Silent Kompressor

Diskutiere Silent Kompressor im Forum Werkstatt im Bereich Deutz Community - Hallo in die Runde, Ich wollte mal einen kleinen Erfahrungsbericht posten - vielleicht hilfts ja jemandem. ich habe einen alten, aber noch guten...
SimonS

SimonS

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Guten Morgen Kollegen,

aktuell ist bei mir ein Güde Kompressor (nichts besonderes) mit 24 Ltr. Kessel im Einsatz. Höllen laut ist der Kompressor. Seit einiger Zeit schaltet er aber nicht mehr richtig ab, wahrscheinlich ist der Druckschalter defekt.

Ein Anlass für mich wieder mal etwas in der Werkstatt zu optimieren.

Ziel: Weniger Geräuschpegel und einen Schlauchroller zum komfortablen Arbeiten. Ich dachte an eine Installation des Schlauchrollers an der Innenseite der Werkstattaußenwand, somit kann ich gut in der Werkstatt, wie auch auf den Hof damit arbeiten, z.B. Reifendruck prüfen, etwas ausblasen.

Möglichkeit 1: Neuer Kompressor (ggf. silent) und Schlauchroller, beides an die Wand geschraubt und gut. Es benötigt nur einen Lichtstromanschluss und fertig.

Möglichkeit 2: Neuer Kompressor und Aufstellung im Keller oder Nebenraum. Jetzt müsste ich aber Leitungen legen, circa 20 Meter. Vorteile, großer Kessel möglich und kein "Silent" erforderlich. Es könnten noch weitere Räume/Garagen, bzw. Stellen in der Werkstatt mit Druckluftanschlüssen versorgt werden.

Wie ist euere Meinung dazu? Kennt sich jemand mit Leitungen legen aus? Ist das ein großer Aufwand? Die Garage ist nicht frostsicher, d.H. Abscheider und Öler notwendig, oder?

Grüßle Simon
 
D 4005TT62

D 4005TT62

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Hallo Simon,
Ja, man kennt sich aus mit Leitungen Planen, legen, Montieren usw. (Kaeser Druckluft-Seminar 2005)
Habe es ähnlich wie Dreilagig gemacht. Standart fahrbaren Klein- kompressor mit Industrie-Verdichter neu bestückt. Aber bei einem DWM Kopeland Verdichter sollten wie nicht über Preise reden.;(
8)Dreilagig-Die Ventilplatten mit neuen Plättchen sind bei DWM nach-bestellbare Verschleißteile!!
Zu meiner Junggesellenzeit verlegte man Kupferrohre 22mm im Werkstattring(Hartlötverfahren) mit mehrstufigen Halbstern-Verdichtern von Boge, Kaeser oder der Gleichen in trocknen Nebenräumen.
Heute haben sich PE Leitungen verbreitet, weil bei richtiger Verlegung 100% Frostfest! Habe aber auch schon alte 1/2" Stahl-Wasserleitungen umgenutzt gehabt(Katastrophale Strömungs Verhältnisse)wo man nicht verstanden hat, das der Schlagschrauber nicht funktioniert. Bei den PE Schläuchen sind heute bei 6-8 Bar auch die Verschaubungen aus Kunststoff.
Bei mir werkelt auf einem fahrbaren 30liter Tank ein Ölfreier Schnellverdichter(230v) aus einer Autowaschstrasse, da hat der die Auto's gefönt. Denn grossen Bedarf deckt ein zweistufen Boge mit drei KW Drehstrommotor unt 100liter Tank.
Grüße
Thomas
 
krammerreini

krammerreini

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Servus Simon,

auskennen wäre bei mir übertrieben.
Ich kann nur aus eigener Erfahrung erzählen. Früher hatte ich einen mobilen Kompressor, keine Ahnung mehr von welcher Marke und wie groß. War wohl irgendeiner von den "größeren" ausm Baumarkt. Der reichte erst mal ganz gut, hab damit zwei Schlepper und diverses anderes Zeugs lackiert, einen Schlagschrauber betrieben und die übliche Pusterei damit erledigt. Irgendwann hat der den Geist aufgegeben. Zu der Zeit war mein ältester wohl grade mit der Ausbildung zum Maler und Lackierer fertig und der wollte dann einen etwas größeren. Das war dann ein Aircraft 503/90. 500 Liter Ansaugleistung und 90 Liter Kessel. Auch ein mobiles Gerät, wurde aber in der Garage an die Wand gedübelt. Erstens weil der mit 97 dB auch noch ein ziemlicher Krawallmacher war und zweitens -meine Werkstatt bzw. Hobbyraum liegt im Keller unter der Garage- wegen der reineren Luft.
In dem Zuge hab ich dann Rohrleitungen verlegt und feste Luftanschlüsse an den Werkbänken und in der Garage installiert. Ich möchte diese Leitungen nicht mehr missen, in den meisten Fällen reicht ein kurzer Spiralschlauch aus um alles zu erreichen. Die ewigen Schlauchstolperfallen sind so größtenteils elimimniert.
Nachteil ist, dass der ortsgebundene Kompressor eben nicht mehr mobil ist. Bei meinem Einfamilienhausgroßen Grundstück kann ich damit leben, bei einem größeren Anwesen müssten halt entsprechend mehr Leitungen verlegt werden, da man den Kompressor eben nicht einfach in die Scheune, den Stall oder sonst wohin ziehen kann, wo grade Druckluft verlangt wird.

