Hydraulikproblem F2L612 Bosch Hy/Sec 1 B19 Steuergerät an hy/bo 1/53 A2 Block

[Richard.K.]

Hallo liebe Deutzschrauber,

ich habe ein Problem mit meiner Hydraulik. Am Anfang der diesjährigen Saison hat sie beim Heuwenden angefangen den Wender nur noch mit sehr viel Gasgeben zu heben. Als ich vor ein paar Wochen am Eggen war, hat sie die fast gar nicht mehr gehoben und sich sehr schnell wieder abgesenkt.

Daraufhin habe ich letzte Woche alle Dichtungen am Hydraulikblock Hy/Bo 1/53 A2 erneuert, ebenfalls natürlich den Nutring und die beiden Dichtungen zum Steuergerät Hy/Sec 1B19.

Es hat alles funktioniert. Hat wieder leicht gehoben ohne großartiges Gas. Allerdings nach ca einer Stunde am Grubber mit ausheben und ablassen und als das Öl warm wurde, sind die gleichen Symptome wie vorher aufgetreten. Er hebt nicht mehr richtig,nur mit sehr sehr viel Gas und sinkt wieder sehr schnell ab.

Ich habe mir jetzt eine Druckuhr von einem älteren Herren aus dem Ort besorgt und am nachgerüsteten Kipperanschluss 85 Bar Druck gemessen. Es ist die Pumpe hy/ze16cr12 verbaut, es wurde bei heißem Öl und mit Vollgas gemessen.
(Der Kipperanschluss wird mit einem extra Steuergerät bedient, hatte dafür einen Dreiwegehahn in der Druckleitung und den Rücklauf auf die Ablassschraube des Blocks geklemmt, sind also zwei Systeme und sollte an sich nichts mit dem Drei-Punkt-Hydraulik-Problem zu tun haben.)


Was ich ebenfalls festgestellt habe:

- ist das Öl kalt, funktioniert alles soweit, wie es soll, ist es warm treten besagte Fehler auf. ( Ich habe 15w40 auf der Hydraulikanlage.)
- ist der Schlepper aus und das Öl warm und ich stehe auf der Ackerschiene, bewegt sie sich nicht auf der 0-Stellungen, auf der Senkstellung sinkt sie natürlich und auf der Hebestellung beginnt sie ebenfalls langsam zu sinken. Ich weiß nicht ob, und wie das evtl. relevant ist

Das Steuergerät habe ich jetzt auseinander, aber da sieht soweit alles gut aus, es ist nichts eingelaufen oder so.

Kennt jemand dieses oder ähnliche Probleme?


Ich freue mich auf Antworten und bin sehr dankbar.

MfG

Richard

 

[schluetel]

Wenn Du nur 85bar erreichst, ist die Pumpe verschlissen.

Mark

 

[Richard.K.]

Okay, danke für die Antwort. Was sollte die denn bringen? Aber wie erklärt sich dann, dass sie bei kaltem Öl hebt? MfG

 

[schluetel]

Was sollte die denn bringen?

Den genauen Wert weiß ich nicht, aber zwischen 120-150 bar denke ich.

Aber wie erklärt sich dann, dass sie bei kaltem Öl hebt?

Kaltes Öl ist dicker und verschwindet nicht so leicht zwischen den verschissenen Zahnflanken der Zahradpumpe.

Mark

 

[Manfredd]

Das öl wird in der Pumpe regelrecht verquescht

 

[Kai6.05]

Moin,

das Druckbegrenzungsventil deines separaten Steuergeräts hattest du aber eingestellt?

MfG Kai

 

[schluetel]

das Druckbegrenzungsventil deines separaten Steuergeräts hattest du aber eingestellt?

Das wäre auch noch eine Möglichkeit, aber bei kaltem Öl scheint der Druck ja anzuliegen.

Mark

 

[Obrschwob]

Hallo Richard,
die Pumpe muß 120bar Nenndruck bringen. Wenn das nicht der Fall ist, kann man die in der Regel nicht reparieren - ein Versuch ist es aber manchmal wert. Ich hänge Dir dazu mal ein paar Hilfsdokumente an.

Ersatz gibt es für diese Pumpe wirklich passend nur extrem begrenzt. Bislang gab es sie nur bei Jasper-Hydraulik, derzeit nur bei Hydraulikpumpe Bosch Ers. HY/ZE16CR13 HY/ZE8CR113 HY/ZE16CR5 HY/ZE16CR12 HYZ/Z16CR19 0510403001 0 510 403 001 , aber eben nicht lieferbar.

Knackpunkt an der Sache ist das Lochflanschmaß, das bei den mir sont bekannten, aber angebotenen Pumpen nicht paßt. Es paßt nur 72x114mm auf den Träger, angeboten werden aber immer 72x100mm. Alternative wäre eine andere Pumpe, die man dann mit Vorsatzlager (wegen der Riemenscheibe) in den bestehenden (Plattenpumpen-)Flansch einbauen kann - sehr rar....

