Da will ich auch mal meinen Senf dazu geben.
Also mal grundsätzlich zu dem Agroplus F Keyline (Typen 55-80.4). Weil ich da so lese von wegen Weinbergschlepper und Spezialgerät usw. Leute, vergesst das mal komplett, das ist Käse.
Der Agroplus F Keyline ist nichts anderes als ein Agrolux auf schmalerer Spur, sprich einfach schmaleren Achsen um auch im Segment der Schmalspurer noch etwas einfaches, erschwingliches abieten zu können. Der ist ungefähr so breit wie die ,,F´´ Varianten, also jetzt nicht soooo schmal, vor allem wenn man ihn entsprechend bereift. Von irgendeinem Spezialgerät oder Spezialtechnik ist der ganz weit entfernt und es gibt keinerlei Gründe, warum der in irgendeiner Art geschont werden muss, nur weil er sich Schmalspurschlepper nennt. In Polen hat man diese Modelle mit Naglak Kabine ausgerüstet zum Aktionspreis verkauft. Sowas kaufen da ganz normale landwirtschaftliche Kleinbetriebe als Haupt- oder Zweitschlepper. Das trifft genauso auf den Fendt zu. Was bei Schmalspurern aber allgemein bescheiden ist sind die Achslasten, weil zum tragen schwerer Geräte sind die nicht gedacht, mal vom leichten umkippen abgesehen. Ziehen und Leistung an die Zapfwelle abgeben, da gibts aber keine Einschränkung, sofern man damit Leistung auf die Straße bringt (niedriges Lestungsgewicht und kleine Bereifung).
Zum Produkt aus Indien scheint es ja sehr viele Vorurteile zu geben. Offenbar wissen viele nicht, wie extrem in Indien Traktoren geschunden werden! Da ist euer Hobby Holzeinsatz jedenfalls absoluter Kindergarten dagegen. Motor, Getriebe und Achsen sind ja schließlich nicht aus Plastik, oder? Genauer gesagt sind Getriebe und Achsen hauseigene Komponenten von Same, die schon seit Jahrzehnten bewährt sind. Vor allem die Getriebe. Motor dürfte im 80.4 noch der alte Euro 3b Same Motor der 1000er Baureihe drin sein. Der war auch seit Ewigkeiten in Produktion, wurde nur von Abgasnorm zu Abgasnorm etwas lahmer. Seitdem der neue Farmotion Motor am Markt ist, hat man wieder ein eigenes spritziges Triebwerk dass nur für die Landwirtschaft gebaut wird. Die laufen zuverlässiger als manch neuer Motor der Deutz AG, wo man zwischenzeitlich auch Wewechen hatte. Das einzige was das Gemüt am Same Motor ärgert, dass er eben in Indien zusammengbaut wird. Spielt im Grunde aber bis auf die dortigen niedrigeren Kosten keine Rolle, denn die Qualitätsansprüche sind in allen Werken gleich. Die Getriebe und Achsen der indischen Modelle kommen teilweise auch aus dem italienischen Werk und sind seit den 80er Jahren in Produktion, damals oft schon Vollsynchron, soviel dazu.
Was macht den angebotenen Deutz jetzt so günstig? Lagermaschine aus 2021, gebaut vor der Preisexplosion, SAME Technik der ausgehenden 80er Jahre, fast keine Elektronik, Billiglohnland Indien. Die 33% Rabatt sind vollkommen normal. Was ich aber grundsätzlich unterlassen würde, ist einen Neuschlepper nur vor Spalter und Seilwinde zu langweilen. Das Fahrzeug muss öfters mal gefordert werden. Immer nur Teillast (wenn man das überhaupt so nennen kann vorn Spalter) ist Gift und so fährt sich der nie ein. Ich kenn so ein Beispiel in der Verwandschaft.....
Was macht den Fendt dagegen so teuer? Absolut übergeschnappte und nicht zu rechtfertigende Gebrauchtmaschinenpreise, die dazu auch noch gezahlt werden und sich deshalb immer weiter Richtung Wolkenkuckucksheim aufschaukeln, weil steht ja Fendt drauf, auch wenn die Kabine vom 200er (egal ob VA, PA, FA oder SA) eigentlich eine Zwangsjacke ist und selbst eine StarCab dagegen schon ein Raumwunder ist, alleine schon weil da kein Getriebetunnel ist. Der Fendt ist ein Top Schlepper, aber preislich einfach jehnseits von Gut und Böse weil genug Dumme aufstehen um das zu zahlen. Vor paar Jahren hätte man sowas um 15.000€ bekommen und mehr ist sowas auch nicht wert.
Edit: noch ein Schmankerl aus Indien. Solche Einsätze und Schindereien sind da mehr die Regel wie die Ausnahme. Setz den indischen Agrolux hier auf ne schmale Achse und du hast einen Agroplus F Keyline.