Betrieb D 40.2 mit hydraulischem Holzspalter

Diskutiere Betrieb D 40.2 mit hydraulischem Holzspalter im Forum D-Serie im Bereich Deutz / Deutz-Fahr Schlepper - Frage an die Experten: Reicht die Leistung der serienmäßigen Bosch-Hydraulikpumpe des D 40.2 (mit FL, Hydrauilik-"Kipperanschluß" und Rücklauf)...
Eifelwolf

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Frage an die Experten: Reicht die Leistung der serienmäßigen Bosch-Hydraulikpumpe des D 40.2 (mit FL, Hydrauilik-"Kipperanschluß" und Rücklauf) für den Betrieb eines 12-15 Tonnen-Holzspalters mit Hydraulikanschluss (also ohne eigene Ölpumpe)?

Mich wundert, das so wenige die doch rd. 500-600 € preiswertere Hydrauliklösung bei Holzspaltern anwenden und meist einen Holzspalter mit Zapfwelle betreiben, auch wenn der Holzspalter ausschließlich an einem Traktor betrieben wird (also nicht an diverse Schlepper angeschlossen wird und damit Hydrauliköl vermischt würde).

Was spricht sonst noch gegen einen Holzspalter mit Hydraulikanschluss?

Wäre diesbezüglich für Hinweise und Ratschläge dankbar - und wünsche einen guten Rutsch ins neue Jahr :)!
 
J

Joschie

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Hallo,

ich sehe in der Verwendung des Traktorhydrauliksystems folgende Nachteile:

1. z.B. hat mein D50.1S einen (für meine Begriffe) sehr kleinen Öl Haushalt mit 7.5 Liter. Wenn der Frontlader angehoben ist sind mal 4 Liter Öl weg. Wird noch die Heckhydraulik angehoben sind rund nochmals 2 Liter Öl weg. Du hast in diesem Moment nur noch 1,5Liter für den Spalter zur Verfügung. Wenn du glück hast reicht das Öl aus, wird jedoch sicherlich um einiges schneller heiß als sonst.

2. Es ist fraglich ob deine Hydraulkpumpe und Ventile eine adequate Förderleistung sowie den nötigen Druck leisten. Je geringer die Förderliestung um so langsamer ist die ganze Geschichte und je geringer der Druck umso weniger Spaltkraft hast du.

Ich für meinen Teil habe einen mit Zapfwellen anschluss sowie mit E-Motor.

Gerade der E-Motor ist in sachen Verbrauchskosten doch um vieles effizienter und Kostengünstiger als der Dieselmotor.

Gruß und guten Rutsch

Josef
 
Lasca34

Lasca34

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Joschie schrieb:
......1. z.B. hat mein D50.1S einen (für meine Begriffe) sehr kleinen Öl Haushalt mit 7.5 Liter. .....

2. ......Gerade der E-Motor ist in sachen Verbrauchskosten doch um vieles effizienter und Kostengünstiger als der Dieselmotor.
........

Hallo Joschie,

der guten Ordnung halber noch zwei ergänzende Informationen:

zu 1.: Das ist wohl so, und das liegt einfach daran, daß damals, als diese Schlepper gebaut worden sind, das Öl fast immer nur für den Kraftheber verwendet worden ist. Schon der Frontlader galt als bemerkenswerte Ausnahme. Noch Ende der 80er Jahre, als immerhin ein einfachwirkendes Steuergerät schon weitgehend Standard war, hatten wir bei meinem damaligen Arbeitgeber das Problem, daß zumindest kleinere Pflüge auf jeden Fall alternativ mit einfachwirkendem Drehzylinder lieferbar sein mußten, weil viele Bauern nicht bereit wsren, in ein doppeltwirkendes Steuergerät zu investieren. Erst im Lauf der 90er Jahre sind die Hydraulikleistungen und die Ölmengen geradezu explodiert und zwei, drei oder gar vier Steuergeräte zur Regel geworden. Das alles ändert zwar nichts am Sachverhalt, erklärt aber, warum die damaligen Schlepper einen für unsere heutigen Begriffe so bescheidenen Ölhaushalt hatten.

