Hallo Udo,
ich drück mich noch ein Bischen davor, den Förderbeginn wirklich zu messen. Wäre mein Traktor in dem Bauzustand, in dem du den Förderbeginn neu engestellt hast, hätte ich das schon längst gemacht.
Aber meiner ist ja "leider" schon fertig und jede lackierte Schraube, die ich öffnen muss tut mir im Herzen weh
Beim 11er ist´s auch ganz schön eng vorne bei der Riemenscheibe, da müsste man wirklich ziemlich viel abmontieren, um das ordentlich machen zu können.
Ein bekannter Landmaschinen-Meister meinte auch, der Förderbeginn kann sich nicht einfach so verstellen. Meineswissens wurde an dem Traktor auch die letzten 45 Jahre nichts mehr im Bereich der Einspritzpumpe gemacht.
Seit ich die Markierungen auf der Riemenscheibe entdeckt habe, ist mir auch klar, warum mein Traktor so stark nagelt. Und nachdem, was du schreibst verdichtet sich meine Theorie, dass der Vorgabewert für den Förderbeginn einmal von den ursprünglichen 27° auf jetzt 22° angepasst wurde. Vielleicht gabs ja Probleme mit dem Verschleiß und man hat daher den Motorlauf etwas weicher eingestellt. Da verliert man zwar das letzte Quentchen Leistung, aber was solls ...
Das Motorenhandbuch habe ich auch. Deshalb war ich ja so irritiert, da ich in der Bedienungsanleitung was von 26° bis 28° gelesen habe. Nur diesen Wert konnte ich im Motorenhandbuch nirgens finden. Nur eben die 22°.
Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass sich nichts von alleine verstellt hat und der Förderbeginn korrekt auf den auf der Riemenscheibe eingeschlagenen Wert justiert war. Dann müsste ich mit den 0,5mm zusätzlich unter der Einspritzpumpe genau auf die "neuen" 22° Förderbeginn kommen.
Ich bin gestern nochmal ausgiebig mit dem Traktor gefahren. Das harte Nageln hat sich deutlich reduziert. Leistungseinbußen kann ich keine feststellen und Qualmen tut er auch noch nicht. Er springt nur etwas schlechter an, als zuvor und hustet auch noch ein paar Sekunden länger.
Das mag aber auch an dem zu großen Kopfabstand liegen. Den habe ich vor kurzem mit etwas Zinndraht gemessen. Da komme ich auf 1,6mm. Laut Motorenhandbuch sollte der 612er aber nur 1,1mm bis 1,3mm aufweisen. Ich nehme an, dass der Kopfabstand bei einer größeren Reparatur (neue Lager, Zylinder geschliffen, neuer Kopf) in den 60ern nicht mehr richtig eingestellt wurde. Seit dieser Zeit springt der Traktor laut Aussage meines Vaters wesentlich schlechter an, als zuvor.
Jetzt fahre ich einfach mal eine Weile mit dem provisorischen 0,5mm Blech. Wenn ich sonst nichts negatives mehr feststelle, kaufe ich mir noch das entsprechende 0,5mm Hufeisenblech und gut is ...
Gruß,
Roland