Umrüstung meiner mechanischen Forstseilwinde auf Funk

Diskutiere Umrüstung meiner mechanischen Forstseilwinde auf Funk im Forum Holzverarbeitung im Bereich die tägliche Arbeit - Hallo Deutzfreunde, ich hatte mir schon immer eine Funksteuerung an meiner 3 to Winde gewünscht. Aber diese Winden werden ja nur mechanisch über...
Deutzbär

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Hallo Kollegen,

aufgrund der Witterung / Kälte wurde auch das letzens von mir eingefüllte Hydrauliköl HLP 22 dick und die Winde war nicht mehr so reaktionsfreudig bei der Bedienung. Deshalb habe ich letztens wieder das Öl gewechselt, nun ist HLPD 10 drin.

Was soll ich sagen, die Zylinder schnalzen nur so raus, die hydraulische Bewegungsträgheit ist überhaupt nicht mehr bemerkbar.

Aber mein Manometer zeigte immer noch einen sehr langsamen Druckaufbau an, obwohl die Zylinder megaschnell sind.

Des Rätsels Lösung: Die Glyzerin gefüllten Manometer werden bei der Kälte auch träge. Denn beim Entspannen der Hydraulik müsste der Druck ja schlagartig zusammenbrechen. Das zeigte der Manometer aber so nicht an. Also kam ich auf die Lösung. Die Hydraulik arbeitet mit dem HLPD 10 super, nur der Manometer blickt es nicht.

Meine Frage hier an die Fachmänner: Gibt es spezielle Hydraulikmanometer bis 60 bar, die sich von der Temperatur nicht beeinflußen lassen?

Ich bitte um zahlreiche Antworten!

MfG

Stefan Deutzbär
 
passer montanus

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Hallo Stefan,

bist Du sicher, dass nach dem Ölwechsel keine
Luftpolster vorhanden sind?

Dieses gilt auch für die Trennflüssigkeit Glyzerin.
Wir habe sogenannte Bartonzellen (Durchflußmessung Schweröl)
wie bei einem "Einlauf" von unten mit Glyzerin gefüllt um keine
Luftpolster zu bekommen.

Viel Erfolg
Gruß PM
 
Deutzbär

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Hallo Passer,

Luftblasen sind keine drin, die gesamte Anlage läuft ohne Verzögerung. Auch der Zylinder, der fürs Einkuppeln zuständig ist, bringt sofort den vollen Anpressdruck. Kurz gesagt, die ganze Hydraulik läuft einwandfrei, lediglich der Manometer "eilt" hinterher. Sowohl beim Druckaufbau die Druckabbau.

Ich habe in meinem früheren Berufsleben oft mit hydraulischen Anlagen zu tun gehabt. Wenn mal Luft im System war, dann hatte sich die Anlage schwer getan beim Druckaufbau, bzw. beim Ausführen der mechanischen Arbeit, die der Zylinder verrichten sollte. Aber der Druckabbau ging auch dann schlagartig, bzw im Zehntelsekunden Bereich.

Bei meinem Manometer geschieht der Druckabbau von 30 bar auf 0 in DREIßIG SEKUNDEN. Wogegen der Zylinder in max. einer halben Sekunde in Grundstellung zurückgefahren ist.

Ich bin mir sicher, dass der Manometer mit der Kälte nicht umgehen kann.

Vielleicht sollte ich stattdessen einen Thermometer dranmachen? :D

Dann weiß ich wenigstens, wie kalt das Öl ist.

Stefan Deutzbärle
 
voepi

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Hallo Deutzbär,
wärm doch einfach mal das Manometer an, wenn es dann auch nicht schneller reagiert, ist es wahrscheinlich defekt, wenn doch, weißt Du wenigstens, dass es am Glyzerin liegt.
 
Deutzbär

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Hallo Voepi,

das war DER Denkanstoss, dass ich da nicht selber drauf gekommen bin.

Dank dir, werde ich demnächst mal ausprobieren, heute nicht mehr und morgen auch nicht, sonst kriegt meine Nachbarschaft das Kotzen. Die maulen eh immer, wenn ich meine Emma laufen lasse.

Grüßle Stefan Deutzbärle
 
Deutzbär

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Hallo Gemeinde,

ich habe heute mal Voepi´s Tipp ausprobiert und siehe da: Es ist wirklich der Manometer, durch das Glyzerin oder sonst was ist der Dinger zu lahm.

Nach 3 Minuten gutem Zureden mit der Heißluftpistole ist der Zeiger nur so rumgeschnalzt.

Dann muß ich mir wohl doch einen anderen Manometer besorgen.

Weiß hier jemand, welche Manometer für tiefe Temperaturen geeignet sind? Ist es nur die Glyzerinfüllung die den Manometer so lahmarschig werden lässt?

Arbeitsbereich 0 - 60 bar sollten es sein.

Grüßle Stefan Deutzbär

Ganz besonderen Dank an Voepi

Und von hier noch einen lieben Gruß an Klaus5006 und seine Holzkumpels!!!
 
