F 2 L 514/53-I Reparatur

Diskutiere F 2 L 514/53-I Reparatur im Forum Schau-Raum im Bereich Deutz Community - Hallo, letztes Jahr habe ich mit der Wiederherstellung eines Deutz-Schleppers begonnen. Ich möchte nun in loser Reihenfolge über die Reparatur...
omma

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Hallo,

letztes Jahr habe ich mit der Wiederherstellung eines Deutz-Schleppers begonnen. Ich möchte nun in loser Reihenfolge über die Reparatur berichten.
Gekauft habe ich den Deutz schon 1999 bei einem Deutz-Händler. Der wollte 1ooo Mark haben, ich aber nur 3oo Mark bieten. Der Motor lief nicht, so ziemlich alles hin, nur das Getriebe sollte in Ordnung sein. Nach einem Monat rief er wieder an, ich könnte ihn abholen.
Mist damit hatte ich nicht gerechnet. Von einem anderen LaMa-Händler organisierte ich einen Abschlepp-LKW und holte den 30er ab. Zu Hause angekommen machte ich die ersten Bilder und dann wurde er erst mal in die Ecke gestellt. Zuvor noch ein Anschleppversuch gemacht, der ausser merkwürdigen Geräuschen aus dem Kurbelgehäuse nichts brachte.
Dann schlief er erst mal weiter. Ironie der Geschichte, der Deutz lief zuvor in mittelbarer Nachbarschaft (2 km Entfernt) als Hofschlepper, ich kannte ihn aber nicht. Er wurde in Zahlung gegeben für einen neueren Deutz .



Gruß Hubert
 

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niedersasse

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Hallo Hubert,

bekommst Du ihn zu seinem 60ten Geburtstag noch fertig?
Dein Bericht hört sich nach viel Arbeit an.

Das Gestell, was da auf dem Bild zu sehen ist, ist es "nur" ein Frontlader oder rührt das von einem Baggerlader her?

Grüße und frisch ans Werk

Richard
 
omma

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HALLO,

der Schlepper ist von 1955 :)
Das "Gestell" ist ein Baas System Wittenburg Frontlader. Die Anbaukonsole ist schon mehrfach gerissen und geschweißt gewesen. Habe ich aber schon fertig gemacht. Habe nicht vor, den Schlepper auf "Glanz" zu machen.
Gruß Hubert
 
N

niedersasse

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omma schrieb:
......
der Schlepper ist von 1955 :)
.......
Gruß Hubert

Dann hast Du ja noch 2 Jahre länger Zeit. ;)

Für meinen kleinen (Bj 57) habe ich so 2,5 Jahre gebraucht (war aber auch nicht ständig dabei).

Grüße

Richard
 
omma

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Hallo,
als erstes bin ich dem Motorproblem auf dem Grund gegangen. Beim Drehen klackerte es komisch aus dem Gehäuse. Also erst mal Öl abgelassen und den kleinen Wannendeckel abmontiert. Da lagen schon mal viele kleine Aluminium Bruchstücke und dicker Ölschlamm drauf. Von unten konnte man aber nicht viel sehen. Also schauen wir mal von oben rein, dachte ich mir. Zyl. Nr. 1 den Kopf runter, soweit alles ok. Dann den Zylinder gezogen, oh das geht ja leicht.... Sogar der Kolben kam mit, jedenfalls der obere Teil ! Der untere lag in der Wanne. Ergebnis: Kolben zerstört, Zylinderfuß abgebrochen, Pleuel krumm. Pleuellager hatte 3-4mm Radialspiel, dadurch stieß der Kolben an den Kopf und zerbrach in der Kolbenbolzenbohrung. Pleuelkopf mit Bolzen stieß an den Zylinder, da das Pleuel so großes Spiel hatte.
Am Zyl. 2 war alles in Ordnung. Da ich den Motor aber retten wollte überlegte ich eine Reparatur, mir fehlte an Ersatzteilen nur das Pleuel.
Mein Vater hatte aber vor 35 Jahren einen Ersatzmotor weggestellt, da wollte ich das Pleuel ausbauen. Am Motor fehlten die Glühkerzen, die Einspritzleitungen und das Gebläse. Aber man konnte ihn drehen. Es war zwar ein A 2 L 514, aber jetzt packte es mich. Vielleicht läuft der ja noch und ich kann mir die Umbauerei sparen.
Davon dann das nächste mal.
Gruß Hubert
 

