Mein Neuer: F2L514/4-U

[15er DEUTZ]

Hallo,
habe die Tage einen großen Bruder für meinen 15er bekommen ...ein F2L514/4-U. Allerdings erwartet mich viel Arbeit wie es aussieht. Habe den Traktor so bekommen wie er auf den Bildern zu sehen ist.
Mitlerweile habe ich schonmal den groben Schmutz mit Kaltreiniger entfernt und mal genauer nach den Teilen geschaut. Habe die Getriebedeckel geöffnet und das Getriebe ist auf den ersten Blick in sehr gutem Zustand. Habe leider noch keine Fotos davon gemacht, diese werden aber folgen.
Heute habe ich mal nach den Leitungen geschaut. Jetzt zu meiner Frage, hat eventuell jemand ein gutes Bild von dem Einspritzpumpenraum mit den Leitungen? Ich glaube ich habe die Leitungen nicht komplett und eine Leitung zur Einspritzdüse ist so gebogen, dass ich diese nicht sinnvoll anordnen kann. Die Einspritzleitungen müssen doch beide aus dem Deckel nach oben hinauslaufen oder? Auf einigen Fotos hier habe ich aber an dieser Stelle noch eine dritte Leitung gesehn...was ist denn das für eine? An dem linken Rand das Pumpenraumes befinden sich bei mir nur eine Leitung die wohl vom Dieselfilter kam (der leider nicht mehr vorhanden ist) und eine Rücklaufleitung von der Pumpe zum Tank. Aber auch an dieser Stelle ist in dem Schutzgummi noch eine dritte Aussparung. Welche Leitung geht da noch her? Und wird durch das runde Loch, welches sich oben Links in diesem "Pumpenraum" befindet auch eine Leitung verlegt oder welchen Zweck hat dieses Loch?

Schonmal danke für eure Antworten!

 

[15er DEUTZ]

Hallo,
hat leider lange gedauert, aber ich habe jetzt mal mit der Restauration begonnen. Zunächst zu meinen Fragen oben, die haben sich geklärt ...
Da der Deutz einige Jahre gestanden hat, möchte zunächst einmal alle Simmerringe erneuern, (genaue Zahl nicht bekannt). Das mache ich vor dem Probelauf, weil ich nicht möchte das nach dem Einfüllen von den 31 Litern Getriebeöl das meiste aus ausgehärteten Simmerringen wieder herausläuft.
Zunächst habe ich die Hinterachsen zerlegt und die Getriebeblöcke (Differential/Tellerrad-Gehäuse, Schaltgetriebe) getrennt. Außerdem habe ich Kupplungsglocke, Kupplung und Schwungrad demontiert.
Beim Ausbau des Kurbelwellendichtrings stellt sich heraus, das bei meinem F2L514 ein sogenannter Grafolgewebe-Dichtring verbaut war. Laut meinen Ersatzteillisten habe ich herausgefunden, dass es zudem auch Motoren mit Simmerring und welche mit Spritzring gab. Ich habe mich entschlossen diesen Gewebedichtring durch einen Simmerring zu ersetzen (150x180x15). Hat das schonmal jemand gemacht? Eigentlich spricht ja nichts dagegen.
Außerdem habe ich nach der Demontage des Vorderachsbockes den Stirndeckel geöffnet um auch den vorderen Dichtring zu erneuern. Auch hier war ein seltsamer Dichtring verbaut der in seine Einzelteile zerfiel. Sah ähnlich aus wie eine Ofendichtschnur. Gibt es den originalen Dichtring noch? Weil hier ohne Bearbeitung des Deckels kein Simmerring verbaut werden kann. Obwohl ich mit dem Gedanken spiele den Deckel vorne etwas zu bearbeiten um einen Simmerring einsetzen zu können. Welche Erfahrungen habt ihr da gemacht?

Gestern Abend habe ich den alten Ölschmier im Kurbelgehäuse grob mit Diesel abgewaschen, die Ölwanne gereinigt und mit Dirko neu abgedichtet. Das gleiche habe ich mit dem Deckel der Nockenwelle (Schwungradseite) gemacht.

Jetzt noch ein paar Bilder...

 

[D25.1 N]

Hallo Tobi,

da hast Du dir ja richtig Arbeit zugelegt
Aber ich sehe schon das Du das sehr gewissenhaft angehst. Nicht nur einfach Farbe drüber und gut iss. Gut das Du dich auch um die Technik kümmerst. Das wird bestimmt ein toller Schlepper.
Mach weiter so und berichte hier immer schön über den Fortschritt. Ich denke es lohnt sich.

Glückauf,

Udo

 

[Lasca34]

...... Ich habe mich entschlossen diesen Gewebedichtring durch einen Simmerring zu ersetzen (150x180x15). Hat das schonmal jemand gemacht? Eigentlich spricht ja nichts dagegen........

Hallo Tobias,

so ist das. Ich habe bereits drei Motoren F2L 514 im Einsatz, die auf Radialwellendichtring umgebaut worden sind. Vorteil: Dann sind sie dicht. Nachteil: Bei der nächsten Überholung hat man vielleicht das Problem mit der Einlaufkante auf der Kurbelwelle. Aber dann lebe ich vermutlich nicht mehr.

