Servus miteinander,
heut mal wieder neues von der Billigwerkzeug-Front.
Der Oszillationsschleifer ist laut, vibriert stark und stinkt extrem nach Plastik, aber er schleift und schleift.
Die Druckluft-Schlauchtrommel hakt manchmal beim einrollen, der aufgewickelte Schlauch hat max. 8 m Länge. Ich war zwar der Meinung, dass die Schlauchlänge 10 Meter sein sollte, aber wenn man den Anschluss-Schlauch dazurechnet könnte das hinkommen. Entgegen der Erwartung ist der lapprige Schlauch noch nicht defekt, man muss nur aufpasssen, dass man nicht drüber fährt oder den Schlauch über scharfe Kanten spannt.
Am ausgiebigsten hab ich die Tage den Plasmaschneider genutzt.
Wie weiter oben bereits erwähnt, hatte ich zuvor mit so was keinerlei Erfahrungen.
Jetzt ist beim Austausch der Heizung der alte 270 Liter Boiler übriggeblieben. Und den hab ich mit dem Plasmadingsbums bearbeitet.
Zuerst mal musste er zerlegt werden. Ich hab dabei die äußere Beschichtung bzw. Farbe nicht entfernt sondern einfach drauf los geschnitten. Zwar die Schnitte vorher angezeichnet, aber alles freihändig geschnitten. Beim Entfernen des Innenlebens waren einige Stellen nur äußert schlecht erreichbar, die Oberflächen emailiert und mit einen dünnen Kalkschicht überzogen. Nachdem ich mit der Flex keine Chance hatte, dort irgendwas zu erreichen, hab ich kurzerhand mit dem Plasmaschneider dran rumgefummelt. Fazit: es geht, mit diversen Fehlzündungen, aber die Düse und die Elektrode leiden sehr unter solchen Aktionen.
Aus dem oberen und dem unteren Teil hatte ich geplant, Feuertonnen zu basteln. Hierbei hab ich verschiedene Einstellungen und Vorarbeiten ausprobiert. Bei der ersten Tonne wurde wiederum keine Oberfläche gereinigt, und, was ich erst im Lauf der Zeit merkte, mit viel zu hoher Einstellung gearbeitet. Schnitte wie immer alle Freihand, das Ergebnis sieht so aus:
Hierzu hab ich leider keine Detailbilder der Bearbeitung gemacht, auf die Idee bin ich erst heute gekommen.
Und so gibt es ein paar Details von der Bearbeitung der zweiten Tonne:
Diese Einstellungen haben sich letztlich für die Blechstärke von 3 mm am besten bewährt, wobei ich am Luftdruck nichts gedreht habe, das ist noch die "Werkseinstellung":
Es hat sich auch gezeigt, dass eine blanke Oberfläche besser zu schneiden ist, als eine beschichtete (
, wer hätte das gedacht
). Zum Beginn eines Schnittes kann man "einstechen", besser geht es allerdings wenn vorgebohrt ist. Ich hab mit 2,5 mm an den Eckpunkten gebohrt und das hat relativ gut geklappt. Etwas schwierig fand ich es, den Brenner auf der gewölbten Oberfäche immer im richtigen Winkel und Abstand zu führen, etwas Erleichterung brachte das Anbringen der mitgelieferten Führungsrollen.
Wobei auch hier etwas Spielerei mit der Höheneinstellung nötig war. Solange die Schnitte ausschließlich axial oder radial verlaufen ist es realtiv einfach; bei Kurvenschnitten, die mal senkrecht zur Achse und dann schräg dazu verlaufen ergeben sich unterschiedliche Düsenabstände aufgrund des Rollenabstands. Daher ist es öfter mal vorgekommen, dass ich die Düse trotz Führungsrollen zu schräg hielt und "das Feuer kurzzeitig ausging". Auch habe ich bemerkt, dass manchmal nach dem Schneiden eine erneute Zündung nicht immer gleich funktioniert. Einige Sekunden warten - nach dem loslassen des Schalters bläst die Luft noch einige Sekunden zur Kühlung der Düse - nach dieser Zeit war dann immer eine neue Zündung möglich.
Weiter habe ich festgestellt, dass eine (gefühlt) relativ hohe Schnittgeschwindigkeit möglich ist, meistens hab ich aber eher langsam gearbeitet, da durch die Freihandführung jeder kleine Wackler und Ausrutscher am Ergebnis sichtbar ist.
Auf ebenen Flächen ist es sicher hilfreich mit einem Anschlag zu arbeiten, aber für die gewölbte Fläche hab ich nichts gefunden, was elastisch genug wäre um als Anschlag zu funktionieren.
Und es sollten ja auch keine Präzisions-Schnitte werden, das ganze ist schließlich zur Übung und nur Deko im privaten Garten.
Die Motivwahl auf Tonne 2 entstand nach "Kundenwunsch", es wurden auf der Rückseite (wo ist vorn und wo ist hinten ???) ausdrücklich Freihand-Sterne gewünscht!
Hier noch Bilder von der zweiten Tonne. Die Schnittqualität ist sehr unterschiedlich, da ich erst nach und nach die Einstellungen angepasst habe und die ersten Sterne sind auch noch mit beschichteter Oberfläche entstanden, später hab ich vor dem Skizzieren alles blank geschlliffen:
Interessante Erfahrung nebenbei:
Plasmaschneider, Kompressor, und zwei Herdplatten funktionieren zusammen gerade noch so, wenn der Backofen dazu kommt wirds eng
. Das Licht beginnt zu flackern, der Kompressor klingt komisch und plötzlich ist es dunkel. Eine der 25A Hauptsicherungen hat aufgegeben, auch der allpolige Sicherungsautomat für den Kompressor hat ausgelöst. Und da die Nahrungszubereitung einen höheren Stellenwert hat als meine Basteleien, war für mich daraufhin Feierabend. Zum Glück war ich heut Vormittag allein zu Hause
.
Fazit: für meine (bisherigen) Anwendungen reicht dieser Plasmaschneider allemal. Allerdings braucht es noch viel Übung, bis die Schnitte mal so präzise sind, wie ich das gerne hätte. Das hat aber nichts mit dem Produkt oder dem Hersteller zu tun, das liegt eindeutig an mir.
Seht euch die Bilder in Ruhe an, und beteiligt euch an der Diskussion, wie man es besser machen könnte.
Grüße vom
Reini