F2L 612/5 Neuer Schlepper, neue Probleme (Motor fest, Einspritzpumpe) fest?)

Diskutiere Neuer Schlepper, neue Probleme (Motor fest, Einspritzpumpe) fest?) im Forum FL 612 Baureihe im Bereich Deutz / Deutz-Fahr Schlepper - Hallo zusammen, ich habe kürzlich eine F2L612/5 NK Bj. 57erstanden. Der Schlepper hat Jahre lang Trocken in einer Scheune verbracht. Ich habe ein...
Schorschko

Schorschko

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Hallo zusammen,

ich habe kürzlich eine F2L612/5 NK Bj. 57erstanden. Der Schlepper hat Jahre lang Trocken in einer Scheune verbracht.
Ich habe ein bisschen Angst dass er bei dem ersten Start durchgehen könnte.

Bei der Besichtigung war der Motor blockiert. Ich habe dann im 5. Gang daran gerüttelt. (Das war sicher nicht die beste Idee) Jedenfalls konnte ich den Motor danach an der Riemenscheibe mit der Hand mit etwas Kraft drehen. Die Glühkerzen sind ausgebaut gewesen. Was vermutet ihr was den Motor blockiert haben könnte?

Kann ich davon ausgehen, dass die Plunger der Einspritzpumpen lose sind wenn ich ohne kraft den Gashebel mit der Hand bewegen kann?

Warum hat der Traktor eine Vörderpumpe und wie wird diese angetrieben?

Und zuletzt die Frage was an der linken Seite an dem Eingang zum Gebläse/ Kupplung alles fehlt.

Ich freu mich auf euere Antworten.

LG Georg

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Hi Georg,

auf KEINEN Fall einen Startversuch unternehmen! Da wird der Motor riskiert. Nach so langem Stand ist mit Sicherheit mindestens einer der Plunger fest.

Ich würde so vorgehen:
  • Ölstab raus, Pumpenplatte abnehmen - alles, was damit verbunden ist muß gelöst werden. Tankinnenfilter rausnehmen, in der Hoffnung, das Bodenventil schließt auch, oder eben die Spritleitungen am Motor abschrauben und den Tank leerlaufen lassen in einen Kanister o.ä. - je nach Menge. Danach kann man die Plunger auf Funktion testen und weiß auch gleich, was mit dem Regler los ist, sprich, ober er komplett ist und sehr beweglich ist und zurückfedert. Die Plunger sieht man gleich, wenn sie in gedrückten Zustand festsitzen - die Druckrollen stehen nicht gleich hoch oder bündig mit deren Gehäuse. Wenn versenkt, sitzen die fest.
    Pumpenplatte mit Vorförderpumpe, angetrieben über einen Nocken der Nockenwelle. Eher selten am 712, früher bei 612 meist verbaut, dann wieder beim 812er vermehrt - Typenschild am Motor linksseitig ansehen! Das gibt Auskunft, kann aber - beim F2L612 - auch eine 712er Laufgarnitur haben!
  • Da sind 2 verschiedene Köpfe drauf!
    Zylinder 1 (am Tank ist maximal ein 41R, weil teils mit und teils ohne Belüftung gebaut und mindestens immer bis 35R, der von Zylinder 2 ist mindestens ein 41R, da die meisten keine Belüftung mehr haben.
    Ich tippe auf 35R an Z1 und 41R an Z2, soweit ich in die Düsenbohrungen am Kopf reinsehe. Steht vom Lenkrad her gesehen am Kopf.
  • Düsenstock ausbauen und Düsen ansehen. Wenn die Düse stark überstehend und mit Kupferdichtung ist, dann ist es ein KD45... bis zum Kopf 41R, wenn versenkt im Düsenstock und mit Flammscheibe, dann mit Kopf ab 48R und Düsenstock KD57...
    2 verschiedene Köpfe sind nicht wirklich gut
  • Motor drucklos (Düsen sind schon oder Kerzen raus) händisch mit einer Ratsche oder Kurbel drehen und mal so prüfen, wie er sich drehen läßt. Wenn da Stellen sind, die haken, deutet das auf die Bereiche hin, die wohl das Festsitzen begrenzt hatten - da sind Riefen, Rostanhaftungen o.ä. Dann würde wohl die Laufgarnitur zu überarbeiten sein - kann Honen evtl. reichen oder eben Erneuerung von Zylinder und Kolben-Einheit. Wenn es hakt und die Brühe raus ist, gleich mal mit einem Magnet schauen, ob Späne o.ä. damit im Ölsumpf sind. Die sollten von der Ölpumpe nicht wirklich angesaugt werden!
    Sollte das problemlos gehen, dann mit der Kurbel mal schneller drehen und am offenen Motor sehen, was die Ölversorgung macht - zweiter Mann dreht, der andere schaut. Man sollte nach 10-15 Umdrehungen Öl aus den Ventilrohren tropfen sehen.
    Vorher natürlich mal, die Brühe ansehen, die da drin ist und evtl. die 5 Liter investieren und tauschen, damit nicht die alte Soße gleich wieder in die Leitungen kommt. Ob der Öldruck damit aufgebaut werden kann ist so natürlich nicht prüfbar, das geht nur mit einem Manometer
Mach erst das mal, berichte und dann sehen wir weiter. Ich habe denselben Schlepper, aber von 1959.

