Hallo,
anbei noch ein paar Bilder wie ich den Gasstellmotor am D5206 befestigt habe.
Für die Ansteuerung des Gasstellmotors setzte ich eine zweite kleine Steckdose unterhalb der 7-poligen AHK Steckdose, da ich keine zweite 7-polige Steckdose welche nur für die Seilwinde verwendet wird nicht montieren wollte.
Externes 2-poliges Kabel an der Winde mit Anschlussstecker für Gasstellmotorenansteuerung
Mit dieser Anleitung sollte es nun allen Besitzer einer Tajfun Seilwinde möglich sein, selbst den Gasstellmotor zu montieren sowie die elektrischen Verbindungen herzustellen.
Grundkenntnisse in der Elektrik sind jedoch Voraussetzung.
Bei der Auswahl des Gasstellmotors sind in den meisten Fällen bereits Motoren mit 25 mm Hub ausreichend.
Generell sollte man den Motor so klein wie möglich wählen, hiermit hat man auch bessere Chancen ihn irgendwo geschützt - in meinem Fall zwischen Motorhaube und Frontladerkonsole - zu montieren.
So sollte man des Gasstellmotor nicht montieren. Dieser ist zu weit nach unten gesetzt und nicht ausreichend gegen Äste usw. geschützt.
Eine schräge Montage des Motors hat zudem den Vorteil, dass die Höchstdrehzahl des Motors (bitte nicht mehr als wie max. 1.500 U/min bei ganz eingezogenen Kolben) durch einfaches schwenken eingestellt
werden kann. Kleine Ketten in Verbindung mit Karabinerhaken oder Schäkel sind für die Verbindung zum Gashebel bestens geeignet.
Bei manchen Schleppern die etwas stärker auf der Brust sind können durchaus auch schon 1.000 U/min des Motors ausreichen.
Das soll jeder für sich selbst entscheiden im welchen Drehzahlbereichen der Schlepper beim Windenbetrieb laufen soll.
Diese Motoren bekommt man bei diversen Händlern die Forsttechnik vertreiben, allerdings verlangen die nicht selten 120,00 € und mehr.
Da lohnt sich durchaus auch mal ein Blick in 3-2-1 Meins, bei der Suche "Linearmotor" eingeben, auf Spannungsversorgung 12 Volt und benötigten Hub achten und schon findet man unter Umständen genau den gleichen Motor wie der Forsthändler anbietet. Mit etwas Glück auch mal für rund 30,00 € billiger.
Da die Dinger meist aus dem Ausland (China) kommen, muss man halt in Kauf nehmen, dass der Versand ca. 14 Tage dauert. Meist wird die Ware auch als "Einschreiben" versendet.
Manche verwenden auch einen Scheibenwischermotor zur Gasverstellung, es geht also auch noch günstiger.
Nun zu den Umrüstmaßnahmen an der Winde:
wer an seinem Funk die Funktion Gas - / Gas + hat kann hiermit den Gasstellmotor ansteuern.
In der Regel sind zwei Kabel bereits am 7-poligen Stecker des Funks vorinstalliert, jedoch nicht angeklemmt sondern lediglich nach hinten gerichtet.
Dies ist vom Hersteller so gewollt, da es sonst unter Umständen zu einer Kurzschlussbildung kommt wenn am Schlepper der Blinker links / rechts oder die Warnblinkanalage eingeschaltet wird und der Empfänger möglicherweise dadurch einen Schaden annimmt.
Wer die Motordrehzahl über Funk steuern will, muss sich darüber im klaren sein, das er eine separate Steckdose für den Windenbetrieb am Schlepper setzen muss wo er ggfs. je nach Funkhersteller und Ausstattung auch noch weitere Funktionen wie Motor Start/Stop, Hupe usw. einrichten kann.
Eine weitere Möglichkeit wäre die werkseitige 7-polige Steckdose zu entfernen und gegen eine 13-polige Steckdose zu tauschen. Nur dann muss auch an der Winde ein 13-poliger Stecker dran und sämtliche Anhängerverkabelungen müssen ebenfalls auf den 13-poligen Stecker umgerüstet werden. Es sei denn man verwendet hier ein Adapterkabel von 13 auf 7-polig.
