Leicht beeinflussbare Menschen mögen sich dadurch lenken lassen.
Die eigene finanzielle Situation bildet die preisliche Schmerzgrenze.
Hi,
und ich bin fast sicher, da irrst Du. Der Effekt bezieht sich nicht nur auf den Kauf von Waren. Ich kenn das auch beim Verhandeln, da ist der, der zuerst die Eurosumme nennt der, der den Anker setzt. Deswegen schleichen ja auch beide Seiten oft einen Moment drumrum. Aber das führt jetzt gerade weg..
Nun aber, weswegen ich sicher bin daß Du irrst ist, weil man doch nicht immer sein momentanes Guthaben ausreizt. Manchmal schon, dann hast Du recht. Aber bestimmt nicht immer.
Ein Mitarbeiter eines Büromarktes ist bei uns auch manchmal Kunde und hat uns mal ganz unverbindlich einen schönen Bürostuhl zum Ausprobieren dagelassen. Ohne Kosten und Verpflichtung für uns. Wir haben den Fehler gemacht, zuzustimmen. Preise waren da noch überhaupt nicht im Spiel. Nun war das wirklich ein toller, hochwertiger Stuhl. Alle fanden ihn gut. Und dann kam das Unvermeidliche, man googelt, nach dem Preis. Und das Ding sollte fast 900€ kosten. Uns war allen klar, so viel geben wir nicht aus. Und ab jetzt begann das Problem. Denn irgendwie waren unsere Billig-Drehstühle durch den direkten Vergleich uns als wirklich schlicht und einfach und alt und wenig ergonomisch, fast unzumutbar aufgefallen (auch wenn vorher niemand sich an ihnen gestört hatte). Wir haben dann mal bei wirklich guten Stühlen, die man auch nicht so direkt im Discounter findet umgeschaut und immerhin Stühle für fast 400€ gekauft. Die waren und sind top. Aber .... sie konnten nie loswerden, daß sie nur zweite Wahl waren, daß es ein zwar Unerreichbares aber Nonplusultra gab. Dabei ist das so, als hätten unsere angeschafften Stühle eine Schulnote "1" bekommen, und bloß keine "1+". Diese blöde unverbindliche "Stuhlprobe" (das Wort muss ich zwingend in Klammern setzen
) hat einen Anker gesetzt.