F1M 414 Kurbelwelle mit Dochtschmierung des Pilotlagers

[Marcus Göbel]

Hallo, hat jemand schon mal bei einem ganz alten F1M414 die Dochtschmierung vom Pilotlager durch die Kurbelwelle gesehen ? Die ersten hatten auch links Gewinde auf der Kurbelwelle, muss mal schauen bis wann das so war. Hat der Docht die85 Jahre überstanden ? Die Idee war gut, aber hat sich scheinbar nicht bewährt.
Bis bald
Marcus

 

[GueldnerToledo]

Dochtschmierung zum Pilotlager? Dann läuft da ja permanent Motoröl rein und das was zuviel ist landet auf der Kupplungsmitnehmerscheibe, Schwungrad und Druckplatte...? Und unten im Kupplungsgehäuse ist eine Bohrung, damit das abtropfen kann?

MfG Werner

 

[514er Häns]

Hallo Marcus,

erzähle mal was. Du machst mich neugierig !

Gruß Häns

 

[schluetel]

Dochtschmierung zum Pilotlager? Dann läuft da ja permanent Motoröl rein und das was zuviel ist landet auf der Kupplungsmitnehmerscheibe, Schwungrad und Druckplatte...? Und unten im Kupplungsgehäuse ist eine Bohrung, damit das abtropfen kann?

Aber das Prinzip des Dochtes hast Du verstanden? Link

Der Docht besteht aus vielen miteinander verflochtenen Fasern, die feine Kanäle darstellen und durch Kapillarkräfte flüssigen Brennstoff (z. B. Öl, Petroleum, Brennspiritus, Wachs) entgegen der Schwerkraft der Flamme zuführen.

Mark

 

[GueldnerToledo]

Ja Mark. Genau deswegen frage ich mich ja etwas verwundert. Heinrich Lanz hatte diese Art Dochtschmierung auch bei einigen Bulldog Typen bis zu einem gewissen Baujahr. Dort wurden damit Schmierstellen versorgt, die später durch Schmiernippel ersetzt wurden. Es hatte sich im Einsatz gezeigt, dass das Öl nicht nur zu den Schmierstellen floss sondern von dort auch schnurstracks in die Umwelt abtropfte.

MfG Werner

 

[Marcus Göbel]

Hallo, Dochtschmierung funktioniert, solange sie sauber ist. Friedrich Deckel hatte sie an den Fräsmaschinen. Das ging solange gut, bis ein Spezialist Fett reingepresst hat.
In diesem Fall bekommt der Docht ja nur sauberes Motoröl und nur wenn er läuft. Die Schmierung hing aber mit dem Pilotlager aus Bronze zusammen. Die Änderung kam 1939, da musste scheinbar Buntmetall gespart werden.
Bis bald
Marcus

 

[GueldnerToledo]

Bei stationären Maschinen in einer Halle mit festem Boden und entsprechenden Auffanggefäßen spricht ja nichts dagegen. Aber bei Fahrzeugen...eher nicht. Das sie funktioniert steht außer Frage.

MfG Werner

 

[Marcus Göbel]

Meinst du allen Ernstes, dass bei einem Schlepper mit einer Leitung, die das Leckõl auf den Boden leitet, sowas eine Rolle spielt ? Wohin geht eigentlich beim LKW das Fett von der Zentralschmierung ?
Bis bald Marcus

 

[GueldnerToledo]

Na ja, hoffentlich nicht in die Umwelt...?

MfG Werner

 

[tante ute]

Wohin den sonst

 

[514er Häns]

Hallo Marcus,

danke für die Info, das war mir so nicht bekannt. Die beiden 11er in meinem Fuhrpark sind auch von 49. Meine Drehbank hat auch Dochtschmierung, die funktioniert einwandfrei. Das erinnert mich auch an meine Lehrzeit. Der Käfermotor mit 24,5 später mit 30 PS hatten Zündverteiler mit Fliehkraftverstellung des Zündzeitpunktes, da mußte bei der Inspektion der Verteilerfinger abgezogen, und ein Tropfen Öl auf ein darunter liegendes Filzplättchen geträufelt werden, zum Schmieren der Fliegewichte. Wieder was gelernt !

