D 40.2 (D 40 L) D40.2 lange steigung mit kipper fahren

[Mickel92]

Guten Morgen in die Runde!
Ich hoffe das Abteil hier ist passend, ansonsten bitte gern verschieben.
Ich hab eine mäßig blöde Frage.

Habe vor am Montag für einen Freund etwas Holz zu transportieren, ist ein großes Bündel tropenholz knapp 1.5t schwer, circa 5meter lang .
Leider muss ich auf der Strecke einen Berg hoch mit laaaanger steigung ( Umgehung momentan auf Grund von straßenbauarbeiten gesperrt)
Die steigung sind etwa 6-7% auf knapp 3.5km .
Nun habe ich etwas bedenken das meinem deutz die puste ausgeht auf der Länge.
Hättet ihr da Bedenken?

Zum deutz
Motor hat laut Betriebsstunden Zähler um die 13000h drauf, läuft aber sauber und gut. Ventile frisch eingestellt, kipphebelbuchsen neu gemacht.
Ob der Motor selbst schonmal revidiert wurde weiß ich nicht.
Nfs Ausführung, 32" Räder und vmax unter Vollgas 31-32kmh .
Säuft kein Öl und qualmt auch nicht.

Kipper ist ein diedam ich meine 5.7t kipper
Also 2achser mit drehschemel, auflaufgebremst.

Das es den Berg auch wieder runter geht ist mir durchaus bewusst
Die bremsen des hängers sind top, die vom deutz auch noch relativ gut.

Gesamte Strecke sind etwas über 30km pro Weg.
Meine Befürchtung ist tatsächlich nur das bergauf, auf solch langer Strecke.
Hat jemand Erfahrung gemacht ob der deutz da schnell müde wird?
Gerade bei der großen Bereifung und da schnelläufer...wirkt ja alles nicht so positiv auf die zugkraft...
Ich will den armen auch nicht unbedingt quälen und da in der ackergruppe hochfahren müssen.

Für entsprechende Erfahrungswerte bin ich .
Hab hier noch ein Foto von dem Zug mit dem ich fahren werde.

Ps: verdeck ist wieder drauf
Lieben Gruß
Mickel

 

[SimonS]

Moin Moin,

folgende Kraftfahrerweisheiten möchte ich dir hier mitgeben:

"Es wird in dem gleichen Gang den Berg herunter gefahren, wie man ihn auch rauf fahren würden"

Bsp.: 2. Gang hoch, 2. Gang runter, auch wenn bergab der 4. oder 5. Gang gehen würde.

"Bei Steigungen und kurvigen Abschnitten ist zu beginn der Steigung/Kurve der Gang, bzw. Geschwindigkeit zu wählen, mit der man oben ankommen möchtet"

Bsp. wenn du das letzte Stück der Steigung im 2. Gang befährst, legst du den 2. Gang schon unten vor Beginn der Steigung ein.
Das spart das Schalten am Berg. Insbesondere bei schwerer Last ist dann ein Anfahren, so das Schalten nicht klappt, mühselig. Mit schwacher Kupplung ggf. sogar ausgeschlossen. (Ist jetzt sehr schwarzgemalt...)

Auch schaut der Kraftfahrer immer mit einen Auge auf seine Instrumente. Motortemperatur, Drehzahl, Geschwindigkeit und hört seinen Motor zu. Wenn da was auf dem Ruder läuft, kann man schnell reagieren und Schäden vermeiden.

Ich wünsche dir allzeit gute Fahrt und noch mitgeben, in der Ruhe liegt die Kraft, lieber ein kleinerer Gang und langsam, das schont die Nerven und das Material!

Gruß Simon

PS: Noch ein Nachtrag, die Technik muss natürlich funktionieren. Bremsen am Deutz und Anhänger müssen gescheid eingestellt sein und sich gleichmäßig wirken. Sollte aber bei solchen Strecken selbstredend sein, dass die Technik top ist. Auch mal vorher nach der Luft am Hänger schauen...