Ich wollte keine zusätzliche 7-polige AHK Steckdose am Schlepper montieren und legte auch keinen Wert auf weitere Funktionen wie Motor Start/Stop, Hupe usw.
Aus diesen Grund entschied ich mich dazu, ein externes Kabel an den entsprechenden Anschlüssen an der bereits freigelegten Windensteckdose zu montieren. Dazu später mehr. Für die Zugänglichkeit ist das vordere Windengitter zu abzunehmen.
Hinweis: die Steckdose an der Seilwinde ist mit 3 Stück M5 Schrauben befestigt, an der rechten oberen Schraube befinden sich dahinter mehrere Massekabel welche mit einer Mutter und Scheibe befestigt sind.
Die Mutter und dessen Scheibe muss natürlich vorher gelöst und die Massekabel abgenommen werden ehe man diese Schraube demontieren kann.
Die Stromversorgung des Empfängermoduls erfolgt über die Klemme 58 L vom Schlepper (Standlicht links).
Diese befindet sich genau in der Mitte am Stecker bzw. an der Steckdose.
Nach öffnen des Steckers für den Funk sieht man in der Regel zwei nach hinten gerichtete Kabel.
Diese dürften in den meisten Fällen wohl für die Gas + und Gas - Ansteuerung zuständig sein.
Nun heißt es den offenen Stecker vom Funk mit der Windensteckdose zu verbinden, sowie falls noch nicht geschehen am Schlepper den Stecker für die Versorgungsleitung der Winde in die Steckdose zu stecken.
Jetzt das Standlicht am Schlepper einschalten, dabei sicher stellen dass das Funkmodul mit Spannung versorgt wird.
Funk einschalten, auf intakte Funkverbindung achten und bei gedrückter Gas + Taste mit Hilfe einer Prüflampe prüfen, bei welchen der beiden Kabeln die Prüflampe nun leuchtet.
Unter Umständen müssen hierzu die drei zuvor abgenommenen Massekabel an der Winde provisorisch montiert werden. Also eine Schraube der Steckdose reindrehen und Massekabel montieren. An dieser Schraube kann übrigens auch gleich das Kabel für die Prüflampe für die vorher erwähnte Spannungsmessung geklemmt werden.
Hat man das entsprechende Kabel nun lokalisiert, wird dieses gemäß Schaltplan der Winde auf Anschluss L (Blinker links) des Steckers am Funk befestigt. Das verbliebene Kabel wird nun auf Anschluss R (Blinker rechts) des Steckers befestigt.
An der Windenseitige Steckdose ist bereits alles verkabelt, wer eine externe Steckdose für den Windenbetrieb nutzt braucht hier normalerweise nichts mehr zu machen.
Wer wie ich ein externes Kabel zur Gasverstellung verwenden möchte muss die beiden auf Anschluss L und R werkseitigen Kabel an der
Windensteckdose lösen und am besten mit einem Schrumpfschlauch gegen Kurzschluss abisolieren.
An den beiden nicht belegten Anschlüssen wird nun das externe Kabel befestigt, der Kabelquerschnitt sollte 1,5 mm² betragen.
Achtet hierbei auf eine ausreichende Länge des Kabels. Über das Kabel habe ich übrigens noch ein Kunststoffschutzrohr gezogen damit es besser geschützt ist.
Als Steckverbindung unterhalb der AHK-Steckdose verwendete ich einen zweipoligen verchromten Messingstecker aus dem Bootsbau, welcher mit einem Verschlussdeckel versehen ist. Dieser kann einfach abgeschraubt werden und der Stecker für die Winde angeschlossen werden.
Nun legt man von der zweipoligen Anschlussdose bzw. externen Steckdose für den Seilwindenbetrieb ein Kabel zum Gasstellmotor.
Hier ist es empfehlenswert eine weitere Steckverbindung einbauen. Sollte der Motor defekt sein kann man diesen mit wenigen Handgriffen ausbauen. Es gibt zweipolige Stecker mit entsprechenden Kabelschuhen und Flachstecker zu kaufen welche man selbst bestücken kann.
Sofern alles verkabelt ist führt man einen Funktionstest durch.
Falls der Stellkolben des Motors bei Gas + nicht ein sondern ausfährt tauscht man einfach an diesen Stecker auf einer Seite die Kabel gegeneinander aus.
Viel Erfolg!
Gruß
Ecoboost