Massey Ferguson MF30 Mähdrescher

Diskutiere Massey Ferguson MF30 Mähdrescher im Forum Maschinen & Geräte im Bereich Schau-Raum - Moin Leute, am Wochenende hab ich "bissle Shopping gemacht" und meine Getreideernte modernisiert: ein kleiner Mähdrescher von MF, Typ 30 oder so...
Henn2Zui

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Moin Leute,

am Wochenende hab ich "bissle Shopping gemacht" und meine Getreideernte modernisiert: ein kleiner Mähdrescher von MF, Typ 30 oder so. Ein schnuckeliges, uriges, kleines Ding mit 29 PS VW-Boxermotor und 1,75m Schnittbreite. Damit brauch ich mich nicht mehr mit dem bisher verwendeten Dreschkasten und dem Drum und Dran rumärgern, denn Zeit, Wetter und genug Leute zusammen zu bringen um damit zu Dreschen war immer eine Herausforderung. Mit dem Selbstfahrer hoffe ich, dass ich wenigstens auf "genug Leute" verzichten kann.

Bilder vom Drescher werde ich hier bald nachreichen, denn aktuell steht der noch 35km weit weg beim Verkäufer, ich warte jetzt auf nen regenfreien Tag, um ihn dort weg zu holen. Da an dem Mähdrescher noch einiges gemacht werden muss, werde ich hier, bei Interesse, immer mal etwas posten.

Wenn jemand sich hier näher mit dem Mähdrescher auskennt, dann gern melden. Ich bin, bis auf den Dreschkasten, noch recht unbefleckt mit der Materie. Eine Anleitung für den Mähdrescher hab ich im Netz gefunden, jedoch ist die nicht so wirklich aussagekräftig, besonders was Einstellungen angeht und welches Sieb für welches Getreide etc. Ersten Recherchen zufolge wurde der MF30 als "Volksmähdrescher" verkauft und war vermutlich ein recht gängiges Modell.

Hauptfrucht wird bei mir Weizen sein, der hatte mir in der Vergangenheit am besten gefallen, weil der Aufgang gut, die Pflanzen nicht zu hoch und der Ertrag ordentlich war. Roggen war (ohne Halmverkürzer) erst 2m hoch und ist dann zu 2/3 abgeknickt und Dinkel ließ sich nicht ausdreschen mit dem Dreschkasten, weshalb ich von den beiden Sorten wieder abgegangen bin. Aktuell hab ich ne kleine Ecke Emmer angesät (Aussaat im Herbst), aber dort ist der Bestand sehr dünn, verglichen mit dem Weizen.

Um aktuell wenigstens etwas Bildmaterial hier anzuhängen, hab ich mal ein Video von einem baugleichen Drescher rausgesucht:
Außerdem ein Foto von meinem Dreschkasten: E104A62B-8F0E-46D6-8A6D-E3B6C438C45B.jpeg
 
100er

100er

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Hallo,

Glückwunsch zum Kauf :)
So ein alter Mähdrescher würde mich auch immer reizen. In der Nähe gäbs grade einen Columbus zum Schrottpreis, aber wohin mit dem Gerät? Platz ist halt leider nie zu viel da..

Darf ich fragen um welche Fläche es geht?

Grüße
100er
 
Henn2Zui

Henn2Zui

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Aktuell sind es man grade 1000qm (das will aber auch gedroschen werden). Wenn der Drescher gut läuft, dann könnt ich mir vorstellen, die Fläche noch zu erweitern.

Einen Columbus hätte ich auch bekommen können. Da der jedoch von der Höhe nirgends bei mir unterstellbar war, ists der MF geworden. Den bekomm ich mit seinen 2,40 Höhe überall rein, wo die Tür ebenfalls 2,40 breit ist
 
buddyholly

buddyholly

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Hallo,

wir hatten selbst einen MF31, der hatte immerhin schon nen Dieselmotor und hydraulische Schneidwerkaushebung. Müsste aber ansonsten ziemlich gleich sein.
Nebenan lief ein MF30, der musste das Schneidwerk mit nem großen Handrad hochkurbeln.

Hilft dir leider alles nichts, da ich selbst mit dem Gerät nie was zu tun hatte, da war ich noch zu frisch.

Trotzdem viel Spaß damit!
 
krammerreini

krammerreini

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werde ich hier, bei Interesse, immer mal etwas posten.
Servus Henning,

na klar besteht da Interesse an Berichten. Ist schließlich auch historische Landtechnik und gehört somit zu meinem / unserem Hobby dazu.

Grüße vom
Reini, in dessen Kindheit auch so einer bei einem Bauern im Schuppen stand. Der Betrieb war aber damals schon aufgegeben, daher kenn ich den nur als Standmodell. Ich glaub der war ohne Korntank, hatte noch nen Absackstand.
 
N

niedersasse

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Moin,

MF ist zwar nicht meins, aber diese alten Schinken haben alle was.
Am Rande: hatten diese nicht ursprünglich ein abgerundetes Auswurfblech?

