Deutz DX mit Kverneland Pflug - Kaufberatung/Einsatz des Pfluges

Diskutiere Deutz DX mit Kverneland Pflug - Kaufberatung/Einsatz des Pfluges im Forum Fremdfabrikate im Bereich Schau-Raum - Hallo, könnt Ihr mir vielleicht bezüglich eines Kvernelandpfluges Helfen: Kverneland (M) oder (F) Pflug aus den 80er/90er Jahren Dazu habe...
Diesel_Joerg

Diesel_Joerg

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D 6206 er schrieb:
Hallo

vielen Dank für die Infos.


@ Jörg,
das Verschleißbild mit den Wellentälern auf dem Streichblech soll an verformten Haltern usw. liegen? Da dürften aber recht viele große Pflüge so "demoliert" worden sein, denn an vielen besichtigten Pflügen habe ich dieses Verschleißbild gesehen.

Ja Elmar, so wurde es mir erklärt.
Klang für mich einleuchtend.
Muss aber nicht grundsätzlich so sein, denn auch die Erklärung von Friedhelm hört sich nachvollziehbar an.

Man sollte es auch nicht "demoliert" nennen, ist vllt etwas übertrieben.
Da reichen ja teilweise mm, die kommen da fix zusammen, vor allem, wenn der Pflug viel zu tun hat, und der Kutscher nur Meter machen will, ohne groß auf die Maschine zu achten.

Mein LW hat damals zum Ende der Saison den Pflug sogar unterfüttert an seinem Platz, dass ja nicht ein Schar in der Luft hing, und dafür ein anderes seine Last mittragen musste. Bei ihm stand der Pflug auf Beton, unter jedem Schar war entsprechend Holz zum Ausgleich.

Trotzdem waren nie alle Schare gleich abgenutzt.
Trotzdem war in einem Streichblech Wellen, ein anders war astrein... :evil:
Trotzdem war eine Spitze fertig mit der Welt, eine andere dagegen konnte noch...

Böden waren bei uns gemischt, von einfachen Sand bis schweren Lehm,
aber auch Stücke mit ~ 90 Bodenpunkten, mit Steine und ohne... ;)

Gruß Jörg.
 
D 6206 er

D 6206 er

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Hallo Jörg,

"Mein LW hat damals zum Ende der Saison den Pflug sogar unterfüttert an seinem Platz, dass ja nicht ein Schar in der Luft hing, und dafür ein anderes seine Last mittragen musste. Bei ihm stand der Pflug auf Beton, unter jedem Schar war entsprechend Holz zum Ausgleich."

Die Auffassung Deines LW ist mir richtig symatisch

Ist ja wohl normal, dass so zu machen ;)

Bei mir steht/stand mein Pflug noch nie auf den Scharen respektive Scharspitzen. Die Körper werden mit Hölzern so unterfüttert, so dass die Scharspitze freischwebend ist - nicht nur über Winter, sondern auch dann, wenn der Pflug auch nur für einen Tag abgebaut werden muss.

Mache ich sogar beim Grubber genauso mit der Unterfütterung mit Holz!

Selbst der "neue" steht unterfüttert hinterm DX in der Schleppergarage - und das, obwohl die kompletten Verschleißteile abmontiert und weggeworfen werden; - und der DX hat das Hubgestänge im Langloch, so das dort keine Spannungen sind, ach ja, der Oberlenker ist beim Pflug auch ausgehangen - die Feder der Oberlenkerregellung usw. ;) :evil:


"Trotzdem waren nie alle Schare gleich abgenutzt.Trotzdem war in einem Streichblech Wellen, ein anders war astrein... TeufelTrotzdem war eine Spitze fertig mit der Welt, eine andere dagegen konnte noch..."

So etwas kenne ich überhaupt nicht. Die Schare an meinem bisherigen Pflug waren bzw. sind immer komplett gleichmäßig abgenutzt. Allerdings wechselte ich die Schare immer sehr frühzeitig, damit die Scharkörperaufnahme am Pflug keinen Verschleiß erhält.



Ach ja, heute 250 kg neues lackiertes qualitativ hochwertiges Eisen abgeholt - will sagen, die Verschleißteile sind da!
Die dumme nichtsnutzige Leerlaufzeit "zwischen den Jahren" kann ich diesmal kaum erwarten :P :) :P

Und die Anlagen - die verdienen wirklich ihren Namen, nicht so ein pille-palle-Schmaleisen wie am blauen. Da kann sich der Pflug prima abstützen.