Gruß
Michael

 

[schluetel]

Hallo Michael!

Konntest Du den Lagerdeckel weiterverwenden oder hast Du Dir entsprechenden Ersatz besorgt?
Bei meinem F2L514 ist kein Dichtring verbaut sondern eine Art Labyrint-Dichtung im Deckel.

Mark

 

[Goldschmied]

Moin Tobi

die Dichtung für vorn gibt es nicht mehr als ganzen Ring. Nur noch als
Meterware.
Nach zwei Versuchen mit der Meterware hab ich den vorderen Deckel auch auf Wellendichtring umgebaut.
War recht einfach.
Ich hab den inneren Steg ( ist nur angepunktet ) aus dem Deckel
rausgenommen und hab mir einen Simmerring der außen
mit Metall umringt war auf das richtige Maß abdrehen lassen.
( Firma Kongsbak in Lübeck 0451/891151 die sind da echt gut und günstig )
Zusätzlich hab ich den Ring auch noch eingeklebt.

Welchen Deckel hat Du denn für hinten?
Da gab es 3 oder 4 verschiedene ist Deiner aus Guß ?

Grüße

Goldschmied

 

[Lasca34]

....den Lagerdeckel weiterverwenden oder ....

Hallo Mark,

teilweise sind Lagerdeckel von jüngeren Motoren verwendet worden, teilweise wurden die vorhandenen Lagerdeckel umgearbeitet. Da ich das aber nicht selber gemacht habe, weiß ich, ehrlich gesagt, nicht mehr, in welchem Schlepper welche Lösung steckt.

Gruß
Michael

 

[15er DEUTZ]

Hallo,
also mein Lagerdeckel hinten ist aus Guß. Habe mir mal den Stirndeckel genauer angesehen. Ist es nicht sinnvoller den vorderen Rand zu entfernen, ich denke da an ordentlich wegfräsen o.ä., dann könnte man zumindest den Simmerring wechseln ohne den Deckel abnehmen zu müssen. Außerdem ist innen ja das Blech auch noch etwas gebogen um eventuell das meiste Öl abzufangen?! So würde ich das jetzt sehen...aber ich schau mal wenn ich mehr Zeit habe genau was ich mache...

 

[Goldschmied]

Moin !

Für mich war es einfacher, das innere Teil zu
entfernen.
Was den späteren wechsel angeht, hast Du natürlich recht.
Das sollte einfacher sein wenn Du den vorderen Rand abfräsen würdest.
Ich glaube aber das die Geschichte dann nicht mehr stabiel genug ist.
Und die innere Kante als Abweiser zu lassen ... hhmmmm
Ist doch ein Simmering. Was sollte das bringen?

Naja Du wirst das schon machen ... :o)
Meld Dich mal was Du nun gemacht hast.

Grüße

Goldschmied

 

[15er DEUTZ]

Hallo,
wollte euch mal auf den neusten Stand bringen:
Anbei mal ein Foto von dem montierten Gußdeckel inklusive neuem Kurbelwellensimmerring. Ich hoffe das die ganze Geschichte dicht hält...habe übrigens zum Abdichten der Gehäuseteile immer Dirko verwendet, damit bin ich bis jetzt sehr zufrieden.
Im gleichen Zug haben wir auch die Schwungmasse von altem Ölschmier befreit und schon montiert. Der Anlasser war gleichzeitig beim Boschdienst und ist nun, dank neuem Magnetschalter und neuer Kohlen ordnungsgemäß Überholt worden.
Bei dem Sitrndeckel werde ich wahrscheinlich wie Goldschmied sagte den Inneren Teil vorsichtig entfernen (ist mit 3 Heftpunkten fixiert) und den Simmerring von "innen" montieren. Habe an dem Deckel aber noch nichts gemacht, Bilder folgen später...
Außerdem habe ich ein paar Bilder der Kupplung angehangen. Ich weiß nicht ob ich diese noch einmal einbaue oder ob ich sie sofort überholen lassen soll...der Belag sieht zwar nicht mehr besonders dick aus, aber der Ausrückring ist noch recht gut...wurde eventuell schonmal erneuert. Die ganze Sache ist natürlich auch eine Kostenfrage, wo man als Student doch überlegen muss...
Gerne würde ich eure Meinung zu der Kupplung hören und ob jemand genau eine solche Kupplung schon hat überholen lassen. Eine preisliche Orientierung habe ich mir an Hand der Suche verschafft, aber was kostet die Überholung von diesem Typ Kupplung konkret, hat das eventuell schonmal jemand machen lassen?

 

[15er DEUTZ]

Hier noch ein weiteres Bild der Kupplung

 

[Goldschmied]

Moin Tobi

cool ....geht doch vorwärts!
Zur Kupplung kann ich leider nichts sagen. Aber gib mal laut,
das würd mich auch interessieren.