Grüße

Richard
 
Henn2Zui

Henn2Zui

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@ Holger: genau, beim 30 sitzt die Hydraulik im Arm, also wie du sagtest mit dem großen Handrad. Den 31 hab ich nur mal bei meinen Recherchen auf einem Video gesehen, hab mich mit dem aber nicht weiter befasst. Hydraulisch ist natürlich nett, aber ich denke für meine Zwecke reichts auch ohne, zumal das Angebot an kleinen, alten, funktionstüchtigen Dreschern doch recht überschaubar ist (ich hab fast ein Jahr nach nem kleinen gesucht und der MF30 war der erste in der Region, der von der Größe her passte).

@ Richard: Da hast du recht, der Drescher hat hinten normalerweise eine runde Blechhaube, mein Exemplar auch. Auf anderen Videos waren oft Drescher mit Presse zu sehen.
 
Henn2Zui

Henn2Zui

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Btw.: Der Vorbesitzer hat mit dem Drescher Grassamen ausgedroschen und das Schneidwerk mit ner Pickup ausgestattet (kann abgebaut werden, dann ist alles wieder normal). Wenn man das Gerät schon da hat, dann kommt man auf den Gedanken, das auch mal auszutesten. Hat da jemand Erfahrungen mit? Bisschen was dazu gibts im Netz, wobei der erste Artikel gleich mit "...etwas für Profis..." und so anfing. Auf jeden Fall soll das nur für Eigenbedarf gedacht sein. Einige meiner Flächen haben einen sehr guten Bestand und die Pferdeleute lieben das Heu, bei anderen ist der Bestand so "naja". Rechnen wird sich das wahrscheinlich nicht, aber Erfahrungen sammelt man ja nicht, wenn man sich die Grassaat bei der Genossenschaft oder so im Sack kauft ;)
 
F

FahrM66Tfan

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Guten Morgen,

Für Weizen und Roggen kannst Du mit demselben Körnersieb arbeiten. Durchmesser wäre 7 bis 9 mm Durchmesser. Das Kurzstrohsieb wird von 4 bis 9 mm geöffnet. Man fängt bei 4 mm an und öffnet dann bei Bedarf weiter. Andersherum kann es passieren, dass sich Strohteile in das verstellbare Sieb setzen und dieses verklemmen. Das gilt natürlich nur dann, wenn der Mähdrescher ein verstellbares Kurzstrohsieb hat.

Auch der Dreschkorbabstand und die Einstellung des Reinigungsgebläses ist bei Weizen und Roggen identisch.

Dreschkorbabstand bei Weizen und Roggen ist 14 bis 15 mm vorne und 6mm hinten.

Eigentlich müsste es in der Betriebsanleitung eine Einstelltabelle für unterschiedliche Fruchtarten geben. Vermutlich wurde diese mal herausgenommen. Würde mir da noch mal eine andere, vollständige Betriebsanleitung holen.

Friedrich
 
3.65er

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Wir haben auch noch einen MF 30, der jedes Jahr bei Verwandten zum Einsatz kommt. Er hat schon eine Hydraulik an Bord und kein Handrad zum Tisch ausheben. Mein Opa hat damit immer Klee gedroschen.
Unser ehemaliger Bürgermeister hat drei davon und nutzt die auch jedes Jahr.


Gruß Friedrich
 
Deutz45nullfuenf

Deutz45nullfuenf

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Hach, da hab ich doch immer noch ein Tränchen im Auge wenn ich an unseren MF530 denke.
Ist schon 13 Jahre vom Hof, aber war immer schön damit zu dreschen.
 
K

Karel Vermoesen

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Hallo,
Wir hatten damals zu Hause den Vorgänger den Massey Harris MD630.
Mit Absackvorichtung und Rivierre Casalis niederdruck Presse. (Bild)
Ich habe noch ein (deutsch Sprachiges) Prospekt da vom MF MD630.
Mit freundlichen Grüßen,
Karel Vermoesen
 

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FahrM66Tfan

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Guten Tag,

So ein Bild von einem Massey Harris MD 630 ist mir auch bekannt. Der Bauer sitzt am Steuer und eine Frau darf sich mit den schweren Getreidesäcken auf der Absackplattform abplagen. X/;)

Der Vorteil war, dass bei diesen Mähdreschern die Plattform nicht sehr hoch vom Boden saß. Es schaukelte nicht so sehr. Beim Claas Super mit Absackstand war der Absackstand ganz oben. Je nach Beschaffenheit des Bodens war das eine mächtige Schaukelei für die "Absacker"..innen.

Friedrich
 
Henn2Zui

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Moin,
vielen Dank für eure Informationen.
Freitag habe ich den Mähdrescher abgeholt (waren 35km, also mit Trecker und Tieflader kein Problem). Jetzt heißt es erstmal Bestandsaufnahme machen, alles durchchecken und die notwendigen Reparaturen (meist "nur" Blecharbeiten). Der Vorbesitzer hatte schon alle möglichen Einstellschrauben, beweglichen Teile etc. gangbar gemacht, ein Vorteil, wenn man einen funktionstüchtigen Drescher kauft. Eine Baustelle ist mir beim abladen vom Tieflader "minimal" aufgefallen: die Bremsen bremsen nicht wirklich... war ein tolles Gefühl, mit dem Ding rückwärts den Tieflader runterzurollen, ohne bremsen zu können (bzw. die Bremsen haben den nicht gebremst bekommen, ich stand voll drauf).
Laut Typenschild ist das übrigens ein MF30-6, Baujahr 1965.