(1) Kann mir ggf. jemand erklären, wofür die Scharmesser (siehe Foto1) genutzt werden und welchen Vorteil die haben?

Läuft der Pflug dann konstanter in der Furche?

Ist das Scharmesser sinnvoller als das Anlagensech?


(2) Ist das Ökoschar bzw. so ein Untergrundlockerer zu empfehlen? Auch bei einer Steinsicherung?

Danke

Gruß
 

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sperber

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Hi
Das scharmesser hat den Vorteil das der druck vorne auf dem streichblech etwas abnimmt und somit den Verschleiß minimiert.
Ich hab mir übrigens Jetzt einen neuen Packer gekauft 1.80 Meter breit.
Bis dann Gruß Christian
 
A

Allerhand

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Hallo.

Ich habe noch nicht mit gepflügt.
Der Sinn von einem Scharmesser soll doch aber eigentlich eine saubere Furche sein.

Der Untergrundlockerer soll den Untergrund lockern. Das ja aber nur am letzten Schar.
Also ja nur verhindern, dass der Boden in der nächsten Runde des Pflügens durch die Räder verdichtet wird. (So kenne ich das)
Wenn man mit einem vernünftig, niederen Luftdruck pflügt, muss man das nicht haben.
Kommt aber auf den Boden an.

Kostet aber nen bißchen was. PS/KW, Diesel und Verschleiß.

Ja, also ich denke man kann einen Pflug auch guten Gewissens einfach so trocken und sauber abstellen.
Wer da nun Hölzer unterlegen will, bitte. :)

Gruß
Friedhelm
 
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D 6206 er

D 6206 er

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Hallo,

die sechs Scharmesser sind jetzt bestellt - für den minimalen Preis kann ich die "nicht selber machen", und die längeren Schrauben für den Meißel sind auch schon dabei ;)

Ich habe mich für die Scharmesser entschieden, weil es mir sinnvoll erscheint, den Verschleiß an den vorderen Streiichblechen zu verringern und einen schönen Furchenrand zu haben.

Die Anlagenseche habe ich nicht genommen, weil ich mit denen an meinem bisherigen blauen Pflug auf steinbesetzten Flächen negative Erfahrungen gemacht habe - da saß sehr häufig ein Stein zwischen dem Anlagensech und dem Vorschäler, so dass dann die Kante der letzten Pflugfurche immer sehr unschön zerpfleddert war. Auch war der Stein nicht durch den Drehvorgang am vorgewende nicht zu entfernen, so dass ein Abstieg vom Deutz notwendig wurde und sehr häufig ein Hammereinsatz anstand, weil ein festgekeilter Stein eben - festsitz.



@ Halle Friedhelm,

zu Deinem eingesetzten Scharkörper Nr. 1 habe ich auch etwas gefunden. Siehe Anhang
(sind leider nur zwei Bilder geweorden - weil es sich bei den Infos um eine pdf Datei handelt, in der ziemlich viele Schare so aufgeführt sind. Die pdf-Datei ist leider fürs Hochladen hier im Forum zu groß - schade)

Gruß
 

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Johannes5506

Johannes5506

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Hallo zusammen,

durch das Scharmesser soll m. E. die nachfolgende Furche sauberer sein. Also eine ähnliche Funktion wie beim Sech. Von daher macht es nur am letzten Schar wirklich Sinn, anders habe ich es bisher auch noch nicht gesehen.

Schöne Grüße, Johannes
 
Lasca34

Lasca34

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Hallo Elmar,

Scharmesser und Anlagensech unterscheiden sich nur in der Befestigung: Das eine am Schar, das andere an der Anlage. Das Zusammenwirken mit Vorschälern unterscheidet sich ebenfalls nicht. Das Problem eingeklemmter Steine gibt es so oder so - oder eben nicht.

Untergrundlocker am Pflugkörper gehen selbstverständlich auch in Zusammenhang mit einer Steinsicherung. Die Frage ist eher, ob jemand, der eine Steinsicherung braucht, etwas am Pflug haben möchte, das noch tiefer im Boden wühlt. Üblicherweise ist das sehr unerwünscht.

Und Friedhelm denkt sicher noch mal über den Sinn eines Untergrundlockerers ausgerechnet am letzten Körper nach. Man kommt ganz schnell darauf, wo ein solcher montiert werden muß, wenn man nicht an allen Körpern welche hat.

