Hallo Markus,
das "Zündschloss" wird in den alten Schaltplänen und Anleitungen oft auch "Schaltschloß", genannt ,
weil ein Dieselmotor ja keine elektrische Zündanlage hat.
Dieses hat normalerweise 4 Schaltstellungen:
0 = aus
1 = Standlicht
2 = Abblendlicht
3 = Fernlicht.
Die Stromversorgung zum Betrieb des Schleppers wird in der Schaltstellung 0 = aus durch Einstecken des Schlüssels geschaltet.
Nach dem Einstecken sollte die Ladekontrolleuchte und die Öldruckkontrolleuchte brennen.
Außerdem sollte in diese Schalterstellung ( Schlüssel gesteckt, Schaltstellung =0) die Glühanlage der Anlasser und der Blinker funktionieren.
Nach dem Starten sollten die Ladekontrollleuchte und die Öldruckkontrollleucht aus gehen.
Dazu sollten Funktionieren:
In Schalterstellung =1 das Standlicht vorne und hinten.
In Schalterstellung =2 das Abblendlicht ( und das Standlicht vone und hinten).
In Schalterstellung =3 das Fernlicht ( und das Standlicht vone und hinten).
Zwischen den Schalterstellungen 2 und 3 kann mit dem Schlüssel beliebig hin und her geschaltet werden.
Um aber wieder in die Schalterstellung 1 oder 0 schalten zu können muß der Schlüssel gleichzeitig etwas fester eingedrückt werden.
Damit soll verhindert werden, daß beim Umschalten von Fernlicht auf Abblendlicht der Schlüssel versehentlich zu weit gedreht,
und das Licht während der Fahrt ausgeschaltet wird.
Ein Schloß mit nur 3 Schaltstellungen hab ich selbst noch nicht in den Fingern gehabt, aber dass will nix heißen.
Vielleicht hat es sowas ja mal gegeben, als die "ganz alten" Schlepper kein Fernlicht hatten.
Zu Deiner 2. Frage:
Ob die Rückleuchten "original" sind, weiß ich nicht.
Dazu müsste man mehr über deinen Schlepper wissen. ( Typ und Baujahr)
F1l514 ist nur eine Motorenbezeichnung, der Schlepper heißt F1L514 / irgendwas, wobei das irgendwas meist 2-N oder 50 oder 51 ist.
Was ich aber weiß ist:
Eine der beiden Soffitten ist immer das Rücklicht.
Die zweite ist für den Blinker, der oftmals bei frühen Baujahren noch nicht "original" war, aber später nachgerüstet werden mußte.
Noch etwas später musste dann auch eine Warnblinkanlage nachgerüstet werden, weshalb die Elektrik der Schlepper selten als "original" anzusehen ist.
Oftmals wurde die 2. Soffitte auch fürs Bremslicht, den Blinker und die Warnblinkanlage gleichzeitig genutzt,
und zwar so, dass der Blinker und Warnblinker vorrangig geschaltet waren.
Das sind dann diese leidigen "Zweikreis Blinkerschaltungen", die schon so manchen Treckerschrauber zur Verzweiflung gebracht haben.
Es gibt dazu nämlich in der Regel keinen "originalen" Schaltplan, weil die Schaltpläne vom Schlepper alle noch ohne Warnblinker und teilweise auch ohne Blinker sind.
Die Firmen Hella und Bosch boten dazu Nachrüstsätze mit den entsprechenden Schaltplänen für den nachträglichen Einbau an, die aber zu allem Überfluss noch leicht unterschiedlich untereinander waren.
Diese Schaltpläne behandeln natürlich nur die Bereiche Blinker, Warnblinker und die mögliche Einbindung des Bremslicht,
der Rest der Elektrik am Schlepper ist dabei egal.
Wichtig für Dich ist aber, wenn du den Schlepper zulassen willst, dass er sowohl Blinker als auch Warnblinker braucht.
Dafür reicht ein Zweikammer-Rücklicht ( 2 Glühbirnen / Soffitten), was dann auch original aussieht,
weil es seit der Pflicht für Blinker massenweise an den alten Schleppern angebaut wurde.
Das Bremslicht ist erst über 20km/h Höchstgeschwindigkeit vorgeschrieben.
Wenn du also darauf verzichtest, dann sparst du auch die leidige Zweikreis- Blinkerschaltung
und die dafür nötigen (sau)teuren Blinkerschalter und Warnblinkschalter für den Fall,
dass die alten Schalter am Schlepper nicht mehr zu retten sind.
Willst Du Blinker, Warnblinker und Bremslicht, dann mußt du dich entweder für die komplizierte und teure Zweikreis Blinkerschaltungsvariante, oder nicht mehr original aussehende 3 Kammer Rückleuchten entscheiden.