Wenn ich mit dem Ding mal auf der Straße fahren muss, dann ist evtl. ne Rundumleuchte sinnvoll. Nur weiß ich grad nicht, wie ich das mit dem 6V-Bordnetz anstellen kann. Über Google finde ich im 6V-Bereich nur Modellbau-RUL in Miniaturausführung.
Außerdem kommt rechts wahrscheinlich ein Spiegel ran, damit man die Seite besser vom Sitz aus einsehen kann.
 
Henn2Zui

Henn2Zui

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Hier paar noch ein Bilder vom Handy:
 

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Hanomag r19/MF 30

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Servus ich habe letztens bei mir ein der Scheune ebenfalls einen MF 30 entdeckt und habe auch nicht lang mit dem ersten Startversuch gewartet allerdings ist es egal in welcher Stellung ich das Hand Gas Stelle er dreht nach dem Start immer direkt voll auf kann mir da evtl jemand bei dem Problem helfen weil den Bowdenzug habe ich eigentlich bereits überprüft und da dürfte nix dran fehlen
 
buddyholly

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letztens bei mir ein der Scheune ebenfalls einen MF 30 entdeckt
So ne Scheune hätte ich auch gerne, wo ich mal eben so nen Mähdrescher finde... ;)

Hallo Unbekannter,
das "durchgehen" von Motoren nach langer Standzeit ist hier im Forum öfter beschrieben, allerdings bei Dieselmotoren. Der MF30 müsste aber einen VW - Industriemotor haben, sehr ähnlich zum VW - Käfer - Motor. Also ein Benzin Vergaser. Da wäre mir das Phänomen neu.... Wenn du schon den Bowdenzug kontrolliert hast, dann auch die Drosselklappe etc. ob sich da alles leichtgängig bewegt?

Was hast du sonst gemacht? Benzin in Tank, Batterie drauf und los? Oder Tank, Spritleitungen, Filter usw. gereinigt?

Und ganz nebenbei:
- "Hallo, ich bin der Horst (oder wie auch immer)"
- ein paar mehr Details was wie wo gemacht wurde
- Zwischendurch eine handvoll Satzzeichen
- "Gruß"

erhöhen die Chancen auf positive Reaktionen ungemein!

Gruß, Holger
 
Henn2Zui

Henn2Zui

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Moin,
Motor ist ein gutes Stichwort. Der von meinem Drescher läuft und lässt sich auch regeln, allerdings passen die Drehzahlen noch nicht, bzw er dreht zu hoch (zumindest laut meinem um ein Zündkabel befestigten Drehzahlmesser). Will aber nochmal nen gute Drehzahlmesser dranhalten.
Wenn sich jemand findet, der sich mit den Drehzahlregler am VW-Industriemotor auskennt, wär das top. Drehzahl muss ja passen, sonst stimmen die Drehzahlen im Dreschwerk ja nicht.

@Hanomag r19/MF 30: hast du noch nen VW-Motor auf deinem Drescher oder ist mal, wie oft gemacht, ein Dieselmotor eingebaut worden?

Um mal nen Zwischenstand bei mir zu geben: Er ist mittlerweile weitestgehend durchgecheckt und bis auf Kleinigkeiten und Einstellarbeiten einsatzbereit. Zieht sich doch immer etwas hin oder es schieben dich eiligere Dinge dazwischen, aber nun hab ich die Bremsen nachgestellt und einseitig neu belegt, eine neue gebrauchte Lichtmaschine war nötig, ebenso ein neuer Magnetschalter für den Anlasser. Dazu paar Schweiß-und Blecharbeiten…
Am längsten hat mich der Motor bisher aufgehalten, erst der kaputte Anlasser (zum Glück nur der Magnetschalter), dann Vergaser reinigen und anschließend festgestellt, als alles wieder zusammengebaut war, dass die Lichtmaschine nicht lädt, also alles wieder auseinander (weil an der Lichtmaschine gleichzeitig das Gebläse dran sitzt). Diese „Käfermotoren“ sind zum Glück ja weit verbreitet, daher konnte ich bisher alle benötigten Teile bekommen.
 
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schluetel

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Wenn sich jemand findet, der sich mit den Drehzahlregler am VW-Industriemotor auskennt, wär das top. Drehzahl muss ja passen, sonst stimmen die Drehzahlen im Dreschwerk ja nicht.
Auskennen tue ich mich damit nicht, aber wenn Du ein paar Detailfotos liefern würdest, könnte man sich das mal angucken.
Ich sag dann immer: Keine Ahnung - keine Angst!

Mark
 
Thema: Massey Ferguson MF30 Mähdrescher
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