Intrac-Umbau zum Mobilkran

Diskutiere Intrac-Umbau zum Mobilkran im Forum INTRAC im Bereich Deutz / Deutz-Fahr Schlepper - hallo Deutz-Gemeinde, Intrac-Fans jetzt hab ich den 2003A doch gekauft. War nicht billig, aber so ist es halt, wenn man unbedingt etwas haben...
krammerreini

krammerreini

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Servus Wolfgang,

alle Achtung und sämtliche Daumen hoch :thumbup::thumbsup:.
Als ich zum ersten Mal von eurem Projekt gelesen habe, bin ich schon ein wenig vom Glauben abgefallen. Es war ja von Anfang an klar, dass das kein Spaziergang wird. Und deshalb hab ich da ganz ehrlich irgend eine Bastelbude erwartet.
Aber ich hab mich gründlich getäuscht. Es ist eine Freude zu sehen, wie planvoll und systematisch ihr da ran gegangen seid. Respekt auch vor deinen Söhne die da wohl die richtigen Berufe und auch die entsprechende Motivation mitbringen.
Echt ganz großes Kino was ihr da abliefert.

Ich freue mich schon auf die nächsten Berichte und schließlich auf das fertige Objekt. Wenn ich mich recht erinnere kommt ihr ja aus dem Allgäu. Da hätt ich direkt Lust dem fertigen Kran mal einen Besuch abzustatten. Dann könnt auch mal wieder guten Käse direkt vor Ort kaufen.

Grüße vom Reini
 
Oberschwoab

Oberschwoab

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Grüß Dich, Reini
es wäre mir eine Freude, wenn du uns besuchen würdest. Ein Probefahrt wäre selbstverständlich. Und das mit dem Käse bekommen wir auch geregelt. Der grobe Plan ist, dass die Fuhre im Frühjahr zum laufen kommt. Aber das mit den Plänen ist so eine Sache.
Für´s nötige Bier zum fachsimpeln würd ich schon sorgen. Holz zum sägen liegt auch noch da, dann kannst dir die Bandsäge auch noch anschauen, beides dann in Aktion.

schönen Sonntag
 
Nightingale

Nightingale

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Ich muss zugeben: dachte am Anfang auch: "Boahr, ambitioniertes Projekt, aber zusammen gebraten bekommt man da sicherlich was".

Joa, mein laienhaftes Fazit: Ihr scheint zu wissen was ihr tut: schaut top aus. Danke für das ausführliche Teilen, ich lese weiter sehr interessiert mit.
 
Kramer Daniel

Kramer Daniel

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Moin
Immer wieder schön die Fortschritte zu sehen, wirklich gute Arbeit.
:thumbup:

Gruß Daniel
 
Grisu_1968

Grisu_1968

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Sehr spannendes Projekt was auch sehr gut umgesetzt wird. Hut ab für dieses Projekt.
 
Oberschwoab

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Servus, liebe Deutz-Freunde
heute möchte ich den Antrieb der Axialkolbenpumpe beschreiben. Ich nutze dafür die Antriebswelle der Zapfwelle, die läuft ja mit Dieselmotordrehzahl, das ist perfekt für die Pumpe. Die Ausrückung der Zapfwellenkupplung wollte ich erst still legen, möchte jetzt mir aber die Option offen halten, beim Kaltstart die Pumpe aus zu kuppeln. Die Erzeugung vom Standby-Druck + die Reibung der Pumpe bei kaltem Öl sind dann weg. Aber das werden wir sehen, ob das nötig ist. Zumindest beim TIH hats mal einen neuen Anlasser gebraucht.
Den Zapfwellenstummel sowie die Räder der Geschwindigkeitsschaltung wurden ausgebaut und mit einem Blechdeckel die Öffnung im Getriebe verschlossen. Von der Eingangswelle haben wir das Rad von der 540er Zapfwelle auf den Durchmesser vom hinteren Lagersitz abgedreht. Die Lagerung der Welle übernimmt ein einfaches Rillenkugellager, das an der Stelle vom vorderen Kegelrollenlager sitzt. Es treten ja keine Radialkräfte mehr auf, wie beim Zahnradtrieb.