Gruß
Michael
 
D 6206 er

D 6206 er

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Hallo Michael,

Friedhelm meinte bestimmt am ersten Schar, denn dort macht ein Untergrundlockerer Sinn (wenn er denn weit genug neben dem Schar des ersten Körpers reichen würde).

Untergrundlockerer (am Körper) auf steinreichen Böden machen natürlich wenig Sinn - es hatte mich eher prinzipiell interessiert, ob die auch mit den Steinsicherungen funktionieren.


Mein "neuer" hat ja vorne direkt hinter dem Schlepperrad diese mächtige Aufnahme des Packerarmes - da überlege ich gerade, ob ich nicht dort z.B. eine Aufnahmetasche eines Grubbers montieren könnte (äh zwei Aufnahmetaschen, eine für das die Linkswendung ud eine für die Rechtswendung). Und zwei Grubberstiele und die lockern dann direkt die Spur des Schleppers. Das müßte das Packerarm-Aufnahmeeisen doch aushalten - oder?


Anlagensech und Scharmesser haben die gleiche Funktion. Aber die sitzen doch an verschiedenen Stellen.
Das Anlagensech an meinem blauen Pflug sitzt direkt neben der Kante des vorderen Streichbleches und ca. 10-15 cm hinter dem Vorschäler - und da klemmen die Steine eben ein (allerdings nutzt sich dadurch die Kante nicht ab (am 1 + 2 Körper ohne Anlagensech mußte ich dieses vordere Streichblech wechseln, am 3. Körper nicht).

Das Scharmesser sitzt doch direkt unter dem Meißel des Meißelschares, also ziemlich weit vorne (gegenüber dem Anlagensech). Und über der Scharspitze werde ndoch auch die Vorschäler positioniert, so dass dort dann doch kein Freiraum wäre, in dem die Steine festklemmen könnten (1).
Oder habe ich da einen Gedankenfehler gemacht?



Gruß

PS
Dieser Untergrundlockerer von Kverneland (mit den zwei Meißelspitzen) wird als Ökoschar vermarktet und soll dazu dienen, mit dem Pflugkörpern flach zu pflügen: also statt z.B. 25 cm Pflugtiefe den Pflug auf 15 cm einstellen und die restlichen 10 cm lockert dann das Untergrundschar.



(1)
(Sorgen habe ich allerdings, das ich die Vorschäler nicht 2-3 cm über zum ungepflügtem Land einstellen kann, denn das Scharmester ist ja an der Stelle des Seitengriffsdes Schares).
 
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D 6206 er

D 6206 er

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Hallo Johannes,

"... Von daher macht es nur am letzten Schar wirklich Sinn, anders habe ich es bisher auch noch nicht gesehen."


Ein Anlagensech kenne ich zwar auch nur am letzten Scharkörper, aber sooo selten scheinen Scharmesser an allen Körpern auch nicht zu sein.

Siehe die fünf Fotos von vier verchiedenen Pflügen.


Es scheine eher so zu sein, dass es in Deutschland üblich ist, ein Anlagensech am letzten Scharkörper bzw. ein Scheibensech am letzten Scharkörper zu haben.


Von den vier Pflügen auf den Fotos sind zwei Pflüge aus der Schweiz.
Auch sind im Netz sehr viele Pflüge aus Holland zu sehen, die komplett an allen Körpern incl. dem ersten Körper Scheibenseche haben - und das schlägt beim Kauf recht ordentlich ins Kontor. Die Scharmesser hingegen kosten original Kverneland kaum mehr als drei Schachteln Zigaretten (1)

Gruß


(1)
die original Kverneland Verschleißteile haben jetzt im Winter kaum mehr gekostet als die Nachbauteile von Granit - also da ist die Entscheidung ja
wohl klar.




PS
der abgebildete Dreipunktbock 120 war für die Zwei- und Dreischarpflüge vorgesehen. Und zugelassen ist der Pflug daher für Traktoren bis 120 PS (echte PS der 1980er und 1990er Jahre, nicht heutige Phantasie-Schein-PS - und das ist doch schon recht gut für einen Dreischarpflug.

Für die Vierscharpflüge gab es damals den Dreipunktbock 160, der anders aufgebaut ist und die Pflüge waren dann bis 160 PS zugelassen.
 