Klaus D5006

Klaus D5006

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Hallo Stefan,

herzlichen Dank für deinen lieben Gruß, ich werde ihn ausrichten.

Gruß Klaus
 
Deutzbär

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Hallo ihr treuen Deutz-Recken,

ich habe heute einen anderen Manometer verbaut, ohne Glyzerinfüllung.

Problem erkannt, Problem gebannt.

Der Druckaufbau, wenn der Zylinder in Endanschlag fährt, ist in Sekundenbruchteilen vollzogen, ebenso bei der Druckentlastung.
Einziges Problemchen ist, dass der Zeiger stark zittert. Ich vermute mal, dass das Manometer die Sache nicht lange mitmacht. Aber egal, es war nicht teuer (10 doitsche Oironen) und ich weiß jetzt definitiv, dass die Umrüstung meiner Winde wirklich geklappt hat.

Kennt sich jemand mit Manometern aus? Gibt es temperaturbeständige Manometer, die eine Flüssigkeitsfüllung als Dämpfung haben? Bei den Profiwinden sind ja auch Manometer dran. Wie ist es bei den fertigen Hydraulikwinden? Wie verhalten sich da die Manometer?

Auch das von mir eingefüllte Hydrauliköl HLPD 10 bewährt sich gut. Ich habe praktisch keine Zeitverluste bei den Zylindern, wenn diese ihre Arbeit verrichten.

Grüßle Stefan Deutzbär
 
B

Bär

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Hallo Stefan,

Du mußt doch nicht ständig den Druck ablesen.

Also schraub doch einen Kugelhahn dazwischen.

Oder aber einen Nippel an den Manometer und an die Winde eine Kupplung. Bei Bedarf aufstecken.

Positiver Nebenefekt, Du kannst an jedem Schlepper den Hydraulikdruck messen am Kipperventil.
Voraussetzung der Manometer muß schon 180 bar aushalten.

Gruß Stefan
 
Deutzbär

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Hallo Namensvetter (Stefan (Deutz)Bär)

der Druck, den der Manometer anzeigt, ist nicht ganz so unwichtig. Klar hänge ich nicht ständig am Manometer, aber ab und an ein Blick drauf ist kein Schaden. Wenn der Druck nämlich nicht stimmt, ist entweder Ruckzuck der Kupplungsbelag überm Jordan, oder die Kupplung kuppelt bei Überlast nicht aus. Und im Landtreff habe ich von einem Umbau gelesen, ähnlich dem meinem. Der hat sich durch stetigen Überdruck die Seilspule kaputt gedrückt.

Und das alles soll mir nicht passieren.

Wie bei einem Öldruckschalter, keiner will ihn betätigt wissen, aber jeder ist froh, dass er da ist.

Grüßle Namensvetter.
 
Deutzbär

Deutzbär

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Hallo Deutzrücker und Holzfahrer,

da ich mir vor zwei Wochen das Schlüsselbein gebrochen habe, hat mein Nachbar freundlicherweise mit meinem Schlepper mein Brennholz aus dem Wald gezogen. Er ist jetzt seit Dienstag im Wald und arbeitet mit meiner Funkwinde. Ich habe ihm ausdrücklich gesagt, dass er mit der Winde und vor allem dem Funk vorsichtig sein soll.

1. Er kam jeden Abend gesund heim.

2. Er sagte, dass er beim Funk keinerlei Beeinträchtigungen festgestellt hat.

Er erzählte, dass gleichzeitig zwei weitere Funkwinden neben ihm gearbeitet haben. Es habe aber keine funktechnische Beeinflussungen gegeben.
Ganz im Gegenteil, als er meinen Schlepper mit der Funksteuerung gestartet und gestoppt hat, kamen die "Profirücker" und haben sich die Winde mal genauer angeschaut. Diese sagten, dass zwischen meiner und einer gekauften Winde außer beim "ungewöhnlichen Aufbau" keine Unterschiede erkennbar seien. Auch die Funkbedienung wäre genauso wie bei den Profifunksteuerungen.

Das ging mir dann runter Öl, als es mir mein Nachbar erzählte. Heute bin ich mit ihm mitgefahren und habe ihm zugeschaut. Was soll ich sagen, meine Winde schlägt sich tapfer. 3 Tonnen Zugleistung sind nicht zu verachten, und von der Bedienbarkeit kommt mein Nachbar gut zurecht.

Ach ja, ich habe auch die "Profiwinden" gesehen, die eine ist eine Tajfun an einem MF, und der andere ist ein Rücketraktor mit einer Doppelwinde, ich glaube ein JCB oder so.


Mein Schlußresümee: Der Funk ist zuverlässig, die Winde zieht gut, keinerlei technische Störungen. So soll es bleiben!!