Gruß Häns

 

[thomas66]

Interessantes Detail, von dem ich ehrlich gesagt bis dato auch nix wußte. Bleibt aber immer noch die Frage warum es so gemacht wurde und warum man offensichtlich später darauf verzichtet hat. Die Materialien für Buntmetall-Gleitlager waren doch zu dieser Zeit schon lange im Betrieb. Und ein Pilotlager hat ja nun auch nicht wirklich viel zu tun, außer es steht einer im Stand immer ewig auf der Kupplung bei eingelegtem Gang.

Und um die Umwelt macht euch mal keine Sorgen. Restlos alles in der Chemie kommt aus der Natur. Asche zu Asche


Der Grund warum manche Füllung in Zentralschmierungen grün ist dürfte klar sein.

Gruß

 

[Manni]

Hallo zusammen,

mein Fahr Mähbinder, Baujahr 1955, hat an den offenen Ketten auch Dochtöler, an geschlossen Lagern aber Staufertöpfe. Mir hat vor 15 Jahren auf einem Treffen mal ein damals schon über 80 jähriger Landmaschinenschlossermeister erklärt warum. Er meinte damals, da wo Staub hinkommt, muss Öl hin, weil dieses den Staub wieder mit raus schwemmt. Fett bindet Staub und mahlt als Gemisch mehr kaputt, als das es schmiert.
Klang für mich damals logisch und habe ich immer befolgt.

Howdy, Manni

 

[Pumpe]

Hallo zusammen,

da erinnere ich mich noch an die MEUSER Werkstatt- Drehmaschine in meiner Lehrzeit.

Eigentlich schon damals "Old-School".....aber die hatte auch noch Docht-Schmierung. Das wurde mir aber erst Jahre später bewusst, was das eigentlich war bzw. wie es funktionierte.
Ich fragte mal den "Meister" ( genauer gesagt hochgelutschter Dussel) ,was denn der Faden in dem Öltopf zu sagen hätte. Die Antwort von dem Typ war: " Dich hat nur das Drehen zu interessieren!"

Ok....trotzdem hab ich durch meinen Lernwillen, der öfters ignoriert wurde, mitbekommen was eine Dochtschmierung ist/war. Schön....das man jetzt hier nochmal drüber Stolpert
Im Leben lernt man halt doch bei der richtigen Gelegenheit manchmal mehr , als von Kreaturen denen man (Lehr)-vertraglich "ausgeliefert" ist....

Das das Verfahren in (alten) Schleppern auch Anwendung fand, ist mir neu.

Gruss Andreas

 

[Marcus Göbel]

Heinrich Lanz

Die waren in Sachen Qualität den Kölnern in der Vorkriegszeit überlegen.......da war der Dochtöler besonders pfiffig. Er war oben im Wasserkasten, im Betrieb wurde das Öl warm und es fing an durch die Dochte zu fließen. Das wurde aber alles auch weg rationallisiert.
Bis bald
Marcus

 

[GueldnerToledo]

Am längsten halten Kettenantriebe bei Mähdreschern wenn sie furztrocken laufen, ohne Öl und ohne Fett. Klingt blöd, ist aber so.

MfG Werner

 

[schluetel]

wenn sie furztrocken laufen, ohne Öl und ohne Fett.

Hmm, das war bei unserem anders.

Klingt blöd

Stimmt!

Mark

 

[Pumpe]

Am längsten halten Kettenantriebe bei Mähdreschern wenn sie furztrocken laufen

"Nur" bei Mähdreschern oder allgemein?
Erklär das mal fundiert......woran liegt das?

Gruss Andreas

 

[michiwi]

Hab ich auch schon festgestellt,

in einer Produktionsmaschine sind Rollenketten mit Laschen verbaut, die ein Förderband bilden. Wenn man die Ketten schmiert sind sie wegen dem Betonstaub nach einem Jahr hin, Ungeschmiert und vorher gewaschen halten sie schon 5 Jahre. Die andere, noch bessere Option sind Maraton Ketten von Wippermann.

 

[GueldnerToledo]

Und, Mark? Sonst noch Fragen?

MfG Werner