Hallo Doc Jan,
ausflällig ist hier ja wohl keiner geworden. Mein Beitrag - trotz der dubiosen Ausgangsfrage - ist sehr nett geschrieben und enthält neben meinem Unverständnis für so eine Frage auch inhaltliche Aussagen zum Thema.
"frischer als andere Holzarten geschlagen" ist ja eine andere Ausage als "feucht", was in meinen Augen eben schlagfrisch entspricht.
An Erfahrung meinerseits kann ich nur sagen, dass ich schon Holz "geerntet" habe, als 98 % derjenigen, die heute so auf Holz schwören, noch gar nicht daran gedacht haben, ihre Zentralheizung mit Kaminöfen zu ergänzen oder gar auf Holzfeuerung umzustellen.
Mein Holz wird umgehend nach dem Fällen in 28 cm lange Abschnitte /Rundlinge gesägt und umgehend gespalten und in verzinkten Rundkörben mit 130 cm Durchmesser, die auf passend angefertigten Paletten stehen, gelagert. Die Körbe sind so hoch, dass etwas mehr als 2 qm Holz in jeden Korb lagern. Die vollen Körbe werden per Paletten-Hubgerüst transportiert. Die Körbe stehen in langen Reihen in N-S-Richtung, weil wir nun einmal überwiegend Westwind haben, auf Steinen abgestellt, also unterlüftet.
Sie sind mit Festen Dacheinfassungen abgedeckt, so dass immer drei Körbe von einer Dacheinheit abgedeckt sind. Diese Dacheinheit wird per Frontlader mit Palettengabel auf die jeweils drei Körbe gesetzt und nach der Trocknungszeit wieder abgenommen, und auf die dann neu befüllten Körbe verstzt. Per Palettenhubgerüst kommen die Körbe mit dem trockenen Holz dann in einem Vorraum und von dort zur Feuerung. Das Holz wird von mir also nach dem Transport per Kipper aus dem Wals nur zweimal angefaßt, einmal die 28 cm langen Rundlinge iauf den Spalter in die Rundkörbe (ein Arbeitsschritt) und dann erst wieder aus dem Rundkorb zur Feuerung.l
Das Holz wird bei mir sortenrein in den Kisten gelagert und natürlich nach Jahren sortiert gelagert, so dass ich daher genau das Brennverhalten der verschiedenen Holzsorten sehen kann.
Eingesetzt wird zu 90 % Buchenholz und Eschenholz. Den Rest teilen sich Birken-, Eichen-, Pappel-, Linde- und Nadelholz (=sozusagen "Beifang").
Die Trockenzeit bemesse ich nach "Sommern" und nicht nach Jahren, da im Herbst und Winter eine Trocknung kaum stattfinden (außer bei längeren kalten Winterwetterlagen mit Frost und trockenem Ostwind).
Es ist ein Unterschied in der Wärmeausbeute ferststellbar, ob das Holz nun einen Sommer oder zwei Sommer getrocknet ist. Also meine Erfahrung ist, dass es besser ist, wenn das Holz zwei Sommer trocknet, auch wenn oft zu lesen ist, dass ein Sommer reicht. Es brennt nach einem Jahr, aber die Wärmeausbeute ist spürbar geringer.
Mein Tip: wenn das zwei Sommer gelagerte Holz im Winter nicht reichen sollte, dann frühzeitig nach erkennen der Sachlage das zweijährige mit dem einjährigen Lagerholz mischen (Verhältnis 2:1).
Als ich mit Holz anfing war das bei mir so: Ich hatte also zweijährig gelagertes Buchenholz gespalten gekauft und mein eigenes Holz im Vorjahr eingelagert (also nur einen Sommer getrocknet). Dann das zweijährig gelagerte Buchenholz im Kaminofen verfeuert und im Februar war das aufgebraucht, natürlich bei -15 Grad Außentemperatur (damals gab es noch Winter). Dann also von einen Tag auf den anderen auf das einjährig gelagerte Buchenholz verfeuert. Und dann der Schock: da wurde das Zimmer nicht warm. Im direkten vergleich zweijähriges Buchenholz zu einjährigem Buchenholz fehlten so "gefühlte" 20 % Wärmeausbeute.
