Moin Kathi86,
so wie ich das aus Deiner Frage ableite, hast Du kein Werkstatthandbuch für den F/L 812.
Jede Zylinderkopfschraube nachmessen. Die Schaftlänge der Zylinderkopfschraube ist neu 211 mm -0,5 mm. Die Dehngrenze beträgt 3,5 mm. Hat sich die gebrauchte Zylinderkopfschraube also über diese Dehngrenze hinaus dauerhaft gelängt, gehört die in den Schrott.
Die Sacklöcher im Motorblock gründlich reinigen, am besten mit einem passenden Fertigschneider das Gewinde nochmals nachschneiden und mit Druckluft ausblasen. So wird der Dreck und Rost vom Gewinde beseitigt. Ich würde auch die Zylinderkopfschrauben mit einem Schneideisen nachschneiden, wenn diese verranzt sind.
Die Druckscheibe oben, wo der Bund von der Zylinderkopfschraube nachher drauf dreht, sollte frei von Rost, Ruß und Gammel sein. Einfach die Druckscheibe auf feinem Schmirgelpapier reinigen.
Vor der Montage das Gewinde leicht einölen, gleiches gilt für den Auflagebund oben an der Dehnschraube und die Druckscheibe.
Dann gleichmäßig vormontieren.
Die Vorspannung kann man dann kreuzweise mit einem Steckschlüssel wo man sehr dicht am Drehpunkt festhält aufbringen. Mit einem 350 Nm Schlüssel geht es nicht, einen Wert von 20 Nm gleichmäßig auf allen 4 Schrauben einzustellen, der löst dann mal bei 30 Nm oder bei 12 Nm aus.
Da ist die Handmethode wesentlich gleichmäßiger und das gleichmäßige Vorspannen ist das Entscheidende. Deswegen sollten alle Gewinde gleichmäßig leicht zu drehen sein, was meine Vorgehensweise bei der Reinigung des Gewindes und der Gleitfläche am Schaftkopf erklärt.
Beim Vorspannen darauf achten, dass die Flanschflächen sauber fluchten, mit einem langen Lineal, bspw. dem Schenkel eines Zimmermannswinkel oder einer Wasserwage. Dann die Zylinderkopfschrauben über Kreuz mit 3 x mit 45 Winkelgraden für den F/L 812 verspannen.
Fertig.
Gruß
Jürgen