Hat jetzt doch länger gedauert und viel Zeit ist vergangen und ich wollte mal eine Rückmeldung geben was daraus geworden ist. Es ist jetzt alles etwas anders geworden als gedacht. Ich wollte ja selbst eine Fronthydraulik bauen, da ich aber zeitnah mit Frontmähwerk fahren wollte, habe ich mir gedacht, ich kaufe zwischenzeitlich zur Überbrückung eine Lesnik und verkaufe diese dann wieder. Die Lesnik wollte ich, da die von mir reparierte Jacobi-Frontzapfwelle nicht in den Vorderachsbock passte. Somit brauchte ich eine Frontzapfwelle mit außenliegendem Getriebe was mit der damals montierten Fronthydraulik nicht funktionierte. Nach langem Suchen um eine gebrauchte Sauter-Fronthydraulik wurde mir das ganze zu blöd und sinnierte ob man nicht eine neue Frontzapfwelle einfach in den Deutz bauen könnte.
Gesagt, getan: Ich habe mich durch verschiedenste Ersatzteillisten gewälzt, ausgemessen (ab und zu auch vermessen
) und Teile einfach mal bestellt in der Hoffnung dass das auch passt was ich mir da zusammenspinne (Meine Eltern und Brüder haben mich schon für bescheuert erklärt). Danach musste ich erstmal die Riemenscheibe tauschen, welche eingelaufen war. Zuerst wollte ich einen Speedy-Sleeve montieren, was mir aber irgendwie nicht gefallen hat. Da ich durch die Arbeit Kontakte hatte zu einer Firma die Beschichtungen aufspritzt, habe ich die Lauffläche an der Riemenscheibe keramik-beschichten lassen. Hält ewig und der Wellendichtring hat eine höhere Standzeit.
Als nächstes habe ich die Riemenscheibe gewechselt und mal gemessen was ich wie aus dem Achsbock schleifen muss. Da mir das zu viel war, habe ich das einfach mit einem scharfen Dosenbohrer rausgebohrt, was eigentlich ganz gut funktionierte.
Nun musste ich Halter für das Zapfwellen-Getriebe anfertigen und das Getriebe genau positionieren da die Kardanwelle nur ein Gelenk hat und somit gerade laufen muss. Nach ziemlich viel fluchen habe ich dann festgestellt dass die Motorhaube nicht mehr zugeht weil das Getriebe zu nah dran war. Also eine Abstandsplatte hinter das Getriebe und wieder probiert.
Nun musste ich noch die Motorhaube etwas ausschleifen damit sie nicht auf der Kardanwelle aufsteht.
Als ich das dann endlich mal erledigt hatte, musste ich die zu lange Kardanwelle kürzen die sowieso nicht zu dem Centaflex-Ring passte, der aber wiederum zur Riemenscheibe passte.
Also Kardanwelle gekürzt, alles zusammengeschraubt und beim ersten mal Motor starten gehofft, dass man da jetzt nicht nur Blödsinn gemacht hat.
Aber siehe da, es hat funktioniert. Kabel noch verlegt und ausprobiert. Einschalten und ausschalten ging, es ging nichts in Rauch auf, es hat nichts gekratzt oder geklopft und dicht wars auch noch. Was will man mehr, dachte ich mir.
Danach habe ich die Lesnik angebaut so dass die Frontzapfwelle passt. Da muss ich aber noch eine Stickstoffblase montieren und den Schlauch will ich noch durch eine feste Verrohrung ersetzen. Außerdem will ich vorne noch einen Anschluss für ein weiteres doppeltwirkendes Steuergerät. Die Lesnik habe ich natürlich bis zur Kupplungsglocke verstrebt. Mittlerweile hat sich das ganze beim Einsatz mit einem Claas Corto 290F und mit einem Molon-Bandrechen bewährt.
Nach etlichen Umwegen und so manchem Kopfschütteln von Personen im Umfeld sowie manchem Fluchen von mir, eine für mich akzeptable Lösung.
Vielleicht gibt es ja irgendwann doch noch eine Fronthydraulik im Eigenbau, ganz ausschließen will ich es nicht.
Danke euch noch für die Unterstützung und anbei ein paar Bilder.
Freundliche Grüße
Martin