Kurzfassung für die Lesefaulen: Ich würde über die Lenkstange den Geradeauslauf einstellen.
Moin,
die Vorspur wird beim Pkw hauptsächlich für Fahrstabilität in Geradeausfahrt und zur Erhöhung des Reifenrückstellmoments an der Vorderachse eingestellt.
Egal, ob die Räder in Vor- oder Nachspur laufen, ein Ziehen in eine bestimmte Richtung zeigt immer an, dass die Spur nicht gleichmäßig eingestellt ist. Der zwischen Längsachse und Radflucht resultierende Winkel ist an den Rädern unterschiedlich groß (in der Abb.: Winkel a ist größer als b). Erst dann zieht das Fahrzeug in eine bestimmte Richtung.
Eine Nullspur (der Abstand zwischen den Felgenhörnen vorn und hinten einer Achse ist gleich, die Winkel a und b der Abb. sind exakt 90°) vermindert zwar (theoretisch) den Verschleiß/Reifenabrieb, sollte aber aus Gründen der erwähnten Fahrstabilität nicht angestrebt werden. Das gilt übrigens schon bei deutlich geringeren Geschwindigkeiten, als z.B. 40 km/h. Ist eine Nullspur eingestellt, muss diese auch 100%ig parallel zur Fahrzeuglängsachse sein, sonst läuft das Fahrzeug wie im Hundegang eine Teleskopladers, das will keiner auf der Straße. Nullspur ist aber praktisch uneinstellbar, irgendwo hat man immer Vor- oder Nachspur. Da ist es besser, eine definierte Spur einzustellen.
Jetzt weiß ich leider nicht, ob man bei deinem Schlepper nur über die Spurstange an der Lenkung Einstellungen vornehmen kann. Falls nicht, ist die Lenkstange das Element, was verstellt werden muss, um die Vorspur an beiden Rädern gleich zu stellen. Die Vorspur auf das Maß des WHB einstellen und dann im Fahrversuch die Lenkstange so einstellen, dass der Geradeauslauf einwandfrei ist. Zieht der Trecker nach links, muss die Lenkstange verlängert werden und umgekehrt.
Gleichen Reifendruck setze ich einfach mal voraus. Das ist bei Pkw ganz oft schon die Lösung, wenn das Fahrzeug in eine Richtung zieht.
Viel Text, sorry.
Beste Grüße
Markus