......um halb eins........
Tja, Leute, so lustig wie das sich hier anhört ist so eine Sache ganz und gar nicht immer.
1989 (da war ich noch aktiver Reisebusfahrer) kam ich mit einem Reisebus-Hochdecker im Februar spät nachts an einem Samstagabend vollbesetzt mit alten Leutchen lustig von einer Tagesreise die A 602 vom Moseltaldreieck Richtung Trier-Innenstadt.
Ich hatte so ca. 85-90 km/h drauf statt der erlaubten 100 km/h weil es leicht anfing zu regnen und es auch schon lange dunkel war. Kurz hinter der Abfahrt Trier-Hafen sah ich im Scheinwerferlicht eines entgegenkommenden PKW am Anfang der Kurve einen Schatten auf meiner Fahrspur, ich war noch ca. 300-400m von dem vermeintlichen Schatten entfernt. Durch den Nieselregen und die Spiegelungen auf der sehr großen Frontscheibe konnte ich aber nicht richtig einnorden, was da vor mir war.
Als ich durch die Kurve fuhr und näher kam sah ich dann, das das irgendein Fahrzeug war und wollte vorsichtshalber auf die linke Spur wechseln. Durch den nachfolgenden Verkehr war das aber momentan nicht möglich und ich beobachtete im Außenspiegel die mich überholenden Autos und sah nur noch quasi mit einem Auge nach vorne und legte auch im gleichen Augenblick schon eine Mords-Vollbremsung hin.
Da fuhr doch tatsächlich ein alter Güldner mit einem unbeleuchteten Ackerwagen mit Holzaufsätzen, so waren auch die eh schon schwächlichen Rücklichter des Güldners durch die Holzbracken verdeckt.
Nichts, nada, niente war an dem Ackerwagen hintendran, nichtmal ein paar Rückstrahler. Auf dem Ackerwagen saß eine, wie es aussah trotz des Regens fröhliche Schar junger Leute.
Über das Autotelefon (wir waren für diese Zeit schon hochmodern ausgerüstet!) rief ich dann die Polizei an, die hatten von der Sache scheints schon Wind bekommen und hatten am Autobahnende in Trier Stellung bezogen und mich auch gleich rausgewunken. Sie wussten bereits von meinem Telefonat und haben mich gleich zu der Sache vernommen. Nach kurzer Zeit kam dann der rote Güldner in Sicht, mittlerweile hinten und vorne von je einem Blaulicht-Fahrzeug begleitet.
Den Fahrer zerrten die Beamten gleich mal vom Trecker runter und der ist auch gleich mal hingefallen und kam alleine kaum noch wieder auf die Beine---Stinkvollgesoffen!! Aber nicht nur er sondern auch die ganze restliche Blage hatte 3,8 auff´m Kessel, die durften dann gleich mit einem Mannschaftswagen wohl zur Blutprobe fahren, denke ich.
Nicht auszudenken, wenn ich mit dem vollbesetzten Bus bei voller Fahrt auf die Fuhre draufgedonnert wäre, es hätte mit 100%iger Sicherheit einige Tote gegeben. Mir wird´s heute noch nach fast 20 jahren jedesmal flau im Magen wenn ich bei Nacht durch diese Kurve fahre.
Gruß Rainer