Irgendwann war der Aircraft auch wieder zu klein (Sandstrahlkabinchen) und er wurde durch einen Remeza ersetzt. Irgendwo gibts dazu auch einen eigenen Thread. In die Garage kam dann noch eine Schlauchtrommel von Parkside. Die ist an sich sehr praktisch, empfehlen kann ich sie aber nicht wirklich, da sie doch sehr lapprig ist. Wenn die das zeitliche segnet kommt was gescheites ran.
Fazit: ich würde einen ortsfesten mit Rohrleitungen empfehlen. Find ich persönlich sehr praktisch und es macht auch "was her", wenn mal Schrauber zu Besuch kommen =O(was bei mir aber nicht oft vorkommt).

Ich hab halt noch den Vorteil, dass der alte Aircraft noch da ist und bei Bedarf als mobiles Zweitgerät genutzt werden kann, wenn es wirklich mal nötig sein sollte.

Grüße vom
Reini
 
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SimonS

SimonS

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Moin Reini,
Moin Kollegen,

vielen Dank für die wertvollen Tipps. Heute war quasi Weihnachten für mich. Ich bin ja felsenfest davon überzeugt, eine Investition in gutes Werkzeug/Werkzeugausstattung ist sinnvoll und gut. Folgendes habe ich mir überlegt, bzw. angeschafft. Egal ob feste oder mobile Leitungsinstallation, ein gscheiter Kompressor ist Pflicht.

Deshalb habe ich jetzt einen Kolbenkompressor mit 2200 Watt, 50 Ltr. Kessel, 10 bar max. und
Ansaugleistung 410 l/min, bzw. Füllleistung 295 l/min besorgt. Der Kerle ist sehr leise, wahrscheinlich wegen dem Riementrieb.

Dann habe ich mir ebenfalls eine 15 Meter Schlauchtrommel besorgt. Aktuell habe ich beides an der Innenseite der Außenwand der Werkstatt montiert. Somit kann ich in der Werkstatt, wie auch davor im Hof mit Druckluft hantieren.

IMG_1339.jpeg

Hierfür habe ich mein Garten- und Bauwerkzeug verlegt:

IMG_1342.jpeg

Im zweiten Ausbaustadium möchte ich an die Leitungen gehen, Zeitpunkt ungewiss, aber das jetzt angeschaffte Material kann hierfür genutzt werden.

Nach der MiPa werde ich noch etwas am Feintuning arbeiten. Ach ja: Ein Kumpel hat einen Kumpel der in einer Firma für Kunstoffleitungen und Fittings arbeitet.

Ein paar Frage in die Runde:
- Ausgangsdruck habe ich jetzt auf 6 bar eingestellt, dass müsste für Schlagschrauber, Manometer und ausblasen doch passen, oder?
- In der Anleitung steht nach jeden Betrieb Kondenswasser auf dem Kessel und dem Filtermodul ablassen. Macht ihr das?

Gruß Simon
 
krammerreini

krammerreini

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Servus Simon,

nach jedem Betrieb mach ich das nicht. Wohl aber nach jedem längeren Betrieb. Soll heißen wenn der Kompressor nur ein oder zweimal läuft, z. B. beim Radweschsel, dann lass ich es gut sein. Wenn ich aber mal was strahle oder lackiere, was meistens länger als 15 Minuten dauert und der Kessel häufig nachgefüllt wird, dann mach ich das Kondensat schon raus. Hängt auch ein wenig von Lufttemperatur- und feuchtigkeit ab. Wenns schwül und warm ist sammelt sich da schon deutlich mehr an als an kühlen, trockenen Wintertagen.
Kurzum, ich entwässere nach Bedarf.

Grüße vom
Reini
 
D 4005TT62

D 4005TT62

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Hallo Simon,
Zum Entwässern hat Reini schon alles gesagt. Vielleicht noch der Hinweis; für Vergessliche gibt es Automatikentwässerer ähnlich Entlüfter am Heizkörper.
Zu deinen Fragen: 6 bar ist am Ausgang des 50L Tanks zu wenig.
Bei dem Schlauch, geschätzt innen 6mm und 15Meter, kommen keine 6 bar hinten an. Die BG nennt zwar 6 bar fürs Freihandausblassen als Max-Grenze. Da ist aber Mündungsdruck an der Pistole dynamisch gemeint. Dann noch folgender Gedanke, je größer der Literverbrauch deiner Werkzeuge, um so größer wird der Druckverlust in der Leitung. Beim Schlagschrauber(das ist ein großer Verbraucher) sind das vermutlich 3-4 bar, die hinter am Schlauch ankommen. Ein gutes Mittelmaß sind 8-8,5 bar, dann kommen 6,5 an. Ich habe für die großen Verbraucher einen extra Anschluss mit Kesseldruck und dickem kurzem Schlauch, dann schafft der Schrauber auch die Radmuttern. Bei einer festen PE-Leitung empfehle ich 15-20mm innen. Meist macht man das immer nur ein mal, und dann passt das auch für 3-5 Entnahmestellen.
Auch eine Wartungseinheit (Trockner und Öler) sollte vorm Schrauber usw. sein, sonst muss man immer vorm Anstecken die Ölkanne suchen.
Gruß
Thomas
 
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