1_Zapfwelle orig_1.JPG

hier ist schon die Verlängerung der Welle mit dem Zapfen für die elastische Kupplung der Pumpe auf geschrumpft. Die Bohrung haben wir 0.1mm kleiner als die Welle gedreht und hübsch heiss gemacht. Ein paar zünftige Hiebe mit dem grossen Hammer, dann wras beieinander.

2_Zapfwelle_2.JPG

zusätzlich haben wir noch eine Schweissnaht rum gelegt, also mit Gürtel und Hosenträger.
3_IMG_5579.JPG

nach dem Schweissen wurden die Passungen fertig gedreht und die Passfedernut ein gefräst. Diese Maschine fehlt leider in unserer Sammlung, das haben die Kollegen im Betrieb erledigt. Hier die Einzelteile:

4_IMG_5721.JPG
das Rad von der 1000er Zapfwelle hat seinen alten Platz wieder eingenommen, damit die Abstände stimmen.
hier montiert mit Wellendichtring
6_IMG_5724.JPG

hier schon eingebaut:
7_IMG_5725.JPG

hier ist die Kupplungshälfte montiert, die hat schon im TIH ihren Dienst verrichtet.
8_IMG_6310.JPG

Die Pumpe (auch aus dem TIH) darf schon mal ihren Platz testen.

9_IMG_6317.JPG

Der Pumpenträger besteht aus 2 Flanschen und einem Stück Rohr. Das Rohr und die Pumpenseite stammen auch aus dem TIH, wir sind hier nachhaltig unterwegs.10_IMG_6373.JPG

So, die Pumpe hat ihren finalen Platz eingenommen.

11_IMG_6381.JPG

Aktuell wird gerade die Schwenkwerksplatte auf den Rahmen gebohrt und die Steuerblöcke sind an ihrem Platz.
Der Tank stammt auch aus dem TIH, natürlich steht aber der Saugstutzen am Rahmen an, ist auch grad in der Änderung, der Saugbogen der Pumpe kollidiert noch mit dem oberen Bolzen vom Zugmaul, aber das kommt als nächstes.

Danke für die Blumen bisher.
Euch allen einen schönen 3. Advent. Mal sehen, ob ich vor Weihnachten noch was geschrieben bringe, ansonsten friedliche Weihnachtsfeiertage und bis dahin bleibt gesund.

Wolfgang
 
Onkel Det

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Hallöle
Super Projekt und Hut ab.

Habe mir auch einen 2003A zerlegt zugelegt und bin am wieder aufbauen. Im moment ist Winterpause.
da mir noch einige Teile fehlen und so wie es aussieht hast du evtl welche über?
Wenn ja würdest du , wenn noch vorhanden, sie veräussern?
Es geht z.B. um die Scheibenverriegelung.

Lg
Detlef

Schönes Weihnachtsfest umd guten Rutsch ins Neue Jahr
 
F

F3L912er

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Hallo Wolfgang,
was ich sehe ist meiner Ansicht nach sehr kreativ und fachmännisch sehr anspruchsvoll. Wirklich großes Kino. Viele Wege führen nach Rom, ich wäre mir nicht sicher, ob ich die aufgeschrumpfte Buchse (ich kenne den Stahl und die Wärmebehandlund nicht) zusätzlich geschweisst hätte.
die Kombination von Motor F4L912 (Mindest Drehmoment 210 Nm) und Pumpe A10V045...(Maximal Drehmoment 179 Nm) gefällt mir sehr gut. Das ist für den Motor artgerechte Haltung und sein Potential wird gut genutzt. Ich schätze der Motor wird im kalten Zustand unter Last auch mal zum Stehen kommen.
Weiter viel Erfolg
Gruß Gerhard
 
Oberschwoab

Oberschwoab

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@ Detlef, Kabinenteile werde ich wohl keine übrig haben, da werden mir wohl eher selbst Teile fehlen. Ich schätze mal, so Februar/März kommt die Kabine runter und wird überarbeitet. Richtung Frühjahr seh ich dann, was übrig bleibt und werde die Teile dann zuerst hier anbieten.

