Schlechte Bremswirkung der Trommelbremsen bei trockenem Wetter.

Diskutiere Schlechte Bremswirkung der Trommelbremsen bei trockenem Wetter. im Forum Bremsen im Bereich Allgemeine technische Fragen - Moin Deutz Fahrer, seit vielen Jahren ärgere ich mich über die Wirksamkeit der Trommelbremsen "Perrot-Bremse 300*50" an meinem F2L 612/5-NK bei...
Goetz

Goetz

Beiträge
449
Likes
236
Moin Deutz Fahrer,

seit vielen Jahren ärgere ich mich über die Wirksamkeit der Trommelbremsen "Perrot-Bremse 300*50" an meinem F2L 612/5-NK bei trockenem Wetter. Ist das Wetter hingegen feucht oder sogar regnerisch, dann ist die Bremswirkung ganz wunderbar. Sogar ein Blockieren der Räder ist dann möglich.
Vor ca. 25 Jahren hatte ich die Hinterachslager, Wellendichtringe und die verölten Bremsbeläge ersetzt. Anfangs brauchte ich das Bremspedal nur antippen, um ein ordentliches Bremsergebnis zu erzielen. Leider hielt der Zustand nicht sehr lange an. Der LAMA meines Vertrauens riet mir, die Bremsbeläge rautenförmig mit einer Eisensäge einzuritzen, dadurch würde das Problem behoben. Das brachte jedoch keine Veränderung.
Ich hatte anlässlich der anstehenden Fahrten mit dem Bootstrailer die Räder und Bremstrommeln abgenommen, um zu überprüfen, ob die Bremsbeläge möglicherweise wieder verölt sind. Das ist nicht der Fall, alles ist sauber und trocken. Die Bremsbeläge sehen hellbeige aus (bestimmt noch Asbest), nur an den Reibflächen sind sie metallisch grau geworden. Mit einer breiten Schleifpapierfeile habe ich ausschließlich die grauen gewordenen Stellen vorsichtig entfernt, so dass die an den Trommeln anliegenden Flächen immer größer werden. Die Bremstrommeln habe ich noch mit reichlich Bremsenreiniger sauber gemacht, und alles wieder zusammengeschraubt. Das Bremsgestänge habe ich so eingestellt, dass der Leerweg am Pedal ca. 1 cm beträgt. Eigentlich sollte die Bremse jetzt perfekt arbeiten, tut sie aber nicht wirklich.
Wer weiß Rat?
 

Anhänge

  • 4211-15798-1-PB.pdf
    3,5 MB · Aufrufe: 140
  • AbdichtungBremswellenlageramHalbschalengetriebe.pdf
    557,7 KB · Aufrufe: 113
Pumpe

Pumpe

Beiträge
4.327
Likes
1.451
Hallo Götz,

eine direkte Antwort auf dein Problem hab ich nicht parat....jedoch interessiert mich das Thema schon.
Du schreibst das du dich "seit vielen Jahren" ärgerst. D.h. die Beläge sind schon viele Jahre alt.......wenn ich das richtig deute (...)
Ich sag mal... wenn die ganze Einstellerei OK ist und die sonstige Peripherie auch stimmt,
schmeiss die alten Beläge doch runter und lass dir neue aufnieten.
Es ist schliesslich nicht ausgeschlossen, das es in Sachen Bremsbelägen auch faule Serien geben könnte die irgendwann Ärger machen (?)
Die Trommeln evtl. noch 1 oder 2 Zehntel mm ausgedreht.....dann dürfte Ruhe sein wage ich jetzt mal zu sagen.

Bin gespannt wie es weitergeht.

Gruss Andreas
 
Goetz

Goetz

Threadstarter
Beiträge
449
Likes
236
Ich sag mal... wenn die ganze Einstellerei OK ist und die sonstige Peripherie auch stimmt,
schmeiss die alten Beläge doch runter und lass dir neue aufnieten.
Es ist schliesslich nicht ausgeschlossen, das es in Sachen Bremsbelägen auch faule Serien geben könnte die irgendwann Ärger machen (?)
Moin Andreas,

das wäre natürlich eine Möglichkeit. Mir ist aufgefallen, dass die Bremsbeläge, die man auf den meisten Fotos im Forum sieht, grau sind https://www.deutzforum.de/attachments/img_1266-jpeg.197489/, und nicht wie bei mir hellbeige. Gibt es einen Lieferantentipp, wo man die richtigen Beläge bekommt?
 
Pumpe

Pumpe

Beiträge
4.327
Likes
1.451
Hallo ,
Die besorgt dir jeder gute Deutz-Lama oder zb als Händler im Net Traktoren-Segger.
Gruß Andreas
 
Zettelmeyer38

Zettelmeyer38

Beiträge
157
Likes
35
Nabend Goetz,

du schreibst: Vor ca. 25 Jahren hatte ich die Hinterachslager, Wellendichtringe und die verölten Bremsbeläge ersetzt.

