und dieses Jahr dafür wenig.

Mich würde interessieren welchen Balken Du an der Agria hast. Hast Du ein Fingerbalken oder einen Mulchbalken? Wie oft mähst Du? Wenn man nicht mäht, dann wachsen Büsche und das ist dann ein weiteres Problem. Bei mir ist das Gras ein Problem. Ich kommen wegen den Hochstämmen nicht mit einem Schlepper durch und die Fläche mit dem Freischneider zu mähen ist sehr hart. Seit es regnet wächst das Gras wie wahnsinnig und die Mäuse haben über Winter ein ideales Revier, weil sie nicht bejagt werden können.

Mit freundlichen Grüssen

Marc
 
SimonS

SimonS

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Hallo Marc,

ich benutze einen Agria 5300 mit dem ESM Universal C Doppel-Messerbalken. Lt. Anleitung auch als Mulchbalken bezeichnet. Die Fragestellung zur Mahd: einfach die Beiträge der letzten Zeit anschauen... ergänzt um folgendes:

Am Wochenende habe ich ein längeres Gespräch mit einer Biologin vom Landratsamt führen können. Wichtigste und auch etwas überraschendste Aussage, das Gras immer "kurz" halten und eine Verbuschung vermeiden. Hier sei die Biodiversität am größten. Der Main Tauber Kreis investiert deshalb viel Geld den Flächen eine Nutzung zuzuführen. Meist werden Schäfer subventioniert und eine Beweidung beauftrag - das sei das Beste.
Ich war jetzt etwas überrascht und habe nach den Gründen gefragt und folgende Antwort erhalten. "Schon seit sehr, sehr vielen Jahren kultivieren wir Menschen die Flächen und somit hat eine Anpassung der Natur stattgefunden. Ein Verwildern/Verbuschen" schadet der Flora und Fauna".

Somit ist mein Plan die Wiese je nach Wetter 4 - 5 mal p.a. mit dem Balkenmäher zu mähen und das Gras liegen zu lassen final bestätig.

Gruß Simon
 
Deutz45nullfuenf

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"Schon seit sehr, sehr vielen Jahren kultivieren wir Menschen die Flächen und somit hat eine Anpassung der Natur stattgefunden. Ein Verwildern/Verbuschen" schadet der Flora und Fauna".
Das ist sehr interessant bzw. muss man sich eben Gedanken machen, was man erhalten will.

Was der NABU teilweise macht ist ja einfach alles verwildern lassen. In 2m hohem Gras/Brennessel/ Distel fühlt sich kaum noch ein Tier wohl, aber in der offenen Kulturlandschaft mit Weidetierhaltung und Mähwiesen ist auch was los.
Aber das ist eine ganz andere Diskussion und sprengt deinen Thread.
Unser NABU hier lässt eine Fläche im Moor auch verwildern, nach dem wir angeboten haben die einmal im Jahr zu mulchen. Ich verstehe das nicht. An anderen Stellen wird die Verbuschung manuell entfernt und hier soll Grünland verbuschen.
 
N

niedersasse

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Moin,

bei meinen Eltern an der Hamme züchten die in einem 5m breiten Streifen den Riesenbärenklau.
Dafür mussten sie im Zuge eines Naturschutzprogramms das Land abgeben.

Grüße

Richard
 
D6006A

D6006A

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Moin,
das Haupanliegen des Nabu ist es Spenden zu generieren, Naturschutz liegt denen nicht wirklich am Herzen. Dann würden die anders agieren. Das wird in den Ortsverbänden anders sein, aber im Prinzip sind diese NGOs nur Spendengenerierungvereine!
Gruß
Frank
 
D

Deutz-Marc

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Hallo
@SimonS
Danke Dir für Deine Rückantwort und es ist interessant dies von Dir zu hören. Ich habe meine sämtlichen Flächen auch angemeldet. Bei der jährlichen Kontrolle ist es für mich lustig die Meinung des beamteten Biologen des Landes zu hören. Er fotografiert Tiere und Pflanzen auf meinen Flächen, die unscheinbar für mich sind. Wenn er eine bestimmte Anzahl an bestimmten Tieren und Pflanzen findet, dann werde ich besser eingestuft.
Deine Absicht 4 – 5 mal zu mähen klingt gut aber das ist dann sehr viel Arbeit. Ich mähe bist jetzt einmal im Jahr und bei meinen Flächen ist das richtig viel Zeit.
Ich habe einen Balkenmäher mit einem ESM Balken, der aber nicht gut mäht und ständig sich verstopft. Deshalb meine Frage an dich nach der Art des Balkens.