@ Gerhard, Die Pumpe war ja im TIH auch im Einsatz, da hat sie den 45PS-Motor locker abgewürgt, wenn mit zu wenig Drehzahl gearbeitet wurde. Mit 1500/min gings sehr gut.
Aber drum ists ja ein Deutz geworden, der wird damit schon fertig.

Ich wünsche der ganzen Forumsgemeinde frohe Festtage und bleibt gesund.

Viele Grüsse Wolfgang
 
Oberschwoab

Oberschwoab

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Grüß euch, ein gutes neues Jahr zum Anfang an alle.

heute möchte ich vom Aufbau vom Schwenkwerk auf den Intrac berichten. Um die Projektkasse zu schonen und ressourcenschonend zu arbeiten, haben wir beschlossen, aus dem Rahmen vom TIH die Schwenkwerksplatte raus zu brennen. Ob`s eine gute Idee war, davon später mehr. Voller Optimismus haben wir den Schneidbrenner mit auf die Waldlichtung genommen, wo unser Sägeplatz ist und das Zwischenlager für Teile vom TIH. So gegen 18.00 Uhr haben wir uns bei Scheinwerferlicht daran gemacht, die Platte raus zu brennen. Weiter oben hab ich ja schon darüber gejammert, was das für eine sch....Arbeit war. so gegen 23.00 Uhr ist dann 10cm vor Schluss die Sauerstoffflasche leer geworden;( Eine Halbe Bier zur Belohnung war dann aber schon noch fällig.
1_Kranplatte_1.JPG

Die Platte war hinterher natürlich krumm und wir hätten die Reißleine ziehen müssen- taten wir aber nicht
geradegebogen und verstärkt
2_Kranplatte_2.JPG
Reißleine? eigentlich schon, aber...?

Von den 24 Schrauben der Drehkranzbefestigung sind 12 durchgehend mit Schrauben in der Platte, die restlichen 12 haben in unsere Rahmenrohre getroffen. Hier haben wir schon im Vorfeld Rundmaterialstücke eingeschweisst. Die Platte wurde auf dem Rahmen ausgerichtet und die 12 Gewindelöcher eingebohrt. Wieder unter`m Nussbaum bei Licht.
3_Bohrwerk.JPG

Ursprünglich wurde das Schwenkwerk über einen Zylinder mit Zahnstange und ein Ritzel an der Schwenkplatte bewegt. Da das Zeug nicht mehr neuwertig war, hatte das Schwenkwerk in der Mitte Spiel und in den Endpositionen eher schon geklemmt. Beim Hantieren von Holz aufs Sägewerk machte sich das sehr unschön bemerkbar, genaues Schwenken war schwierig. Der Antrieb wird deshalb auf einen Ölmotor umgebaut. Hierzu wird eine 2fach.Rollenkette um das Schwenkwerk und den Motor gelegt. Ein Freund hat uns die Kettenlaufsegmente ausgelasert, uns blieben noch die Ausschnitte, wo´s angestanden ist. Zu unterst ein Distanzkreis mit 8mm, um über die Schrauben vom Drehkranz zu kommen, dann die beiden Segmentlagen, auf denen die Rollen der Kette sich abstützen mit einer Zwischenlage. Alles mit den Schrauben von der Schwenkplatte. Spannmöglichkeit gibt´s auch.
Kettensegmente_1.JPGKettensegmente_2.JPG

hier noch das ganze Puzzle vor dem Lackieren.
Kettensegmente_3.JPG

Die Endanschläge vom Schwenkbereich haben wir versetzt, jetzt haben wir 245° Schwenkbereich (20° mehr). Ich hoffe, es kollidiert nicht mit der Kabine. dann hör ich meine Spezl schon lachen.
IMG_6581.JPG

hier das gefederte Gegenstück auf der Kranplatte:
IMG_6580.JPG

Bei der Endmontage von dem ganzen stellte sich heraus, dass die Platte nicht eben geworden ist. So blieb uns nichts anderes übrig, als den untersten Ring vom Drehkranz entsprechend zu unterlegen. Was für ein Krampf, aber längst zu spät für die Reißleine. S´ ist halt wie mit dem Heiraten, hinterher ist man oft gscheider;)