Griaßle
Martin
 
Schorschko

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Hallo Martin,

danke für die sehr ausführliche Antwort.
Ich werde berichten und hoffe das wird kein Geldgrab.

Der Vorbesitzer hat das Öl abgelassen. Warum auch immer.
Die Aussage war „ der Motor wurde vom Vorbesitzer überholt und durch den Öleinfüllstutzen kann ich Dirko Dichtmasse sehen. Da wurde definitiv mal Hand angelegt.

LG
 
Schorschko

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Noch eine Frage, 41R HY511 vom 712/812 sollten passen oder?
 
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Obrschwob

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Hallo Martin,

danke für die sehr ausführliche Antwort.
Ich werde berichten und hoffe das wird kein Geldgrab.

Der Vorbesitzer hat das Öl abgelassen. Warum auch immer.
Die Aussage war „ der Motor wurde vom Vorbesitzer überholt und durch den Öleinfüllstutzen kann ich Dirko Dichtmasse sehen. Da wurde definitiv mal Hand angelegt.

LG
Au weh! Das sind keine guten Basisbedingungen, aber werden wir sehen.
Prinzipiell passt der 41R perfekt auf den 712, aber machen wir doch erst die Bestandsaufnahme!
Griaßle
Martin
 
Schorschko

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Hallo zusammen,

ich habe heute die Platte abgenommen. Soweit erstmal gut, dass sich die Plunger absolut leichtgängig bewegen lassen.
Leider sehe ich da das nächste Problem. Überall viel Spiel. Ich habe mal zwei Videos auf Youtube Hochgeladen. Dazu bräuchte ich eine Meinung wie ich damit umzugehen habe. Bei meinem F1L514 war nicht so viel Spiel am Regler.
Das hintere Lager macht mir ein wenig sorgen da es sich in der Schale bewegen lässt.

Die Kurbelwelle lässt sich nach wie vor nur mit Kraft drehen. An der Riemenscheibe war nix zu machen. Ich hatte leider keine passende Nuss.
Ansonsten sieht alles relativ sauber aus.
Beim nächsten mal nehme ich die Köpfe runter und schaue rein, da ich sicher sowieso nicht daran vorbei komme.

Hier die Links:


Und noch ein paar Bilder:
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LG
Und frohe Weihnachten
Georg
 
krammerreini

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Servus Georg,

da ist tatsächlich viel Luft drin. Das Spiel am Ende der Reglernadel sollte laut WHB 0,1 mm betragen. Ansonsten hab ich nirgendwo Angaben zu den Toleranzen gefunden.
Ich hab vor zwei oder drei Jahren bei meinem Regler die Lager erneuert und das Spiel war fast weg. Zumindest deutlich näher an den 0,1 mm als vorher.
Irgendwo gibt's da auch einen Thread dazu. Da sind, glaub ich auch die Lagergrößen erwähnt. Etwas Sorgen macht mir das ganz linke Lager, das bewegt sich ja im Lagersitz. Solange nichts eingelaufen ist, kann das mit Distanzscheiben ausgeglichen werden.