Viele liebe Grüße

Stefan Deutzbär
 
Deutzbär

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Hallo Kollegen,

nachdem mein Nachbar mir mit meiner Emma das Holz rausgeholt hat, habe ich heute bemerkt, dass der Bolzen, der den Oberlenker mit dem Traktor verbindet, verbogen ist. Klar, das ist auf Lastziehen der Winde zurückzuführen.

Um es mal genau zu beschreiben:

Dieser Bolzen steckt in dem U-Profil unter dem Traktorsitz. Da dieses U-Profil aber wesentlich breiter ist, als das Oberlenkerauge, sitzen zwei Hülsen links und rechts zwischen Oberlenker und U-Profil. Meiner Meinung nach ist es mechanisch betrachtet völlig normal, dass sich dieser Bolzen verbiegt. Dieser Bolzen scheint auch nur aus "normalem" Stahl zu sein.

Habt Ihr dasselbe Problem? Wie kann man dieses Problem in den Griff bekommen? Ich dachte da an einen gehärteten Bolzen. Oder ein breites Oberlenkerauge. Oder, oder, oder.

Hat jemand einen Vorschlag, oder eine Lösung für das Problem?
Denn wenn der Bolzen erstmal richtig krumm ist, geht der nur noch mit der Flex raus.

Schonmal besten Dank im Voraus.

Stefan Deutzbär
 
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Frieda

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Hallo, also ich würde zwei passgenaue Hülsen drehen, die die Räume zwischen Auge und U- Profil knirsch ausfüllen und mir im Anschluß nen Bolzen drehen der auf einer Seite nen Bund und auf der anderen ein z.B. M 16 Gewinde hat.
Anschließend den Bolzen die Hülsen und den Oberlenker richtig mit dem U-Profil verschrauben, ich denke dann hast Du Ruhe.
Von nem gehärteten Bolzen würde ich in deinem Fall dringend wegen der Bruchgefahr abraten.

Schöne Grüße aus dem Harz

Heiko
 
Agrostar6.61

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Hallo Deutzbär,

das mit dem gehärteten Bolzen, würde ich bleiben lassen.
Man härtet ein Werkstück, oder in deinem Fall den Bolzen, damit er verschleißfest, also härter wird. Durch das Härten wird er aber auch spröde. Harte Metallteile sind auf Zugbeanspruching nicht geeignet. Sie sollen widerstandsfähiger auf Härte und Abrieb werden, aber nicht auf Zug.

Nimm doch ein Stück X210Cr12 als Rundmaterial, der Stahl ist von sich aus schon härter als normale stähle, aber auch zäh genug um die Spannung gut wegzustecken.

Falls du das nirgendwo findest oder mehr Infos brauchst einfach ne PN an mich, dann regeln wir das =)

Grüße von der schwäbischen Alb
 
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Deutzbär

Deutzbär

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Hallo Freunde,

danke für die Beiträge, "gehärteter" Bolzen war wohl nicht der richtige Ausdruck von mir. Ich wollte auf "härter" als St 37 hinaus.

@ Agrostar: Könntest du so einen Bolzen in der Stahlsorte besorgen?


MfG Stefan Deutzbär
 
Agrostar6.61

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Hallo Deutzbär,

klar kann ich das, sagst mir die Maße per PN und ich stelle dir einen her. Bei Bedarf kann ich ihn dann auf XH7 Rundschleifen.

Grüße von der schwäbischen Alb
 
S

Schlepperfritz

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Hallo Stefan Deutzbär,

schönen und durchdachten Umbau hast Du da bewerkstelligt. Respekt.
Könntest doch "in Serie" umbauen, die Krpan-Winden sind doch alle fast gleich. Meine 5-t Uniforest schaut bis auf die Farbe genauso aus wie Deine.

Gruß
Schlepperfritz
 
Deutzbär

Deutzbär

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Hallo Schlepperfritz,

darüber habe ich schonmal nachgedacht.

Ich bin aber davon weggekommen, weil ich dann als Hersteller voll haftbar wäre. Und wenn es wirklich mal zum Personenschaden, evtl. mit Todesfolge kommt, dann ist meistens das schwächste Glied der Dumme. Ob dieses schwächste Glied Schuld hat, interessiert nicht, es geht ums Geld!
Mir ging es hier um die Vorstellung meines Umbaus, "seht her, das kann man so machen, wer will, kann es auch nachbauen". So hart es klingt, was ich gemacht habe, ist eine Bastelei. Eine Gute, wie ich finde, aber eben nix aus einer Werkstatt, so mit Garantie uns so.

Aber ich denke, wer es nachbauen will, kann das mit dieser Anleitung gut machen!

Grüßle Deutzbär
 
S

Schlepperfritz

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Bastlerei ja, aber eine saubere!
Mit der Haftung hast du leider Recht, wir haben hier leider fast amerikanische Verhältnisse.

Mach weiter so und berichte bitte auch regelmäßig von deinen Erfahrungen!

Gruß
Schlepperfritz
 
Thema: Umrüstung meiner mechanischen Forstseilwinde auf Funk
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