Schlussendlich nach einigen nicht druckreifen Worten war auch das zufriedenstellend gelöst.
Hier ein Bild vom Aufbau des Drehkranzes:
Montage_5.JPG

Das ist recht schlau gelöst, der kann komplett zerlegt und auch eingestellt werden. Der 1. Ring wird mit den Muttern Pos. 2 festgezogen. danach werden die unteren Kugeln (ich glaube, 90 Stck) eingelegt. Danach wird der Innenring vorsichtig auf die Kugeln gelegt. Als nächstes die Muttern Pos.3 kompl. runterdrehen und nach der 2. Reihe Kugeln den oberen Aussenring (5) auflegen. Nun verteilt auf den Umfang 3 Muttern (3) hochdrehen, bis sie am oberen Ring anliegen. Jetzt wird der obere Ring mit eine halben Umdrehung etwas angehoben, was ein Spiel von 0,75mm ergibt. Nun alle anderen Muttern (3) am oberen Ring anlegen. Spätestens jetzt wird man belohnt, wenn alle Gewinde nachgeschnitten sind. Zum Abschluss die oberen Muttern (4) festziehen. Drehmoment ist mit 200Nm angegeben.

Montage_1.JPG
Montage_3.JPG
Montage_4.JPG
hier ist der Schutzring bereits montiert.

Schwenkmotor (ist aus einem Harvesteraggregat, hab ihn frisch abgedichtet, hoffentlich wars das auch) mit Kettenritzel:
Schwenkmotor_1.JPGSchwenkmotor_2.JPG

hier ist alles montiert, der Hydrauliktank darf auch schon probewohnen.
Montage_6.JPG

im nächsten Beitrag werde ich die Hydraulikanlage beschreiben. Sie ist auch schon recht weit gediehen, der Tank muss noch von UTB-Orange zu Deutz-Blau oder eher Grün (euere Meinung bitte mitteilen, hilft bei der Entscheidung) lackiert werden. Die Kotflügel bleiben selbstverständlich grün und der Ausleger wird auch Grün, das zur Info. Im Augenblick wird auch an der Abstützung gearbeitet, also, wir haben noch zu tun. Aber davon später mehr.

Wenn ihr Fragen zu Details habt, nur raus damit. Die beantworte ich gerne. Ich will euch nur nicht mit allen Kleinigkeiten langweilen.

So wünsche ich euch einen schönen Abend und einen guten Start in die neue Woche

Wolfgang
 
Deutz45nullfuenf

Deutz45nullfuenf

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Moin, wenn es einen Doppeldaumen-Hoch geben würde, hättest du den bekommen. Ganz tolle Arbeit und Berichterstattung.

Den Tank würde ich blau machen. Es gehört thematisch zum Hydraulikkreis/ Antrieb und das ist da unten rum alles blau.
Es kommen ja noch genug grüne Teile oben drauf.
 
F

F3L912er

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Hallo Wolfgang,
das mit dem Drehkranz ist wirklich schön gelöst, Schrauben M16x1,5? hat/bekommt der Schwenkmotor ein Schockventil? wie wird die Kette gespannt? Umschlingungswinkel der Kette sieht durch den Abstand des Antriebs recht gut aus, vermute 120 - 135°. Bin schon auf die Beschreibung der Hydraulikanlage gespannt, von einem Fachmann durch und durch wie dir kann man sicherlich was lernen.
Gruß
Gerhard
 
Tobi_92

Tobi_92

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Ich ziehe einmal mehr meinen nicht vorhandenen Hut. Was da an Wissen und Können drinsteckt ist echt klasse. Maschinenbau vom allerfeinsten👍
 
Oberschwoab

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Danke für die Blumen, da werde ich ja fast rot ;)

Gerhard: Die Schrauben vom Drehkranz und von der Schwenkkonsole sind beides M20x1,5, das ist original vom TIH.
Der Schwenkmotor bekommt Schockventile, die sind im Steuerblock integriert. Zusätzlich wird ein Bremsventil zwischen Steuerblock und Motor installiert, aber davon später mehr.
Die Kettenspannung siehst du hier:
IMG_6620.JPG
Der Spannhebel besteht aus 2 Teilen, 1 oberhalb und 1 unterhalb der Zwischenlage, drehbar auf einer Büchse gelagert. Mit der M20-Schraube wird die Büchse festgespannt.
Über den angeschweissten Flachstahl wird der 2. Hebel mitgenommen.