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omma

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Hallo,
tage später holte ich den Motor mit Hilfe des D5505 mit Frontlader aus der Ecke, in der er bis dahin sein Dasein fristete. Erst mal alles mit Preßluft abstauben und die dazuhörigen Teile einsammeln. Einiges lag noch unter und hinter dem Motor am Boden. Und dann ab damit in meine Werkstatt.
Erst mal Batterie anschließen, um zu sehen ob der Anlasser lief. Das funktionierte schon mal. Erstes Grinsen im Gesicht. Dann neue Glühkerzen rein, Verkabelung dessen mit dem Glühstartanlage. Düsen Prüfen und Einstellen, Leitungen durchspülen, anschliessen und entlüften, Kraftstofffilter erneuern, provisorischen Tank installieren, Ölstand kontrollieren und, und, und. Noch Mittagessen zwischendurch und ganz schnell wieder zurück an das Schätzchen.
Dann kam der Augenblick: Vorglühen ging gut, sogar der Draht in der Kontrolle kam nach 20 Sekunden. Dann Start !! Motor drehte gut, gluckste ein wenig, dampfte auch ein wenig aus den Auslässen aber er kam nicht. Nochmals alles kontrolliert, Düse herausgenommen und vorgepumpt, es kam aber nichts. Deibel nochmal, was kann das sein. Da fiel es wie Ziegel vom Dach.
Da es ein Aggregatemotor war, hatte er natürlich die obgligatorische Spannrolle, die bei Keilriemenriß den Absteller einschaltete. Und der war noch drin. Stange rein gedrückt, Hebel davor und erneutes Vorglühen war eins. Und dann kam er, nach mind. 3o Jahren wieder zu eigenständigem Leben. Ich tanzte in meiner Werkstatt wie ein Derwisch.
Und der Motor lief gut, auch im Leerlauf, nahm Gas an und tanzte auch auf seinen Holzbohlen. Das ganze hat gedauert zwischen 10.30 Uhr und 3 Uhr nachmittags.
Dann habe ich noch ein brauchbares Gebläse aus meinen Fundus genommen und mußte noch die Befgestigungsbohrung ausbohren, weil noch eine abgebrochene Schraube drinsteckte. Jedenfalls mußte ich noch einiges Vorbereiten, damit er dann anderen Tags mit Kühlung über einen längeren Zeitraum laufen konnte. Und das hat er dann mit Bravour bestanden. So konnte ich ihn dann in den nächsten Wochen zum Einbau vorbereiten.
Gruß Hubert
 

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Kuchi94

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Ohja, dieser Freudentanz ist doch schön.

Habe letztes Wochenende meinen D30 nach gut 1 Jahr Stand und Reperaturzeit angeschleppt (leider ist der Anlasser defekt). Der lief und räucherte erstmal die ganze Dorfstrasse ein, was ein herrliches Gefühl:).

Gruß und viel Erfolg weiterhin
Florian
 
sven1120

sven1120

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Moin,
ja das Gefühl kenne ich auch. Als wir feststellen mussten das die Kurbelwelle von meinem Deutz eingelaufen war , setzten wir auch alle hoffnung auf einen Motor den ich mir kurz vorher für wenig Geld "als Defekten Motor" gekauft habe. Als mein Vater denn Motor dann nachgesehen hatte und mir als ich von der Arbeit wieder kam sagte das der Motor gut laufen würde tanzte ich auch vor freude in der Werkstatt.

Gruß Sven
 
D 6005

D 6005

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Hallo Hubert,

schön, dass du den Trecker aus dem Schuppen geholt hast und ihn wieder zum laufen bringst.

Aber warum ist der Motor rot lackiert ? :D

Muss wenn ich wieder in der Gegend bin unbedingt mal wieder vorbeikommmen.

Gruß Lukas
 
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niedersasse

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D 6005 schrieb:
....
Aber warum ist der Motor rot lackiert ? :D

.....Gruß Lukas

Hallo,

ohne jetzt dem Hubert vorgreifen zu wollen, aber im "Baustellenmodus" verwendete Motoren wurden in ihrer Farbgebung manchmal dem Bauunternehmen, dem Anhängergehäuse oder einfach nur irgendwelchen Ideen angepaßt.

Ich habe einen 712er Baustellenkompressormotor als Backup für meinen 612er stehen, der ist in einem freundlichen gelb-orange gehalten.

