Hallo Michael,
1. ein Heck-Fingermähwerk für € 650,- darf gerne in einem
sehr guten, d.h. wenig verschlissenen Zustand sein. Generell hängt es vom Verschleißzustand und von der Einstellung des Fingermähwerks ab, ob es Freude oder nur Frust macht. Und die Einstellung ist eine Wissenschaft für sich, mit der man sich erstmal beschäftigen muß. Übrigens: Beim Verschleiß nicht nur auf das Messer, sondern auch auf dessen Führungen und die Finger achten.
2. Es ist ein Gerücht, daß die vielen Raubkopien der Fahr- und PZ-Mähwerke, die auf dem deutschen Markt angeboten werden, Lizenzbauten seien.
3. Es ist ein Gerücht, und zwar ein von interessierten Händlern oft verbreitetes, daß an Mähwerken anderer Fabrikate ( und das sind jene aus Osteuropa ) Fahr- oder Deutz-Fahr-Ersatzteile passen würden. Für die Klingen trifft das meist zu, aber das ist unbedeutend. Bei anderen Bauteilen wird man oft sein blaues Wunder erleben, wenn man es darauf ankommen läßt.
4. Wenn es geht, sollte die Mäharbeitsbreite an die Breite des Schleppers angepaßt sein. Für Traktoren mit Dreipunktkategorie 1, also 125 cm Spurweite ( Außenbreite ca. 1,5 m ), sind 165 cm Mähbreite ideal, weil man problemlos so fahren kann, daß das gemähte Gut nicht überfahren wird. Für Traktoren der Spurweite 150 cm ( Kat. 2, Außenbreite ca. 2 m ) sind 210 cm ideal, aber 185 cm gehen praktisch auch. Weit verbreitet und relativ günstig zu haben sind Mähwerke mit 165 cm und mit 185 cm Arbeitsbreite. Mähwerke mit 1,35 m Breite sind ein Kompromiß für schwächere Traktoren unter ca. 30 PS - das geht auch, ist aber nicht so schön, weil man immer etwas Mähgut gleich wieder überrollt.
Fazit: Für einen D 5005 ist ein Mähwerk mit 1,85 m Arbeitsbreite, z.B. ein Fahr KM 24, eine gute Lösung, die Freude macht. 2,10 m gingen auch ( KM 25 ), würden den Schlepper aber durch Gewicht und Leistungsbedarf schon ganz schön belasten.
5. Bzgl. der Flächenleistung ist es bei 700 m² ziemlich egal, wie breit das Mähwerk schneidet - wenn Du Spaß am Schlepperfahren hast, ist die Fläche immer zu schnell zu ende
.
6. Bei Trommelmähwerken erfolgt der Antrieb von oben, bei Scheibenmähern von unten. Bei Trommelmähern ist eine maschinenbaulich korrekte Konstruktion der Lagerungen möglich, bei Scheibenmähern wird da ziemlich gemogelt. Die Mähteller werden bei Scheibenmähern wegen der Lagerugsfrage grundsätzlich durch geradverzahnte Zahnräder angetrieben. Das ergibt ein ziemlich "fieses" Geräuschbild.
Scheibenmäher sind prinzipiell ( aber nicht in jedem Einzelfall! ) leichter als Trommelmäher, was bei den hier diskutierten Arbeitsbreiten aber keine wirkliche Rolle spielt. Erst bei Breiten deutlich über 2 m und wenn noch ein Aufbereiter hinzukommen soll, spielt das Scheibenmähwerk seine Stärken aus. Scheibenmäher haben weniger rotierende Massen als Trommelmäher, so daß sie bei gleicher Arbeitsbreite mit kleineren Schleppern betrieben werden können. Auch das spielt in diesem Fall keine Rolle ( sondern bei größeren Breiten oder kleineren Traktoren ).
Fazit: So lange das Mähwerk in einem guten Zustand ist, kannst Du Dich bedenkenlos für ein Trommel- oder ein Scheibenmähwerk entscheiden. Wahrscheinlich wird es ein Trommelmähwerk werden, weil hier das Angebot einfach viel größer ist.
Gruß
Michael