Warmlaufen ist wirklich nicht gut. Zwar wird der Motor wenig belastet und kann sozusagen in Ruhe warm werden. Allerdings dauert dieses Warmwerden über Gebühr lange. Und in der Zeit wird immer noch zähes Öl von der Ölpumpe vor die Lagerstellen gedrückt.
Nimm einmal ein 15W40 (spaßeshalber danach dasselbe mit einem 0W40) und tu´ das in den Gefrierschrank, dann in einen Topf auf dem Herd und rühre es, thermometerkontrolliert, um, - bis es 60-70° erreicht. Dabei müsste man einen Eindruck davon bekommen, wie zäh Öl sein kann, und wie dünn es eigentlich in der normalen Betriebsbedingung (und für die ist der Motor im Wesentlichen ja konzipiert) sein darf.
Zähes Öl lässt sich schwer durch dünne (Lager-)Spalten drücken, deswegen steigt der Druck vor den Lagerstellen, und deswegen strömt bestimmt ein guter Teil der Pump/Fördermenge durch das Überströmventil sofort zurück in die Ölwanne. Diesen Zustand will man möglichst kurz halten. Und dazu soll der Motor schnellstmöglich warm werden. Man schafft am besten einen Kompromiß, dergestalt, daß man jetzt aber auch nicht sofort Vollgas gibt, um den Lagerstellen früher die maximale Belastung anzutun als nötig. Also losfahren, ohne unnötig hoch zu drehen und Gaspedal im Zaume halten. Im Zusammenhang mit Oltimer-Motoren, zB so schöne wie von AlfaRomeo in den 70ern und 80ern , erinnere ich von Fahrerberichten, das diese pedantisch den Wagen vorsichtig warmfuhren und nur bei warmen Öl (das bei den Wassergekühlten Motoren ohne Turbo allerdings langsamer warm wird, als das Kühlwasser) erst Vollgas gaben. Der Hintergrund liegt im Öl, und dessen Viskositätskurve während der Aufwärmzeit.