Grüße

Goldschmied

 

[Pumpe]

Hallo Tobi,

wegen der Kupplung würde ich mal bei Uhr-Landtechnik in Fehl-Ritzhausen bei Bad Marienberg nachfragen.

Hui Wäller !

gruss andreas

 

[15er DEUTZ]

Hallo,
habe mich mal erkundigt, also die Scheibe muss auf jeden Fall neu, das dachte ich mir schon, weil da nicht mehr viel Platz ist bis zu den Nieten...und wegen dem Automat werde ich mal schauen ob ich diesen einfach mit neuer Scheibe wieder einbaue oder ob ich diesen überholen lasse...muss mal nachhören was das kosten würde...Ich halte euch auf dem Laufenden.

 

[15er DEUTZ]

Hallo,
leider habe ich lange nichts geschrieben, werde euch mal von dem weiteren Verlauf der Restauration berichten.
Die Kupplung ist noch zum Überholen, habe mich entschlossen diese komplett zu Überholen, dann weiß ich auch dass ich lange Ruhe hab. Des weiteren habe ich im Stirndeckel das innere Blech vorsichtig entfernt (war nur mit 3 Heftpunkten fixiert) und habe einen Simmerring eingesetzt.
Die Hinterachsen habe ich komplett zerlegt und dort ebenfalls die Simmerringe erneuert. Dabei habe ich die Bremsanlage, wie man im Westerwald sagt, von dem alten "Knüst" befreit und die Beläge gesäubert. Vor dem Zusammenbau habe ich die "Innerreien" grundiert um Rost vorzubeugen...wo wir beim Thema Lackieren sind: lackieren werde ich den Deutz erst nächsten Sommer, möchte erst alles technisch einwandfrei haben und sicher gehen, dass nicht noch etwas undicht ist, da ich nicht unbedingt nochmal etwas abbauen mussen nachdem er lackiert ist. Da der Vorbesitzer schon einige Teile, z.B. die Luftleitbleche grundiert, bzw. teilweise lackiert hat (leider mit Pinsel), baue ich diese auch in diesem Zustand ein, aber nächstes Jahr werden diese natürlich mit angeschliffen und alles einheitlich lackiert.
Wundert euch nicht dass der Lagersitz des Hinterachslagers, in dem auch der Simmerring sitzt, rot lackiert ist, hatte gerade was rot zu lackieren...das Teil sieht man ja später nicht
Die Kugellager befanden sich noch in einem guten Zustand, habe diese von altem Fett befreit und mit neuem Fett eingeschmiert.

 

[15er DEUTZ]

Am Getriebe habe ich auch alle Flächen die abzudichten sind neu abgedichtet. Beim Säubern des Getriebes viel mir die Muffe die die Zapfwelle einschaltet auf. Diese ist wohl mal zu Bruch gegangen...wodurch auch immer. Sie ist jedenfalls nicht mehr verwendbar. Habe einige Bruchstücke aus dem Getriebe geputzt. Glücklicherweise ist von Diesen wohl nichts an die restlichen Zahnräder gekommen, da diese meiner Meinung nach noch sehr gut aussehen. Auch an der Schaltkulisse lässt sich nahezu kein Verschleiß feststellen, was ich durchaus schon gesehen habe.
Von der Kegelradwelle habe ich leider nur ein Bild vor dem säubern.

 

[omma]

Hallo,

ich lasse gerade meine komplette Kupplung bei ZF Sachs in Bielefeld überholen. Vom F 2 L 514/53.
Kostenvoranschlag 320 Euro + Mwst und Versand. Dann aber wie neu !!

Ist schon viel Geld, aber ich habs ja.

Gruß Hubert

 

[15er DEUTZ]

Ja, die Preise sind schon nicht schlecht...aber dafür hat man ja dann auch lange Zeit erstmal Ruhe mit dem Thema.
Und besser wie das Geld anderweitig ausm Fenster geworfen... Ich sehen sowas, genau wie Investitionen an vernünftigem Werkzeug immer als gute Investition.

 

[15er DEUTZ]

Hallo,
da mir die hinteren Lochplatten zur Zugmaulaufnahme fehlen, möchte ich mir diese nachbauen. Habe dazu bereits das Forum durchsucht und folgende Bilder von schluetel gefunden :
Bild 1
Bild 2
Diese Fotos kommen aus folgendem Beitrag: Klick

Ich bräuchte also diese zwei "Winkelführungsleisten" für hinten und den Oberlenkerhalter. Könnte mir eventuell jemand eine Skizze der Teile machen mit allen Maßen? Damit wäre mir sehr geholfen, da ich in meiner Umgebung keinen F2L514 kenne wo ich das Teil anschauen könnte.

Wünsche allen einen guten Rutsch!

 

[D25.1 N]

Hallo Tobi,

habe mir hier die Bilder angesehen und muss noch mal ein großes Lob aussprechen. Respekt Respekt !!!
Saubere Arbeit. Du gehörst auch zu denjenigen die sich nicht nur ums grüne Farbkleid sondern auch um die Technik kümmern.
So ist das richtig und das wird bestimmt eine gelungene Restauration.
Bitte weiter berichten

Glückauf,

Udo