Entscheidungshilfe zur Anschaffung eines Schweißgerätes für Heim und Scholle
Es wurde schon mehrfach die Frage, nach einem Schweißgerät, für Anfänger und Gelegenheitsschweißer die mal eben etwas zusammenbraten wollen, gestellt. Mit diesem Gedankengut, sollte man sich lieber der Klebetechnik zuwenden. Gut geklebt ist immer noch besser als schlecht geschweißt!!!!!!!!! Die Antwort kann nur lauten: Es gibt grundsätzlich keine Schweißgeräte für Anfänger, wohl aber unterschiedliche Schweißverfahren deren Anwendung jeder in einer regulären Ausbildung aber auch als Autodidakt methodisch erlernen kann. Eine besondere Begabung ist nicht erforderlich. Das Problem ist die richtige Auswahl des Schweißverfahren bzw. des Gerätes. Für Heim und Scholle / Schweißgeräte ist ein anderes Auswahlverfahren erforderlich als in der Industrie oder im Handwerk. Der Anschaffungspreis, der Verwendungszweck sowie die Häufigkeit der Nutzung haben den Vorrang. Damit die Auswahl des Schweißgerätes nicht zu einem Würfelspiel wird, ist es sinnvoll sich vorher mit dem Thema „Schweißen“ intensiv zu beschäftigen. Zu diesem Thema gibt es im Internet viele Hinweise und Anregungen. Beispiel Westfalen AG: Schweißtechnik – Lichtbogenschweißen Schweißtechnik – Autogentechnik In den Beiträgen der Westfalen AG werden die unterschiedlichen Schweißverfahren bzw. deren Anwendungsbereiche verständlich erklärt. Zusätzlich empfehle ich ausdrücklich die Anwendung von Schulbüchern der Berufschulen, die im Internet günstig angeboten werden. Nach dem Lesen der oben genannten Hinweise und Literatur ist die Auswahl des Schweißgerätes nicht mehr so schwierig. Hat man sich für ein Schweißverfahren bzw. Gerät entschieden und angeschafft, beginnt das Erlernen der richtigen Handhabung. Nur eine systematische Vorgehensweise bringt den gewünschten Erfolg. 1. Von ganz besonderer Wichtigkeit ist die Geräteeinstellung, Elektrodenführung (Winkel und Abstand zum Werkstück). 2. Die Vorbereitung der Probestücke nach unterschiedlichen Schweißvorgaben. Vorbereitungshinweise findet man in der Berufsschulliteratur. (Tabellenbuch Metall) --2-- --2-- 3. Eine ruhige und gleichmäßige Elektrodenführung erreicht der Übende wenn die Ellenbogen locker und leicht an den Oberkörper gelegt werden. 4. Schweißfehler erkennen und deren Ursache ermitteln. 5. Wenn möglich, sich im Bekanntenkreis einen Fachmann als Paten suchen, mit dem im Gespräch Probleme gelöst werden. In der Regel wird für das Schutzgasschweißen plädiert. Bei einer genauen Betrachtung kann festgestellt werden, dass die alten herkömmlichen Schweißverfahren wie das Gasschmelzschweißen und das Lichtbogenschweißen mit Stabelektroden für den Heim und Scholle Bereich unübertroffen sind. Begründung Gasschmelzschweißen: Geringe Investitionskosten, minimaler Geräteaufwand, komfortable Bereitstellung der Energie von Acetylen und Sauerstoff garantieren die universelle Einsetzbarkeit des Gasschweißens an jedem Ort. Zusätzliche Möglichkeiten. Flammlöten, Spaltlöten, Fugenlöten, Flammrichten, Warmumformung. Ein kleines Beispiel für eine weitere Verwendbarkeit. Für eine provisorische Schraubenverbindung (M24) waren in den Flacheisen (60X15) 4 Bohrungen erforderlich. Das nötige Werkzeug wie Bohrmaschine und Bohrer waren nicht vorhanden. Nach dem Anriss habe ich die Löcher freihändig mit dem Schneidbrenner etwas kleiner in die Flacheisen gebrannt. Anschließend wurden die Ränder der Löcher rotwarm angewärmt, und ein Dorn D=26mm durchgeschlagen. Begründung Lichtbogenschweißen: Geringe Investitionskosten, Erzeugung der Schweißspannung durch Transformator (billig und wartungsfrei). Besonders für Dünnblechschweißung geeignet. Bei der Anschaffung des Scheißtrafos ist darauf zu achten, dass der Schweißstrom mit einem sogenannten Eisenjoch kontinuierlich eingestellt werden kann. Es sollte kein Schalter zur Einstellung des Schweißstromes verwendet werden. Zur Bildung des Lichtbogens und Füllen der Schweißfuge sind ummantelte Elektroden, mit den gleichen Eigenschaften (z.B. Festigkeit, Dehnung) erforderlich. Für Edelstahl sind auch Elektroden im Handel die sich mit einem Transformator schweißen lassen. Diese sind zwar teuer, aber unter Berücksichtigung der Beschaffung eines betriebsbereiten Schutzgasschweißgerätes relativ billig. Aufgrund meiner langjährigen Berufserfahrung (45 Jahre) werden diese beiden Schweißverfahren dem Bedarf entsprechend im Heim und Scholle Bereichvon mir seit vielen Jahren angewendet. Text; Passer Montanus Bremen, TIME \@ "dd.MM.yyyy" 17.11.2007 PS. Anteiliger Text (Westfahlen AG)
Hallo
Ich habe den ganzen Text mal direkt eingestellt, so entfällt das lästige herunterladen.
Leider bin ich mit einigen Dingen nicht so ganz einverstanden.
Da wäre z.B. die angeblichen geringen Investitionskosten für das Gasschweißverfahren. Eine kpl. Garnitur mit Flaschen, Armaturen und Schläuchen liegt um ein vielfaches höher als ein kleiner Schweißtrafo.
Weiterhin kann ich nicht nachvollziehen wieso gerade das Elektrodenschweißen mit einem Trafo besonders für Dünnblechschweißung geeignet ist. Meiner Erfahrung nach ist gerade das Elektrodenschweißverfahren das ungünstigste Verfahren für dünne Bleche. Da sind auf jeden Fall das Schutzgasschweißen oder Inverterschweißen wesentlich besser geeignet.
Leider bist du auf die Inverter überhaupt nicht eingegangen. Diese Geräte sind, obwohl teurer als ein Schweißtrafo, meiner Erfahrung nach ein sehr guter Kompromiss zwischen Schutzgas und Schweißtrafo. Ich schweiße übrigens mit allen 4 Verfahren und muss dabei sagen dass ich den Trafo jetzt wohl entsorgen werde. Auch die Gas/Sauerstoffgarnitur wird hauptsächlich zum richten, brennen und löten benutzt. Geschweißt mit Gas habe ich nur wenn kein Strom vorhanden war.
Das Inverterschweißen und MIG Schweißen werden bei mir in der Regel genutzt.
Gruß, Ölhand
Admin.