Hallo,
da der "neue" Motor ca. 2 Monaten vorher noch gelaufen hatte, sollte für einen einem Neustart nichts im Wege stehen. Tat es aber doch. Wiederum konnte ich die Leitungen nicht entlüften. Aber nun war die autom. Abstellvorrichtung gar nicht mehr dran !! Komischerweise konnte man die Vorpumpbetätigung ganz leicht bedienen. Ich hab alles ausprobiert, ich wußte nicht mehr weiter. Ich habe aber auch wenig Ahnung von Einspritzpumpen. Ich hatte noch eine 2. Pumpe im Schrank liegen. Die hatte mein Vater noch irgentwo ausgebaut und weggelegt. Diese Pumpe war von innen ganz mit Ölschlamm und Dreck belegt, man konnte von den Innereien wenig sehen. Da habe ich vorsichtig mit angewärmten Waschöl erstmal die Pumpe gereinigt und auseinander gebaut. Alles nach Reihenfolge dann auf einen Lappen gelegt. Dann die Einzelteile nochmals einzeln mit Öl/Petroleum-Gemisch gesäubert, auch die Pumpenelemente. Dann alles wieder zusammengebaut und in den Motor gesetzt. Später, nachdem ich einen anderen 514Schrauber gefragt hatte, ist mir bewußt geworden, das ich auch das Druckentlastungsventil verstellt hatte. Aber das kann ja wieder eingestellt werden.
Wieder sprang der Motor nicht an. Durch Zufall fand ich heraus, das ich die ESP. nicht entlüftet hatte. Beim ersten Start damals hatte ich auch nur die Leitungen entlüftet. Und trotzdem sprang er damals nach wenigen Umdrehungen an.
Jetzt wußte ichs ja, Alles entlüftet und dann wieder vorglühen und los gings.
Obwohl ich die Einspritzpumpe nicht voreingestellt hatte und auch nicht den Einspritzpunkt auf 22° vor OT mittels Paßscheiben kontrolliert hatte, sprang er gut an und lief.
Schnell die Sachen vom Tor wegräumt und hoch das Tor. Den Schlepper geentert, Platz genommen und schon mal mit dem Fuß Gas gegeben. Kupplung gedrückt und den Rückwärtsgang hineingelegt. JAA, er bewegt sich. Nachdem ich schon mal alle Gänge ausprobiert hatte bin ich auf die Wiese und eine große Ehrenrunde gefahren. Dann bemerkte ich mit Schrecken, das ich wohl das Gebläse, aber nicht den Keilriemen aufgelegt habe. WEIL DIE LICHTMASCHINE NOCH FEHLTE!!! Schnell den Motor ausgestellt und mein Versäumnis nachgeholt.
Später stellte ich fest, das er gut mit der Drehzahl hochging, aber sehr langsam herunter.
Jetzt war ich mit meinem Latein am Ende. Mein Deutz-Kollege erzählte mir, das die Regelstange vielleicht schwer gehen könnte. Bei einem seiner 30er hatte er auch manchmal das Problem, das er nach längerem Stillstand nicht ansprang. Da klemmten aber die Pumpenelemente, diese mußte er erst wieder gängig machen. Ich schaute mir daraufhin die originale Pumpe an, die ausgebaut auf der Werkbank lag. Auch da klemmten die Elemente. Durch vorsichtiges hinundher bewegen und ausspülen mit Petroleum liefen sie wieder leicht. Deswegen konnte ich auch nicht vorpumpen, die Stangen konnte ich bewegen, aber nicht die elemente selber.
Da hab ich dann kurzerhand die erste Pumpe wieder eingebaut. Diese gehörte zum Motor und brauchte ja nicht noch eingestellt werden, was ich auch noch nie gemacht hatte. Und siehe da, der Motor lief wie am ersten Tag. Und konnte nochmals durch seinen Ruhigen Lauf meine Entscheidung unterstützen, den Motor umzubauen statt den alten zu reparieren.
Ich hatte durch das Auseinandernehmen auch schon mal die Funktion der Pumpe kennengelernt. So konnte ich mein Augenmerk auf die Vorderachse lenken.
Gruß Hubert