Wenn ich den Thread auf die Schnelle finde, häng ich noch einen Link an.

Gefunden, da ist der Link.

Wie hast du die Kurbelwelle im zweiten Video bewegt? Nur mit der einen Hand am Gegengewicht? Dann kann die doch gar nicht sofort schwerfällig sein. Immerhin sind geschätzte 70 kg Schwungmasse mit zu bewegen.

Grüße vom
Reini
 
Schorschko

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Hallo Reini,

Das Spiel soll 0,1mm haben wenn der Hebel an dem Stift anliegt oder wenn der drüber steht? Bei der Startmenge kommt die Stange viel weiter an den Hebel heran.
Die Feder im Regler hat auch 2mm Luft wenn ich den Gashebel entlaste. Draußen sind an den Anschlagschrauben auch keine Plomben. Also wenn ich da nachstelle klappert es nichtmehr so doll.

Ja nur mit der Hand kann ich da in dem Bereich drehen wenn beide Kolben nicht zum OT fahren. Ich vermute wirklich Rost im oberen Bereich der Laufbuchsen. Das wird sich beim nächsten mal hoffentlich zeigen.

Und danke für den Link.

LG
Georg
 
ahomt

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Hallo Georg

der mitdrehende Außenring des Lagers ist ungünstig da damit der Lagersitz in Mitleidenschaft gezogen wird

das Spiel in der ganzen Mimik ist sofort weg, wenn der Drehzahlhebel betätigt wird. da erreicht man nichts mit Einstellscheiben. die 0,1 mm ist der Spalt, welcher zw. Hebel u Welle mit der Stellschraube im langen Hebel bei vorgespanntem Lager eingestellt wird.

VG
 
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Hallo Georg,

wie schon beschrieben gehört die Platte überholt. @Johannes F2l macht das perfekt. Die Lager gehören neu gemacht und dann dürfte - wie Reini auch beschrieb - das Reglerspiel wieder einstellbar werden. Macht dir aber alles auch Johannes. Kostet schon was, ist aber danach auch auf dem Prüfstand gewesen und eingestellt.

Das axiale Spiel der Nockenwelle ist an meinem auch, wenn vorne der Lagerdeckel weg ist. Es hatte bei mir aber keine Auswirkungen bislang. Anlaufscheiben o.ä. sind nicht verbaut.

Den ganzen Öldreck im Motor habe ich per gekröpftem Heizkörperpinsel mit Bremsenreiniger runtergewaschen / -gepinselt. Löst sich so ganz gut. Weil die Deckplatte um die Ablaßschraube dicht war, hatte ich den Deckel bislang nicht entfernt und alles über das Ablaßloch rauslaufen lassen.

Wenn die KW sich nicht ganz drehen läßt, muß wohl die Laufgarnitur runter und die Zylinder und Kolben in Augenschein genommen werden. Die Köpfe werden dann auch gleich mit beurteilt. Auch die kann Johannes aufarbeiten, wenn sie keine Stegrisse zwischen den Ventilen haben (man kann die wohl bei Bedarf aber trotzdem anscheinend schweißen lassen). Wenn die Laufgarnitur runter ist, lassen sich auch die Kühlrippen an den Zylindern viel leichter reinigen, sofern noch verwendbar.

Insofern warten wir mal auf weitere Zustandsberichte und hoffen auf wenige bis keine schlimmen Überraschungen.

Griaße
Martin
 
Schorschko

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Hallo zusammen,

Ich wollte heute die Lager des Reglers tauschen. Hätte ich es lieber so gelassen. Mir ist was ganz dummes passiert, siehe Bilder.

Dummheit muss bestraft werden!

Jetzt meine Frage:

passt auch der Regler vom F2L712?
Anhand der fotos sehe ich da einige Unterschiede.