Mit freundlichen Grüssen
Marc
 
SimonS

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Moin Marc,

wenn der Mäher verstopft, liegt bei den einfachen ESM-Balken meist eines der folgenden Probleme vor:

1. Messer stumpf oder Einstellung falsch, siehe hierzu: Balkenmesser-Einstellen

2. Der Balkenrücken ist verbogen.

D.h. durch das abstellen und den Betrieb des Mähers wirkt die Kraft F1 auf den Balkenrücken. Dem entgegen wirkt die Kraft F2 und F3 an den Laufsohlen. F1 = F2 + F3. Somit neigt der Balkenrücken gerne dazu sich zu "verbiegen". Rot zeigt die falsche Krümmung, blau die richtige.
Zum einstellen muss das Mähmesser entfernt, ein Holz in der Mitte untergelegt und rechts und links nach unten gedrückt werden. Ziel ist eine gewisse Überhöhung in der Mitte des Balkens.

IMG_1405.JPG

Mein Tipp: Beim Abstellen und Transport immer ein Holzklotz unterlegen. Z.b. kannst du dich einfach mit den Füßen rechts und links drauf stellen und in der Mitte einen 5 cm hohen Holzklotz unterlegen und den Balkenrücken richten (aber nur ohne Mähmesser!) und nicht übertreiben. Wenige Millimeter Überhöhung in der Mitte sind ausreichend.

IMG_1406.JPG

Wenn 1. und 2. am Balken richtig eingestellt sind, verstopft ein Balkenmäher normal nicht.

Gruß Simon

PS: Das ist der Balkenrücken:

IMG_0611.JPG
 
Tobi_92

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Hallo zusammen,
wir haben am Wochenende begonnen die Bäume zurückzuschneiden und Misteln zu entfernen. Vor allem die Misteln sind hier schon so ein leichtes Problem, da muss man einfach jedes Jahr dran bleiben, damit die nicht überhand nehmen. Natürlich ist für so eine Arbeit zwingend ein Schlepper, am Besten von Deutz von Nöten😉 Also quasi der ideale Zeitpunkt um unseren Neuerwerb von der Agritechnica mal im praktischen Einsatz zu testen. Gerade im Randbereich der Kronen macht das Schneiden mit dem Korb einfach Spaß, nichts mehr mit wackliger Leiter oder man kann nicht schneiden, weil man nicht dran kommt.

IMG_1182.jpeg
 
Deutz45nullfuenf

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Moin, ein Korb von Fliegl? Der war mir viel zu teuer!
 
Tobi_92

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Ja, ist ein Fliegl. Teuer ist so eine Sache, fürs Hobby ist es eine Stange Geld, das ist korrekt. Auf der anderen Seite stelle ich fest, wenn man sowas erstmal auf dem Hof stehen hat, nutzt man es schon auch öfter mal, wo man vorher vielleicht artistisch mit der Leiter hingeturnt wäre. Ich hatte mir bisher immer einen Korb ohne Erhöhung geliehen, aber das ist auf Dauer bescheiden mit der Flexibilität. Die haben in den letzten Jahren auch sehr stark an der Preisschraube gedreht bei Fliegl, auch das ist korrekt. Der Preis, den wir vor Ort auf der Messe bekommen haben war im Vergleich zum Händler bei uns gut. Ich hab mir einige Körbe angesehen, wenn Geld keine Rolle spielen würde, wäre es wohl ein Kock und Sohn oder Bressel Lade geworden, so ist es der Fliegl geworden. Der war der günstigste, der alle meine Anforderungen erfüllt hat. Ein Eigenbau ist für mich nicht in Frage gekommen.
 
Thema: Bewirtschaftung Streuobstwiese

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