Ich befürchte deine Bremsbeläge sind einfach zu alt um noch die optimale Bremsleistung zu erziehlen. Ich habe einen Zettelmeyer L501, der hat die baugleiche Trommelbremse verbaut.
Der Vorbesitzer hatte vor einigen Jahren neue Beläge aufkleben lassen. Ich habe einiges versucht, aufrauhen mit grobem Schleifpapier usw... hat alles nix gebracht.
Letztlich habe ich mir Meterware bei Delegro bestellt und selber neu aufgenietet.
Danach alles wieder schick.

Gruß Rainer
 
Obrschwob

Obrschwob

Beiträge
5.957
Likes
3.312
Hallo Götz,

ich habe diese Beläge von Hand aufgenietet:
Satz Fußbremsbeläge Ø300x50 Deutz D25/D30 F2L612 F2L712

Der bremst auf Teer bis zum Blockieren. Der kurze Belag ist der auflaufende, der lange der ablaufende. Die Originale sind bei den kurzen Belägen um eine Lochreihe kürzer.

Trommel sauber auswaschen mit Bremsenreiniger, Gestänge korrekt einstellen. Dann wirst du dich wundern...

Für das Handbremsband:
Satz Handbremsbeläge Deutz D25 F2L612 F2L712

Mit dem richtigen Nietendöpper, einer 3. und evtl. 4. Hand sowie der richtigen Niet-Unterlage im Schraubstock klappt das ohne geplatzte Nietköpfe. Müßte die Bilder dazu raussuchen.

Griaßle
Martin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Norbert Spiegel

Norbert Spiegel

Beiträge
2.082
Likes
404
Fakt ist das diese Bremse nicht das gelbe vom Ei ist. Bedarf genauer Beobachtung und die Bremswirkung lässt relativ schnell nach im Vergleich zur D40.2 Bremse. Mach sie neu und du wirst froh sein.
Gruß
 
Barny

Barny

Beiträge
536
Likes
131
Hallo zusammen,
Verabschiedet euch mal von genieteten Bremsbelägen.
Das ist alter Zopf.
Besonders von den neuen Belägen ohne Asbest
Lasse neue Bremsbeläge aufkleben und auf den genauen Durchmesser der Trommel rundschleifen
So dass die Beläge an der gesamten Trommel anliegen
Gruß Bernd
(ehemaliger Produktionsleiter der Fa. Bremstechnik)
 
F

FahrM66Tfan

Beiträge
1.133
Likes
314
Guten Morgen,

Ich niete die Beläge auf und das bremst wunderbar. Hat damit demnach überhaupt nichts zu tun.

Wichtig ist, dass bei der Perrot Bremse die Grundeinstellung richtig ist. Wie man die kontrolliert und einstellt, sollte in jeder Betriebssanleitung stehen.

Friedrich
 
Obrschwob

Obrschwob

Beiträge
5.957
Likes
3.312
Egal, wie man es macht, es müssen alle Parameter stimmen, damit die Bremse ihren Dienst erfüllt.

Mir sind allerdings geklebte Beläge schon vom Belagsträger abgefallen (Opel Omega). Das ist nicht lustig. Bei genieteten ist das eher weniger möglich.
Mich würde Bernd's Erfahrung dazu schon interessieren.

Griaßle
Martin
 
Barny

Barny

Beiträge
536
Likes
131
Hallo Martin,
Da hast du eine schlechte Verarbeitung /Werkstatt erwischt.
Vielleicht wurde "Pattex " verwendet
Zu den Bremsbelägen neu und alt (Asbest) könnte ich einen Roman schreiben
Da ich in der Übergangszeit mit dem Problem in unserer Firma beschäftigt war, und mit ATE Frankfurt öfters Kontakt hatte. (lehrgänge)
Fest steht: Gute Ware, gute Verarbeitung, dann nur noch kleben.
Übrigends: die Fa Kramer hat in den 1960er Jahren bei verschiedene Typen schon geklebt.

Gruß Bernd
 

Anhänge

  • Bremsbacken3.JPG
    Bremsbacken3.JPG
    323,9 KB · Aufrufe: 97
Obrschwob

Obrschwob

Beiträge
5.957
Likes
3.312
Hallo Bernd,
danke! Nun diese Bremsbeläge waren OEM, original von Opel! Dem Fachmann widerspreche ich aber sicher nicht. Auch die OEM-Zulieferer können mal Ausschuß produzieren.
Nun denn, meine sind genietet und bremsen sehr gut. Wenn die getauscht werden müssen, dann sehen wir weiter.
Bin gespannt, wie Götz SEINE Entscheidung dann treffen wird.

Griaßle
Martin
 
Pumpe

Pumpe

Beiträge
4.327
Likes
1.451
Hallo in die Runde,
ich denk....wenn man "am laufenden Band" Beläge wechseln muss ist Kleben eine Option.
Im Oldtimer-Hobbybereich werden Bremsbeläge erneuert und halten dann Jaaaahre und überleben meist den Nieter der sie genietet hat.
Zumal im Hobbybereich, je nach Qualifikation, viel Wert auf Selbermachen gelegt wird.