 

[Deutz45nullfuenf]

Beherrscht du das runterschalten mit Zwischengas? Dann sollte es kein Problem sein vom 4. in den 3. in den 2. zu kommen.
Wenn nicht fährst du da einfach im 2. hoch, Warnblinkern einschalten und vielleicht nicht in der Rushhour fahren...

Warum sollte sich dein Schlepper in der Ackergruppe mehr quälen?
Das ist nur für dich Quälerei weil es 5x so lange dauert.
Dein Schlepper würde für sowas gebaut, nicht um im Standgas Wippsäge anzutreiben.

 

[Mickel92]

Danke schonmal!
Man muss auf jeden Fall Zeit mitnehmen.
Ich schätze dann werde ich mich mal im 3. Gang ran wagen und schauen was so passiert

Stimmt schon ...wahrscheinlich ist das Anhänger den Berg hoch ziehen eher Spielerei für den schlepper ( was die mechanische Belastung anbetrifft) als einen Pflug durch den Boden zu ziehen .
Jau, das schalten klappt wunderbar mit zwischengas, natürlich kommt es mal vor das dann kurz " dir Zähne geputzt" werden . Aber es geht...da habe ich mich vor einem Jahr noch schwerer mit getan !
Öle, reifendrücke etc habe ich bereits kontrolliert, trecker wurde frisch abgeschmiert und ein ölwechsel der esp wurde gestern auch noch fix erledigt

 

[DX-Driver]

Hallo Mickel,

so eine lange Steigung habe ich noch nicht befahren.
Aber dafür 7% auf ca. 500 Meter mit einem 4006 mit je einem mit Weizen voll beladenen 5,7 und 4,4 Tonner.
Ich musste zwar bis in den ersten Gang runterschalten, aber bin doch problemlos da hoch gekommen. ( mehrfach )
Ich denke wie Du auch, das Dein D40 das im 3ten schafft.

Wünsche Dir viel Spass dabei.

Grüßle Reiner

 

[ackerschiene]

Eine Anhängelast von +/- 2 t sind doch kein Problem für einen 35 PS-Schlepper !
Solche Gedanken würde ich mir bei einem 15 PS-Schlepper machen, aber doch nicht hier !
Natürlich gewinnt man keinen Vmax-Rekord, aber im "vernünftigen" Gang ist das gar kein Problem. Vernünftiger Gang heißt, den Schlepper nicht bei 2500 U/min und Schrittgeschwindigkeit im kleinsten Gang fahren, aber auch nicht bei 1000 U/min im großen Gang quälen, beides wäre Unsinn. Kühlluft braucht der Motor natürlich, die kriegt er nur bei Drehzahl. Am besten ist es, schon vor dem Berg den richtigen Gang drin zu haben, das spart Belastung auf allen Bauteilen, zum raschen "mal eben" Schalten sind die nämlich nicht gebaut.
Welcher Gang das nun sein wird - keine Ahnung, ist auch egal, aber er ist eine Zugmaschine und zwar eine recht gute also das kann er...

 

[FahrM66Tfan]

Guten Morgen,

Berg hoch ist weniger ein Problem. Bei Berg runter kann es zu gefährlichen Situationen kommen, abhängig von der Gangwahl, Fahrgeschwindigkeit, Anhängelast gebremst oder ungebremst und den Witterungsbedingungen und Beschaffenheit der Strecke, Asphalt oder Schotter.