zu 2.: Das mit den Kosten mag ( perverserweise ) so sein, aber bzgl. der Effizienz ( auf deutsch: Bzgl. des Wirkungsgrads ) ist dem nicht so. Der Strom kommt nun mal nicht aus der Steckdose, sondern auch der wird irgendwie erzeugt. Und der Wirkungsgrad vom Kraftwerk über die Leitungsverluste bis hin zum Elektromotor, der die elektrische Energie natürlich auch nicht verlustfrei in mechanische zurückverwandelt, ist immer schlechter, als wenn man die fossile gespeichtere Energie des Dieselkraftstoffs über einen Dieselmotor direkt in mechanische Energie verwandelt. Heute, da wir alle "ganz schwer Weltklima" haben, wie Horst Schlämmer sagen würde :D, ist das ein nicht zu vernachlässigender Aspekt. Das ist übrigens auch der Grund, warum das Elektroauto aus dem Blickwinkel des Umweltschutzes eine geradezu grotesker Unfug ist. Wenn der elektrische Antrieb eines Holzspalters tatsächlich kostengünstiger sein sollte als der direkte Betrieb mit Dieselmotor ( was durchaus sein mag; ich habe das noch nicht gemessen ), dann kann das nur daran liegen, das die Energiepreise von Steuern und Abgaben dominiert werden, was den Blick auf die Realität schon mal gründlich verstellt.

Gruß
Michael
 
Eifelwolf

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Threadstarter
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Danke für die bisherigen Antworten! Was mir dazu noch einfällt:

Joschie schrieb:
...
1. z.B. hat mein D50.1S einen (für meine Begriffe) sehr kleinen Öl Haushalt mit 7.5 Liter. Wenn der Frontlader angehoben ist sind mal 4 Liter Öl weg. Wird noch die Heckhydraulik angehoben sind rund nochmals 2 Liter Öl weg. Du hast in diesem Moment nur noch 1,5Liter für den Spalter zur Verfügung. ...

Nun, der Spalter wird ja nicht in angehobenem Zustand betrieben, sondern abgesenkt. Wären also noch 3,5 Liter. Auch nicht gerade viel.

Joschie schrieb:
...
2. Es ist fraglich ob deine Hydraulkpumpe und Ventile eine adequate Förderleistung sowie den nötigen Druck leisten. Je geringer die Förderliestung um so langsamer ist die ganze Geschichte und je geringer der Druck umso weniger Spaltkraft hast du....

Das ist ja für mich die Gretchenfrage: Reicht die Pumpe bzw. der Druck für ordentliches Arbeiten? Oder wird der Spalter zur Schnecke mit vermindertem Spaltdruck? Dann ist natürlich noch die Frage, ob einem Veteranen ein Dauerbetrieb mit hoher Leerlaufdrehzahl zugemutet werden sollte... :(

Joschie schrieb:
...Ich für meinen Teil habe einen mit Zapfwellen anschluss sowie mit E-Motor.

Gerade der E-Motor ist in sachen Verbrauchskosten doch um vieles effizienter und Kostengünstiger als der Dieselmotor....

Auf meinem Avatar ist auch ein Kombi-Gerät zu sehen, ein Oehler 1650 Super. Der Elektromotor kommt zu Hause (Wohngegend) zum Einsatz, denn Deutz-Klang findet halt nicht jeder "schön" ;) und ich stehe nicht im Abgasmief :).

Vielleicht hat ja hier jemand einen hydraulischen Spalter im Einsatz und kann dazu etwas sagen - wäre schön.
 
L

Lotte

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Hallo Eifelwolf,
Mein Spalter läuft hinter meinem D15. Es ist ein 9t Spalter. Ich kann ihn sowohl mit der Hydraulik des Treckers als auch mit Starkstrom betreiben. Ob er mit der Treckerhydraullik langsamer läuft hängt nur von der Ölfördermenge ab (also Pumpengröße und deren Drehzahl). Den kleinen D15 muß ich in meinem Fall mit etwa Halbgas laufen lassen, damit die gleiche Spaltgeschwindigkeit erreicht wird. Ich hatte ihn auch schon mal hinter einem D25 laufen lassen, ging auch problemlos.
Also: letzlich entscheidend in Bezug auf die Spalt-Geschwindigkeit ist die bereitgestellte Ölmenge.
Um deine Frage zu beantworten ob das Öl (zu) warm wird kann allgemeingültig nicht beantwortet werden, denn es hängt von einigen Parametern ab. Wiederum für meinen Fall gesprochen habe ich damit keine Probleme, das Öl wird gut handwarm, vielleicht 45°C getestet über mehrere Stunden beim Spalten.

Gruß,

Lotte
 
Thema: Betrieb D 40.2 mit hydraulischem Holzspalter
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