Hallo,
hier nun der Einsatzbericht zum Ersteinsatz des Grubbers auf den ersten 5 ha. Nachdem nun endlich in diesem ausgesprochen nassen Frühjahr der Boden unter der aufstehenden Zwischenfrucht abgetrocknet war, konnte nun gegrubbert werden.
Gleich vorweg – der 82er Deutz kommt bei der bisherigen Einstellung und Arbeitstiefe prima mit dem Grubber klar. Gezogen hat der DX den Grubber in M4 (bei flacher Einstellung). Tiefer habe ich auch probiert, dann muß ich aber auf S1 zurückgehen.
Und - sinnvoll von Landsberg geplant - läßt sich der Dreipunktbock in zwei Positionen einstellen. Für den DX mit seinen langen Unterlenkern muß der Dreipunktbock in vorderster Stellung stehen - also vier Schrauben lösen und die neue vordere Position einstellen - und die Schrauben wieder nach Drehmoment anziehen
Den Landsberg Synkro 3000 Grubber habe ich zunächst so eingesetzt, wie Michael es empfohlen hat, mit der Stellung der Grubberstiele in der normalen Position (mittleres Loch der Scherschraube) – zur Info, die Schare lassen sich im Anstellwinkel in drei Positionen einstellen:
> Mittleres Loch der Scherschraube = normale Position,
> vorderes Loch der Scherschraube = flache Einstellung der Schare,
> hintere Einstellung der Scherschraube = steile Stellungder Schare, z.B. bei besonders trockenen Bodenverhältnissen, wenn der Grubber nur schwer in den Boden zieht.
Und prima - mein Landsberg Flügelschargrubber hat die Flügelschar-Flachschare für ganz ganz flaches Arbeiten! (siehe Bild).
Diese mittler (=normale) Einstellung hatte mir jetzt im Frühjahr aber nicht zugesagt, denn ich wollte ja sehr flach grubbern, exakt 6 cm tief. Bei dieser mittleren Einstellung der Scherschraube war mir aber das Bodenrelief im Untergrund auf der Bearbeitungstiefe aber zu wellig, weil die Doppelherzschare dann tiefer arbeiten als die Flügel-Flachschare. Also nach einer Hoch- und Runterfahrt die Scherschrauben umgesteckt, so dass sie jetzt in der vorderen Position sind und die Schare eine flache Einstellung haben. Damit lässt sich dann wirklich extrem flach arbeiten – wie gewünscht. Ich hätte nicht gedacht, dass mit einem Grubber wirklich so flach gearbeitet werden kann. Der Boden wird in 6 cm Tiefe exakt durchschnitten (die Landsberg Flügel-Flachschare sind auch extrem scharf – also Vorsicht mit den Beinen bei der Verstellung der Scherschrauben)
Ziel dieser flachen Bearbeitung ist es, die aus dem Rettich herauswachsenden Ölrettichpflanzen von ihrem Wurzelsystem abzuschneiden. Zweites Ziel dieser flachen Bearbeitung ist es, möglichst viele Unkräutersamen und ggf. auch Senf- bzw. Ölrettichsamen zum Auflaufen zu bringen, was ja ein Vorteil des Einbaues einer Sommerung in die Fruchtfolge ist.
Und – der Grubber hat nicht ein einziges mal zugesessen, obwohl der Senf recht lang aufstehend war.
Um festzustellen wie unterschiedlich die Einarbeitung de Zwischenfrucht bei dieser flachen Bearbeitung ist, hatte ich die Hälfte der Fläche einen Tag vor dem Grubbern mit der Camebridgewalze bearbeitet. Ergebnis: bei dieser extrem Flachen Einstellung des Grubbers die Einarbeitung der Stängel besser, wenn vor dem Grubbern die Zwischenfrucht mit einer schweren Camebridgewalze niedergewalzt worden ist – dann spleizen die Stängel sehr gut auf und die Walze hat viele Stängel filettiert. Dann kann der Grubber diese besser einarbeiten als es bei den doch recht langen Senfstängeln (ohne Walzenstrich) möglich ist.
Und noch eine Erkenntnis: die Hohlscheiben des Landsberg Flügelschargrubbers arbeiten extrem besser als die Streichschienen des Rabe Grubbers. Das ist – entgegen Michaels Angaben – ein ganz eklatant deutlicher Unterschied zugunsten der Hohlscheiben. Meine Meinung: nie wieder Zustreichschienen!
Auch ebnen die Hohlscheiben viel viel besser ein als die Zustreichschienen und verteilen dick aufstehende Zwischenfruchtnester auch viel besser als die Zustreicher des Rabe Grubbers.
Auch schön, dass durch die vielen Verstellmöglichkeiten an den Tragarmen der Rotopackwalze die ideale Einstellung der Rotopackwalze zu den vorlaufenden Hohlscheiben gefunden werden kann. Die Rotorpackwalze war schon bei meinem Grubber optimal weit hinter den Hohlscheiben eingestellt, dass die Hohlscheiben keine Erde bzw. Pflanzenreste auf die Rotopackwalze wirfen.
Und die Landsberg Rotopack-Doppelwalze – da hat Michael nicht untertrieben – extrem super Arbeitsergebnis. Die rackert durch den Boden als „gebe es kein Morgen mehr“. Die fetzt alles klein – klasse. Da hat Landsberg (damals) was ganz feines entwickelt - und Pöttinger kann sich nun darüber freuen.
Auch bei einer ganz nassen Stelle im Acker (die Drainage ist dort defekt und 600 qm standen zwei Tage vor dem Grubbern noch unter Wasser) hat die Walze super gearbeitet, denn auch der ganz nasse Tonboden kann der Walze nichts anhaben – und da freut sich der Fahrer, dass der Deutz Allrad mit Optitrac hat (o.k., die nasse Stelle muß ich im Sommer eh aufbaggern lassen, damit die Drainage repariert werden kann).
Und noch eine Anmerkung – verlorene Splinte findet die Walze auch – denn die werden von der Walze auf die Zinken gespießt.
Die Flächen werden jetzt in der kommenden Woche sukzessiv tiefergehend gegrubbert, so dass noch ordentlich Unkrautsamen aufkeimen kann.
Mit dem Landsberg Flügelschargrubber bin ich äußerst zufrieden – Flügel-Flachschare mit Hohlscheiben und Doppel-Rotopackwalze sind spitze!
Allerdings benötigt der (leichte) DX vorne 6 Frontgewichte, denn die Doppel-Rotopackwalze wiegt 380 kg und die hängt gut 3 m hinter dem Schlepper. Zu bemerken ist noch, dass auf der Straße auch der D 6206 den Grubber gefahrlos bewegen kann, denn der kleine 60er hat ja den „Industriefrontlader“ als Gegengewicht. Also ausheben mit dem 60er ja, aber ziehen im Acker wird mit dem 60er vermutlich nicht gehen (der hat schließlich die schmale Pflegebereifung dauerhaft montiert).
Gruß
PS
Bilder folgen, wenn ich die überspielt habe