Hallo,
mein Vater hatte seinen F2L 612 Ende 65 für einen neuen 4005 in Zahlung gegeben und ist wenige Wochen später 270 km weiter auf unsere jetzige Hofstelle gezogen.
In den Hanglagen musste der 4005 erst einmal Wasser in die Reifen bekommen, nachdem einige Situationen entstanden sind, insbesondere beim Güllefahren im Nassen, nach denen 2 Tage lang bei uns Stille herrschte.
Nach 1 oder 2 Jahren und den ersten Anfangsschwierigkeiten im neuen Betrieb an fremder Stelle zeigte sich, dass ein Traktor zu wenig war. Heuernte, Wenden, Einfahren, Eggen säen usw. Nach kurzen Versuchen mit hiesigen Gebrauchtschleppern, die lt. Aussage meines Vaters trotz vergleichbarer Leistung keine Wurst vom Teller zogen (ich erinnere einen 19er? Güldner), begab sich mein Vater in die Nachbarschaft zum Telefonieren. Beim Händler in Wuppertal stand sein 18er immer noch auf dem Hof, wohl, weil er keine Hydraulik hatte.
Er hat ihn dann per Bahnverladung kommen lassen und erst 8 Jahre (glaub 75, ein Jahr vor dem extrem trockenen Jahr) später mit, glaub 8300 h, für einen 4006 in Zahlung gegeben, für unglaubliche 600 DM, ich man mag heutzutage garnicht daran denken, im super gebrauchten Zustand. Es waren halt andere Zeiten, die aber wieder kommen werden. Man sollte nicht überheblich darüber lächeln.
Der 4005 hatte uns 1972 verlassen, Inzahlungnahme, neuer Deutz 6006, 3 Gang, ebene Plattform, 540/1000, glaube Skuld.
Mein Vater brauchte die 7000 (?) DM dafür, die der 4005 (neu 65 glaub 11000 oder 11500 DM) noch brachte und behielt diesen daher nicht als Zweitschlepper, obwohl er es gerne gemacht hätte.
Den 4005 habe ich vor 15/16 Jahren zurückgekauft, aber immer noch nicht repariert (insbesondere Getriebe, Motor fest, Rentenprojekt) es ist einfach zuviel drumherum die ganzen Jahre. Er wurde auch versaut, hellgrün, Fritzmeier runtergerissen und weg, usw. Und der Originalbrief war weg, ich weiss aber genau, dass es ehemalige der Traktor meines Vater ist, leicht rückverfolgbar, der Nachbesitzer hatte ihn als Hauptschlepper 18 Jahre, ich kenne den Sohn. (Damals hätten sie sich die Frage gestellt, warum IHC so oft tanken müsse, als man 1976 im Konvoi bis nach Rheinhessen gefahren sei um Stroh zu holen).
Der 18er lief kurz in der Nähe, dann?
Vor über 15 Jahren erreichte meine Eltern ein Brief mit dem Straßennamen in der Anschrift, der Ende der 60er bei uns bereits abgeändert wurde....
Der 18er war wohl in Österreich als Hauptgewinn eines Traktortreffens/Lotterie aufgerufen worden.
Der Gewinner (der Schrift nach ein alter Mann) schrieb mit der alten Adresse dann an meine Eltern, der Brief wurde in unserem kleinen Dorf auch so zugestellt. Der Mann fragte nach, ob das Mähwerk noch vorhanden sei!!!
Meine Eltern haben ihm freundlich zurückgeschrieben und ihm viel Erfolg bei der Restauration gewünscht, dabei erwähnt, dass der Traktor seinerzeit geholfen habe, die vielköpfige Familie zu ernähren. Das Mähwerk (Rasspe) sei damals mit abgegeben worden und auch schon verschlissen gewesen.
Wäre doch schlimm, wenn man nichts zu erzählen hätte?
Gruß
Wolfgang