Was anderes wäre das bei evtl. Bussen oder LKW die in ihrem Betriebsleben mehrere Mio. KM abspulen......und die haben eh keine Trommeln mehr.
Persönlich ist mir eine Niete die ich SEHE lieber als was geklebtes. Kann auch ein Vorurteil sein...........

Gruss Andreas
 
Goetz

Goetz

Threadstarter
Beiträge
449
Likes
236
Hallo Bernd,
danke! Nun diese Bremsbeläge waren OEM, original von Opel! Dem Fachmann widerspreche ich aber sicher nicht. Auch die OEM-Zulieferer können mal Ausschuß produzieren.
Nun denn, meine sind genietet und bremsen sehr gut. Wenn die getauscht werden müssen, dann sehen wir weiter.
Bin gespannt, wie Götz SEINE Entscheidung dann treffen wird.

Griaßle
Martin
Moin Deutz Fahrer,

vielen Dank für Eure zahlreichen Antworten. So wie ich das sehe, komme ich um neue Bremsbeläge nicht herum.
Am kommende Wochenende bin ich erstmal mit Fahren dran, denn mein Schiff kommt Freitag aus dem Wasser. Die Touren werde ich noch mit den alten Belägen fahren.
Ich frage die neuen Bremsbeläge bei meinem LAMA an, und wenn der mir den Bart abnehmen will, kaufe ich sie für ca. € 75,-- im Netz.
Ich werde die neuen Beläge auf jeden Fall aufnieten. Das geht ganz einfach, denn das habe ich ja schon mal gemacht.
Wann sollte man Bremstrommeln eigentlich ausdrehen lassen? Meine sind zwar nicht 100% eben, haben aber auch keine Riefen und keine Kanten.
 
Norbert Spiegel

Norbert Spiegel

Beiträge
2.082
Likes
404
Bei meinem Mockik waren auch geklebte drinnen.
Da hat sich dann einer gelöst während der Fahrt. Da hab ich mich tierisch auf den Kräppel gelegt. Zum Glück nur Sachschaden und Tapete verkratzt.
Ich bin da lieber beim Mieten.
Das Mockik ist Bj. 1976 und die Geschichte ist 40 Jahre her.
Bei den Alten Tecken ist glaube ich Nieten besser und sinnvoller.
Gruß
 
A

agp8x

Beiträge
117
Likes
70
Was anderes wäre das bei evtl. Bussen oder LKW die in ihrem Betriebsleben mehrere Mio. KM abspulen
Grundsätzlich ist es dem Fußgänger auf dem Zebrastreifen egal ob ihn ein Bus auf dem millionsten oder ein Schlepper auf den fünften Kilometer im Jahr erwischt.
Was eher ein Argument ist, wäre die Geschwindigkeit. Wichtiger: Viele Schlepper wurden mit genieteten Belägen als Erstausstattung typisiert. Tragen die heutigen Beläge die passenden Prüfzeichen spricht nichts gegen eine fachgerechte Nietung. Genauso wie eine moderne Klebung in fachgerechter Ausführung auch ein sicheres Ergebnis produzieren kann.
Ich habe aber auch schon zeitgenössische Kundendienstmitteilungen gesehen, dass "ab sofort" Beläge zusätzlich zu verkleben sind.

Bleibt sicher da draußen,
Clemens
 
Maxthomas2001

Maxthomas2001

Beiträge
147
Likes
66
Guten Morgen,
Spricht eurer Meinung was dagegen, wenn man Beläge nietet und zusätzlich verklebt?
Und kann jemand einen kleber empfehlen?
Grüße, Thomas
 
D6006A

D6006A

Beiträge
979
Likes
398
Moin,
ich habe noch nicht gehört, das man Beläge selbst kleben kann. Die Werkstatt schick die ein und kommen fertig wieder. Vermutlich braucht man spezielle Maschinen um die Beläge vernünftig anpressen zu können. Wirklich wissen tue ich es aber nicht.
Gruß
Frank
 
Lausbua

Lausbua

Beiträge
2.237
Likes
2.377
Servus miteinander,

also die Diskussion geht m.M. ein bisserl aneinander vorbei. Klar dürfte doch eigentlich sein, dass heutzutage keine vernünftige Werkstatt mehr Beläge aufnietet. Sogar mein kleiner LaMa schickt die heute weg und lässt aufkleben. Auch er sagt, dass das Stand der Technik ist und für den Kunden günstiger.

Nachdem es aber genug Leute mit (meist) ausreichend handwerklichem Geschick und der Einstellung 'ich will es aber selber machen (weil es dadurch billiger ist, schneller geht und früher war sowieso alles besser)' gibt, werden diese die Beläge weiterhin aufnieten. Spricht doch auch nichts dagegen.
Für mich ist somit 'kleben oder nieten' keine Frage was besser oder schlechter ist, sondern Einstellungssache.

Wichtig ist aber, dass die neuen Beläge vernünftig an der Trommel anliegen. Ich habe hier schon oft gelesen, dass erst nach dem ausdrehen der Trommeln wieder eine gute Bremswirkung erzielt wird.

LG Emanuel
 
Thema: Schlechte Bremswirkung der Trommelbremsen bei trockenem Wetter.
Oben