Grüße

Richard
 
D 6005

D 6005

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Hallo Richard,

schau doch mal genau hin, da ist frisch abgeklebt und er hat auch seinen Motorständer beklecktert, mensch Hubert du alter Schmierfink :P :D

Gruß Lukas ;)
 
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niedersasse

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Hallo,

vielleicht ist er in der Werkstatt immer drüber gefallen. :D

Grüße

Richard
 
omma

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Über meinen Ständer 8o 8o,

awatt, das ist nur rote Grundierung, ihr werdet staunen, wenn ihr erst die Lackfarbe seht.
Sehet (den letzten Satz in Richard seiner Vorsehung:

einfach nur irgendwelchen Ideen angepaßt. ) und ihr werdet begreifen. :] :]

Gruß Hubert
 
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niedersasse

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Na Hubert,

dann sind wir aber mal gespannt...(frei nach Torfrock: Volle Granate, Renate)

Grüße

Richard
 
omma

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Hallo,

Torfrock ?? Da muß ich aber ers ma in meinen Touristenwald gehen, ich glaub an mein Eber kuckt schon die Holzwolle raus.......

Gruß aus Torfmoorholm
 
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niedersasse

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Dann vergiß nicht, bei die ganz Alten das Gewehr zu halten....

Grüße

Richard
 
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omma

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Hallo,
nachdem ich alle Neu-Motor-Anbauteile in Lack* gebracht habe, konnte ich mit dem Umbau beginnen. Bei Abbau der Vorderachse sah ich schon was mich erwartete. Die Buchsen im Achsbock fehlten komplett, der Bolzen hatte die hintere Bohrung um mehrere Millimeter ausgeschlagen. Das U-Eisen, das als Federwegbegrenzer bei Frontladerbetrieb dient, war an allen 4 Ecken an die Achsschenkel angeschweißt. Aber das wollte ich auf später verschieben. Erst wollte ich wissen, ob das Getriebe auch in Ordnung war.
Also den alten Motor ab. Da sah ich, das die Schwungscheibe am alten Motor einen Absatz hatte, die der A 2 L nicht hatte. ?( Also mußte die Schwungscheibe umgebaut werden. Die alte größere Schwungscheibe paßt nicht in die Kupplungsglocke.
Da ich die Kupplung zu ZF Sachs zur Überholung eingeschickt hatte, konnte ich mir damit Zeit lassen. Zugleich habe ich den Simmering der Getriebeeingangswelle erneuert. Aber krieg erst mal den Alten raus. "Man" hatte vorher schon mal den WeDi-Ring erneuert und mit Körnerpunkten gegen Rausfallen gesichert. Diese Macken bekam ich aber nun nicht so einfach weg, also mußte der alte Simmering zerstört werden.
Kaum war die Kupplung wieder da, ging es ratzfatz. Kupplung montiert, Motor wieder davor und die Vorderachse in Ihrer alten Pracht wieder dran. Tank von innen gesäubert und drauf gesetzt. Filtergehäuse und Schläuche angeschlossen und dann konnte es was werden.

**Ps Den Motor und die Motoranbauteile habe ich in grauer Farbe lackiert, weil es ja ein "Austauschmotor" ist !!!!!

gruß Hubert
 

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Ach ja, an der Kupplungsglocke bei der Nase, in der das Anlasserritzel einspurt, war ein etwa Handtellergroßer Bereich gebrochen. Da sitzt auch die Schraubfläche mit den 3 Gewindebohrungen für die Frontladerkonsole. Ich denke das durch Überbelastung dieses Stück sich gelöst hatte. Es saß aber noch im Bruch, war also nicht herausgefallen. Habe den Bruch , bevor ich den Motor abbaute, mit der Flex und Geradschleifer rausgeschliffen und mit VA- Elektrode vorsichtig zugeschweißt.
Nachdem der Motor demontiert war, habe ich auch die Innenseite nach der selbe Methode behandelt.
Gruß Hubert
 
N

niedersasse

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omma schrieb:
...... Tank von innen gesäubert .....

Hallo,

da hast Du ja ordentlich reingehauen.
Womit hast Du den Tank gereinigt?


omma schrieb:
.....**Ps Den Motor und die Motoranbauteile habe ich in grauer Farbe lackiert, weil es ja ein "Austauschmotor" ist !!!!!

gruß Hubert

:D :D

Grüße

Richard
 
omma

omma

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Hallo,

na ja, ich sagte das ich damit letztes Jahr angefangen bin, so im Juli. Derzeit bin ich schon einiges weiter, hatte mich erst vor kurzem entschlossen hier darüber zuberichten. Ich muß nur aufpassen, das das Berichten nicht das Reparieren überholt. :D

Ich habe den Tank mehrmals mit Diesel/Verdünnungsgemisch ausgespült. Da stand all die Jahre der alte Dieselkraftstoff bis oben drin. Und der alte Einfüllstutzenfilter.

Gruß Hubert
 
Thema: F 2 L 514/53-I Reparatur

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