Diese 3-Wege-Hahn-Hydraulik ist ganz und gar nicht zu empfehlen, denn es entstehen Druckspitzen in den Steuergeräten! Korrekt verbaut ist das separate Steuerventil mit einer Druckvweiterführungsbuchse in die Druckleitung einzubinden (siehe pdf FK-Soehnchen). Das Druckbegrenzungsventil wird nämlich umgangen!

Hier noch hervorragend ausführlicher Lesestoff zum Thema von Emanuel @Lausbua Bosch Hydraulik HY/BO; Bosch Hydrauliksteuergerät HY/SEC und Bosch Hydraulikölpumpe HY/ZE 16 CR 12

Griaßle
Martin

 

[Richard.K.]

Hallo,

erstmal vielen Dank für all die Antworten.

Ich versuche das mal für mich einzuordnen.
Heute hatte ich die Zeit, den Druck nochmal bei kaltem Öl zu messen. Die Pumpe hat mit kaltem Öl 120 Bar im Standgas und 150 Bar mit Gas gebracht. Hat einwandfrei gehoben. Ich hatte die Pumpe vorher mal ab, um das Loch in der Halteplatte zu messen. Augenscheinlich sehen die Zahnräder in der Pumpe gut aus, aber ich bin Laie und mir fehlt da natürlich das fachliche Auge.

Kann es sein, dass es sich um einen Teufelkreis handelt, die Pumpe das Öl quetsch, es heiß wird, bis die Leistung schließlich abnimmt?

Diese 3-Wege-Hahn-Hydraulik ist ganz und gar nicht zu empfehlen, denn es entstehen Druckspitzen in den Steuergeräten! Korrekt verbaut ist das separate Steuerventil mit einer Druckvweiterführungsbuchse in die Druckleitung einzubinden (siehe pdf FK-Soehnchen). Das Druckbegrenzungsventil wird nämlich umgangen!

Dazu habe ich noch eine Frage, das Druckbegrenzungsventil sitzt doch im Steuergerät der Heckhydraulik oder? Kann ich denn nach diesem Steuergerät nochwas anschließen? Möglich wäre hier doch nur, das Kipper-Steuergerät in die Druckleitung vor das Heckhydrauliksteuergerät einzubinden und einen separaten Rücklauf vom neuen Steuergerät zum Hydraulikblock zu legen, oder verstehe ich da was falsch? Das wäre ja dann aber vorm Druckventil in dem Steuergerät der Hydraulik.

Ich hänge nochmal eine dilettantische Skizze dran, wie ich das mit dem Drei-Wege-Hahn verlegt habe. Nicht, dass wir aus Versehen aneinander vorbeireden. Die blauen Linien sind der originale Verlauf.


Liebe Grüße

Richard

 

[Obrschwob]

Hallo Richard,

in der Handzeichnung ist genau die Schaltung dargestellt, die eben diese Spannungsspitzen verursacht und das Steuergerät schädigen kann, weil im Druckfall das DBV umgangen wird. Ansonsten ist das ja druckloser Umlauf.

Richtig ist das durch Auftrennen der Druckleitung zu machen - wie in der zweiten Zeichung bei der FK-Soehnchenzeichnung dargestellt... Das Zusatzventil wird also in den vorhandenen Druckkreis mit dem DBV eingeschleift.

Griaßle
Martin

 

[schluetel]

Ich habe Martin"s Lösung mal gemalt. Wichtig ist dass das Steuerventil ein DBV hat. Mach mal Fotos davon!

Augenscheinlich sehen die Zahnräder in der Pumpe gut aus, aber ich bin Laie und mir fehlt da natürlich das fachliche Auge

Verschleißen tut der Block um die Zahnräder in axialer und radialer Richtung. Das ist aber kaum messbar, außer über den Druck.

Kann es sein, dass es sich um einen Teufelkreis handelt, die Pumpe das Öl quetsch, es heiß wird, bis die Leistung schließlich abnimmt?

Ja, genau so ist das bei einer verschlissener Pumpe.



Mark

 

[Rudi62]

So was mit Druckweiterleitung, der aufgetrennten Druckleitung und einem Ventilblock mit 3 Ventilen, eines rastbar, das wird auch mein Traum, wenn der Frontkraftheber mal fertig wird.
Aber, zu deiner Frage, meine Meinung, wenn die Pumpe den Druck bringt, er aber am Zylinder nicht ankommt, würde ich eher auf das Ventil tippen, irgendwelche O- Ringe da drin? Nicht dass dir der Druck irgendwo zwischendrin ab haut, weil da Ringe hart sind.
Bei mir hat es gestern den Simmerring aus der Pumpe gedrückt, da lief das Öl, das war nicht mehr feierlich. Dabei gleich die Welle etwas abgedreht, dass alle Riefen raus waren und den Sitz mit 240er Leinen überpoliert. Der neue Simmerringhalter hat jetzt einen Absatz, dass es den Ring nicht mehr raus drücken kann. Alles wieder zusammen und läuft und ist dicht,
Die Hydraulikpumpe ist vom Stand her, na ja, die neuen sind halt anders aufgebaut und mit Vorsatzlager nicht zu montieren, weil das Lüftergehäuse im Weg ist. Hier muss ein neuer Arm gebaut werden, der Länger ist, das die Pumpe weiter raus kommt.

Rudi