Spannhebel.png

Bessere Fotos habe ich leider nicht, das Schrauben stand im Vordergrund. Mit dem Umschlingungswinkel liegt deine Schätzung recht gut, ich hätte gerne mehr gehabt, aber der Platz ist nicht da. Vermutlich muss ich so schon den Kotflügel geringfügig ausschneiden.

Danke für euer Interesse und bis demnächst

Gruß Wolfgang
 
Nightingale

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Ähm, Junge. Was geht denn bei euch!? :thumbsup:

Wirklich eine tolle Arbeit und danke auch für deine Mühen das alles so ausführlich zu beschreiben und zu bebildern.
 
Oberschwoab

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hallo Sebi, es geht gut, hab grad das Getriebe vom TIIH nach Rumänien verkauft, ist jetzt fast alles weg. Im Moment schweissen wir grad die Abstützung.

schönen Sonntag Gruß Wolfgang
 
hensenpe

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Hallo,
tolles einzigartiges Projekt.
Bin auf das Endergebnis gespannt.
 
Oberschwoab

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liebe Forumsgemeinde, es wird Zeit für ein Lebenszeichen, es geht letzte Zeit grad etwas langsamer weiter, verschiedene Vereinsaktivitäten (Fasnet mit dem Spielmannszug sowie Bühnenbau mit der Theatergruppe) bremsen grad ein wenig. Aber das ist auch wichtig.
Heute möchte ich ein wenig über die Hydraulikanlage erzählen.
Es wird eine klassische Load-Sensing-Hydraulik, fast alle Komponenten waren schon im TIH verbaut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oberschwoab

Oberschwoab

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irgendwie bin ich heute ungeschickt, zuerst hab ich hier alles verwürfelt und dann ist der Beitrag zu früh abgehauen