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D 6206 er

D 6206 er

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Hallo,

nochmals vielen Dank für Eure Hilfe und Eure Infos. Das hat mir sehr viel geholfen.

Nur zur Erinnerung - vor vier Jahren war mir leider der damals anvisierte Pflug entwischt, da war ein Landwirt schneller gewesen - siehe diesen Thread
Beratung - Kverneland-Pflüge mit Non-Stop Steinsicherung

Na ja - nun hat es ja geklappt.

Gruß
 
D 6206 er

D 6206 er

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Hallo,

habe einige Fragen zu den Scharen, und zwar zu deren Länge.

Schare gibt es für 12 Zoll, 14 Zoll, 16 Zoll, 18 Zoll und 20 Zoll. Und es handelt sich nicht um einen Variopflug.

(1) Sollen die Schare exakt so breit schneiden, wie der Körper vornimmt? Also genau bis zur Verlängerung der Anlage des Vorkörpers?

(2) Welche Nachteile bzw. Voteile hat es, wenn die Schare breiter schneiden als der Körper vornimmt?

(3) Welche Nachteile bzw. Voteile hat es, wenn die Schare schmaler schneiden als der Körper vornimmt?

Danke

Gruß
 
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Allerhand

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Hallo.

Wenn die Schare breiter schneiden wie nötig, ist das kein Nachteil.
Die Furche ist breiter.
Wenn die weniger weg nehmen ist das Käse.

Alles weitere ergibt sich..

Gruß
Friedhelm
 
Lasca34

Lasca34

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Hallo Friedhelm,

beeindruckend, wie Du immer wieder auch den größten Käse souverän vorträgst. Nur hilft das niemals jemandem.

"Die Furche" ist natürlich bei einem breiteren Schar nicht breiter, egal, was mit "die Furche" gemeint ist. Sicher ist ebenfalls, daß die Furchenräumung nicht von einem breiteren Schar profitiert. Überhaupt nicht.

Je breiter das Schar, desto größer der Zugkraftbedarf. Genau das ist der Grund, warum Schare mit Unterschnitt, also weniger Schnittbreite als Körperarbeitsbreite überhaupt mal eingeführt wurden. Zuerst kam damit Ferguson, die zu ihrem schwachbrüstigen Schlepperle konsequent auf Zugkraftersparnis getrimmte Geräte angeboten haben. Überschnitt, also Scharschnittbreite größer als Körperarbeitsbreite, fordert auf jeden Fall mehr Zugkraft, von der man allerdings nichts hat, weil sich die Arbeitsqualität dadurch nicht ändert. Nur das Pflügen wird teurer. Ob das praktisch relevante Größen erreicht, ist im Einzelfall zu beurteilen. Nicht zuletzt spielt dabei eine Rolle, ob das breitere Schar teurer ist als das schmalere.

Also ist Unterschnitt scheinbar vorteilhaft. Aber da darf man nicht vorschnell urteilen. Ein wenig Unterschnitt wird so gut wie nie schaden. Der Rest des Erdbalkens wird dann abgebrochen statt abgeschnitten. Man ahnt schon, daß das auf leichten Böden auch bei viel Unterschnitt besser geht, als auf blauem Ton. Ist der Unterschnitt zu groß, bleibt ein Erdstreifen einfach stehen, der von der gewendeten Erde zugeschüttet wird. Das ist nicht gut für die Ackerhygiene. Pflügt man, um eines starken Queckendrucks Herr zu werden, ist es ganz ratsam, wenn die Scharschnittbreite die Körperarbeitsbreite erreicht. Da kommt es nicht auf den Zentimeter an, aber Quecken werden besser bekämpft, wenn der Erdbalken komplett abgeschnitten statt -gebrochen wird.

Daß die Scharschnittbreite nicht der Körperarbeitsbreite zu entsprechen braucht, kann man schon an der Existenz der Verstellpflüge sehen. Sonst gäbe es die nicht. Logo. Verstellpflüge ermöglichen aber, die oben genannten Phänomene aus eigener Anschauung kennenzulernen - im Rahmen der gegebenen örtlichen Verhältnisse.

Gruß
Michael
 
D 6206 er

D 6206 er

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Hallo,

vielen Dank für die Infos.