Friedrich

 

[Lois 06 DX]

Hallo
Also ich bin da mehr von der Sorte ran an den Berg und schauen was passiert,
vor allem wenn das schalten ( rauf und runter) kein Problem ist .
Ich fahre solche Sachen immer mit dem größten Gang an und dann wird bei Bedarf runtergeschaltet.
Wenn ich z.b. mit meinem D3006 in der Kiesgrube Sand o.ä. hole, kann ich von der Waage weg beschleunigen bis zum 4. Gang und muss dann am Berg meist bis in den 2. Gang runterschalten, da habe ich aber dann ca 4t Sand geladen.
Beim DX 140 muss ich bei 7,5-8t Zuladung beim gleichen Berg nur die Lastschatstufe schalten .
Ich kann die Steigung leider nur schätzen, die liegt bei ca 7-10 %.
Gruß Alois

 

[Kai6.05]

Moin,

ich hätte mir noch zur Sicherheit ein zusätzliches Seil an den Handbremshebel gelegt, welches ich vom Sitz aus ziehen kann, falls alles schief läuft und ich in der Steigung komplett anhalten müsste. Die Auflaufbremse funktioniert in der Steigung ja nicht.

MfG Kai

 

[Mickel92]

Super ! Ihr macht mir Mut für morgen

Das mit dem seil und der Handbremse ist ein fantastischer Tipp!
Das werde ich machen !
Gruß
Mickel

 

[Kuhlerter Deutzer]

Hallo Mickel,

halte Dich genau an die Empfehlungen von Simon !
Im Berg mit einem auflaufgebremsten Anhänger runterschalten, egal wie gut das funktioniert, ist ein großes Risiko.
Begründung:
Ich bin früher Zuckerrüben gefahren, D 5006 als Zugfahrzeug und zwei auflaufgebremste Zweiachser Anhänger mit Top-Bremsen hinten dran, ca. 10 bis 12 to GG.
Beim meiner ersten Tour habe ich es gemacht wie Alois.
Ergebnis: Beim Runterschalten in der Steigung (mit Synchronisation) laufen die Anhänger noch etwas auf. Wenn Du im kleineren Gang dann anziehst wird der Schlepper durch den plötzlichen Rückschlag dermaßen abgebremst, dass er vorne hoch geht.
Ich habe den Zug dann komplett am Berg anhalten müssen und bin in einem ganz kleinen Gang neu angefahren. Zum Glück war die Straße trocken. Ein paar Zuckerrüben habe ich auch verloren.
Seitdem habe ich immer zu Beginn der Steigung den passenden Gang gewählt und bin dann mit hoher Drehzahl, ohne Zugunterbrechung, immer einwandfrei die Steigung hoch.
Das habe ich bis heute nicht vergessen.

Allzeit gute Fahrt wünscht Dir Philipp

 

[Deutz45nullfuenf]

Moin Philipp, das ist ein guter Hinweis aber bei nur 1,5t Zuladung wird der Schlepper nicht steigen.

Das wird schon klappen.

 

[Kuhlerter Deutzer]

Hallo Harm,

vergiss die Massenträgheit nicht. Mit dem 5,7 to Kipper sind das zusammen etwa 3 to Anhängelast und damit schon einiges mehr als das Zugfahrzeug wiegt.
Probier das mal aus: bei griffigem Boden und zügigem Kommenlassen der Kupplung.....
(wie es beim Abwärtsschalten ja gemacht wird)

Ansonsten ist die Anhängelast für den 35 PS Deutz bestimmt kein Problem.
Alte Weisheit:
Wer gut Traktor fahren kann, fährt auch gut PKW, umgekehrt ist das schon schwieriger.

Gruß, Philipp

 

[Max001]

Servus,

Nfs Ausführung, 32" Räder und vmax unter Vollgas 31-32kmh

haargenau wie meiner.

Ich sehe jetzt auf trockener Straße kein Problem.

Ich bin ebenfalls mit einem auflaufgebremsten Drehschemel Anhänger unterwegs, jedoch etwas kleiner als 3,2t. Rohr.