die Komponenten im Einzelnen:
  • Hydrauliktank aus Edelstahl, den hat damals ein Spezl geschweisst, da der TIH-Tank nach dem Strahlen wie bei vielen anderen nur noch ein Sieb war. Rücklauffilter ist von Hydac.
  • Axialkolbenpumpe Rexroth A10VO45 mit Druck-Förderstromregler, rechtslaufend, da direkt mit Motordrehzahl angetrieben
  • 2 Steuerblöcke Rexroth M4-12, alle Funktionen elektrisch vorgesteuert ausser der Fahrantrieb.
    • 6 Kranfunktionen (Schwenken, Hubarm, Wipparm, Teleskop, Rotator, Greifer)
    • 2x Abstützung
    • Fahren
    • Lenken
    • Druckversorgung für die Nivellierung vom Arbeitskorb
  • Bremsventile für Fahren und Schwenken
  • hydr. Fahrpedal
  • hydrostatische Lenkung
IMG_7005.JPG
IMG_6376.JPG
IMG_6417.JPGIMG_6418.JPG
IMG_6506.JPG
IMG_5612.JPGIMG_6802.JPG
Die Entscheidung für eine Load-Sensing-Hydraulik fiel durch meinen Beruf, ich habe täglich mit der Sache zu tun und habe dadurch auch die Möglichkeit, günstig an gebrauchte Teile zu kommen. So habe ich z.B. die Steuerblöcke aus dem Schrottcontainer gefischt. Sie stammen aus einer Maschine, die noch Strahlsand in Hydrauliktank hatte. Die haben mir schon viel Arbeit gemacht, bis die alle wieder gelaufen sind, aber jetzt gibt´s keine Probleme mehr. Ausserdem komme ich so ohne Kühlung aus, da die Verluste gegenüber einer Drosselsteuerung schon geringer sind- Verluste sind halt Wärme.
Die Pumpe ist nichts besonderes-45cm³ , mit Standard-Load-Sensing-Regler. Dadurch wird halt nur soviel Druck erzeugt, wie der lasthöchste Verbraucher anfordert und somit auch nur soviel Öl gefördert.
Die Steuerblöcke haben vorgelagerte Sektionsdruckwaagen, welche folgende Vorteile bieten: Für jede Funktion kann der Druck an A- und B-Ausgang individuell eingestellt werden.
Ausserdem wird durch die Druckwaage der jeweilige Durchfluss unabhängig von den parallel betriebenen Funktionen auf dem selben Niveau gehalten. Ohne Druckwaage kann halt folgender Fall auftreten:
z.B der Rotator-Schieber ist zu 50% geöffnet und lässt 20 L/min bei 50bar durch. Üblicherweise stehen dann vor dem Schieber ca 60bar an und es herrscht ein Druckabfall von 10 bar. Im Einzelbetrieb ist alles in Ordnung. Wird aber gleichzeitig der Greifer auf Schliessen gehalten (200bar), stehen vor dem Rotatorschieber auch 200 bar an und es herrscht ein Druckabfall von 150bar. Ich möchte jetzt hier keine Düsenberechnung durchführen, aber der Effekt ist, dass der Rotator stark beschleunigt. Das wird auch durch die Druckwaage verhindert, der Kran läuft deutlich ruhiger.
Die Funktionen Fahren und Schwenken werden über Ölmotoren im offenen Kreis betrieben. bergauf ist ohne alles in Ordnung, aber bergab ist nichts mehr in Ordnung, die Funktionen geraten ausser Kontrolle. Da die Motoren dann zur Pumpe werden und sich leer saugen, ist keine Kontrolle mehr möglich. Das wird durch die Bremsventile (hoffe ich :S) verhindert. Es sind im Prinzip Senkbremsventile, die nur Öl in Richtung Tank lassen, wenn auf der Zulaufseite ein entsprechend hoher Druck herrscht. Der Motor stützt sich dann am Bremsventil ab und kann nicht durch gehen.
Der Fahrantrieb ist die einzige Funktion, die nicht elektrisch angesteuert wird. Hier habe ich in Kleinanzeigen günstig ein Fahrpedal von einem Minibagger gefunden. Elektrisch hatte ich kein entsprechendes Pedal zur Hand und ich habe auch keine Fahrantriebsregelung im Sinn. Das ist für diese Anwendung nicht nötig, hier muss der Fahrer regeln.
Die hydrostatische Lenkung besteht aus einer Steuerblocksektion, die bei Sitz nach hinten über den linken Joystick und bei Strassenfahrt über ein Lenkorbitrol erfolgt. Das ist im Moment noch nicht fertig, da muss zuerst die Kabine noch ganz runter.
Die Abstützzylinder sind über entsperrbare Rückschlagventile gesichert. Beim Betrieb mit dem Arbeitskorb sind die beiden Druckschalter an den Zylinder in Funktion. Wenn z.B. nach links geschwenkt wird, wird die rechte Stütze überwacht. Wenn hier der Druck unter die eingestellte Schwelle fällt, kann der Kran nur noch ein und ab gesteuert werden. Aber das ist bis jetzt beim TIH noch nie der Fall gewesen.

Für die elektrische Ansteuerung gibt es einen extra Beitrag.

Falls sich jemand für weitere Details interessiert, bitte fragen. Ich geb gerne Auskunft.

nun wünsche ich euch allen eine gut Woche und bleibt gesund
viele Grüsse Wolfgang
 

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F3L912er

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Hallo Wolfgang,
mal wieder ein fachlich spannender Beitrag. Ich hatte eine Wissenslücke bei Senkbremsventien, habe die spannenden Komponenten bisher nicht ernst genommen. Die Lücke ist jetzt, mindestens vom Konzept her, geschlossen.
Deine Beiträge sollten für ein Klientel, das einfach mal anfängt ohne ausreichend Bescheid zu wissen zur Pflichtlektüre werden.
Gruß
Gerhard
 
Thema: Intrac-Umbau zum Mobilkran
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