Bei meinen bisher eingesetzten Pflügen kenne ich es so, dass die Schararbeitsbreite immer kleiner war als die Arbeitsbreite des Pflugkörpers. Das war bei dem Krone Pflug so und auch bei dem blauen. Nur dann, wenn ich die Schararbeitsbreite eine Nummer größer gewählt habe, war die Schararbeitsbreite genau so wie die Arbeitsbreite des Pflugkörpers (wobei bei dem Kronepflug vier verschiedene Schararbeitsbreiten eingestellt werden konnten, der blaue hat konstruktionsbedingt nur eine Schararbeitsbreite). Den Kronepflug hatten wir damals zum D 6006 neu gekauft. Er war ab Werk mit der Körperarbeitsbreite zwei (1 bis vier waren leicht einstellbar) gekauft worden und die originalen Schare schnitten gut 5 cm schmaler als der Pflugkörper vornahm. Auch ist das bei dem blauen so. Bei dem Krone hatten wir das dann so beibehalten. An dem Blauen habe ich dann aber später die Schare so gekauft, dass die Schararbeitsbreite der Körperarbeitsbreite entsprach.

Bei Verstellpflügen (Variopflügen) kenne ich es so, dass die Schararbeitsbreite so gewählt wird, dass sie der größten möglichen Körperarbeitsbreite entspricht.

Wenn die Schararbeitsbreite (z.B. 30 cm) schmaler ist als die Körperarbeitsbreite (z.B. 35 cm), dann bleibt ja eine Bruchkante von 5 cm stehen. Hat das Vorteile, z.B. bezügl. einer möglichen Entstehung einer Pflugsohle?

Wenn die Schararbeitsbreite (z.B. 40 cm) breiter ist als die Körperarbeitsbreite (z.B. 35 cm), dann schneidet das Folgeschar ja 5 cm doppelt. Wie ist das bezügl. einer möglichen Entstehung einer Pflugsohle zu beurteilen?


Ich frage deshalb, weil ich in diesem Jahr (entgegen meiner Planung) bei einer ziemlichen Bodennässe pflügen mußte. Und der "neue" Pflug hatte doch tatsächlich Schare montiert, die 10 cm breiter schnitten als der Pflugkörper vornahm (im Neuzustand - jetzt waren sie allerdings genau bündig bis zur Verlängerung der Anlage des Vorkörpers - mir unerkärlich, wie man die Pflugschare so runternudeln kann; ich hätte bei der gepflügten Fläche jedenfalls zwei Schare am Pflugkörper verbraucht, denn so weit herunter verschleiße ich die nie).

Gruß


PS
ist mir noch nie gelungen, auf meinen neuen Flächen die Quecken mit pflügen oder grubbern einzuschränken. Ich beseitige die Quecken auf den neuen Flächen durch den Einsatz eines passenden Herbizides (mit geringer Zugabe von SSA) nach der Ernte und das gleiche nochmals nach der Ernte des Folgejahres. Und das ist hundertprozentig!

Hast Du Quecke im Boden, dann bleibt der Schlepper vor dem Grubber stehen! o.K, zwei Gänge herunterschalten geht dann ggf. auch ;)
 
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D 6206 er schrieb:
.....Bei Verstellpflügen (Variopflügen) kenne ich es so, dass die Schararbeitsbreite so gewählt wird, dass sie der größten möglichen Körperarbeitsbreite entspricht......

Hallo Elmar,

das kann ich nun wirklich nicht bestätigen. Es gibt vermutlich höchstens ein paar ganz wenige Verstellpflüge, auf welche deise Aussage zutrifft - wenn überhaupt.

Ein Einfluß von Über- oder Unterschnitt auf die Pflugsohle ist mir nicht bekannt. Bei Unterschnitt ist das klar, weil man nicht Jahr für Jahr zentimetergenau in der gleichen Spur fährt.

Gruß
Michael
 
A

Allerhand

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Hallo.

Michael, verwechselt du gerade die Schargröße mit der Arbeitsbreite oder sogar mit der Streichblechgröße?

Nur dann kann ich deinen Beitrag hier nachvollziehen.

Natürlich kann das Schar 16 Zoll haben. Das sehr wohl an einem Streichblech mit 12-16zoll. Und das obendrein bei einer gewählten Einzelkörperbreite von sagen wir 35cm.
Und das ergibt eben sehr wohl eine breitere Furche. Ganz logisch.