LG
Georg
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krammerreini

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Servus Georg,

tja, das ist wirklich blöd.
Ich gehe davon aus, dass zwischen 612er und 712er Regler kein Unterschied ist.
Relativ sicher dürfte das @Johannes F2l vom Motorenservice Storl wissen. Der hat vielleicht sogar Ersatz für dich. Wenn er was hat, würde ich an deiner Stelle gleich die ganze Platte dort hin schicken und überholen und einstellen lassen.

Grüße vom
Reini
 
Pumpe

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Dummheit muss bestraft werden!
Schlage daher 50 Liegestütz vor.......8o

Mit Dummheit hat das nicht unbedingt was zu tun. Hier kann sich ,denk ich, keiner freisprechen ganz einfach mal einen Fehler gemacht zu haben.
Dafür weiss man jetzt das Guss nicht allzuviel (mechanische) Power verträgt......

Gruss Andreas
 
Norbert Spiegel

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Ging mir mal mit den Federarmen vom Fritzmeier so.
Kaum eingespannt Knack.
Viel Erfolg

Gruß
 
Schorschko

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Hallo zusammen,

Danke erstmal @krammerreini für den Tip mit der Anlaufstelle zur Überholung. Aber ich möchte gerne so viel wie möglich selbst machen und mich an allem erstmal selbst versuchen. Auch wenn es nicht auf Anhieb klappt.

@Pumpe, @Norbert Spiegel danke für die aufbauenden Worte ich hab 50 Liegestütze gemacht und aus meinem Fehler gelernt.

Und das beste ist, dass ich heute nicht weit von mir eine komplette Pumpenplatte (spielfrei) für 50 Euro erstehen konnte.
Kann also zum Glück morgen weiter gehen.
Die Ersatzteilversorgung im Osten ist sehr bescheiden.

Trotzdem hier nochmal die Frage warum es unterschiedliche, ich nenne es mal Reglerkäfige, gibt? Der eine sieht etwas stabilerer aus aber welcher ist der modernere und warum gab es eventuell die Revision?
Auf jeden Fall werde ich noch die Gewichte vergleichen und Zähne zählen.

Den ich zerbrochen habe:
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Der neue:
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LG
Georg
 
Schorschko

Schorschko

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Hallöchen,

ich hab den Arbeitsbereich zum Zylinderkopf entfernen soweit frei gemacht und bin dann an den Verschlussschrauben gescheitert.
Gibt’s da ein Spezialwerkzeug?
Ich hätte mir jetzt eine 1/2“ Verlängerung zurecht geschliffen.

Bei genauerem hinsehen sind nicht nur die Köpfe unterschiedlich sondern auch die Kühlrippenteilung der Laufbuchsen.
Ich hab mich entschieden egal was ist, die Laufbuchsen vom F2L712 zu nehmen. Alleine schon weil die wesentlich günstiger als vom F2L612 sind.
Zylinderköpfe habe ich zwei 41R günstig bekommen und strahlen lassen.

Reicht das soweit? Oder muss ich auch den Tank und das hintere Luftleitblech noch abbauen?

LG
Georg

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S

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Hallöchen,

ich hab den Arbeitsbereich zum Zylinderkopf entfernen soweit frei gemacht und bin dann an den Verschlussschrauben gescheitert.
Gibt’s da ein Spezialwerkzeug?
Ich hätte mir jetzt eine 1/2“ Verlängerung zurecht geschliffen.
Moin,

eine 1/2" Verlängerung zurechtschleifen reicht. Die Schrauben speziell auf der Auslaßseite sind von unten mit Ruß gepudert welches sich dann auch im unteren Teil des Gewindes wiederfindet. Die können schon mal etwas störrisch sein wenn die lang nicht gelöst wurden.

Gruß,

Josef
 
Oggy

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Wodran erkennt man eigentlich original Zylinderhülsen im eingebauten Zustand? Anzahl der Rippen?

Grüße Andreas
 
Thema: Neuer Schlepper, neue Probleme (Motor fest, Einspritzpumpe) fest?)
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