Daher hab ich mir letzte Jahr einen Schwingroder der Marke Bielefeld gekauft, dieser passt auch super an meinen D25.2
Der Hersteller wird wohl die Firma Kuxmann aus Bielefeld sein, die "Marke Bielefeld" gibt es in der Form nicht.
Da ich auf 2500 Quadratmetern jedes Jahr sechs verschiedene Roder aller Bauarten einsetze, kann ich da einen ganz guten Überblick geben:
Schleuderroder, durchaus auch mit Bodenantrieb, sind einfach und robust. Die Wurfweite ist stark proportional zur Fahrgeschwindigkeit. Bei Sandboden ist es nicht so schwierig die Kartoffeln heraus zu kriegen, da reicht der erste Gang vollkommen. Und dann liegen die Kartoffeln nicht breiter als 1m gestreut. Mit beschädigten Schalen hatten wir noch nie ein Problem bei einem Rodetermin im September. Wer die Kartoffeln im dritten Gang zehn Meter weit schießt mag da wohl eher Probleme mit haben, bei bedachtem Einsatz ist das kein Problem. Wobei die Schalen natürlich auch je nach Sorte unterschiedlich empfindlich sind.
Schwingsiebroder ist besser handhabbar und vor allem schon als Vorratsroder einzuordnen. Das heißt du kannst mehrere Reihen auf Vorrat roden, ohne dass du die vorherige Reihe wieder mit Erde bewirfst. Dies ist der wesentliche Nachteil der Schleuderroder. Sammeln musst du bei beiden Systemen.
Beim Schwingsiebroder sind die Lager der Schwinghebel auf der Kurbelwelle naturgemäß am stärksten von Verschleiß betroffen, hier gilt es auf Spielfreiheit zu achten.
Ein Siebkettenroder wie beispielsweise der Lanz VR1 ist äußerst robust, bei allen Siebketten gilt es auf den Verschleiß von Ketten und Kettenrädern zu achten. Manch alter Roder ist da komplett zahnlos und daher auch ein Fall für eine umfangreiche Kur, soweit man überhaupt noch Teile kriegt. Bei einer Kette mit Leder- bzw. Geweberiemen gibt es halt noch eine weitere Altersgrenze, ab der die reißen.
Der Samro, in Deutschland von Niemeyer vertrieben, ist ansich ein dankbarer Roder mit wenigen Verschleißteilen. Lediglich die Kettenräder sind auch dort gern mal verschlissen, ebenso der Krautschläger und die Lager der Walzen unter der Verlesekette. Trotz Krautschläger hat der Samro zudem massive Probleme bei Kartoffelkraut und Unkräutern, das Rodeschar und die Hubtrommel setzen sich selbst bei feinem Sand dann schnell mit Kraut zu. Vorheriges Mulchen des Krautes ist beinahe Pflicht!
Die anderen Vollernter haben halt dieselben Verschleißproblematiken an Lagern und Ketten wie die zuvor genannten Typen. Mit Absackstand erspart man sich zwar das Sammeln, so ein Sack kann aber je nach Ertrag auch schnell voll sein. Wenn man zum Wechseln der Säcke jedes Mal vom Schlepper muss, nervts auch irgendwann. Und wie Florian schon schrieb: Bei manchen Verlesebändern läuft die Ernte automatisch in die Säcke und man muss die Steine heraus sammeln, bei anderen läuft die Ernte automatisch in die Steintonne und man muss die Kartoffeln heraus sammeln und auf das zum Bunker oder Sack führende Band legen. Allerspätestens da hört es dann auf mit der Einmann-Bedienung
Ein Samro-Roder wiegt geschätzt maximal eine halbe Tonne, so ein Hassia mit Kraut-, Verleseband und Bunker kommt schon eher in Richtung einer Tonne. Einen Hagedorn Wisent mit Kraut- und Verleseband sowie Absackstand, der direkte Vorgänger des Hassia KRB und nur etwas größer als ein Samro, kann von einem 60 PS-Schlepper mit Frontlader noch gehoben werden. Damit dürfte er maximal 700 kg haben.
Zur Spurweite: Die Roder haben allesamt verstellbare Achsen, um sie auf unterschiedliche Reihenweiten einstellen zu können, damit dir kein Rad auf dem Damm läuft.
MfG
Fabian