Gruß
Friedhelm
 
D 6206 er

D 6206 er

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Hallo Friedhelm

Ne, verwechselt Michael nicht. Dein Beispiel ergibt auch keine breitere Furche, sondern einen Überschnitt von 2 Zoll. Das 16 Zoll Schar schneidet über, und zwar in den Bereich, den der vorhergehende Pflugkörper schon freigeräumt hat. Die Arbeitsbreite des Körpers bleibt in Deinem Beispiel bei 35 cm (14 Zoll).



@ Hallo Friedhelm, Hallo Michael,

die Begrifflichkeiten zu den Pflügen sind mitunter schwierig.

Habe jetzt den "Verstellpflug" geklärt.

Bei meinem damals neu gekauften Kronepflug handelte es sich um einen Verstellpflug, d.h., am Rahmen war für jedes Pflugkörperpaar eine Aufnahmetasche mit zwei Schrauben montiert, die senkrecht durch den Rahmen gingen, so dass nach dem Lösen einer Schraube die Arbeitsbreite verstellt werden konnte. Es konnten dann vier mögliche Arbeitsbreiten je Körper eingestellt werden (28 cm, 33 cm, 38 cm und 43 cm - wenn ich mich richtig erinnere).
Bei einer Veränderung der Arbeitsbreite - natürlich an allen drei Körperpaaren gleich eingestellt - mußte natürlich der Zugpunkt etc. neu eingestellt werden.

Der Krone wurde also mit einer dieser vier möglichen Arbeitsbreiten bestellt und geliefert. Die montierten Schare waren dann genau auf diese eingestellte Arbeitsbreite abgestimmt (und die Schare schnitten wie zuvor erwähnt ca. 5 cm weniger als die eingestellte Arbeitsbreite der Körper war = Unterschnitt)


Mein blauer ist dann ein Festpflug. Da sind die Aufnahmen für die Grindel neben dem Rahmen angeschweißt. Die Arbeitsbreite der Pflugkörper kann daher nicht verstellt werden (nur die Arbeitsbreite des ersten Körpers und der Zugpunkt). Natürlich hat der Hersteller noch Verstellkeile im Angebot, um die Arbeitsbreite je Körper verändern zu können, aber das ist dann äußerst umständlich und teuer (gegenüber dem Krone). Aber auch dieser Pflug hat mit den passend zur Körperarbeitsbreite mitgelieferten Scharen einen Unterschnitt von 5 cm.

Ergebnis: scheinbar war es in den 80er/90er Jahren des vorigen Jahrhunderts so, dass die Pflüge mit einem Unterschnitt ausgeliefert wurden, denn auch mein "neuer" hat mit den passenden Scharen einen Unterschnittvon 2 Zoll (ca. 5 cm)


Meine Aussage bezog sich auf die Variopflüge mit hydr. Schnittbreitenverstellung. Die großen Betriebe bei unsbestellen die so, dass die Schare die größte mögliche Arbeitsbreite abdecken. Z.B. ist dabei die Arbeitsbreite je Pflugkörper von 12 Zoll bis 22 Zoll hydr. verstellbar - dann haben diese Betriebe den Pflug mit den 22 Zoll Scharen bestellt (was bei einer Einstellung mit 12 Zoll natürlich einen enormen Überschnitt des Schares bedeutet).


Mein Pflug ist ein Festpflug, so dass die Arbeitsbreite der Körper nicht verändert werden kann (außer ich kaufe einen längeren Rahmen, aber das lassen wir mal nicht als "Verstellung" gelten :D ). Den Pflug gab es mit 12 Zoll, 14 Zoll und 16 Zoll Arbeitsbreite, aber das mußte beim Neukauf gewählt werden. Wurde der Pflug mit 14 Zoll bestellt, dann sind diese 14 Zoll (35 cm Arbeitsbreite je Körper) fest.

Die Schare habe ich 2 Zoll größer bestellt, als die Arbeitsbreite ist und dadurch reichen die Schare exakt bis an die Verlängerungslinie der Anlage des vorhergehenden Pflugkörpers. Daher gibt es nun keinen Unterschnitt und keinen Überschnitt.

Die Streichblechgröße (Pflugkörpergröße) hat mit der Arbeitsbreite nichts zutun. Das Streichblech gibt es bei dem von mir gewählten Körper Nr. 8 in 12 Zoll und in 14-16 Zoll.
d.h.,auch mit dem Streichblech in 12 Zoll beträgt die Arbeitsbreite eines jeden Pflugkörpers 14 Zoll und dort können dann auch u.a. 16 Zoll Schare montiert werden.