Nun zum einen Sommer gelagerten Holz (habe ich natürlich im folgendem Jahr ausprobiert), da brennt nach meinen Erfahrungen das Nadelholz viel besser als das einen Sommer gelagerte Laubholz. Das liegt daran, dass dort Harze enthalten sind, die einen hohen Brennwert haben.
Eiche nach einem Jahr geht gar nicht. Nach meinen Erfahrungen muß Eiche drei Jahre lagern. Buche, Esche, Birke zwei Jahre. Nadelholz ist nach zwei Jahren "fast zu trocken", brennt dann wie Zunder und ist sehr gutes Anmachholz.
Eiche nach 10 Jahren Lagerung (Übriggebliebene Zaunpfähle, trocken im Schoppen gelagert) brennen gar nich tgut und die Wärmeausbeute ist sehr mager.
Als Anmachholz eignet sich sehr gut: Nadelholz, Pappelholz, Lindenholz. Eschenholz ist gut zuim Anmachen geeignet. Buche geht gut, wenn die Holzstücke sehr klein gespalten sind. Eiche ist dafür völlig ungeeignet.
Birke brennt mit einer sehr schönen hellen Flamme und das Flammenspiel ist sehr homogen und ruhig. Pappel und Linde brennen auch in heller Flamme. Nadelholz hat aber meiner Meinung nach die schönste Flammenfarbe, richtung orange gehend. Auch "knistert" das Nadelholz sehr schön und wenn dann trockene Harzklumpen im Nadelholz vom Feuer angegangen werden, dann - super schön im Kaminofen. Daher kommt das Nadelholz immer zu Feiertagen in den Kaminofen. Allerdings ist dann aufgrund der Art und Weise, wie das Harz verbrennt, eine Reinigung der Scheibe fällig.
Eiche brennt äußerst ungünstig und geht schnell in einen Schwelbrand über, so das Eiche am besten gemischt mit anderen Laubhölzern verbrannt werden sollte. Dann im Kaminofen das Verhältnis zwei Buchen zu ein Eichenstück nehmen. Gezielt Eichenholz kaufen würde ich nicht. Eiche ist bei mir immer nur "Beiholz".
Pappel und Linde haben eine sehr hohe Wärmeausbeute, aber nur für eine kurze Zeit (ca. 1/2 der Zeit der Wärmeausbeute von Buchenholz). Ebenso ist das beim Nadelholz. Ist aber auch nicht verwunderlich, weil das trockene Holz dieser Holzsorten auch nur ca. halb so schwer ist wie das Buchenholz. Daher ist dann bei gleichem Volumen ja auch nur die hälfte des Gewichtes von Buchenholz im Ofen.
Wie sich die einzelnen Sorten auf dem Holzspalter verhalten, ist wieder eine ganz andere Geschichte.
Also mein Fazit:
> Holz vor dem verfeuern 2 Sommer windumweht lagern,
> Buchenholz ist optimal und etwas besser als Eschenholz
> Birke ist ewas schwächer als Esche, aber besser als Pappel/Linde, hat aber ein sehr schönes Flammenspiel.
> Pappel, Linde, Nadelholz untereinander gleichwertig. Gegenüber Buche vom Gewicht her gleichwertige Wärmeausbeute wie Buche/Esche, aber vom Volumen her nur 1/2 Wärmeausbeute. Daher eine hohe Wärmeintensität für eine kürzere Zeit (ca. 1/2 Zeit der Buche).
> Eiche in meinen Augen das schlechteste Feuerholz und wenn man eine Flamme im Kaminofen sehen möchte, völlig ungeeignet.
Ich hoffe, dass ich mit meinen Erfahrungen weiterhelfen konnte.
Gruß
PS
Habe vergessen zu sagen, dass bei uns Hainbuchenwälder und Nadelwald vorherrschend sind.
PS
habe noch vergessen: der "Nachladerythmus" beim Kaminfen ist
> bei Buche/Esche alle 2 Stunden
> bei Linde, Pappel, Nadelholz jede Stunde (ist ja auch klar, Volumen ist gleich, Gewicht ist ca. nur 1/2)