Wenn ich Holz geladen habe, so zwischen 1t.-2t. Zuladung hab ich keine Probleme bergauf. Teilweise brauch ich dann aber schon den 2 Gang.
Ich hab beim runterschalten kein Problem bloß, ohne Gewicht im VA Block stieg er mir auch auf.
Runterschalten mach ich so, immer wenn der nächst kleinere Gang erreicht ist, gleich mit ordentlich Zwischengas runterschalten. Dann bleibt die Drehzahl hoch und ich hab kein großes Risiko stehen zubleiben.

 

[Werder014]

Moin,
wenn das Zugmaul höher ist, steigt Schlepper auch eher. So wie auf dem Bild von Max001 ist das nicht optimal. Außerdem, beim Bergabfahren drückt der aufschiebende Anhänger die Hinterachse hoch und man hat weniger Haftung auf der gebremsten Hinterachse.

Das ist bei Max001 noch nicht schlimm, weil der Winkel noch recht klein ist, besser wäre allerdings eine möglichst waagerechte Deichsel.

Grundsätzlich aber, 1,5 t (+ Anhänger) an einem 35 PS Schlepper sollten gut machbar sein.


Grüße
Henrik

 

[Max001]

Servus,

ja geb ich dir recht. Ich weiß jetzt nicht mehr aber ich meine zu meinen das ich das Zugmaul eh schon ganz unten hatte. 5-10cm tiefer wäre ideal. Muss ich mir wohl doch einen größeren/höheren Anhänger kaufen .

 

[Werder014]

Moin Mark,
sicherlich ist das bei dir nicht total schlecht, wenn das Zugmaul außerdem nicht tiefer einzustellen geht muss man es ja so machen.
Ich würde so vielleicht nicht gerade voll beladen einen Berg hinab fahren...

Dein Bild hatte mich nur gerade daran erinnert, dass die Deichsel eben möglichst waagerecht stehen sollte, eine schöne Möglichkeit um Anhänger-Neulingen das erklären zu können.
Das war keinesfalls als Kritik an deinem schönen Gespann gemeint.

Grüße
Henrik

 

[SimonS]

Moinsen,

bei sehr alten LKW-Anhängern und anderen Gespannen war es bei schweren Berg-Ab-Fahrten üblich vor Beginn der Gefällestrecke anzuhalten und die Bremse leicht bis Mittel zu dauerhaft zu betätigen. Das braucht aber viel Gefühl und Erfahrung...

Aber ich bin sehr zuversichtlich, dass dir deine Fahrt gelingen wird und denk einfach dran, in der Ruhe liegt die Kraft. Angst ist ein schlechter Beifahrer, Respekt der Beste!

Allzeit gute Fahrt! Simon.

 

[Mickel92]

Sooo, ich und die Maschinen sind heile wieder daheim !
Aufgrund meiner Arbeit musste ich voll in der rush hour fahren , aber es ging ...
Vereinbart waren bis 1.5t ....der Kollege hatte sich ziemlich verschätzt...es waren 3153kg !!!
Aber gut challenge acceptet...der Weg waren jetzt 36km pro Strecke.
Als die steigung ab Hälfte des berges nochmal Anstieg hat der deutz im 3. Gang aus dem letzten Loch gepfiffen.
Habe es riskiert und runter geschaltet...war ein schaltvorgang wie im Bilderbuch! Bin dann gemütlich mit 3/4 Gas weiter gefahren..

Kurz gefasst , da ich ziemlich am Ende bin , hinweg voll beladen 1h 55min
Rückweg leer 1h 25min .
Keine Vollgas Fahrten da immer berg auf und ab ..
War nervig , aber ging !
Melde mich morgen nochmal weiter dazu !
Danke für die zahlreichen Tipps!
Guts nächtle

 

[Deutz45nullfuenf]

Moin. Na dann war das ja ein kleines Abenteuer....

Stand ja auch ganz schön über hinten.
1,5m mit roter Fahne ist ja immer erlaubt, unter 100km Fahrtstrecke sogar 3m.
Das hab ich auch gerade zum ersten mal gelesen...