Also nehmen wir einmal eine feste Arbeitsbreite von 14 Zoll an, dann können dort die Streichbleche in 12 Zoll montiert werden, aber auch ein Streichblech mit 14-16 Zoll montiert werden. An Scharen kann dort 12 Zoll, 14 Zoll, 16 Zoll, 18 Zoll, 20 Zoll montiert werden - egal, es bleibt eine Körperarbeitsbreite von 14 Zoll.
Nur haben dann bei der fest vorgegebenen Körperarbeitsbreite von 14 Zoll die kleinen 12 Zoll Schare einen Unterschnitt, auch die passenden 14 Zoll Schare haben einen Unterschnitt, die 16 Zoll Schare passen exakt ohne Unterschnitt/Überchnitt und die 18, 20 Zoll Schare haben dann einen Überschnitt.

Und dieser Überschnitt verbreitert aber nicht die Arbeitsbreite des Körpers sondern er geht in den vom Vorkörper schon freigeräumten Bereich (also indie Furche des Vorkörpers - nur da gibt es ja keine Erde mehr zum Durchschneiden, die ist ja schon freigeräumt.

Daher habe ich die Schare zwei Zoll größer gewählt als die Arbeitsbreite des Körpers ist, denn so gibt es keinen Überschnitt und keinen Unterschnitt.

Gruß
 
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Lasca34

Lasca34

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Hallo Elmar,

"Vario" ist eine Handelsbezeichnung, die ein norwegischer Hersteller mal für seine Verstellpflüge eingeführt hat. Andere nennen das Variant oder Plus oder Vari oder sonst irgendwas.

Verstellpflüge sind Pflüge, bei denen die Arbeitsbreite während des Pflugbetriebes ( z.B. mittels Spindel oder Hydraulikzylinder ), idealerweise während des Pflügens ( z.B. mit Hydraulikzylinder ) verstellt werden kann.

Ein Pflug, bei dem man die Körperarbeitsbreite durch Umbauten verstellen kann, ist kein Verstellpflug, denn dann wäre so ziemlich jeder Pflug der letzten 40 Jahre ein Verstellpflug. Das, was Du als Festpflug oder Verstellpfliug bezeichnet hast, wird üblicherweise einfach als Pflug bezeichnet, oder, wenn man den Unterschied zum Verstellpflug herausheben will, als Starrahmenpflug.

Friedhelm wird sicher noch mal in sich gehen. Dann versteht er auch, was ich geschrieben habe.

Übrigens ist die Maßeinheit "Zoll" ein vorsintflutliches Relikt, das bei Pflügen überhaupt keine Bedeutung mehr hat. Man darf hier gerne das seit Jahrzehnten eingeführte Meter verwenden, und das machen auch so ziemlich alle Pflughersteller. Selbst bei Radgrößen ( Reifenbezeichnungen ) stirbt "Zoll" ( das Zoll, nicht der Zoll :D ) langsam aus. Am längsten wird sich das wohl notgedrungen bei Felgengrößen halten ( müssen ).

Gruß
Michael
 
A

Allerhand

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D 6206 er schrieb:
Hallo Friedhelm

Ne, verwechselt Michael nicht. Dein Beispiel ergibt auch keine breitere Furche, sondern einen Überschnitt von 2 Zoll. Das 16 Zoll Schar schneidet über, und zwar in den Bereich, den der vorhergehende Pflugkörper schon freigeräumt hat. Die Arbeitsbreite des Körpers bleibt in Deinem Beispiel bei 35 cm (14 Zoll).
......

Gruß

Ja natürlich würde in dem Falle das folgende Schar nicht die volle Breite nehmen.
Das ist ja der Grund weshalb die Zugkraft je m NICHT steigt.
Eine richtige Pflugeinstellung vorausgesetzt.

Das habe nicht nur ich damals messen dürfen.

Und natürlich ist auch, daß die jeweilige Furchenbreite auch zunächst hinter jedem Schar breiter ist.

SONST WÜRDE KEIN ÜBERSCHNITT ENTSTEHEN.

Auch logisch.

Da ich früher mit 14" Scharen gepflegt habe und nun mit 16" konnte ich auch das gut ermessen.

Gruß
Friedhelm
 
Thema: Deutz DX mit Kverneland Pflug - Kaufberatung/Einsatz des Pfluges
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