Hallo zusammen,
in den vergangenen Jahren habe ich schon 6 Motorradtanks versiegelt und mich nun dazu entschlossen gehabt, dies auch bei unserem Knubbel durchzuführen. Die Vorgehensweise ist immer die gleiche und wenn man alles strikt beachtet, wird das Ergebnis perfekt und man hat keinen Ärger mehr mit Rost und den nach sich ziehenden Verunreinigungen die dadurch entstehen.
Zuerst benötigt man ein wenig Equipment um sich auf alles vorzubereiten.
Hierunter zähle ich folgendes auf:
- Komponente 1, bestehend aus 4 Dosen (a 415g) Tapox
- dazu 4 Dosen der Komponente 2, TX10 Härter (a 125g) (wird als Set. geliefert)
- 3 Ltr. Fedox zur vollständigen Entrostung des Tanks (nur bei Bedarf, weil Museumsreif)
- 1 Ltr. Fertan Rostumwandler
- 3 Ltr. Motorreiniger/Entfetter
- 1 Trichter
- 1 Flaschenbürste in kleiner Ausführung (zum Reinigen des Tanküberlaufs)
- Textilklebeband (ich nehme immer das schwarze von TESA)
- Je 1 Verschlußschraube a) für den Überlauf und b) für den Benzinhahn
- 1 Auffangwanne
- 1 Akkubohrmaschine mit Mixer
- 1 Paar Gummihandschuhe, Putzlappen und nen Schlitzschraubendreher
Gestartet wird damit, dass der Tank kompl. entfettet werden muß. Hierzu ist es zunächst erforderlich alle Bohrungen und Löcher zu verschließen, was natürlich "vor jedem Arbeitsgang" zu beherzigen ist, bevor der Tank befüllt wird (deshalb werde ich es in den weiteren Schritten nicht wieder erwähnen) Ich starte mit einem Schnapsglas Spüli, welches ich in den Tank gebe und diesen anschließend mit Leitungswasser bis zur Oberkante befülle. Das ganze steht dann über Nacht. Nach dem Ablassen und spülen, gebe ich die 3 Ltr. Motorreiniger hinein und lasse diesen für ca. 2-3 Std. einwirken (dazwischen immer wieder mal den Tank schwenken und kräftig schütteln damit sich alles löst) Anschließend den Tank ordentlich mit Wasser spülen bis er entfettet ist.
Als nächstes führe ich die Fedoxbehandlung durch, hierdurch wird der Tank aufgrund der chemischen Reaktion absolut blank gemacht. Die 3 Ltr. Fedox in den Tank geben und danach mit 60°C warmen Wasser bis zur Oberkante auffüllen. Das ganze dann möglichst für min. 12 Stunden reagieren lassen. Auf dem einen Foto mit dem Bezinhahn, habe ich die Lösung noch einmal mit dem Tauchsieder erhitzt und mit ein paar anderen Sachen in den Auffangbehälter gegeben. Nach der Überarbeitung glänzt alles wie neu (die Spritleitung war nicht mit drin
) Zurück zum Fedox, nach der Tankentleerung diesen auf jeden Fall wieder super gründlich mit Wasser spülen (ich habe ihn 6 x voll gemacht und vollständig abgelassen, zwischendurch immer wieder mal über- und ablaufen lassen)
Ist das getan, kommt in den noch restfeuchten Tank der Liter Fertan. Bei diesem Zeug ist Vorsicht geboten und man sollte es vermeiden irgendwo zu kleckern. Damit nix aus dem Einfüllstutzen läuft, klebe ich diesen mittels dem Tesaband ab (sorgsam abkleben, dann ist es auch dicht) Fertan einfüllen und den Tank ordenlich schwenken und schütteln bis alle Seiten von innen benetzt sind. Anschließend Tank entleeren und mit der kleinen Flaschenbürste den Überlauf reinigen. Nun das Fertan im Tank, bei molligen 20°C für min. 24 Stunden reagieren lassen!
Danach wird wieder gespült, diesmal aber so lange bis keine schwarzen Partikel mehr aus dem Tank kommen (das kontrolliert man am besten mit einem weißen Kaffeefilter) Nach dieser Prozedur ist der Tank schonend entrostet worden, er ist sauber und muss jetzt vollständig von innen abtrocknen, damit er später mit Tapox versiegelt werden kann. Die Trocknungsphase hat bei mir in der Wohnung 3 Tage gedauert
Bevor man den Tank mit Tapox angeht, sollte man sich seinen Arbeitsplatz einrichten. Ich bin dabei wie folgt vorgegangen: Kleinen Arbeitstisch bereit gestellt, wo ich den Tank später "auf dem Rücken" ablegen konnte (hierzu sind zwei kleine Kanthölzer gut, womit man den Tank rechts und links unterfüttert damit der nicht kippelt) Für eine (bis zu max. 0,4bar) Luftzufuhr gesorgt, welche für min. 3 Std. in den Tank eingebracht werden muss, damit die 2 Komponenten aushärten können, sonst ist alle Mühe umsonst gewesen! Die vier (zuvor geöffneten) Tapox und Härter Dosen, den Mixer, die Flaschenbürste, den Trichter und das Tesaband bereit gelegt, die Verschlüsse angebracht, anschließend konnte es losgehen!
Zuerst habe ich alle 4 Tapoxdosen parallel (in der eigenen Dose) gut aufgerührt bis es eine homogene Masse war, danach den Härter je Dose zugegeben und wieder parallel gründlich gemixt. Anschließend die Komponente in den Tank eingefüllt und diesen geschwenkt, geschüttelt und gedreht bis "nach meinem Empfinden" alles von innen benetzt war. Zuerst habe ich nur den Verschluss vom Benzinhahn geöffnet damit das überschüssige Tapox ablaufen konnte. Anschließend habe ich mit der kleinen Flaschenbürste den Überlauf gereinigt und das Tesaband am Stutzen entfernt. Nachdem alles Tapox restlos raus war, ruhte der Tank (mit dem Einfüllstutzen nach unten) für ca. 45 Min. (Antrocknungsphase)
Erst danach wurde bei meinem Tank für 3,5 Stunden ein Luftstrom von 0,2 bar über den Benzinhahnanschluss in den Tank eingebracht. Hierbei ist es ebenso wichtig wie erforderlich, dass der Einfüllstutzen nach unten zeigt, damit die (schweren) ausdünstenden Lösungsmittel darüber entweichen können! Nun muß er noch für 5 Tage schlußtrocknen bevor er wieder mit Kraftstoff befüllt werden darf.
Bei mir kein Problem... dauert ja alles noch ein bisl
Auf bald
Gruß Stocki